Beiträge von KMS1983

    Die Freie Presse setzt sich mit den diesjährigen Baumaßnahmen auseinander. Ich persönliche freue mich, dass insbesondere der farblich und architektonisch zu hinterfragende Simmelbau, als auch der billige Neubau am Getreidemarkt und die abgespeckte Sanierung der Hartmannfabrik kritisch betrachtet wurde.


    Positivstes Beispiel ist DIE FABRIK an der Zwickauer Strasse.


    Ausserdem steigt die Gefahr vor einem neuen Contiloch neben dem Tietz. Ich bin gespannt, ob sich da noch was zeitnah tut. Bis ca. 2028 muss dort gebaut werden, sonst gehen die Flächen mWn wieder an die Stadt.


    Wer mehr lesen will muss dafür auch was zahlen, Journalismus gibt's nicht kostenlos. In diesem Sinne, guten Rutsch! Möge das Kulturhauptstadtjahr Chemnitz aus seine Lethargie reißen und neues Denken endlich Standart werden!


    https://www.freiepresse.de/che…e_vignette?ref=share_link

    Mir bluten die Augen, wenn ich dieses traumhafte Ensamble aus Türmen, Gauben, Sprossenfenstern, Schieferdächern und historisierten Gebäuden sehe und links daneben dieses langweilige Etwas.


    Nun ja.


    Also was da in der städtebaulichen Studie blumig umschrieben wurde und im Ergebnis entstanden ist, stößt bei mir, mal wieder, auf Unverständnis. Fast nichts von den, in der Studie entwickelten Varianten wurde umgesetzt oder es war so grob umschrieben, dass man alles hätte hinstellen können, was vier Wände und ein Dach hat. Weder ist die Bebauung kleinteilig, noch hat man sich gestalterisch in irgendeiner Weise an der umgebenden Bebauung orientiert. Am ehesten hat das Gebäude noch etwas mit dem alten E-Werk gemein. Ein Industriebau! Behaglichkeit, Wohnlichkeit, Atmosphäre wie sie der Ort dringend gebraucht hätte, kommt da bei mir nicht auf. Die Modernisten haben sich wieder austoben können und ein Gebäude geschaffen, das billiger kaum aussehen könnte.


    Leider hört man hier auch wieder Sätze wie, "aber es fügt sich halbwegs...“, "wenigstens", "noch ist Platz für besseres..."


    Das hätte es an der Stelle aber nicht bedurft, sondern eine optische Erweiterung der Mittelstandsmeile und genau dieses Ensambles, damit durch kleinteilige Fassadengestaltung die Formensprache des alten Quartieres um den Getreidemarkt aufgegriffen und fortgeführt worden wäre. Aber stattdessen wieder nur tumbes Beige und Anthrazit auf riesiger Fassadenfläche, wenn sie denn überhaupt verputzt wurde, dazu Fensterschlitze und Flachdach. Welche der umliegenden Wohngebäude haben dort ein Flachdach?! Ach ja die hässlichen Plattenbauten.


    Hier kann jeder nochmal nachlesen, was man uns schmackhaft machen wollte, und dann kann sich jeder selbst ein Urteil bilden, was davon im Ergebnis des ersten Baufeldes zu sehen ist. Oder besser, nicht zu sehen ist.


    So, damit wieder pauschal gemeckert. Schönen zweiten Advent allen! 🙋🏻‍♂️


    https://www.chemnitz.de/chemni…nstudie_getreidemarkt.pdf

    Ich freue mich über die lebendige Diskussion um dieses Thema. Wie schön wäre es dies mit Entscheidungsträgern erörtern zu können. Leider ist da auch meine Erfahrung, dass kein wirkliches zuhören erwünscht ist. Zumindest in den Workshops, Diskussionsrunden, die ich besucht habe, sind die Teilnehmer mehrheitlich nicht der Meinung, wie sie Arwed vertritt. Leider scheint diese aber bei den Entscheidungsträgern Vorrang zu genießen, vor dem "Empfinden" der Einwohner.

