Beiträge von Novaearion

    Ok, dann dreht es sich bereits im Kreis.


    Ich sprach nicht vom städteplanerischen Versagen, wenn keine Kleinteiligkeit vorliegt, aber davon, dass im Zentrum Berlins sehr wohl jede Erdgeschosszone belebt sein *kann*.


    Der Spruch "Opium für's Volk" ist in diesem Zusammenhang doch einfach nur polemisch, genau wie die Formulierung von heimeligen Gassen. Natürlich muss nicht jedes Haus über eine Eisdiele verfügen, aber die Mischung macht eben eine Stadt lebendig. Dafür ist Kleinteiligkeit kein Garant (siehe Friedrichswerder), aber ein unterstützender Faktor. Deshalb auch der Vergleich mit dem Hackeschen Quartier und auch der Bebauung der 1990er Jahre, die mit den alten Bauten nichts mehr zu tun, außer grob den Fluchtlinien und, tada, dem Opium für's Volk: der Kleinteiligkeit. ;)

    Aber Kleinteiligkeit war hier nie das Ziel. Es gab hier nie die Vorgabe, kleinteilig zu bauen wie z.B. die Townhouses am Friedrichswerder. Daher verstehe ich die Kritik nicht. Nicht jede Gasse muss belebt sein. Nicht in jeder Strasse muss eine Eisdiele eröffnen. Wer in "schöner" Atmosphäre sein Eis essen möchte, der soll sich das Eiscafé in der Friedrichstadt suchen, irgendwo um den Gendarmenmarkt. Denn solche Erwartungen vom schönen Café und den heimeligen, belebten Gässchen sind in diesem Lehrter Stadtquartier völlig unangebracht.


    Diese Aussage ist in ihrer Vehemenz doch genau das Problem:


    Natürlich kann jeder Straße belebt sein. Niemand wird am Hauptbahnhof ernsthaft mittelalterliche Gassen planen wollen, aber eine differenzierte (auch in der Höhe) Gestaltung der Baublöcke mit kleineren Parzellen wäre selbstverständlich möglich gewesen. Wo, wenn nicht hier hätte man eben jedes Erdgeschoss beleben können? Meinetwegen auch mit größeren Ketten, aber eben eine lebendige, abwechslungsreiche Nutzung auch der Straßen.
    Nahezu jedes Bahnviertel in einer europäischen Großstadt besitzt - mal besser, mal schlechter situiert - eine abwechslungsreiche Stadtlandschaft mit Gastronomie, Einkaufsmöglichkeiten und einer Mischung aus Wohnen und Gewerbe.


    Das Hackesche Quartier zeigt exemplarisch, dass vielfältige Architektur auch bei einem Projektentwickler und Bauvorhaben möglich ist. Zwar bin ich mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden und auch hier gibt es zu viele tote Ecken, aber ein einziger großer Solitär wäre definitiv keine Alternative gewesen.

    Heimlich, still und leise wurde im übrigen noch im alten Jahr der Aufstellungsbeschluss für den B-Plan VII - 3-2 am 20.12.2017 gefasst.
    Das Verfahren geht jetzt also den gewohnten Gang.


    Zudem haben sich die Grundstückseigentümer, der Bezirk Charlottenburg sowie der Werkbund Berlin am 17.11.2017 auf eine Kooperation geeinigt:


    https://www.berlin.de/ba-charl…essemitteilung.649505.php


    Es bleibt zu hoffen, dass dieses spannende Projekt verwirklicht werden und bei erfolgreicher Durchführung als Musterbeispiel für den urbanen und durchmischten Städtebau des 21. Jahrhunderts jenseits der Ketten der Charta von Athen dienen kann.

    Eine Verjüngung wäre durch den geänderten B-Plan ja problemlos möglich; genau das passiert aber nicht, wenn man einfach OK 130m festlegt - die Investoren werden die (ohnehin schon reduzierte) Geschossfläche sicherlich ausnutzen wollen.


    Der einzige Lichtblick wären die beiden geplanten 150m-Bauten (Gehry & am Alexa), die diese Monotonie aufbrechen.
    Das geplante Hochhaus am Kaufhof und die an der Alexanderstraße werden sicher auch noch "regulaliert"..

    Wer sagt denn, dass die Altbauten überhaupt abgerissen werden?
    In allen Masterplänen und Visualisierungen sind diese erhalten.


    Bei aller Tristesse, die sie in ihrem jetzigen Zustand verbreiten, sind es doch die einzigen Identitätsanker entlang der Heidestraße und sollten unbedingt erhalten werden.

