Beiträge von sw-grisu

    Die Düsseldorfer Stadtentwicklung lebt von mutigen neuen Entwürfen und Brüchen mit konventionellen Ideen. Egal ob Ehrenhof, das Ensemble Drei-Scheiben-Haus & Schauspielhaus, Gherry-Bauten oder jetzt die Gegend um den Kö-Bogen... alles große Eingriffe/ Veränderungen des Bestands. Und ich glaube keiner hier würde diese Bereiche missen wollen.

    Gut herausgepickte Beispiele, jedoch, bis auf das Dreischeibenhaus, alles keine Hochhäuser. Und ja, auch ich möchte keines aus dieser Aufstellung missen. Bis auf das Dreischeibenhaus sind für mich alle anderen neueren Hochhäuser Zweckbauten, bei denen es nicht stören würde wenn sie nicht da wären.


    Gerade mit deiner Beschreibung der einzelnen Gebäude entlang der Skyline, im Vergleich zum zweiten Satz mit dem Verweis auf die mutigen architektonischen Highlights, wird klar, dass Hochhäuser und gute Architektur zwei verschiedene Themen sind, welche man miteinander kombinieren sollte, was aber viel zu selten geschieht.


    Übrigens hast Du ein (zumindest für mich) positives Beispiel für Hochhäuser in Düsseldorf unterschlagen: Die beiden neuen Wohntürme im Medienhafen.

    Welch besondere Silhouette gibt es denn an dieser Stelle?

    Ich meine auch gar nicht diese Stelle. Ersetze Silhouette durch Skyline, dann wird es vielleicht klarer was ich meine. Einfach einmal auf eine der Rheinbrücken stehen und die Silhouette/Skyline ansehen. Ja, da gibt es "Hochhäuser", aber das Maß ist so gehalten, dass diese nicht stören.


    Die übrigen Ausführungen unterschreibe ich sofort mit. Der von Dir beschriebene Bereich ist einfach nur hässlich verbaut. Der Ersatzbau für den bisherigen Kaufhof verdient wirklich einen Hingucker. Nur ohne Hochhaus. Der von Dir genannte Neubau Pandion Francis an der Oststraße, dort das Hochhaus, sollte Abschreckung genug sein.

    Ich habe von Hochhausgegenern noch nie einen sachlich überzeugenden Grund gehört.

    Und ich so gut wie keine von den Befürwortern. Das Argument der Hochhausfreunde über die notwendige Verdichtung kann man einmal im Raum stehen lassen. Ob das für eine relativ kleine Stadt wie Düsseldorf wirklich notwendig ist, darüber streiten wir hier ja gerade. Alle anderen Argumente der Hochhausbefürworter gehören für mich zur Kategorie "Frischluftschneise".

    Wird Zeit für einen Widerspruch an die Hochhausfreunde. Mir hat sich bis heute nicht erschlossen wie und warum Hochhäuser der Erhöhung der Lebensqualität dienen. Hochhäuser sind ein aus der Not geborenes Übel, wenn auf geringem Raum viele Menschen untergebracht werden müssen. Egal ob zum wohnen oder zum arbeiten. Eine angenehme (heimelige) Atmosphäre entsteht durch eine moderate Bebauung, nicht durch Hochhauscluster.


    Wenn man sich das Bankenviertel in Frankfurt bewusst antut, dann wird man schnell feststellen, das das nichts schönes ist. Deshalb ist dort nach Feierabend auch der Hund begraben. Hochhäuser sind einfach kalte, abweisende, bunkerartige Gebäude. Und jetzt kommt mir nicht mit New York. Mit der Stadt wollte schon einmal ein OB Düsseldorf vergleichen, was einfach nur lächerlich ist.


    Die aktuelle Höhenbegrenzung von rund 100 Metern und die verstreute Anordnung finde ich angemessen. Dieses Maß hat den Vorteil, das es die Stadtsilhouette nicht großartig stört. In 100 Jahren werden die Häuser höchstwahrscheinlich höher sein. Dann wird sicherlich wieder über eine angemessene Bebauung gestritten und (wie mamamia richtigerweise anmerkt) kopfschüttelnd in die Vergangenheit geblickt. Derzeit allerdings sehe ich keinerlei Notwendigkeit und Sinn darin noch höher zu bauen, ohne dass das Gesamtbild schaden nimmt.