    Über DD und Leipzig wird aufgrund ihrer "Wiederauferstehung aus der Asche" International berichtet. Youtube ist voll mit Videos. Das bringt Touristen und Interessierte und Geld in die Stadt. Ich wage nicht den Vergleich der Bausubstanz zwischen unseren Städten, sondern das herausragend Geschaffene. Sie haben ihre Stadt wiederaufgebaut, wir haben unsere Stadt bebaut. Wir hatten nie Barock oder die großen Kaufmannshäuser. Wir waren eine ehrliche Industriemetropole und in den 20er bis 40er Jahren dennoch architektonisch, gestalterisch und räumlich auf einem ganz anderen Level als heute. Und das die meisten Menschen genau das überall in Dtl. wiederhaben wollen belegen unzählige Videos im Netz, Kommentare, Meinungen. Nur die Architektengilde scheint das nicht zu sehen. Ich wünsche mir auch trotz alledem keinen rebuild der Johannisvorstadt wie vor dem Krieg. Aber etwas Innovatives hätte es doch bitte sein können auf dem letzten Filetstück im Zentrum. Oder wenigstens etwas, das uns Einwohnern zusagt und nicht allein auf die Bedürfnisse der Investoren zugeschnitten ist. In den ersten Entwürfen zur Johannisvorstadt, allein der Name ist eigentlich schon toll gewählt, wird noch Kleinteiligkeit sichtbar. An der Kirche sollte ein kleiner Platz mit Brunnen entstehen und Gastronomien. Von all dem ist heute keine Rede mehr. Nach den allerersten Entwürfen gab es keine Bürgerbeteiligung über die normalen kommunalpolitischen Beteiligungsverfahren hinaus mehr. Visualisierungen blieben teils ganz aus. Stattdessen entstand nun eine lieblose Rückwand und Schießschartenarchitektur, wie sie auch bei allen anderen Gebäuden drum herum ist. Dazu auf dem Dach gigantische, weithin sichtbare Technikaufbauten und immer wieder Glasfronten die uns als so tolles, leichtes, weil "transparentes" Element angepriesen werden.bringt nur nix, wenns dahinter nichts zu gucken gibt. Ich bin mir sicher, das werden alles wieder tote Räume ohne Aufenthaltsqualität und keine "Vorstadt" als zu besuchendes Quartier. Genauso wie die Dresdner Strasse am Technischen Rathaus, die lange Front des Eins Energiegebäudes, die Rückseite der Galerie Roter Turm, das Bürgerhaus am Wall, der Postplatz, Teile des Rosenhofes und am Ende sicherlich auch der Getreidemarkt. Auch da liegt ein wundervolles Papier zur Umgestaltung des gesamten Areals seit mind. 10 Jahren in der Schublade der Verwaltung, aber keiner will auch nur einen dieser hässlichen Plattenbauten abreißen um endlich mal ein Fundament zu setzen Chemnitz in den nächsten 100 Jahren wieder ein ansehnlicheres, eigenes Gesicht zu geben. Meine allerletzte Hoffnung wird die nächsten Jahre auf dem Bereich hinter der Parteifalte liegen. Aber ich mach mir dort auch keine allzugroße Hoffnung, dass sie dort was errichten, was viele mal zufriedenstellt und wirklich ein neues Quartier hervorbringt, dass man um seiner selbst willen besuchen möchte und nicht, weil man muss.

    zu #2.165:


    Spar dir die Mühe, Arwed. Wie oben von den beiden selbst schon geschrieben, geht es den beiden Foristen um pauschale Kritik. Da spielen Realitäten keine Rolle. Ich habe es genau deswegen aufgegeben. Es hat keinen Sinn und macht so auch keinen Spaß mehr.