    Auf dem Grundstück Karl-Liebknecht-Straße 14 (neben dem Panoramahaus / gegenüber der alten Markthalle) wurden in den letzten Tagen umfangreiche Baumrodungen vorgenommen, die Fläche ist jetzt frei von jeglicher Vegetation.


    Mit einem baldigen Baustart ist jedoch noch nicht zu rechnen: Der Aufstellungsbeschluss des dazugehörigen B-Plans 1-104 datiert vom 10. Januar 2017; eine Festsetzung erfolgt folglich frühestens 2018.


    Weiß jemand, was dort aktuell passiert? Der letzte mir bekannte Zeitungsartikel stammt vom April 2017, wonach die Klage gegen die Baugenehmigung aus dem Jahr 2012 vom OVG abgewiesen wurde.

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    So sehr ich in der Straße eine Nachverdichtung begrüße, so sehr ärgere ich mich über die nun dauerhafte Zementierung des Ist-Zustandes.


    Grundsätzlich möchte ich diesen in dem Gebiet zwischen Karl-Marx-Allee und Holzmarktstraße gar nicht in Frage stellen. Es wäre utopisch, würde man hier einen Flächenabriss fordern, so wie er bis vor wenigen Jahren auch in der politischen Debatte immer wieder anklang.
    Trotzdem sollten einzelne Maßnahmen geprüft werden können. Gerade die Magazinstraße weist als einzige noch Altbaubestände, obwohl auch in dieser weit nach dem Krieg viele Häuser abgerissen wurden.
    Zwischen Magazin- und Schillingstraße steht nun ein gerade mal achtgeschossiger (unsanierter!) Plattenbau mit einer Grundfläche von 800m² und somit einer Geschossfläche von etwa 6.400m².


    Mit einer behutsamen Nachverdichtung und Blockrandschließung liegt man sogar bei weniger Geschossen bei knapp 20.000m², ohne, dass weitere Gebäude abgerissen werden müssten oder öffentlich genutzte Grünflächen verschwinden. Gleichzeitig gewinnt man sogar historische Straßenfluchten zurück, was in diesem winzigen Teilbereich der verschwundenen Stralauer Vorstadt ausnahmsweise angebracht wäre. Selbst die Schillingstraße verläuft hier zum Teil auf dem altem Grundriss.


    Ich finde es fahrlässig und eben nicht nachhaltig, wenn der Städtebau im Jahr 2017 nur darauf bedacht ist, bisherige Strukturen zu erhalten, wenn durch eine einzelne kleine Maßnahme die dreifache Ausnutzung einer hervorragend erschlossenen Innenstadtlage möglich wäre.

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    Einer der "am stärksten", nicht "DIE stärkste" Strecke.


    Am morgen verkehren M4, M5 und M6 planmäßig alle zwei Minuten - sobald dieser durcheinander kommt, stehen auch mal drei Bahnen hintereinander, ein Fahrgastwechsel ist dann unmöglich und der Fahrplan verzögert sich weiter.


    Eine mögliche Verlängerung der M2, Taktverdichtungen auf den anderen Linien, eine störanfälligere (weil längere) M4 plus längere Straßenbahnen (welche bald bestellt werden) kämen in Zukunft noch hinzu. Die kurzen Bahnsteige tun ihr übriges.

    ehem. Robben & Wientjes-Areal

    Ganz im Norden des Altbezirks Prenzlauer Berg wird ab dem nächsten Frühjahr die bisherige Autovermietung von Robben & Wientjes verschwinden: Stattdessen erfolgt dort eine Wohnbebauung mit Lebensmitteleinzelhandel und sonstigem Gewerbe im Erdgeschoss.


    Die Filiale von Robben & Wientjes zieht dann entweder in die Indira-Gandhi-Straße am BVG-Betriebshof oder nach Lichtenberg zu IKEA.

    Hadlichstraße - Neubau von Wohnungen und Gewerbe

    Auf dem (gefühlten) Gewerbeareal zwischen der Hadlich- und Damerowstraße nördlich der Bahntrasse ist der Abriss des bestehenden Einzelhandelszentrums sowie der Neubau von Wohnungen mit großflächigem Einzelhandel im EG geplant.
    Die Gewerbealtbauten bleiben aller Voraussicht nach erhalten, ein B-Plan ist nicht vorgesehen. Eine Realisierung kann nach Auszug des Discounters und des Supermarkts ab 2018 erfolgen.

    Die Planung der Straßenbahn durch die Rathausstraße ist in der Tat mehrere Jahrzehnte alt.
    Ursprünglich sollte die Aufstellanlage der M2 vor dem Kino enden, dann wäre bereits eine erste Bauvorleistung vorhanden.


