Funktion und Inhalt meinte ich in diesem Fall, sorry. Ich denke, dass bei einer Philharmonie die Schwellenängste wesentlich größer sind als beim Guggenheim-Museum. Andererseits hast Du Recht, bei entsprechendem Programm könnte die Philharmonie ein Massenpublikum aktivieren.
Beiträge von micro
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Zitat von stativision
inwiefern ist "eine philharmonie viel zu esoterisch"?
Weil sie von vornherein nur einen geringen Teil der Bevölkerung anspricht. Das Guggenheim-Museum dagegen kann potenziell jeder cool finden, vom Punk bis zum Milliardär. Aber so sind sie eben, die Hamburger, immer ein bisschen weltfremd und unbeholfen.
Aber vielleicht irre ich mich ja. Schön wärs...
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Ja, Hamburg sollte an möglichst vielen Wettbewerben teilnehmen - und verlieren, wie schon bei der Olympiabewerbung.
Dann werden die lokalen Radios und Zeitungen vielleicht irgendwann mal aufhören, am laufenden Band von der "schönsten Stadt der Welt" zu reden. Das ist nämlich oberpeinlich.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der vorgeschlagene Elbphilharmonie-Klotz mit dem Guggenheim-Museum in Bilbao konkurrieren könnte. Dazu ist auch eine Philharmonie viel zu esoterisch. Mein Ding ist das nicht.
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Ich dachte, es geht hier um gehobene Wohnhochhäuser... Da kann man wohl davon ausgehen, dass die Aufzüge keine Aussetzer haben, und dass man sein Gepäck kurz beim Pförtner lassen kann, wenn man zweimal laufen muss.
Ein sozialer Brennpunkt wird auf keinen Fall entstehen, weil die Wohnungen teure Eigentumswohnungen sind.
Ein Aspekt solcher Häuser ist noch, dass die Wohnungen im unteren Teil unattraktiv sind.
Ich würde mir auch mehr solcher Wohnhochhäuser in Deutschland wünschen. Ein schönes Beispiel ist der Lake Point Tower in Chicago direkt am Michigansee. Er entstand nach Plänen von Mies van der Rohe.
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Zitat von Samuel
Meint ihr, es ist überhaupt sinnvolle das Angebot an Sehenswürdigkeiten an Hand eines Straßenatlanten festzumachen?
Wenn man Städte vergleichen will, muss sowas wie das genannte nehmen oder Reiseführer, die vergleichbare Bände über unterschiedliche Städte herausbringen.
Macht Euch ruhig mal klar, wie wenig Hamburg zu bieten hat. Ich sage ja nicht, dass Hamburg kein Potenzial hat oder sich verstecken muss, aber Hamburg ist doch ein recht durchschnittliches Exemplar unter hunderten ähnlicher Ballungsräume auf diesem Planeten. Nur mit Bescheidenheit kann man besser werden.
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Zitat von DiggerD21
Micro, "peinlicher" als der bisher fehlende Bahnanschluß des Hamburger Flughafens finde ich eher den fehlenden Bahnanschluß des bisher größten Berliner Flughafens Tegel, für den deine berechtigten Kritikpunkte verstärkt gelten, weil es sich 1. um den bisher größten der drei Berliner Flughäfen, 2. um die Hauptstadt, 3. um die größte deutsche Stadt handelt.
Tegel ist auch vergleichsweise popelig angeschlossen, da gebe ich Dir Recht. Allerdings ist Tegel nur einer von drei Verkehrsflughäfen in Berlin, und zwei davon haben Bahnanschluss. Außerdem hat Berlin seit dem Mauerfall große finanzielle Zusatzbelastungen, und der Umbau von Schönefeld zum Großflughafen steht an, so der U-Bahnanschluss für Tegel, der schon seit Jahrzehnten geplant war, wohl erstmal keine Chancen hat.
Zitat von DiggerD21Ansonsten weiß ich nicht, warum du dich JETZT über den Hamburger Flughafen aufregst. Es tut sich doch schon längst was! Man arbeitet doch schon daran, die von dir aufgezählten Kritikpunkte abzustellen. Du musst nur noch etwas warten.
Warum ist Hamburg immer Schlusslicht?
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Die zweitgrößte deutsche Stadt (deren Bewohner notorisch von Weltstadt und Internationalität faseln) hat den fünftgrößten Flughafen. Wenn Dir das noch nicht peinlich genug ist, dann vielleicht dies:
In Deutschland sind 14 Flughäfen durch 17 eigene Bahnhöfe erschlossen, nicht mitgezählt die weiteren Haltepunkte der beiden flughafeneigenen People-Mover. Auch im Ausland hat jeder größere Flughafen einen oder mehrere Bahnanschlüsse und People-Mover. In Hamburg ist man jedoch immer noch auf dem Level eines Entwicklungslandes, aber immerhin 2008 soll es dann wenigstens einen S-Bahnanschluss geben.