    Hier übt niemand pauschale Kritik. Es sind aber wiederkehrende Beispiele, die eben nicht auf breite Zustimmung stoßen. Wie kann man da den Kritikern die Meinung absprechen. WIR sind die Bewohner dieser Stadt WIR fahren nach DD oder Leipzig oder Sonst wo hin und sehen, dass es dort geht. Hört ihr hier irgendjemanden, der sagt, oh das ist aber schön geworden, hier halte ich mich auch nach 18 Uhr noch gern auf, das ist aber ein toller Platz, in welche Kneipe gehen wir als nächstes? Nein, das hört man nicht. Weil wir keine Stadträume mehr schaffen, die einladen, die Stadt autentisch machen und für sie im speziellen stehen. Es entstehen nur noch seelenlose Renditekästen. Die dürfen doch auch gern ab und zu gebaut werden. Aber Chemnitz hatte als so ziemlich letzte Großstadt im Dtl. die Chance auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung im Zentrum einem riesigen Areal einen eigenen Stempel aufzudrücken, etwas visionäres zu machen, etwas, dass die Leute wieder stolz auf die Innenstadt blicken lässt. Und das hat man einfach nicht getan. Mit Zweckoptimismus gebe ich mich da sicher nicht zufrieden, frei nach dem Motto, Hauptsache die Fläche ist endlich bebaut. Es bringt der Stadt keinen Mehrwert! Und zu behaupten es gäbe keine Investoren, die den spezielleren Vorgaben gefolgt wären ist Augenwischerei. Hat man es denn überhaupt versucht? Das Hotel neben dem Schocken ist ein Paradebeispiel dafür, wie man es vom Entwurf zum fertigen Bau nicht macht. Und da gab es einen Investor, der die Vorgaben umgesetzt hätte, sonst hätte man ja die Visualisierung nicht so veröffentlicht. Was übrig geblieben ist ist einfach nur lächerlich. Und deshalb sage ich durchaus, wenn die nicht mitziehen wollen, sollen sie es lassen. Da ist mir jede Brache lieber als das wir die Chance nicht nutzen das Zentrum unserer Stadt für die nächsten 100 Jahre für alle endlich ansehnlich zu gestalten. Aber dafür ist es nun eh zu spät. Meine "pauschale" Kritik wird damit auch weniger werden. Es wird in ein paar Jahren nichts mehr Stadtbildprägendes entstehen, weil wir bereits alles tumb zugebaut haben.

    Die österreichische Firma fourreal plant den Abriss des Eckgebäudes Waisenstraße 11 (ehemalige DDR-Kaufhalle) und anschließende Neubebauung mit einem Wohn- und Geschäftshaus.

    Was für eine tolle Nachricht. Diese Ecke hat frischen Wind bitter nötig. Der Entwurf sieht gut aus. Die Gebäude wurden dort an der Bahnhofstraße ja nun auch schon saniert.

    2 mal keine kommunalen sondern Landesobjekte unter massivem Denkmalschutz. Da konnte Chemnitz zum Glück nix verhunzen. Die Oberschule und die Schwimmhalle sind genauso emotionslose Würfel. Vor allem die Schwimmhalle mit Sichbeton lässt 0 Badespaß aufkommen. Aber das ist nur meine Meinung. An Neubauten ist hier absolut nix dabei, was auch nur annähernd dafür sorgen würde, dass man die Stadt attraktiv finden kann. Für mich ist und bleibt die Mittelstandsmeile noch das beste Beispiel dafür wie man es hätte in der Johannisvorstadt und dem Getreidemarkt hätte machen müssen.

    Dort hat sich in Sachen Aufenthaltsqualität gar nix getan. Vor allem die Rückseite entlang der alten Dresdner Strasse ist eine Enttäuschung. Keine Barrierefreiheit, keine Qualität, schattig und mit entsprechender Hinterhofatmosphäre die in Trampelpfaden endet. Der dortige, kaputte Fahrstuhl wird schon seit Jahren von den Verantwortlichen ignoriert. Leider hat sich auch im Kunstgewerbehaus nix entwickelt. Das Erdgeschoss steht weiterhin seit Jahrzenten leer. Gleiches gilt fürs GGG Hochhaus. Die Kuh wird gemolken. Nix investiert. Im Erdgeschoss in bester Lage vom HBF kommend nur, sorry, Müll. Da wird nicht ein Euro in die Hand genommen das Gebäude wenigstens auf Sichthöhe aufzuwerten. In der Ecke des Technischen Rathauses, wo es noch die höchste Aufenthaltsqualität gibt ist nun, tada, ein Dönerladen mit wunderbar auffälliger Schaufenstergestaltung eingezogen. Fehlt eigentlich nur noch der mannshohe, blinkende DÖNER HIER BILLIG Schriftzug. Dann wirds schwer für die Pizzawellblechhütte gegenüber. Wow!

