detail
ich finde es gut, mal anhand von konkreten bildern ins detail zu gehen - gerade, was die oben diskutierte gegend angeht.
halten wir erstmal fest: in der weiteren gegend um/am griechenmarkt / waidmarkt / panthaleonsviertel / mauritiusviertel / teilen des severinsviertels (also den weiten teilen der altstadt-süd) hat der feuersturm gewütet - das sind die zu 100% zerstörten stadtviertel kölns! das ist nun mal unumstößlich so - fakt ist aber auch, dass der wiederaufbau sich - von der verbreiterung des mittelalterlichen bäche-straßen-verlaufs zu einem stadtautobahn-monster und dem bau der nord-südfahrt (stadtautobahn-monster nr. 2) abgesehen - an die tradierten straßen-muster gehalten hat. das kann man sich schön erlaufen und hat im vergleich zur ausgangslage 1945 den effekt, dass man erstmal auch dankbar sein kann, dass da nicht gleich alles verworfen worden ist, wie das bspw. in hamburg in einigen feuersturmstadtteilen gemacht worden ist, wo man die blockbebauung gegen langgezogene einzelblöcke getauscht hat, die nun sehr tot, sehr anlagen-artig und gar nicht mehr organisch wirken - bspw. hier in der gegend mundsburg :
https://www.google.de/maps/@53…e0!7i13312!8i6656!6m1!1e1
oder im berliner osten, wo vormals ein ganz anderes stück stadt gestanden hat :
https://www.google.de/maps/pla…x30fc01c366e4166e!6m1!1e1
in beiden städten - vor allem in berlin - sind wirklich große fläche, wo jedweder vorzustand komplett verworfen worden ist und zwar in eine neue form, die sich kaum dafür eignet, dass sich dort nochmals echtes städisches viertel- oder strassenleben entwickelt - ich führe das jetzt hier mal an, weil köln hier einfach viel zu schlecht weg kommt, was oftmals ja wirklich nur (wie sooft im leben) auf vorurteilen beruht. in köln hat man sich in den meisten fällen, obwohl nichts da war, entschieden, von den dimensionen her einfach wieder auf das zu bauen, was mal da war an fäche, größe, zuschnitt - hier wurde im angesicht der gigantischen zerstörungen vor allem im süden erstmal richtig gehandelt! da können wir drei kreuze machen! (wie gesagt, abgesehen von den überdimensionierten straßenvergrößerungen - aber auch das relativiert sich im gesamtbild der ansicht der altstadt von oben ein bisschen) - bsp. alte dimensionen s.h. hier:
http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/162453#13556
ich finde das oftmals überhaupt nicht hässlich (natürlich ist das auch nicht im klassischen sinne schön, aber wenn es in einen guten zustande versetzt wird durch renovierung, pastellfarbenen anstrich, vergrößerung der fenster o.Ä., dann ist der unterschied zu einem drei-fensterhaus aus dem 19. jh. und den gelungenen 50ern jetzt auch nicht mehr sooo riesig und kann sehr charmant und gut sein).
http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/13556#295923
das sind humane, gewachsene strukturen, in denen menschen gut leben können. und zwischendrin gibt es immer wieder historische fluchtpunkte und ansichten :
http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/162453#58206
http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/295923#375977
http://www.bilderbuch-koeln.de…derschaft_kartause_375982
http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/97593#12322
http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/162453#113807
http://www.bilderbuch-koeln.de…stifte_kl%C3%B6ster_12723
http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/97593#119180
http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/132431#5657
http://www.bilderbuch-koeln.de…ra%C3%9Fe_arndtstr_399766
auch die historie der morphologie der straßen kann historisch wirken - bsp. hier:
http://www.bilderbuch-koeln.de…%C3%BCd_schartgasse_28058
http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/162453#399774
ich könnte die beispiele von organisch und durchaus charmant wirkenden straßenansichten aus diesen "stiefmütterlichen" vierteln und die historischen blickachsen auf die alten, meist romanischen kirchen, wirklich beliebig weiterführen. und hinzu kommen auch immer mal wieder gute nachkriegsbauten wie bspw. der alte teil des agrippabades oder einzelne wohnhäuser wie die rechts auf dem folgenden bild:
http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/28754
oder dieses:
http://www.bilderbuch-koeln.de…denkmal_konservator_82942
alles in allem ist das keine schlechte ausgangslage ! wenn man sich nun darauf besinnt, die vorhanden gebäude durch renovierung zu verschönern, neue gute gebäude zu bauen und die autogerechten schneisen zurückzubauen, hat köln eine sehr gute chance, dort, wo es am meisten verloren schien, am ende sogar wieder richtig charmant und ansehnlich zu werden, was es an einigen stellen dieser viertel auch schon wieder ist. aber ich glaube ehrlich nicht, das einzelne rekos da etwas zu beitragen können - und ich wüsste auch nicht, was da rekonstruiert werden sollte. ja, was denn eigentlich?
ps: die frankfurter altstadt ist wirklich kein gutes bsp. für köln - köln hat seine kern-altstadt auf gleichem maßstab gleich nach 1945 wiederaufgebaut - frankfurt korrigiert jetzt erst seinen fehler, indem das tech. rathaus abgerissen worden ist, das platz für das mini-disney-land freigibt - das problem hatte köln so nie, weil man nicht so dumm war, so etwas auf den alter markt oder heumarkt zu bauen...
http://baumaschinen-modelle.ne…echnisches_Rathaus_14.jpg
die kölner stadtviertel, über die wir hier und ich weiter oben sprechen, liegen von der kernaltstadt so weit weg, wie in frankfurt wahrscheinlich irgendein an das zentrum angrenzender stadtteil XY wie ostend oder westend oder so etwas - das köln selbst in einer solchen "entfernung" zur kern-altstadt noch romanische kirchen etc. zu bieten hat, zeigt, dass wir hier im falle kölns über eine ganz andere dimension von ehemaliger alter stadt sprechen als im falle frankfurts.