Beiträge von Bob_Baumeister

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    Zunächst mal danke für das Attribut "Quatsch"!


    Zur Wahrnehmung braucht man wohl eigentlich nicht zu betonen, dass ein Hochhaus deutlich über der üblichen Traufhöhe geeignet ist, ein ganzes Stadtbild zu verändern.
    Ob Kontrast "immer gut" kommt, hängt immer von den Umständen in der Umgebung ab. Nicht immer, aber meistens dominieren Hochhäuser ihre Umgebung. Und nicht immer, aber oft auch auch negative Weise. Dass dies in architektur-typischer Scheuklappenmanier nicht immer aber häufig ignoriert wird, erkennt man daran, wenn in Renderings die Umgebung wahlweise verfälscht, ignoriert oder unterdrückt wird.
    Um zum Thema 4 Hochhäuser auf einen Streich: Das ist aus rein ästhetischer Sicht ein valides Argument, wenn das Ensemble gut umgesetzt wird. Das ist bei diesem Entwurf (abgesehen vom ungeeigneten Standort) aus meiner Sicht der Fall. Aus ökonomischer Sicht sieht es jedoch komplett anders aus. Wenn die beabsichtigte Nutzung derart schwammig formuliert ist, liegt der Schluss eines wirtschaftlichen Fehlschlags nicht fern. Und eine Investitionsruine wirkt sich auch auf das ästhetische Empfinden negativ aus...sofern man die Scheuklappen abnimmt.

    Ein interessanter Entwurf!


    Leider steht er am völlig falschen Platz. Dieses Ensemble passt nicht zur Bremer Innenstadt und es passt nicht in diese Gegend hinter dem Brill.
    Ich lebe seit lange Zeit in Frankfurt, hier gäbe es eine Vielzahl von Orten, wo der Liebeskind Entwurf sich gut einfügen könnte. Denn die einfache Regel lautet: Hochhaus gehört zu Hochhaus.


    Als Solitär(e) dagegen wirkt es auf den Betrachter verstörend, erdrückend und zerstörend für die Umgebung. Auch in Ffm gibt es dafür historische Beispiele - den Silberling (ex Dresdner Bank) im gründerzeitlichen Bahnhofsviertel, den MesseTurm allein vor sich hin stehend am Messegelände. Dies ist mitterweile durch eine Vielzahl neu hinzu gekommener Hochhäuser geheilt worden. Doch ist dies für Bremen eine realistische Perspektive?


    Dazu betrachte man die ökonomische Komponente. Wie soll die zukünftige Nutzung aussehen? Der WK nennt: Büros, Bildungseinrichtungen, ein 5-Sterne-Hotel, Einzelhandel, Studentenwohnheime, ein "Kulturhaus", Seniorenwohnungen, Luxusappartements. Mit anderen Worten...es gibt überhaupt kein Konzept. Für Einzelhandel, 5-Sterne-Hotel und Luxusappartements ist die Gegend viel zu abgerockt und zu weit weg vom eigentlichen Zentrum. Für Studentenwohnheime oder ein Kulturhaus ist die Bausubstanz zu teuer.


    Ich bezweifele, dass dies in Bremen umgesetzt werden kann geschweige denn, dass diese Vorhaben eine Finanzierung bekommt.

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    Wer jemals im Yachtklub (oder dem jetzigen Nachfolger) war, wird wissen, was ich meine. Das gesamte Sachsenhäuser Mainufer hat sich ja glücklicherweise zu einer "grünen Oase" entwickelt (von "Biotop" hatte ich nicht gesprochen) mit sehr positiver Wirkung auf das gesamte Stadtbild.


    Dieses zu verbauen, halte ich für ziemlich unsinnig. Wenn man dort Wohnungen baut, sollte man sich auch mal überlegen, wie die Zufahrt gestaltet wird. Werden Stellplätze vorgeschrieben? Wie sollen sich die Investitionskosten für ganze 3 Wohnungen rechnen? Vermutlich wäre dieses Bauvorhaben nur der Auftakt, an dessen Ende die Zerstörung, ergo: Fällen aller Bäume, der gesamten Maininsel stünde.

    Ich hoffe auch, dass die Initiative damit Erfolg haben wird. Einen blöderen Bauplatz als diese kleine Insel, die ja eine wunderbare grüne Oase mitten in der Stadt ist, kann man sich für Wohnungsbau kaum ausdenken. Als gäbe es nicht genug Bausünden in Frankfurt, aus deren Abriß und Neuaufbau sich Projekte für die nächsten Jahrzehnte ergäben. Nein, man beginnt erstmal mit der Zerstörung der äusserst wenigen Naturflächen.

    "Ich kann es nicht nachvollziehen, dass sich Leute an einen Baum ketten und damit den Bau der Tiefgarage verhindern wollen. Besonders dann ist es mir schleierhaft, wenn ich einen Parkplatz suche und im haifischmäßigen Blockumkreisen 1-2 Liter Diesel verblase. Ich wohne im Nordend und kenne die Leiden des Autos. In "Spitzenzeiten" dauert die Parkplatzsuche bis zu einer dreiviertel Stunde."


    Ich wohne ebenfalls um die Ecke und kenne die Parkplatzsorgen bestens. Dennoch finde ich es verständlich, dass sich Anwohner darüber ärgern, wenn unnötig alte, gesunde Bäume gefällt werden. Gerade in den hochverdichteten Innenstadtgebieten von Frankfurt gibt es deutlich zu wenig Bewuchs, was der Attraktivität der Stadt enorm schadet. Vergleiche mit entsprechenden Vierteln in Hamburg oder Berlin zeigen das überdeutlich. Und mal ehrlich: ein Auto im Nordend ist an sich überflüssig (n.b.: wir haben deren 3...bin also alles andere als ein Autogegner)