Beiträge von Novaearion

    Gute Nachrichten an der Grenze Charlottenburg zu Wilmersdorf:


    In der Lietzenburger Straße wird in den kommenden Wochen das Gebäude mit der Hausnummer 105 abgerissen. Die Neuplanung ist wohl noch nicht bekannt, eingerahmt von einem Gründerzeitbau und einem angepassten Neubau ist es aber so oder so ein Segen, wenn das Bestandsgebäude ersetzt wird. Die zurückgesetzte Fassade des Klotzes deutet zudem darauf hin, dass hier einst eine Verbreiterung der Lietzenburger Straße angestrebt war, dem noch viel mehr Gebäude und Stadtstruktur hätten zum Opfer fallen sollen - es müsste sich dabei um die geplante westliche Verlängerung der projektierten Südtangente A106 gehandelt haben, da auch das gegenüberliegende Gebäude im selben Winkel rückversetzt errichtet wurde.
    Hat jemand dazu vielleicht genaues Kartenmaterial?



    (c) eigene Aufnahme letzte Woche

    Berlin verfügt aktuell über ein gut ausgebautes Streckennetz der S-Bahn, der U-Bahn, jedoch lediglich über ein rudimentäres Straßenbahnnetz, da sich dieses nahezu ausschließlich im ehemaligen Ostteil der Stadt befindet.


    Daraus ergibt sich eigentlich die Zwangsläufigkeit, dieses in der gesamten Stadt auszubauen, was auch nahezu alle Parteien und Experten erkannt haben.


    S- und U-Bahn haben im Moment noch ein großes Ausbaupotenzial was Taktdichte und zum Teil auch Fahrzeuglänge betrifft - beides wird man in den nächsten Jahren angehen, die Ausschreibungen laufen. Hinzu kommen kleine Lücken mit recht großer Vernetzung wie die U3 zum Mexikoplatz und die U8 zum Märkischen Viertel, ggf. auch die U1 zum Adenauerplatz und die U2 nach Pankow-Kirche.


    Alles andere wäre nett, ist aber - im Gegensatz zu kurzen Erweiterungen - im Moment völlig utopisch.


    Auch eine M4 kann noch verdichtet werden. Die aktuellen Straßenbahnfahrzeuge messen 40m, die BOStrab sieht maximal 60m-Fahrzeuge vor - mal eben eine Kapazitätserweiterung um 50% zu einem Bruchteil der Kosten einer U-Bahn. Längere Straßenbahnfahrzeuge werden übrigens von der BVG aktuell auch ausgeschrieben, zudem auch kuppelbare 30m-Züge.


    Ein weiteres Problem einer U10 - bis wohin führt man diese? Endet sie z.B. am Antonplatz, dann werden tausende Fahrgäste dazu gezwungen, umzusteigen. Die Feinerschließung der heutige M4 geht außerdem verloren, der Fahrtzeitgewinn für den durchschnittlichen Fahrgast ist folglich so gering, dass sich die Investitionen erst recht nicht lohnen. Und selbst bei einer Führung nur bis Weißensee reden wir von über 7km unterirdischer Tunnelstrecke nur vom Potsdamer Platz inkl. zweifacher Flussquerung plus Bahnhöfen plus jahrelangem Verkehrschaos. Da sind wir bei ca. einer Milliarde Euro mit den oben genannten Nachteilen.


    Wo heute eine Straßenbahn fährt, bedarf es keiner U-Bahn, wo heute allerdings ein (Metro)Bus fährt, ist eine Straßenbahn grundsätzlich sinnvoll.

    Damals war diese "Schneise" weniger breit als heute, aber es war grundsätzlich die gleiche "Schneise " wie heute. Wie kann also der Strassenverlauf, der ja der gleiche geblieben ist, ein Problem darstellen?


    Wie kommst du denn darauf? Die heutige Potsdamer Straße war dicht überbaut. Was du meinst, ist die (heutige) Alte Potsdamer Straße. Diese ist wieder so breit wie früher und ging in ihrer Verlängerung bis zum Landwehrkanal.
    Das war ein völlig anderes Straßenraster und hat mit den heutigen Planungen auch nichts mehr zu tun, es sei denn, man möchte die Staatsbibliothek samt Ibero-Amerikanischem-Institut abreißen.