Der Hamburger Flughafen ist zwar so toll citynah gelegen, dass er auch mit dem schaukelnden Bus erreichbar ist, das dauert dann zum Hbf. allerdings 30 Minuten, mehr als die Bahn in fast jeder anderen deutschen Stadt. Wenn der Bus im Stau stecken bleibt, dauert es noch länger. Und da der Flughafen so citynah ist, gibt es in vielen Stadtteilen Lärmbelästigung durch Fluglärm.
Der durchschnittliche Fluggast, der in HAM landet, macht übrigens schon auf dem Rollfeld mit dem Hamburger Dritte-Welt-Flair Bekanntschaft. Die Terminals sind nämlich so klein, dass die meisten Flugzeuge nicht andocken können, sondern irgendwo abseits auf dem Rollfeld halten müssen. Dann muss man bei Wind und Wetter die Treppe runter und in einen Bus klettern, der gemächlich zum Terminal schaukelt.
Deutsche Flughäfen mit Bahnanschluss:
Berlin-Schönefeld (S-Bahn, Fernbahn)
Berlin-Tempelhof (U-Bahn)
Bremen (Stadtbahn)
Düsseldorf (2 Bahnhöfe S-Bahn, Fernbahn, flughafeneigene H-Bahn)
Dresden (S-Bahn)
Erfurt (Stadtbahn, in Bau, Eröffnung 2005)
Essen/Mülheim (Straßenbahn)
Frankfurt (2 Bahnhöfe, S-Bahn, Fernbahn, ICE, flughafeneigener People-Mover)
Friedrichshafen (Regionalbahn)
Hamburg (S-Bahn, im Bau, Eröffnung 2008)
Hannover (S-Bahn)
Köln/Bonn (S-Bahn, ICE)
Leipzig/Halle (S-Bahn, Fernbahn)
München (2 Bahnhöfe, 2 S-Bahnstrecken. In Planung: Transrapid und People-Mover)
Nürnberg (U-Bahn)
Stuttgart (S-Bahn) -
Vielen Dank für das große Interesse an meinem Beitrag. Es freut mich, eine ganze Menge Zustimmung erhalten zu haben, ich hatte mit mehr Kritik gerechnet.
Ein Punkt ist mir noch eingefallen, da Hamburg ja in ein paar Jahren (oder ist es schon dieses Jahr?) ein Schifffahrtsmuseum bekommt: Warum gibt es das nicht schon lange? Hamburgs Bewohner loben ja so gern die Größe und Kultur ihrer Stadt, und gleichzeitig wird so gern der große Hafen hervorgehoben. Hat sich schon mal jemand gefragt, warum diese "Kulturmetropole" nicht schon seit Jahrzehnten so etwas Naheliegendes wie ein Schifffahrtsmuseum hat? Google verrät, wo man Schifffahrtsmuseen auch heute schon besuchen kann: Bremerhaven, Husum, Kiel, Flensburg, Papenburg, Tessenow, Recklinghausen, Senden, Männedorf (Schweiz), Greinburg (Oberösterreich), Rostock, Danzig, London, San Diego, Chesapeake Bay, Auckland, Cornwall, Halifax, Vancouver, Liverpool, Astoria (Oregon), Baltimore, Los Angeles, Brisbane, San Francisco, Long Island, Maine (das ist aber nur die Spitze des Eisbergs - die Suchbegriffe "Schifffahrtsmuseum" bzw. "Maritime Museum" fördern ca. 1 Mio. Treffer zutage).
Den seltsamen ADAC-"Test" der Verkehrsverbünde hatte ich mir damals auch besorgt. Wenn Autofachleute mit geringem Budget ihre Zeitschrift vollkriegen wollen, kommt dabei leider keine sachliche Studie über Nahverkehr heraus. In jeder der "getesteten" Städte wurden drei oder fünf (die genaue Zahl habe ich vergessen) Verbindungen gewählt und dann die Anschlusssicherheit etc. beurteilt. Bei der Vielzahl möglicher Fahrtstrecken sind drei oder fünf Verbindungen natürlich ein Witz, besonders, wenn sie, wie im Artikel angegeben, willkürlich (!) ausgewählt wurden. Wahrscheinlich war der Autor dieses Artikels ein Hamburger
Im Dezember 2004 hat der HVV ja immerhin einige Rückstände gegenüber anderen Verkehrsverbünden aufgeholt (verlängerter 5-Minuten-Takt, nächtlicher Bahnverkehr am Wochenende, vergößertes Verbundgebiet). Andere Städte waren in diesen Dingen um Jahre voraus.