    Arwed. Welchen Wettbewerb für öffentliches Bauen meinst du? Das Technische Rathaus oder das Bürgerhaus am Wall kann damit nicht gemeint sein. Oder ist damit der für das belangloseste Bauen in Chemnitz gemeint? 🤣

    Das gepflastertete Gässchen und der Bärenbrunnen sind die Highlights des neuen Getreidemarktes. Den Kasten in der Mitte hätten sie sich schenken können. Warum hat man hier nicht mal was mit Fassadenbegrünung gemacht oder Holz. Dort wurde soviel Blattmasse vernichtet als man den Parkplatz und den alten Baumbestand weggenommen hat, wo ist dafür der Ausgleich in unmittelbarer Umgebung? Aber sicherlich wurde dafür ein Teich voller Lurche irgendwo bei Einsiedel renaturierung. Hilft der Ecke aber in der Sommerhitze auch nix.

    Ein Lücke wurde auch mit der Limbacher Str 9 gleich um die Ecke geschlossen. Sehr gelungen wie ich finde. Die Balkone haben Südausrichtung und wenn man zur Strasse hin nicht das Schlafzimmer hat im Grunde attraktiv. Im Erdgeschoss ist sogar eine Ladeneinheit entstanden.

    Dort gibt's auch nicht was vor "Wetter" schützt. Hitze, Schnee, Regen kannste dort hautnah erleben. Kein Kiosk, kein Shop. Ich weiss nicht ob die Leute sich die Mühe machen werden in die Bahnhofshalle zu gehen.

    Da kann man nur hoffen, dass die beiden anderen Grundstücke auch irgendwann noch bebaut werden und der Blockrand damit wieder geschlossen wird. Was die GGG an der Mühlenstraße gemacht hat ist eine Katastrophe gewesen. Meinerseits unverziehen bis heute.

    Vor 2 Jahren konnte man beim Stadtradeln auf einer Karte fleissig Schwerpunkte definieren, die behoben werden müssten. Wie viel ist davon umgesetzt worden? Die Zenti bleibt für Radfahrer weiterhin eine Katastrophe, Busspuren sind tabu, die Annaberger ist nur die ersten 100 Meter für Radfahrer ausgebaut OBWOHL der Abschnitt längst bewiesen hat, dass dort eine Spur und ein Radstreifen reichen. Die StraNa wird wohl erst 2027 oder später ANGEGANGEN, wenn die Bahn gebaut wird und die Mühlenstraße ist auch ohne Streifen obwohl man dort nur die Spuren neu zeichnen müsste. Gern wird ja darauf verwiesen, dass es tolle Radwege in der Nähe der Einfallstraße gibt. Wenn ich aber den Pendlerverkehr vom Auto aufs Fahrrad bewegen möchte, gehört mehr dazu als paar hübsche Wege im Grünen. Anscheinend reicht das aber den Obrigkeit um zu sagen, wir tun doch genug. Die sollten mal aus ihren vermieften Büros in andere Städte fahren und gucken, wie dort Radverkehr gedacht wird. Ich glaube die haben noch nie einen Blick auf etwas geworfen, dass deutlich weiter ist als Dorfchemnitz. Aber hey, dafür haben wir tolle überteuerte Radabstellboxen, die keiner nutzt. Warum überrascht mich das nicht?

    8 Millionen für 50 Hobbyradfahrer am Tag. Mit dem Geld hätte man in der kompletten Stadt Schutzstreifen streichen können oder Radwege ausbauen.