Ted Mosby schrieb:
Ich halte es für durchaus realistisch, dass die Braunschweiger Innenstadt infolge der der Primark-Ansiedlung noch stärker Kaufkraft aus Nachbarorten wie Wolfsburg, Salzgitter, Wolfenbüttel etc. abschöpfen wird, als es ohnehin bereits der Fall ist.
Ist das starke Abschöpfen aber wünschenswert? Denn Wolfenbüttel (die Geburtsstadt meiner Frau) ist auch ein sehr schönes Städtchen mit Geschäftsexistenzrecht. Wir sind bei jedem Besuch traurig ob des Niedergangs der Geschäfte.
Da zeigt sich, das wir eine wirksame Regionalplanung aus "Planwirtschafts-Phobie" aufgegeben haben und einen schon aus demografischen Gründen zunehmenden "Kanibalisierungsprozess" der Gemeinden und Städte untereinander auf planerischer Seite kaum noch wirksame Instrumente entgegen setzen können. Nun wird ein Geschäft mehr oder weniger nicht den "Untergang des Abendlandes" bewirken, aber der Lösung harrt diese Problematik dennoch grundsätzlich.
Bestes Negativ-Beispiel ist Oberhausen mit seinem CentrO (nach Eigenwerbung größtes Shopping- und Freizeit-Zentum Europas!), der Neuen Mitte Oberhausens, die sowohl die "Alte Mitte" als auch die Nachbarstädte in blanke Wut gebracht haben.
Natürlich sind wieder mal unsere Juristen nicht unschuldig, wenn Bewährtes aus sophistischen Gründen untergeht, wie auch das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster zum Euregio-Factory-Outlet Center in Ochtrup beweist, ein Mini-Städtchen im West-MS-Land, was dem Land letzte Zähne regionaler Planung zog.