    ^ alles vollkommen richtig erfasst. Wir sind derzeit in Holland im Urlaub. Was ich hier immer bewundere ist, dass selbst in den kleinsten Städten einem stets das Gefühl vermittelt wird, dass es sich um einen lebhaften und angenehmen Ort handelt. Eben weil die ganzen kleinen Cafés Läden und so weiter überall durchgängig vorhanden sind. Selbst die moderne/neuere Wohnbebauung ist in aller Regel eine angenehme Weide für das Auge wo man sich gerne aufhält.


    Da kann das, was bei uns in den letzten Jahrzehnten gebaut wurde und noch wird nicht im Ansatz das Wasser reichen.

    mamamia: Die schreckliche Visualisierung aus dem Genehmigungsverfahren wurde leider sehr realistisch umgesetzt. Kein Vergleich zum Fürst + Friedrich einen Block nördlich.


    In die fürchterliche Optik reiht sich für mich auch die Regenbogenschule ein. Diese mag als losgelöster Körper irgendwo auf der grünen Wiese oder in ein Industriegebiet passen. Aber bestimmt nicht zu den Gründerzeitbauten auf der Kirchfeldstraße gegenüber.

    ^ Die dumme Frage habe ich auch schon gestellt. Wäre auch aus meiner Sicht ein perfekter Ort für eine ansehliche Oper und zudem hervorragend zu erreichen. Aus meiner Sicht wäre mit der Oper dieser herausragende Platz deutlich besser genutzt als mit Verwaltungsgebäuden der Landesregierung.

    ^^ Nett ausgedrückt. ... eine punktuelle Verbesserung der Fassadenansicht.... Ich denke der Architekt wollte unbedingt noch hervorheben, dass er auch zweiflügelige Fenster einbauen kann. Ironie off.


    Mit den Rahmen könnte ich noch leben. Mich stören mehr die paar zweiflügeligen Fenster in der Fassade. Nach meinem Empfinden wäre es schöner geworden wenn der Versatz der einflügeligen Fenster konsequent durchgehalten worden wäre und 20 - 30 % der Fenster, im unregelmäßigen Muster, mit den Schwarzen Rahmen verziert worden wäre.


    So ist es für mich jedenfalls eine Missgeburt.

    ^ Bei dieser Diskussion wird immer auf das "erst" 11 Jahre alte Bauwerk verwiesen. Bitte beachten was der Käufer auch gesagt hat. Nämlich dass er sich vorstellen kann, dass in 5-7 Jahren die ersten Pläne vorliegen. Dann sind die Gebäude schon 16-18 Jahre alt. Dann kommt noch der Aufschlag bis alle Bedenkenträger gehört, Genehmigungsverfahren durchlaufen und das neue Projekt aufgesetzt ist dazu. Sind also weitere 4-6 Jahre. Dann sind wir schon bei dem, für Gewerbeimmobilien üblichen, Ende des Lebenszyklus von ca. 22 Jahren.

    Die Wahl der Hainbuchhecken finde ich gar nicht schlimm. Die passen sogar hervorragend zu den vier Jahreszeiten in Deutschland. Viel schlimmer finde ich, wie von DUS-FAN unter "Düsseldorfer Schauspielhaus" beschrieben, den trostlosen Vorplatz zu selbigem. Während das Schauspielhaus selbst wieder richtig schick rüber kommt, meinten die Verantwortlichen wohl, den trostlosten Vorplatz auch wiederherstellen zu müssen. Wenigstens ist das Schauspielhaus aus Sicht Schadowstraße (P&C) jetzt angemessen eingerahmt. Und zu dieser positiven Einrahmung gehören auch die Hainbuchhecken, auch wenn diese ein viertel des Jahres Braun sind.

    Auch auf die Gefahr hin, dass das nicht hier ins Forum gehört, stelle ich dennoch die Frage: Wie schlägt sich das Konzept der "Mietpreisdämpfung" auf die Preise der anderen Wohnungen durch? Heißt das, dass die Preise der freiverkäuflichen Wohnungen nach oben getrieben werden um die mietpreisgedämpften Wohnungen quer zu finanzieren, damit sich diese überhaupt rechnen?


    Anders kann ich mit die rund 10.000 €/qm kaum erklären. Die Lage ist nicht berauschend, die Ausstattung normal. Andererseits ist Pandion allgemein nicht gerade für seine günstigen Preise bekannt.

