Beiträge von MCS-Ing


    Aber wir haben doch hier den Lamellenfachmann im Forum. Also Frage an MSC-Ing: Wurde das "Winterproblem" irgendwie bei der Planung erörtert?


    bei den meisten centern wird im winter das oberste parkdeck gesperrt. man müßte es sonst vom schnee und eis räumen, was kosten verursacht und speziell das notwendige streusalz schadet dem bauwerk mehr, als es dividenden bringt.


    daher ist eisbildung eigentlich kein thema.


    zudem ist die konstruktion gegen eisbildung ausgerüstet, denn noch gefährlicher als eis auf der parkdecküberdachung sind eiszapfen an der umlaufenden fassade.
    die absturzhöhe der zapfen wäre deutlich höher.

    der grund für die lamellen auf dem dach sind die hohen nebengebäude. man möchte den menschen in den türmen ringsherum ein möglichst angenehmes bild der dachfläche bieten und keinen einfachen parkplatz.

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    es gab vom fassadenbauer eine vorgabe hinsichtlich des fassadengewichts, der windlasten und dem auflagerraster in welchen die fassade gestützt werden muß.


    im rohbau gibt es in den achsen und zwischenachsen auflagerpunkte im beton, welche für die lasten schon vordimensioniert waren.


    aufgabe war nun, eine möglichst schlanke konstruktion zu finden, welche eigengewicht, wind und temperaturlasten möglichst gut verträglich mit dem rohbau verknüpft.
    außerdem muß auch der brandschutz berücksichtigt werden, damit im brandfall keine fassadenteile abstürzen. der brandschutz wird in den vorgegebenen abschnitten über eine F90 beschichtung sichergestellt.


    es gibt die konstruktionselemente A, B, C, D und E.


    A sind die kurzen stummel bis 50cm
    B sind etwas länger und in der regel als kraftdreieck ausgeführt
    C ist eine selbst stehende konstruktion im bereich des parkdecks
    D sind die 3 geschossigen geraden unterkonstruktionselemente
    E sind die großen unterkonstruktionen, die starken fassadenkrümmungen folgen müssen. jeweils im bereich der haupteingänge.


    besonders die E fachwerke habe es in sich. im bereich von E1 und E3 verlaufen zusätzlich auch die gebäudedehnfugen. somit mußten die E fachwerke im bereich der fugenachse doppelt ausgeführt werden, damit sich das bauwerk in dem bereich bis zu 8 cm verschieben kann.


    die windlasten sind nicht sehr groß, da der völligkeitsgrad der fassade gering ist. windlasten betragen in der regel 0,6kN/m², in teilbereichen auch etwas mehr.


    die windlasten sind aber nicht die maßgebende größe. die temperaturlasten haben bei solch langen bauwerken meist die oberhand. daher wurden die meisten tragwerke für die temperaturlasten bemessen und der wind spielte nur eine untergeordnete rolle.


    planung:

    ausführung:

    anschlußpunkt:

    MTBF für die Leuchtelemente wäre interessant und deren Anzahl (6000?). Und wie man sich vorstellt, über die Lebensdauer einer Fassade die Ersatzteilversorgung sicherzustellen.


    leider habe ich mit diesen dingen nichts zu tun. ich kümmere mich nur um tragwerksplanung und die umsetzung ungewöhnlicher ideen der architekten.


    sorry.