Der Abendblatt-Artikel ist sehr interessant, es wäre schön, wenn Hamburg tatsächlich aufwachen würde. Ich hoffe nur, dass der Wettbewerb dann nicht nur als Ideenquelle für die Hamburger Architektenlobby dient, sondern dass die Stararchitekten dann auch wirklich hier bauen können. International bedeutsame Architektur gibt es bisher fast gar nicht in Hamburg, im Gegensatz zu Berlin, Frankfurt und vielen weiteren Städten im In- und Ausland.
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Zitat von DiggerD21
Stört dich nur das Design des Wasserträgers oder dass es überhaupt "Hans Hummel" ist?
Beides. Die Auswahl des Symbols ist spießig und zu naheliegend um geistreich zu sein, und die Umsetzung ist kitschig und unästhetisch.Zitat von DiggerD21Und zum Vorwurf, dass Hamburg nicht schön sei: Da muss man nur die (zugegebenermaßen überwiegend deutschen) Touristen fragen. Touristen haben zwar den Hang, alles toll und schön zu finden, aber dennoch kann man aus deren Kommentaren ableiten, dass Hamburg wirklich schön ist.
Die, die Hamburg hässlich oder uninteressant finden, werden wahrscheinlich gar nicht auf die Idee kommen, hierher zu kommen, deshalb ist das wohl kaum ein Kriterium. Aber selbst wenn man als Hamburger Hamburg schön findet, braucht man nicht in dieser Weise damit hausieren zu gehen (siehe mein voriger Beitrag). -
Hamburg ist sehr spät dran mit den Plastikfiguren. Sie sind ein uralter Gag, in New York waren es Kühe, in Chicago Sessel (die wenigstens noch den Nutzen hatten, dass man sich draufsetzen konnte), in Berlin die Bären. Wahrscheinlich hatten Dutzende von Städten solche Platikfiguren. Irgendwo scheint es die über Katalog zu kaufen zu geben. Aber die Hamburger Ikonen sind wirklich das mit Abstand Peinlichste! Wie kommt man bloß auf die Idee, so etwas hässliches wie einen alten, untersetzten Mann hundertfach aufzustellen? Da wären Fische wie in Baltimore wirklich schöner gewesen.
Überhaupt ist es sehr wahr, dass Hamburg keine Wahrzeichen hat. Keine Straßenkultur, keine Brunnen.
Nicht einmal vernünftige Straßenmusik, überall nur Asylantenkinder, die unbeholfen auf Quetschkomoden herumdrücken, und die Hamburger sind so dumm, für sowas noch Geld zu geben. So ist es eben, wenn man nicht weiß, wie gut Straßenmusik in anderen Städten ist.
Hamburg ist auch schon lange kein Tor zur Welt mehr. Das war vor 50-100 Jahren mal wahr, als die Schiffe noch Besatzungen hatten (heutige Containerschiffe sind automatisierte Quasi-Ein-Mann-Betriebe), und der Flugverkehr noch ohne Bedeutung war. Der Hamburger Flughafen ist einer der kleinsten und peinlichsten der Republik. Deutschlands Tore zur Welt heißen Frankfurt, München, Berlin und Düsseldorf, aber bestimmt nicht Hamburg.
Die Hamburger leben in einer Traumwelt, in der alles wahr ist, was man sich nur oft genug selbst einredet. Schönste Stadt Europas oder gar der Welt, Tor der Welt - engstirniger geht es ja wohl kaum! An diesen Sprüchen allein erkennt man bereits die Provinzialität dieser Stadt, spätestens aber daran, dass die Hamburger sich nach jedem Martinshorn den Hals verrenken.
Paris, London, Rom, Venedig, Prag, St. Petersburg, Berlin, München, Wien, um nur einige in Europa zu nennen, strotzen nur so vor Sehenswürdigkeiten, aber kaum ein Bewohner dieser Städte wäre jemals so großkotzig, zu behaupten, dass die eigene Stadt die schönste der Welt sei. Diese Lobpreisungen der eigenen Stadt erinnern mich irgendwie an "Deutschland, Deutschland über alles". Dass es auf regionaler Ebene stattfindet, macht es nicht harmloser.
Wer kennt Edinburgh, Tallinn, Basel, Zürich, Brüssel, Lissabon, Mailand, Madrid, Manchester, Glasgow, Kopenhagen, Stockholm, Helsinki, Oslo, Budapest, Barcelona, um nur einige zu nennen? Auch dies sind alles sehr schöne Städte, denen Hamburg kaum das Wasser reichen kann, von unzähligen Städten in Übersee mal ganz zu schweigen. Der Punkt ist nur, der gemeine Hamburger kennt diese Städte nicht, erlaubt sich aber trotzdem ein Urteil über sie. Außerdem vergisst der gemeine Hamburger, von der eigenen Gewohnheit zu abstrahieren. Natürlich arrangiert man sich mit dem, was einem gewohnt und vertraut ist, man entwickelt einen blinden Fleck für alles Unschöne der eigenen Stadt. Aber bei der Beurteilung der eigenen Stadt im Verhältnis zu anderen Städten sollte man doch zumindest so intelligent sein, zu abstrahieren und zu versuchen, die eigene Stadt realistisch einzuschätzen.