    Ich finde die ganze Diskussion hier müßig. Da wird die Straße ein paar Meter nach links oder rechts verschoben, die Straßenbahn als Todesstoß kritisiert (als gäbe es nicht alleine Berlin unzählige Beispiele, wo die Straßenbahn als urbanes Verkehrsmittel funktioniert), die Freifläche vor der Stabi weggenommen und die räumliche Kante, die Nationalgalerie, M20 und Kammermusiksaal bilden, völlig negiert.
    Das erinnert mich ehrlich gesagt eher an die Stadtplanung der 60er als das, was wir dort heute vorfinden. Mit dem M20 KANN erstmals eine klare bauliche Fassung des Kulturforums erreicht werden. Verlegt man jetzt die Straße und dreht sie um 15°, dann hat man an allen Seiten zusätzliches Abstandsgrün und zerstört den Stadtraum noch mehr.


    Generell ist mir unbegreiflich, warum das Kulturforum plötzlich ein dichter, "urbaner" (im Sinne der europäischen Stadt) Ort werden muss. Die Ecke ist unglaublich belebt. In wenigen Jahren, wenn die Neue Nationalgalerie und das M20 hoffentlich eröffnen, werden sich dort sicherlich nochmals deutlich mehr Menschen aufhalten. Hinter der Nationalgalerie gibt es westlich noch eine große freie Fläche, die ja auch für den Museumsneubau in Erwägung gezogen wurde - sicher wird auch dort nachverdichtet werden.


    Das Kulturforum ist ein interessantes städtebauliches und architektonisches Beispiel, welches selbst in Berlin seinesgleichen sucht und die Geschichte der Stadt unglaublich lebhaft darstellt. Ein bespielbares Museum, die Darstellung einer gescheiterten Vision der autogerechten Stadt am Rande der Mauer und doch, mit allen Erweiterungen und Verbesserungen, funktionierend und sich verbessernd. Gerne kann man der Potsdamer Straße den dritten Fahrstreifen rauben, gerne auch die Parkplätze weiter reduzieren wie vor der Philharmonie. Hinzu kommt, dass die Sharounstraße bald geschlossen werden soll, die Fußgängerfreundlichkeit und Vernetzung also zunimmt.

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    Absolut. Langfristig gesehen ist es sogar ein Glücksfall, dass das alte Terminal nicht außer Betrieb und abgerissen wurde.


    Weiß jemand, was dort eigentlich geplant war?


    Eines Tages kann man dort vielleicht ein neues Terminal auf dem Bereich der heutigen Parkplätze bauen mit einem direkten, überdachten Anschluss an die S-Bahn. Diese übernimmt dann auch die Anbindung der Terminals untereinander, falls BER doch eines Tages ein Hub werden sollte. Im Bereich des heutigen Terminals gewinnt man somit zusätzliche Abstellflächen.


    Die Zitierfunktion bitte sinnvoll einsetzen. Danke
    Bato

    Das Parkhaus am Gleisdreieck wird im kommenden Jahr zur Hälfte in Wohnungen umgewandelt. Das Projekt firmiert unter dem Namen "Gleispark". tagesspiegel.de berichtete darüber gestern online.


    Der Artikel hat jedoch einen Fehler: Es wird davon gesprochen, dass das Bauvorhaben "auf einem Areal errichtet [...], das für die Trassenführung der geplanten S-Bahnlinie 21 vorgesehen war", was insofern falsch ist, als dass der östliche Teil des Parkhauses vorerst erhalten bleibt und bei einer Fortführung der S21 über den Potsdamer Platz nach Süden dann entweder abgetragen oder noch weiter verkleinert wird. Die Grafik auf tagesspiegel.de zeigt es auch selbst eindeutig; merkwürdig, dass das dort nicht auf den ersten Blick aufgefallen ist.


    http://www.tagesspiegel.de/wir…t-parkdecks/19405458.html


    Detailliertere Infos zu dem Projekt "Gleispark" findet man hier:


    http://www.gleispark.de/

    zuletzt Beitrag #1055


    BTW: für das geplante Gebäude auf den Baufelder MK I+II (siehe Beitrag #1006) wurde jüngst die Baugenehmigung erteilt.


    Hier geht es los. Die Zufahrt zu der Baustelle wird aktuell geschaffen und erste bauvorbereitende Maßnahmen gehen los. Ob es sich (nur) um das Hotel auf der östlichen Teilfläche handelt, ist noch nicht erkennbar, aber ob der bestätigten Baugenehmigung wahrscheinlich.

    Ich schließe mich meinem Vorredner vollumfänglich an - es ist mir unklar, warum Stadt, Land, Fluss den Wettbewerb nicht gewonnen haben.


    Städtebaulich integriert sich dieser nahezu organisch in die gewachsenen Strukturen ein und bietet gleichzeitig - sprichwörtlich - eine klare Kante nach Süden und zur Kapelle, ohne, dass er in einen reinen Blockrandduktus verfällt. Ein sehr schöner Entwurf, schade, dass dieser nicht ausgewählt wurde.


