In die gleiche Richtung hat auch bereits schon Novaearion abgezielt, als er in Beitrag #4298 folgende Aussage getätigt hat:
"Soso. Dann muss ich als Urberliner diese "zugige" Fläche aber ganz anders wahrnehmen."
Da steckt eine eindeutige Aussage zwischen den Zeilen.
So war das aber überhaupt nicht gemeint. Es ist nur eben keine "zugige" Fläche, sondern ein Park mitten in der Stadt, der a) gestalterisch aus der Zeit gefallen scheint, b) an zwei Seiten von lauten Straßen umgeben ist und c) viele Jahre eine Baustelle war. Mein "Urberliner" bezog sich eher darauf, dass ich dort schon als kleines Kind war, vor ein paar Jahren direkt vis-a-vis der Fläche gewohnt habe und die Ecke ganz gut kenne sowie im Rahmen meines Studiums dort auch ein Projekt über mehrere Monate begleitet habe.
Genauso gut kann ich über "die zugigen Linden" schreiben oder "den zugigen Pariser Platz". Beides mag bei starkem Wind stimmen, ist aber schlicht und einfach eine pejorative Zustandsbeschreibung für jeden Ort der Welt, um etwas abzuwerten, was man nicht mag.
Und ich mag das Marx-Engels-Forum im Zustand von vor zehn Jahren ja auch nicht, weil es einfach ziemlichen DDR-Mief (für mich!) verbreitet hat. Durch die Neugestaltung bleibt aber ein grüner Stadtraum erhalten und es gibt die Chance, dass dieser durch die Verknüpfung mit dem sog. Rathausforum an Attraktivität gewinnt.
Ironischerweise habe ich vor 14 Jahren diesen Thread eröffnet und die Hoffnung geäußert, dass dieser Grünraum bald bebaut wird. Mittlerweile sehe ich es deutlich skeptischer, hat sich Berlin doch dankenswerterweise verdichtet und mehr Einwohner und Touristen dazugewonnen. Vielleicht ist eben dieser Grünraum langfristig gesehen viel wichtiger als eine wie auch immer geartete Neubebauung. Hierzu wird eben auch die Bebauung am Molkenmarkt den Weg weisen, ob man in der historischen Mitte mit begrenzten Mitteln attraktiv bauen kann, ohne eine historische Altstadt nachzubilden, oder ob das nach hinten losgeht. In zehn Jahren sollte man das neu bewerten.