    Die jetzige Strecke durch die Karl-Liebknecht-Straße ist eine der wohl am stärksten befahrenen Straßenbahntrassen Deutschlands. Eine Taktverdichtung ist jetzt schon kaum möglich. Zudem würde die Führung in der Tat eine unnötige Fahrtzeitverlängerung für die M4 bedeuten. Bei einer Verlängerung der M2 wird die bisherige Kehranlage überflüssig; ein direkter Umstieg zur S-Bahn nicht mehr möglich.
    Wir reden hier über gerade einmal 400m Gleis, die im Störungsfall außerdem eine betriebliche Umleitung ermöglichen und zudem die Betriebsstrecke durch die Alte und Neue Schönhauser Straße entfallen lassen könnten.

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    Der späten Zeit geschuldet ein Foto in mangelnder Qualität, welches aber dein Fazit unterstützt: Ein typischer Bau in der Linienstraße der letzten Jahre, der leider zu stark mit den beiden umgebenden Bauten harmoniert. Hier wäre ein wie auch immer gearteter Kontrast deutlich besser gewesen. Die versetzte vertikale Achse wirkt auch unglücklich.



    (c) ich selbst

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    Zum Bürogebäude an der Warschauer Straße: Gibt es Fotos vom Zustand vor der ersten großen Sanierung in den 1990er Jahren bzw. vom Urzustand vor dem Krieg?


    Zum Thema Rigaer Straße:


    Schmidt hat quasi gar keine Argumente, philosophiert von der Schule und vom "an den Tisch setzen", während der Investor, der Baurecht besitzt, von vermummten Autonomen verfolgt wird. Friedrichshain 2017.
    In der Innenstadt kann man eigentlich nicht dicht genug bauen, solange auch die Infrastruktur wächst - das ist ökonomisch UND ökologisch. Jede Wiese, jede Abstandsfläche, die über das geltende Baurecht hinausgeht, ist ein Minusgeschäft - sowohl für die Natur als auch den Geldbeutel - und führt nicht zu günstigeren, sondern zu teureren Mieten.
    Wenn man, wie der Bezirk, das Thema verpennt und nicht genügend Schulen, Kindergärten und Freizeiteinrichtungen plant, dann sollte man sich an seine eigene Nase fassen.
    Ein ehemaliger "Atelierbeauftragter" ist da aber vielleicht auch nicht geeignet und sucht eher den Vorteil seiner eigenen Klientel.

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    Wir drehen uns im Kreis. Nehmen wir die letzte Saison als Beispiel:


    18 Heimspiele (17x 1. Bundesliga und 1x DFB-Pokal), davon über 40.000:


    2. SP gegen Bremen (1. Heimspiel der Saison) - 56.000
    4. SP gegen Stuttgart - 46.000
    8. SP gegen HSV - 65.000
    11. SP gegen Gladbach - 58.000
    15. SP gegen Leverkusen - 41.000
    20. SP gegen Dortmund - 74.000
    26. SP gegen Schalke - 51.000 (hätte mehr erwartet)
    29. SP gegen Hannover - 45.000
    Pokal HF gegen Dortmund - 76.000
    31. SP gegen Bayern - 76.000
    33. SP gegen Darmstadt - 66.000


    Das sind 11 von 17 Spielen, klingt also viel. Davon hätten aber 7 (!) Spiele eh im Olympiastadion stattfinden müssen, wenn man 55.000 als Maximum für ein eigenes Stadion ansetzt. Für 7 Spiele hätten 40.000 gereicht. Will man jetzt ernsthaft für die Lücke von vier Spielen neu bauen? Jetzt rechne noch Vereine wie Union, Leipzig und vielleicht auch mal Dresden in Liga 1 dazu, dann sind wir bei 10 / 17 Spielen, für die 55.000 zu klein sind - gegen Hoffenheim & Co oder in Liga 2 aber viel zu groß.


    Mir ist absolut bewusst, dass Hertha neu bauen will, aber dann sollte sich der Senat nicht sperren, sondern mit dem Verein eine Lösung finden, dass Berlin nicht über zig nur halb genutzte Sportstätten verfügt.


    Nehmen wir mal an, Hertha spielt sensationell erfolgreich, dann wird die Mehrheit der Spiele nach wie vor im Olympiastadion stattfinden. Geht es wieder mal eine Etage runter, sind 55.000 Plätze im neuen Stadion reichlich überdimensioniert, vor allem, wenn Union von unten Druck macht und mehr und mehr als Alternative für echten Fußball verstanden wird und mögliche Kundschaft abzieht. ;)

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    Ja. Denn erstens schrieb ich 40.000 als Obergrenze und 2. ist das doch genau der Grund, warum Hertha ausziehen möchte - der Zuschauerschnitt ist eben deutlich unter 50.000, wenn du die Topspiele gegen Bayern, Dortmund und Schalke rausrechnest.