    Baufrösch wirkt sehr undurchdacht, Machleidt hingegen zeigt ebenso wenig Gestaltungswillen, bedenkt man doch, dass der Entwurf im urbanen Kontext geplant wird und nicht in einer Kleinstadt. Letztlich wurden die Häuser dort beliebig kopiert und im rechten Winkel eingefügt. Dafür gäbe es an der Uni im Grundstudium eine 3,0 - Bezug zur Umgebung vergessen, keinen eigenen Standpunkt gesetzt und - vermutlich - auch noch der Entwurf mit den wenigstens Wohnungen. Ab dem Master wird es dann mit dem Bestehen schon schwierig. Schade, Chance vertan.

    Du hast zwar recht, dass man grundsätzlich die Fertigstellung eines Gebäudes abwarten sollte, bevor man dessen Qualität als solche bewertet.


    In diesem Fall geht es jedoch vielmehr um die Idee und die Verknüpfung mit dem Inhalt, wenn man ein "Futurium" errichtet - was auch immer das sein soll.
    Wenn dieses nun im Retrostyle der 50er daherkommt, so sagt es leider eine Menge darüber aus, welche Entwürfe für ein Zukunftsgebäude im Jahr 2017 und eine Menge über die Piefigkeit der Entscheidungsträger.


    Gibt es heute keine anderen Materialien? Ist der 3D-Druck noch purer Science-Fiction? War hier die Blockrand-Anlehnung eine gute Wahl, gepaart mit typischer Berliner Traufhöhe?


    Ein Bau im Barockstil wäre wenigstens noch ironisch, so ist das Gebäude - für den Inhalt! - einfach peinlich. Der Bau selbst mag am Ende gefallen können und wird sicher auch etwas hermachen, aber wenn nicht hier (und im Kulturforum!) wirklich kreative, neue, bahnbrechende Architektur zur Geltung kommen kann, wo dann? Berlin hat diese zwei Chancen mE komplett verschenkt, der ganze Brei am Hauptbahnhof und an der Mediaspree kommt dazu. Adlershof, später die Urban Tech Republic - auch hier könnte man, aber offensichtlich wollte die Jury nicht oder der Bauherr kann es sich nicht leisten.

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    Leider der nächste Abriss für einen wirklich banalen 0815-Wohnungsbau: eine kleine gründerzeitliche Villa, die dort in der Gegend sehr selten ist / war.
    Bei Google-Street-View kann man sie noch ein bisschen erkennen.


    Es bewahrheitet sich die schon mehrfach aufgestellte Befürchtung, dass dem Bauboom in Berlin immer mehr alte - vermeintlich unbedeutende - Architektur zum Opfer gefällt. Ökonomisch logisch und richtig, für das Stadtbild fatal.

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    Auf der freien Wiese fände ich den Bau gar nicht schlecht, so er denn halbwegs hochwertig verarbeitet wirkt.


    Aber: Mit den angrenzenden Häusern beißt er sich doch ziemlich. Und: Dafür wurde ein Altbau plattgemacht. Hat jemand zufällig ein Bild von dem Vorzustand? Bei Google Street View wurde die Straße leider nicht abgefahren.

    Die geplanten Änderungen bzgl. der Abstandsflächen und der B-Pläne lesen sich jedoch weniger dramatisch:


    eine Abstandsfläche von 0,5 mal Gebäudehöhe


    sowie


    Für eine maßvolle Nachverdichtung von bestehenden Wohnquartieren ist eine frühzeitige Einbeziehung der Bewohnerschaft unabdingbar. Die Koalition unterstützt hierfür die Aufstellung von Bebauungsplänen als Regelinstrument, um die Qualität zu sichern und die Regeln der kooperativen Baulandentwicklung anzuwenden.


    Das Modell der kooperativen Baulandentwicklung funktioniert eben nur im beplanten Innenbereich. Bei einer Nachverdichtung nach §34 BauGB können auch 100 % nicht-mietpreisgebundene Wohnungen entstehen, was auf dem aktuellen Berliner Wohnungsmarkt für viele Menschen unbezahlbar ist (wertungsfrei gemeint).


    Elisabethaue ist wohl der Kompromiss zugunsten des Verzichts auf ein Nachtflugverbot am BER.