Realistisch heißt z.B.: Hamburg war ausgebombt, was man noch heute an einer Unzahl außergewöhnlich hässlicher und schmuckloser Fünfzigerjahre-Bauten erkennt. Hamburg besitzt kaum Bauten international bedeutender Architekten - fast alles ist von Hamburger "Hobbybastlern" gebaut worden. Hamburg hat schlechtes Wetter, dagegen ist London subtropisch. Hamburg hat ausgedehnte Rotlichtviertel, die die meisten Menschen auf diesem Planeten allenfalls als armselig und geschmacklos empfinden. Peinlich, dass praktisch überall in Hamburg um 20 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden, außer in eben diesen Stadtteilen. Die Alster ist eine Art Wahrzeichen, aber ein künstliches! Außen- und Binnenalster sind ein Stausee - man braucht nur am Rathausmarkt die Schleuse aufzumachen, dann läuft der Stausee leer, und übrig bleibt eine stinkende Schlammwüste. Hamburg hat kein Geld für Infrastruktur. Das U-Bahnnetz ist lückenhaft, die U-Bahnhöfe sind eng und hässlich, Hamburg hat viermal weniger S-Bahnstrecken als das kleinere München!
Es kommen einige Touristen in die Stadt, aber kaum internationale! Der typische Hamburg-Tourist ist eher vom Typ "Älteres Ehepaar aus den fünf neuen Bundesländern". Hamburger reden gern vom Weltstadtflair, aber außer von Asylanten und Gastarbeitern hört man kaum ausländische Stimmen auf der Straße. In Frankfurt, Berlin und München dagegen hört man oft Amerikaner, Australier, eben internationale Touristen, auf der Straße und in der U-Bahn.
Jeder Hamburger sollte auch gern einmal einen Blick in international renommierte Reiseführer wie Lonely Planet werfen, und dort die Highlights einer zwei- oder vierwöchigen Rundreise durch Europa oder Deutschland nachschlagen: Hamburg ist dort nicht erwähnt, weil zu bedeutungslos. Einziges Highlight in Norddeutschland ist Lübeck mit seiner Altstadt (Weltkulturerbe).
Fazit: Hamburg ist eine Kleinstadt, allenfalls Hauptstadt der Langeweile, und die Bewohner sind nicht weltstädtisch, sondern provinziell und eingebildet (ich darf das sagen, denn ich bin selbst Hamburger).
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Zitat von Samuel
Sehr schöne Seite! Finde ich sehr interessant!
Vor allem mit der Tabellehabe ich mich eingehend beschäftig!
Großes Lob!
Danke! Ich ärgere mich immer ein bisschen, dass die Bahnhöfe bei uns in Hamburg so sind. -
Zitat von Weezle
hm...das 1.Foto kommt mir bekannt vor?! Ist es nicht aus Washingtoner U-Bahnsystem, dort sehen sie meist alle gleich aus!!
Das steht auf der Seite
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Kunst und Architektur in der U-Bahn
Hallo,
ich möchte auf meine Internetseite "Kunst und Architektur in der U-Bahn" hinweisen;
http://www.mic-ro.com/metro/metroart_de.html
Es handelt sich um eine Liste der U-Bahnstädte weltweit, die die interessantesten Bahnhöfe haben nach dem Motto "U-Bahnen müssen nicht finster oder langweilig sein!". Es sind mittlerweile vierzig U-Bahnsysteme mit Fotos und Kurzbeschreibungen.
Viel Spaß
Mike -
Zitat von tobert
Was für eine hässliche und einfallslose Fassade! Dass man von außen den Bogen sehen kann, finde ich gut. Aber wie begründen sich die Proportionen der Rechtecke in der Fassade?? Sie sehen so aus, als ob der Architekt sich bemüht hat, sich an den Fenstergrößen der umliegenden Gebäude zu orientieren, sich dabei aber gründlich vertan hat. -
Zitat von edgar
Ach ja...
Als Hamburger nehm ich mir die Freiheit, nach Herzenslust auf unserem Flughafen herumzuhacken.Aber wehe, das wagt einer von außerhalb
Wahrscheinlich ist Hamburg gerade deshalb in vielen Dingen so zurückgeblieben, weil Hamburger keine Kritik ertragen können?