    ^


    Was haben bitte Hochhäuser mit einer modernen europäischen Großstadt zu tun? Ich finde diese eher abschreckend. Es gibt genügend Großstädte in Europa, die sehr gut ohne Hochhäuser auskommen. Vor allem für Wohnzwecke sind diese nur bedingt geeignet. Wenn ich an meine Verwandtschaft und deren Wohnumfeld in New York denke, dann kann ich immer nur den Kopf schütteln wie man sich das antun kann. Deren Wohnturm ist gut gepflegt und mit Sicherheit kein sozialer Brennpunkt. Aber in einer Wohnung eingesperrt zu sein, in der ich nicht einmal ein Fenster öffnen kann, geschweige denn ein Balkon verfügbar ist, wäre für mich auf Dauer undenkbar.



    Bitte keine sinnlosen Vollzitate des vorstehenden Beitrags. Der Bezug versteht sich von selbst.

    Da hier scheinbar eine neue Fassade angedacht wird (die alte fand ich schrecklich) ist dieser Baustopp für mich eher positiv.

    Da kann man unterschiedlicher Meinung sein. In dieser grauen verkehrsgünstigen Lage hätte nmM diese bunte Fassade gut getan. Das Argument der Bedenkenträger, dass solch kräftige Farben meist nicht all zu lange halten zählt nicht, da es genügend Materialien gibt, welche das können.

    Hallo Zugfahrer! Erst einmal herzlich Willkommen. Einzelne Bilder können gerne hier direkt mit eingestellt werden. Sofern Du das Projekt weiter beobachtest und auch berichten möchtest, wäre es toll wenn Du 1-2 Perspektiven aussuchen würdest und aus diesen den Baufortschritt berichtest. Das hilft allen Lesern bei der Orientierung. Es gibt natürlich viele weitere Bilder, die es auch Wert sind veröffentlicht zu werden. Auf diese dann gerne per Link hinweisen, jedoch nicht direkt in den Bericht einhängen. Hier findest Du ein Beispiel

    Meine Meinung zu den "Karolinger-Höfen": austauschbare Schuhschachtelarchitektur. Was anderes scheint's in Düsseldorf nicht mehr zu geben.


    Besonders hübsch das repräsentative Ongtree neben Müllcontainern und einer sicher pausenlos durch Möbelwagen zugeparkten Einfahrt, weil die "Örben Hipster" ja ständig ein- und ausziehen.

    Außerdem kann man - wie auch in den Heine-Gärten und wie sie alle heißen - dem Nachbarn vom Balkon aus quasi in die Suppe spucken. Privatsphäre - ach was, wer braucht denn sowas ... brrr ...

    Auch wenn ich der "modernen" Architektur meist auch sehr kritisch gegenüber stehe, in dieser Anlage kann ich die Kritik nicht wirklich nachvollziehen.


    Stichwort Schuhschachtelarchitektur: Was auch immer man darunter versteht. Ziel war es auch schon in der Gründerzeit, auf gegebenem Platz so viel wie möglich Wohnraum unter zu bringen. Wenn auch nicht alles optimal ist, aber da hat die Architektur schon übleres geliefert. Ich denke nur an die Plattenbauten zu DDR Zeiten und den Satellitenstädten der BRD in den 70er Jahren.


    Optisch wirkt das Ensemble sogar relativ abwechslungsreich, da die einzelnen Gebäude immer leicht unterschiedlich strukturiert und (Gott sei Dank) ohne weißen Rauhputz mit verschiedenen Klinkern verkleidet wurden.


    Offensichtlich warst Du selbst noch nicht vor Ort, ansonsten hättest Du dir den letzten Satz gespart. Ich war selbst überrascht, wie große die Abstände zwischen den Gebäuden sind. Einzig die Erdgeschosswohnungen sind noch sehr gut einsehbar. Sobald die vorhandene Bepflanzung dichter gewachsen ist, wird sich das auch erledigt haben. Nachbarn von zwei freistehenden Einfamilienhäusern haben gegenseitig deutlich mehr Einsicht.


    Insgesamt finde ich die Karolinger Höfe für die innenstadtnahe Lage sehr gelungen.

    Alle Umweltspuren inkl. der abschraffierten Oberbilker Allee sind nicht stauverhindernd, weil sie niemanden zum Umstieg auf Bus und Bahn bewegen - sie sind staufördernd. Im übrigen entstehen diese Staus nicht, wie Du schriebst, in weniger bewohnten Gebieten, sondern wie in Bilk oder Oberbilk mitten in dichtestem Wohngebiet. Der Preis, den die Anwohner dort für eine angeblich schneller durchkommende Straßenbahn 705 zahlen, ist ein Dauerstau 12 Stunden am Tag, direkt vor ihren Fenstern. Da frage ich mich dann: welcher hirnlose Ochse von Verkehrsplaner hat die Oberbilker Allee überhaupt abschraffiert (die Maßnahme wurde noch kurz vor der OB-Wahl durchgepeitscht)