    Schwieriger finde ich die (zu erwartende) Regelung bzgl. des Erhalts der meisten Kleingärten: Hier böte sich eine wirkliche Nachverdichtung im innerstädtischen Bereich an, die einer Bebauung der Elisabethaue vorzuziehen ist. Die Ablehnung von beidem ist meines Erachtens falsch, politisch war diese jedoch seit der Bekanntgabe der ersten Hochrechnungen am Wahlabend zu erwarten.
    Vielleicht kann man sich dann nach Herbst 2021 endlich den Randflächen des Tempelhofer Feldes widmen, da wäre wohl noch Platz.. ;)


    Bzgl. des Rathausforums waren die Pläne von R2G doch auch klar. Ich denke jedoch schon, dass bereits vor der nächsten Wahl (grüne) Tatsachen geschaffen werden. Die U5-Verlängerung ist oberirdisch so gut wie fertig, am Rathaus werden die Betonträger bereits entfernt. Der Abschluss aller oberirdischen Planungen ist meines Wissens für spätestens Anfang 2018 vorgesehen.

    Ich schließe mich uglemax vollumfänglich an.


    Schwebes' ist für mich der einzige Architekt, der die Moderne - aus heutiger Sicht - stadtverträglich weitergeführt und dabei nahezu zeitlose Klassiker geschaffen hat.
    Egal ob Haus Hardenberg oder das Telefunken-Hochhaus - kaum jemand würde diese Bauten als Bausünden oder abweisend auffassen.


    Auch wenn das Kempinski sehr schlicht daherkommt, so ist es trotzdem kein Bruch mit der Umgebung und sollte als Denkmal unbedingt erhalten werden.

    Vor allem setzt es voraus, dass bauplanerisch entsprechend in den Erdgeschossen Möglichkeiten für Geschäftsnutzung vorgesehen bzw. ausschließlich zulässig sind, sonst wird es wirklich eine tote Ecke.


    Die Novelle des BauGB kommt ja leider eh zu spät, wenn sie denn überhaupt kommt.

    An die Werkbundstadt musste ich auch gerade denken.


    Ein vernünftiger Masterplan für die Breite Straße wäre auf jeden Fall sinnvoll, damit der Schloßplatz nicht dauerhaft zur Abstellecke verkommt. Und die Breite Straße hat mit ihren Bestandsbauten schon jetzt Potenzial, dort stehen ja ganz klar nicht nur Bausünden - im Gegenteil!

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    Klingt aber eher nach einer polemischen Äußerung der Morgenpost.


    Der ganze neue Eingangsbereich liegt ja zur Französischen Straße hin - man hat dies sicher nicht nach möglichen Befindlichkeiten eines Straßennamens geplant.
    Auch wenn diese Öffnung alles andere als gelungen ist, belebt sie doch die Straße sicher bei Veranstaltungen. Die bisherige Fassade bot dort keine Eingänge und wirkte dann doch eher abweisend.


    Selbst wenn Befindlichkeiten ausschlaggebend gewesen wären - "Hinter der katholischen Kirche" klingt auch nicht gerade nach einem repräsentativen Namen im Zentrum der deutschen Hauptstadt. Hier hätte sich also ein neuer, gerne auch versöhnlicher Name im Sinne der Idee des Gesamtprojekts angeboten.

    Um die Stimmung etwas zu trüben:


    Leider hat man sich - meines Erachtens eine merkwürdige Wahl - gegen den auf den Visualisierungen grauen Sitz entschieden und wird folgende, merkwürdig an die frühen 90er Jahre erinnernde Polsterung erleben dürfen, die einen unschönen Kontrast zum Holz des Saals darstellen wird:



    Quelle: eigenes Foto, die Aussage kaum direkt von dem Führer bei der Baustellentour.

    Der Wahnsinn geht weiter. ;)


    Während die Passagierzahlen in Deutschland im August nur um 0,1 % im Vergleich zum Vorjahr stiegen, wurden in SXF und TXL 10,89 % mehr Passagiere befördert als im Vorjahresaugust.


    Frankfurt verlor 5,0 % (!) im Vergleich zum Vorjahr, München wuchs nur um 0,8 %.


    Quellen:


    http://www.airliners.de/passag…n-flughaefen-august/39634
    http://www.berlin-airport.de/d…=8&vs_year=2016#tab_1_tab
    http://www.munich-airport.de/d…ts/verkehr/paxe/index.jsp

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    Vielen Dank für die Bilder.
    Als ich neulich dort war musste ich wieder an meine Grundlagenvorlesung im 1. Semester denken: Es ist unglaublich wichtig für einen urbanen Platz, dass er von allen Seiten von Gebäuden eingerahmt wird.
    Ich finde der Schendelpark hat deutlich durch das Gebäude gewonnen, wie auch die ganze Alte Schönhauser Straße von dem Bau (schon jetzt) profitiert.


    Auch wenn der Verlust der typischen Berliner Baulücken romantisch gesehen traurig stimmt, besiegelt er doch auch das architektonische Ende der Aufbruchstimmung der 90er Jahre, so ist das Gefühl der Urbanität in Berlin doch ein deutlich stimmigeres als noch vor zehn oder mehr Jahren.