dieser thread ist zwar schon ziemlich alt, aber anscheinend weiß keiner über den Hintergrund und die Geschichte der Kleingartenanlagen Bescheid: es war nicht Sinn und Zweck, sich ein bißchen Grün zu pachten um dort zu Grillen und in der Sonne zu liegen, sondern durch die "körperliche Tätigkeit" einen Beitrag zur "eigenen Versorgung mit Gemüse und Obst" zu schaffen. Daher auch meistens die Satzungen, die beinhalten, dass dort keine Hütten mit Strom und Wasser errichtet werden dürfen, ein gewisser Prozentsatz der Fläche für den Gartenbau (Gemüse, Obst) genutzt werden soll usw.
Wenn solche Kleingartenanlagen irgendwo mitten in einer Stadt liegen (wie oben beschrieben München) liegt das nur daran, dass diese Anlagen schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel haben und im Lauf der Zeit von der Amöbe Stadt umwuchert worden sind.
Und wie schon richtig bemerkt: Bahnlinien begleitende Flächen sind alles andere als einladend - schon gar nicht für einen Park, in dem man sowieso nicht grillen darf
Für die Zukunft sehe ich daher zwei Szenarien:
1) die Renaissance: es kann durch etwas Arbeitsaufwand und relativ wenig Geld Gemüse und Obst angebaut werden, dies ist dann von Nutzen, wenn die Lebensahltungskosten für Nahrungsmittel weiter steigen und im Gegensatz die Einkommen sinken, stagnieren usw. - Selbstversorgung sag ich nur
2) der Deutsche bekennt sich endlich zu seiner gärtnerischen Faulheit (siehe auch diverse Bücher zu diesem Thema wie "Ein Garten für Faulpelze"), somit ist das ästhetisch-urbane Problem gelöst > es kommt zu Umnutzungen innerstädtischer Grünräume hin zu ästhetisch-urbaner Gewaltverbrechen: Hochhaus statt Grün, da zweitere nicht profitabel - und weg sind sie die spießigen Schollen, die uns mit der Gartenzwergkultur erheitert haben;)