Beiträge von Grävling

    Vielleicht können sich alle darauf einigen, dass es überall schwarze Schafe gibt und zwar unabhängig von der Stadt/Region oder der religiösen/politischen/ethnischen Zugehörigkeit.


    Die einen posten jede Schlagzeile, die beweist, dass Sachsen Nazis sind, während sich die anderen über jede Schlagzeile freuen, die Angst vorm bösen Islamisten oder nicht integrationswilligen Flüchtling macht. Es geht gar nicht mehr darum, das Gesamtbild zu sehen und Lösungen zu finden, sondern nur noch darum, Recht zu haben. Und die Masse der Bevölkerung ist diese Diskussion zunehmend leid und hält sich raus - weil man sich offenbar nur noch für links oder rechts außen entscheiden muss ("Wenn du nicht für uns bist, bist du gegen uns").


    Ich möchte nicht, dass in diesem Land Polizisten von Autonomen mit Steinen beschmissen werden, dass Flüchtlinge von Nazis angegriffen werden oder dass homosexuelle Flüchtlinge getrennt untergebracht werden müssen, weil sie von anderen Flüchtlingen drangsaliert werden. Vielleicht kriegen wir das in den Griff, wenn die politischen Lager aufhören, sich immer nur eine Gruppe als das einzige Problem auszugucken.

    Ich sehe das Thema Jobchancen für Asylbewerber ähnlich kritisch. Keine Frage: Man muss Menschen, die vor Krieg fliehen, Schutz bieten. Ich finde es aber fatal, diese Menschen glauben zu lassen, dass sie sich hier in kurzer Zeit ein Leben in der Mitte der Gesellschaft aufbauen können. Ein Teil wird es sicher schaffen. Aber ein Großteil? Stichwort blühende Landschaften. Was ist denn nach 1990 aus diesen Versprechungen geworden? Die Menschen waren massenhaft arbeitslos. Da sind nicht plötzlich Jobs vom Himmel gefallen, nur weil die ehemaligen DDR-Bürger gern arbeiten wollten oder Nachfrage nach Produkten hatten.


    Auch ein heute 30-Jähriger ist nicht zwangsläufig eine Rettung des Sozialstaats. Wenn er vielleicht in 10 Jahren so weit ist, dass er mit 40 einen Job bekommt, dann zahlt er 20 Jahre in die Kassen ein, um dann am Ende eine Rente zu bekommen, die nicht zum Leben reicht und bezuschusst werden muss. Es ist wie mit höheren Geburtenraten. Die nützen nichts, wenn die Kinder arbeitslos sind.


    Nochmal zusammengefasst: Man soll den Menschen helfen, aus humanitären Gründen. Ich halte es aber für falsch, den Deutschen die Rettung des Sozialstaats oder den Asylbewerbern gute Chancen auf Arbeitsplätze zu versprechen. Am Ende sind nur alle frustriert.

    Während sich der Baustart beim Technischen Rathaus stetig nach hinten verschiebt, wurde inzwischen die "Oase" (so die Bezeichnung für die Hundewiese durch grundsätzliche Gegner von Neubauvorhaben) an der Ecke Prager/Mühlstraße abgeholzt. Hier könnte es also bald mit dem Bau der geplanten Studentenwohnungen losgehen. :daumen:

    Volkmarsdorfer Rathaus

    Im Vorbeifahren habe ich heute gesehen, dass das Volkmarsdorfer Rathaus an der Hermann-Liebmann-Straße mittlerweile in neuem Glanz erstrahlt. Wurde hier meines Erachtens noch nicht erwähnt.


    Was Grävling bestimmt meint ist das die Tendenz verwischt wird, da die Asylbewerber ja nach einem festen Schlüssel aufgeteilt werden. So kann z.B. ein Ort wo eher die Leute wegziehen dies durch die Zuweisung überdeckt werden.


    Danke für die Klarstellung Seb :) Man sollte bei diesem Thema bitte nicht paranoid werden und anderen sofort negative Dinge in den Mund legen.


    Ich beobachte und vergleiche einfach gerne die Entwicklung in mitteldeutschen Kleinstädten, da diese nicht unterschiedlicher sein könnte. Man denke nur mal an Weißenfels vs. Freiberg. Es ist spannend und schön zu sehen, wenn auch kleinere Orte eine Trendwende bei Bevölkerungsentwicklung, urbanem Leben, Anziehungskraft etc. schaffen können und wie Altbaufan sagt, verwischen die Flüchtlinge eben das Bild, da sie zwangsweise in bestimmte Städte geschickt werden und nicht freiwillig dorthin gehen.

    ^ Das ist lange her. Ich denke, du würdest bei einem erneuten Besuch sehr positiv überrascht sein (demnächst ist auch Weinfest - die Gelegenheit ;-)). Ähnlich verhält es sich ja in Pirna. Man vergleiche den Zustand und das Leben in der Stadt um das Jahr 2000 mit der heutigen Situation. Einfach unglaublich!

    Es ist schade, dass in diesen Zahlen immer die Flüchtlinge inbegriffen sind (anders kann ich mir zumindest ein Wachstum in Schneeberg um über 6% nicht erklären). Dadurch wird die eigentliche Entwicklung in den kleineren Städten außerhalb der Großstadtspeckgürtel verwischt.


