Beiträge von avanix

    Was spricht denn dagegen die Funktion eines Gebäudes in den Vordergrund zu stellen?
    Das ist in der heutigen Zeit doch nicht abgenutzt, sondern top aktuell.


    Dass dies erfolgreich ist sieht man auch in anderen Bereichen. Da kommt ein kalifornisches Unternehmen mit einem Handy, das nur eine Taste und Bildschirm hat und landet damit einen Welterfolg. Mittlerweile hat dieses Design fast alle herkömmlichen Bauweisen der Mobiltelefone vom Markt verdrängt. Das Bauhaus und seinen Stil finde ich daher ungebrochen aktuell.


    Gerade bei einem Architektur-Objekt wie dem hier diskutierten passt das doch super. Das IN ist eingrahmt von einem Aldi, einer Tankstelle und auch ansonsten gibt es keine künstlerisch besonders prägenden Gebäude direkt daneben. Wo sonst kann man einen modernen, reduzierten Stil so schön umsetzen wie an dem Ort?


    In einer Baulücke, eingrahmt von Gründerzeitbauten, wäre so eine Fassade ein Graus. Auch eine Kaputtsanierung von architektonisch aufwendigen Fassaden lässt sich bestimmt nicht mit dem Verweis auf die Funktionalität rechtfertigen.
    Aber bei einem Neubau in der Lage (ehemaliges Gewerbegebiet, keine entsprechende Nachbarschaft) passt das richtig gut. Und auch wenn ich mich hier nicht besonders beliebt mache, ich finde das Gebäude an dem Ort richtig gelungen.

    Gerade die Wohnungen an der Grolandstraße haben sicher ihre architektonischen Schwächen. Das von nothor angesprochene Erdgeschoss mit bodentiefen Fenstern ist so eine. Da sitzt man richtig auf dem Präsentierteller. Vielleicht bringen die Hainbuchenhecken davor etwas Entlastung an diesem Punkt.


    Ansonsten ist der Wohnwert in dem Gebäude doch sehr gut. Die Wohnungen sind hell, gut geschnitten, keine alzu tiefen (und damit dunklen Räume). Der Abstand zum Nachbargebäude ist mit ca 25m auch noch relativ weit (bei nur drei Stockwerken + Penthouse).
    Am Tuchergelände ist bei mehr Stockwerken wesentlich dichter zusammengebaut worden (teilweise "Schluchten" mit nur 10-12m), was man dort dann durch die Grundrisse ausgleicht (nur Fenster von Nutzräumen wie Bad, Toilette und Küche zeigen zu den eng aneinander gebauten Seiten).
    Aber sobald man etwas falschen Klinker dranpappt, ist es auf einmal hochwertige Architektur.


    Die weiße Farbe ist momentan so ein Trend, den man gut finden kann, aber nicht muss. Ob der schweinchenrosa gestrichene Bestandsbau an der Grolandstraße gegenüber (Eiwo aus den 80er Jahren) so viel besser ist?


    Mich wundert es nur, wie ein solch schlichter Bau so negative Emotionen auslösen kann ("Wohnmaschine", "Gated Community" oder gar der KZ-Vergleich).

    nothor, in deinen Ausführungen sind Fehler enthalten!
    Die gezeigten Bilder sind nicht die Nordstadtgärten. Die sog. Nordstadtgärten sind auf dem Gelände der ehemaligen Tucher-Brauerei entstanden. Das Objekt am Nordbahnhof wurde nie mit irgendwelchen Gärten bezeichnet. Titel der Vermarktung war "in Nürnberg. "in" deswegen, weil die Anordnung der Gebäude von oben aussieht wie ein stilisiertes "in".


    Weshalb du da jetzt auf irgendwelchen Gärten rumreitest, ist mir schleierhaft.
    Genauso schleierhaft wie die halbgaren architektonischen Ansichten, die du zu der Anlage kundtust. Bei einem offenen Durchgang zum Innenhof mit noch dazu großflächigen Glasfronten von einer "Gated Community" zu sprechen scheint mir schlicht falsch. Auch wenn man zugeben muss, dass die Hofabgrenzung sicher noch freundlicher aussieht, wenn sie irgendwann noch weiß gestrichen würde.


    Ich weiß auch nicht, was man sich auf einem ehemaligen Gewerbegebiet für eine andere Bebauung hätte wünschen sollen. Klare und moderne Formensprache in reduziertem Design. Dazu noch große Fenster, die viel Licht in die Wohnungen lassen. Wenn ich da an die frühere Nutzung des Geländes denke (bevor das lange Jahre brach lag war dort eine stinkende Fischfabrik, Heizölhandel, städtischer Wertstoffhof, etc.) dann ist das eine enorme Aufwertung für das ganze Viertel.

    Das Schuhgeschäft steht schon länger leer. Es gibt auch Gerüchte, dass nicht nur das Schuhgeschäft wegkommt, sondern auch das weiter vorne liegende kleine Einfamilienhäuschen (das ein wenig wie ein gelbes Hexenhäuschen aussieht) mit dem dazwischenliegenden Garten abgerissen wird und die ganze Ecke mit einem Wohnblock bebaut würde.


    Diese Altbauten geben sogar von ihrer Hinterhofansicht ein freundlicheres Bild als die Neubauten:


    Die Einlassung verstehe ich nicht so ganz. Der Neubau sieht im Vergleich natürlich nicht gut aus, wenn er noch im unfertigen Rohbauzustand und mit Gerüst dasteht.


    Vor allem sollen an den hier kritisierten Bauten im unteren Bereich die Klinkerfassaden, wie sie die alten Tucherbräu-Gebäude hatten, wieder aufgenommen werden. Ich würde erst mal abwarten, wie das aussieht, wenn es fertig ist.

    Hir kann ich mich Nothor uneingeschränkt anschliessen. Der ursprüngliche Entwurf war deutlich besser. So wirds langsam ein sOzialwohnungsbau aus den 60'ern.


    Der Anbieter hat die Vermarktung gestartet. Laut Homepage kostet der "Sozialwohungsbau" zwischen 3300 und 3800 Euro pro qm.
    Mietpreise sollen so zwischen 10 und 11 Euro liegen.
    Dort kann man jetzt auch die Grundrisse im Detail einsehen.