    Wenn man ein neues Stadion baut, dann benötigt man doch eh ein variables Konzept, will man "spontan" das Olympiastadion mieten, falls es gerade mal gut läuft oder die Bayern im Pokal kommen. Das sagen die Hertha-Verantwortlichen doch selbst - bei Topspielen geht man ins Oly. Deshalb finde ich 55.000 im Vergleich zu 74.000 Quatsch - und dann noch 100 Meter daneben. Gleichzeitig soll der Jahn-Sportpark für wenige Großereignisse saniert bzw. sogar neu gebaut werden.

    Ich verstehe trotzdem nicht ganz den Sinn, direkt neben ein 74.000-Zuschauer-Stadion ein 55.000-Zuschauer-Stadion zu setzen.


    Ich sehe bei Hertha maximal bei 40.000 Stammzuschauern die Grenze, für alles darüber hinaus gibt es dann das benachbarte Olympiastadion.
    Und genau da frage ich mich, ob nicht ein sanierter Jahn-Sportpark ohne Laufbahn die bessere Option wäre, bevor Berlin am Ende über vier Stadien über 20.000 Zuschauerplätzen verfügt, die alle top saniert / neu sind:


    1. Olympiastadion (74.000)
    2. Hertha-Stadion (55.000)
    3. Alte Försterei (30-35.000 nach anstehendem Ausbau)
    4. Jahn-Sportpark (20-25.000 nach Neubau)


    Summe: ~ 185.000 Plätze


    Warum nicht lieber:


    1. Olympiastadion (74.000)
    2. Jahn-Sportpark (35-40.000 - als Stadion mit Nur-Sitzplätzen derzeit 19.000, mit Stehplätzen wären es jetzt schon 25.000, der Ausbau wäre platztechnisch also möglich)
    3. Alte Försterei (30-35.000 nach anstehendem Ausbau)
    4. saniertes Poststadion für Leichtathletik-Events, die eh weniger Zuschauer ziehen (15.000)


    Summe: ~ 160.000 Plätze


    Macht in der Summe zwar auch vier, dafür wird das wirklich zentral gelegene und traditionsreiche Poststadion wiederbelebt und der Jahn-Sportpark, der eh saniert werden muss, steht nicht die meiste Zeit des Jahres leer - zudem kehrt Hertha zu den eigenen Wurzeln zurück. Mangelnde Parkplätze in Prenzlauer Berg sollten im Jahr 2017 nicht mehr als Argument gelten; die Straßenbahnschleife am Jahn-Sportpark kann zudem ausgebaut werden und auswärtige Fans in kürzester Zeit zum Hauptbahnhof befördern, Schönhauser Allee und Eberswalder Straße übernehmen die Erschließung der Heimfans. Hochsicherheitsspiele dann eben im Oly. Die teure Sanierung des Jahn-Sportparks ohne Hauptnutzer steht irgendwie in keinem Verhältnis zu den Kosten, erst recht nicht, wenn Hertha parallel neu baut.


    Aber wahrscheinlich gehen dann die Anwohner in Prenzlberg auf die Barrikaden...

    Rückblickend für den Februar noch die Zahlen TXL + SXF:


    2.312.071 Passagiere im Februar, somit knapp 4,82% mehr als im Vorjahr. Hier auch bereits der erste Streiktag mit dabei, im März wird es sich stärker auf die Passagierzahlen auswirken.
    Interessant auch die Aufteilung SXF / TXL:


    919.252 vs. 1.392.819 - der kleine Schönefelder Flughafen schon mit 1/3 an Passagieren und das mit einer Landebahn. Die Theorie, dass er den BER als Terminal 2 dauerhaft entlasten kann (und muss), bleibt bestätigt. Nur sollte man dann auch mal ein paar Euro investieren und den "Charme" der frühen 2000er erneuern.


    Ich hatte ja letztes Jahr im August geschrieben, dass Berlin Ende 2016 knapp 77% des Verkehrsaufkommens von München und 54% von Frankfurt erreichen wird. Aktuell sind wir bereits bei 78,0% von München und 55,5% von Frankfurt herangekommen. Frankfurt wächst weiter sehr langsam, München allerdings im Moment überdurchschnittlich (und im Januar sogar stärker als Berlin).