    Ich muss auch 2-3 mal die Woche von der Friedrichstadt zur Harffstraße und zurück. Mit den Öffis bin ich rund 30 Minuten unterwegs und bin Fahrplangebunden. Jobbedingt kommt es dann eben immer wieder vor, dass ich doch kurzfristig ins Auto springen muss. Nach 15 Minuten bin ich auch stets dort. Zurück brauche ich aber wegen der Verengung auf der Oberbilker Allee und der schon immer vorhandenen roten Welle (wie fast alle Ost-West Verbindungen in D) mindestens 45 Minuten. Alternativrouten über die A46 bringen auch nichts, dort ist ja auch schon alles zurückgestaut.

    Vielleicht sollte man es so deutlich schreiben, die Umweltspuren sind als Maßnahme gegen Fahrverbot funktionierend, weil weniger Autos auf der Corneliusstr sind, aber sind darauf angelegt, den Verkehr in weniger dicht bebauten Bereichen der Stadt zu stauen, die besser belüftet werden.

    Einig sind wir uns, dass die Maßnahmen ein reines Feigenblatt sind und die Probleme nicht nur verlagern sondern sogar verschärfen. Dieses Feigenblatt funktioniert nur solange, bis jemand auf die Idee kommt die Messstation zu verlegen oder eine zusätzliche aufzubauen. Dann gehen die nächsten Placebomaßnahmen los. Was fehlt ist ein durchgängiges und sinnvolles Konzept welches auch umgesetzt wird.

    Aachener Straße 39 - Bilker Bunker


    Es geht voran. Diesmal zwei Bilder vom Schulhof aus aufgenommen:


    4f4d1eef75bc402663b338d7c205e6b0.jpg


    Welchem Zweck diese Stahlträger dienen werden entzieht sich bisher meiner Phantasie:


    302cb3f5c3e27b27bd8ed7907167dcf6.jpg

    Dus-Int: Also das mit Uber sehe ich als ein Zukunftsthema für Megacitys, in welchen es heute schon extrem laut ist. Für die beschaulichen Größenordnungen in Europa dürfte das maximal etwas für London/Moskau/Istanbul sein und dann nur im Luxussegment.


    Viel interessanter für die Masse ist das Thema "autonomes Fahren". Zunächst die positiven Aspekte (aus meiner Sicht): Allein die Vorstellung, dass ich morgens aufstehe, mir per Knopfdruck (unabhängig von irgendwelchen Fahrplänen) ein Auto bestelle, in welches ich mich setze und schon einmal mit der Arbeit beginnen kann während ich ins Büro gefahren werde und ich mich am Ziel nicht einmal um einen Parkplatz kümmern muss, lässt mich schon in Träumen schwelgen. Dieses Beispiel lässt sich nach belieben erweitern. Der Kern ist: Ich rufe ein Auto wenn ich es brauche, ich nutze die Fahrzeit zu meinem Nutzen, mich interessiert nicht wo das Auto danach bleibt.


    Auswirkungen (wenn dieses Modell sich großflächig durchsetzt):

    - Es werden wesentlich weniger Autos benötigt als bisher, diese sind aber "dauernd" unterwegs.

    - Der ÖPNV wird (nmM) zurückgebaut bis aufgelöst, weil der "autonome Individualverkehr (AIV)" einfach deutlich bequemer ist.

    - Öffentliche Parkplätze werden aufgelöst weil überflüssig.

    - Diese Parkplätze werden zu einem Großteil allerdings in Fahrbahnen umgewandelt werden, da der AIV viel Platz benötigt.

    - Das Verkehrsaufkommen auf den Straßen wird deutlich zunehmen.


    Problemstellung:

    - Dadurch, dass absehbar ist, dass wesentlich weniger Autos benötigt werden, hat weder die Industrie noch die Politik ein wirkliches Interesse dieses Thema zu fördern. Es fehlt aus deren beider Sicht schlicht und ergreifend der Business Case.

    - Die technischen Probleme für das reine autonome Fahren können (nmM) relativ kurzfristig gelöst werden.

    - Viel schwieriger betrachte ich die Einführung des AIV während der MIV parallel mitläuft. Denn beim MIV ist der Fahrer verantwortlich. Beim AIV ist das bis heute noch nicht geklärt.

    - Das vorhandene Straßennetz muss perspektivisch eher noch weiter ausgebaut werden.


    So weit zu meiner Sichtweise.