    Es bleibt abzuwarten, wie sich die Entwicklung in den nächsten Jahren fortsetzen wird. Mich würde es nicht wundern, wenn es z. B. deutlich weniger Studienanfänger aus Westdeutschland und dem Ausland in Städte wie Freiberg, Mittweida oder Zittau verschlägt. Der Image-Schaden für Sachsen ist enorm, zumal kein Ende der Probleme abzusehen ist. Möglicherweise bleibt ein Teil dieses schlechten Rufs auch an Leipzig hängen... dass die Stadt so völlig anders tickt als Dresden ist sicher vielen Ortsunkundigen nicht bewusst.

    ^ Ab 20 Uhr kannst du in solchen Käffern oft nur noch zum Dönermann oder in irgendeine Asia-Bude einkehren. Bei Meißen habe ich zudem das Gefühl, dass sich die Stadt nie so richtig von der Jahrhundertflut 2002 erholt hat.


    Oha, interessante Meinung. Wann warst du denn das letzte Mal in Meißen? Direkt nach der Flut oder bei schlechtem Wetter?
    Ich empfinde die Stadt eigentlich als eine der belebtesten Kleinstädte in Sachsen... immer, wenn ich dort bin, wälzen sich ganze Touristenströme durch den Ort und es gibt eine enorme Restaurantdichte.


    Neben Meißen gibt es noch ein paar andere Kleinstädte, die ziemlich lebendig sind und auch eine schöne Gastronomie vorzuweisen haben. Zu nennen wären da unbedingt Bautzen, Pirna, Görlitz und Freiberg.


    In den anderen Orten werden die Bewohner hoffentlich eines Tages merken, dass es schöner ist, ein Bier im Freisitz am Markt anstatt drei Bier vorm Fernseher zu trinken.

    Ein paar Updates aus Reudnitz, Volkmarsdorf und Anger-Crottendorf



    Die Ecke Oststraße/Riebeckstraße schräg gegenüber vom Salomonstift (bei dem jetzt auch das letzte Gebäude saniert wird) zeigt sich nach der Sanierung in frischem Gewand. Ein Manko gibt's aber dennoch: Der Eckladen wurde nicht wiederhergestellt, stattdessen blickt man durch kahle Fenster in einen ebenso kahlen Briefkastenraum (der eigentliche Eingang ist die Tür zur Oststraße hin). Völlig unnötig, zumal alle anderen Läden an der Tramhaltestelle vermietet sind.



    Sanierung Ecke Reichpietschstraße/Kippenbergstraße, eines der letzten unsanierten Häuser am Lene-Voigt-Park.



    Abgebrochene Sanierung Ecke Zweinaundorfer Straße/Breitestraße. Unglücklicherweise wurden schon alle Fenster entfernt... Ein herber Schlag für diesen geschundenen Kreuzungsbereich, wenn man bedenkt, dass schon gegenüber an der Ecke zum Täubchenweg die herrliche Jugendstilbebauung grundlos weichen musste.



    Ebenfalls leider seit langem Stillstand beim Gebäude des Regina-Palastes an der Dresdner Straße. Weiß jemand, wer hier überhaupt saniert?



    Bei der Ecke Wurzner Straße/Lilienstraße läuft die Sanierung gerade an.



    Das ehemalige Volkmarsdorfer Rathaus in der Herrmann-Liebmann-Straße ist eingerüstet. Keine Ahnung, ob Sanierung oder nur Sicherung.



    An der Ecke Eisenbahnstraße/Hedwigstraße, die bekanntlich gebrannt hatte, steht ebenfalls ein Gerüst. Ich nehme an, dass es für dieses Haus schlecht aussieht, wenn nicht zeitnah der Dachstuhl abgedeckt wird.




    Das letzte der drei Gebäude auf dem Gelände der Villa Krause direkt an der Zweinaundorfer Straße ist äußerlich fertiggestellt.



    Sanierung in der Theodor-Neubauer-Straße, ob das zweite Eckgebäude ebenfalls saniert wird, vermag ich leider nicht zu sagen.



    Container vor der Ecke Zweinaundorfer Straße/Martinstraße. Ein gutes Omen?


    Und weil's so schön ist, noch ein paar Bilder aus der Eilenburger Straße - dank ihrer Breite, der abwechslungsreichen Architektur mit für Leipzig eher ungewöhnlich hoher Erkerdichte und dem perfekt mittig ausgerichteten Blick auf den Uni-Riesen für mich die schönste Straße des Leipziger Ostens


    Angeschnitten der Neubau an der Ecke zur Riedelstraße. Die Wohnungen waren noch vor Fertigstellung bereits komplett vermietet.


    Alle Bilder von mir.

    Derweil finden am Gebäude des Regina-Palasts in der Dresdner Straße sowie am Eckgebäude Zweinaundorfer Str./Tiefe Str. weiterhin Entrümpelungsarbeiten statt. An letzterem Gebäude hing in den vergangenen Jahren eine "zu verkaufen"-Plane, die nun verschwunden ist. Informationen zu einer eventuellen Sanierung habe ich leider noch nirgends gefunden.

    Die Entwicklung in der Oststraße in den letzten Jahren ist höchst beachtlich. Mittlerweile sind auch die Sanierungen des Salomonstifts an der Oststraße sowie des Gründerzeitlers an der Ecke Ost-/Riebeckstraße in vollem Gange.