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Taucha: Nach 30 Jahren plant IBV wieder einen Neubau
In Kürze wird die stadteigene Tauchaer Immobilien- und Betreuungsgesellschaft mbH ihren Wohnungsbestand fertig saniert haben. Dann soll es erstmals nach drei Jahrzehnten wieder mit einem Neubau weitergehen. Der geplante Standort ist ein ganz besonderer.
Es gibt sie noch, die Nachrichten abseits von Corona. Gunnar Simon hatte jetzt eine solche Neuigkeit auf Lager – sogar mit historischem Anstrich. Der Geschäftsführer der stadteigenen Immobilien- und Betreuungsgesellschaft mbH (IBV) informierte in Tauchas Windmühlenstraße darüber, dass auf dem hier bereits frei gemachten Baufeld die IBV ihren ersten Neubau nach 30 Jahren errichten wird. Das Besondere dabei ist: Gleich nebenan steht der bisher letzte von der IBV errichtete Häuserblock. Dieser war 1992 fertiggestellt worden.
Planungsphase Null
„Im ersten Halbjahr werden wir mit den Sanierungsarbeiten in der Robert-Blum-Straße 13 bis 23 fertig. Dann ist unser gesamter Wohnungsbestand in Taucha saniert. Im nächsten logischen Schritt trauen wir uns nun einen Neubau zu. Der Bedarf dafür ist da“, sagt der 42-Jährige. Für den Neustart eigener Bautätigkeit sei das Grundstück in der Windmühlenstraße geradezu prädestiniert. Nicht nur wegen der Nachbarschaft zum bisher letzten IBV-Eigenbau. „Die Fläche mit ihren rund 1400 Quadratmetern hat eine überschaubare Größe. Wir verfügen aber auch noch über einige andere Reservegrundstücke für den klassischen Wohnungsbau“, so Simon. Doch zunächst gelte alle Konzentration dem ersten Projekt. „Der Wirtschaftsplan dafür ist beschlossen, die Planungskosten werden bereitgestellt. Einen Architektenentwurf gibt es noch nicht, wir befinden uns in der Planungsphase Null und legen nun los“, so Simon.
15 Prozent Marktanteil
Immerhin wurde diesen Monat das Baufeld bereits vom jahrelangen Wildwuchs befreit. Entstehen soll darauf ein Häuserblock mit vier Vollgeschossen plus optional ausgebautem Dachgeschoss. Bei den Quartieren soll es sich um familiengerechte Drei- bis Vierraumwohnungen handeln. „Unser Ziel ist die Errichtung eines modernen Wohngebäudes mit allen Annehmlichkeiten. Es soll städtebaulich ein Aushängeschild werden“, benennt Simon die eigenen Ansprüche. Mit dem Wiedereinstieg in den Wohnungsbau wolle die IBV auch ihren Marktanteil in der wachsenden Stadt behaupten. Dieser liege bei rund 15 Prozent. Bei Wohnungen ist die IBV mit ihren fast 1300 Quartieren der größte Anbieter.
Doch nicht alles dreht sich 2021 um den Neubau. So will die IBV im Herbst in ihren Wohngebieten Portitzer Straße, Kim-Siedlung und Zwick’sche Siedlung für die Innenhöfe eine neues Lichtkonzept erarbeiten, um das Sicherheitsgefühl der Mieter zu erhöhen. Zum Einsatz kommen sollen dabei überwiegend Solarleuchten. Fortgesetzt wird außerdem das Anlegen des Baumkatasters. Zwei Wohngebiete sind bereits fertig, in diesem Jahr ist die Zwick’sche Siedlung dran. Dafür hat die IBV ihre Mitarbeiter Steffen Etzel und Karsten Böhm zu zertifizierten Baumkontrolleuren ausbilden lassen. Beide arbeiten mit einem erfahrenen Baumgutachter zusammen.
Blühwiesen und Kräuterbeete
Ein weiteres Vorhaben ist der Austausch der in die Jahre gekommenen Schließanlagen der Zugangstüren. Simon: „Die sind 25 Jahre alt, Schlüssel können kaum noch nachgemacht werden. Die Schlösser sind technisch verschlissen.“ In welcher Siedlung der Austausch startet, sei noch offen. Jedes Jahr soll ein Wohngebiet drankommen. Insgesamt will die IBV in diesem Jahr 850 000 Euro für Instandsetzungen und Unterhaltungsarbeiten ausgeben.
Fortgesetzt werden soll auch das Projekt Blühwiesen in den Innenhöfen, erweitert um das Anlegen von Kräuterbeeten. „In welcher Form, das ist noch offen, hier freuen wir uns auf Anregungen und auf das Mitwirken der Mieterinnen und Mieter. Das Interesse, auch für die Pflege, muss natürlich da sein“, sagt Simon. Interessenten an solchen Anlagen könnten sich melden an die E-Mail-Adresse info@wota-online.de oder an Telefon 034298 487700.