Beiträge von micro

    Zitat von AeG

    Und die Blockrandbebauung der Gründerzeit z. B. führte dazu, dass die Nordseiten, große Bereiche der Höfe, wie teils auch die unteren Geschosse der Südseiten mit Gegenüber beinahe den ganzen Tag lang verschattet waren, bzw. es noch immer sind. Okay, eine Ansammlung von Hochhausschluchten, wie etwa in Ney York City, führt teils auch zu Dauerverschattung. Aber stell Dir mal vor, der benötigte umbaute Raum würde statt dessen in die Breite gehen.


    Das ist auch ein wichtiger Punkt! Eine flächendeckende Bebauung mit fünfstöckigen Gebäuden verursacht auf jeden Fall mehr Schatten als dieselbe Nutzfläche, wenn sie sich in vereinzelten Hochhäusern befindet.


    Und wie gesagt können spiegelnde Wolkenkratzer sogar Licht in dunkle Straßen leiten. (Dabei ist keine gesteigerte Blendwirkung zu befürchten.)

    Zitat von allday

    Für mich symbolisieren Hochhäuser:
    - menschliche Wärme (man sieht schon aus der Ferne: hier siedeln Menschen)
    aber nur im Dunkeln, wenn die Lichter an sind. Alle!
    Ansonsten sehe ich da eher Isolation, Anonymität, Skurrile Typen.


    Hochhäuser (als von Menschen geschaffene Strukturen) sieht man doch auch bei Tageslicht. Isolation, Anonymität und skurrile Typen haben wir auch jetzt in der Hamburger Innenstadt.



    Zitat von allday

    Verlassene Kinder mit Schlüssel um Hals. Alte Rentner mit Gehwagen stecken im Fahrstuhl. Geschäfte auf Etage gibts ja noch nicht. Wäsche waschen im Keller - nein danke. ...
    Freiheit in Beton? Wo man kaum die Nachbarn kennt?...
    Lebensfreude bei schlechter Schalldämmung?


    Ich dachte eher an eine gesunde Mischung von Büro- und Wohnwolkenkratzern, nicht an Sozialwohnungen.



    Zitat von allday

    - Pragmatismus, Kreativität
    Kreativ sind bestenfalls die Architekten. Pragmatisch die Maurer. Also für mich hat so ein Hochhaus eher Büroathmosphäre oder Nummernkrankenhaus.
    Wer da weitsichtig ist, sollte sich ne Brille anschaffen :D


    Mit Kreativität meinte ich die Architekten, aber auch die Bürger, die die ästhetische Qualität zu würdigen wissen. Mit Pragmatismus meinte ich in etwa eine Einstellung der Bevölkerung, das zu tun, was notwendig ist, um eine Stadt lebendig, modern und wirtschaftlich gesund zu halten.


    Zitat von allday

    und, micro -
    die schöne Spiegelung auf der Alster ist auch stundenlang Schatten - dann vergrünt das Becken und mit Segelboot fahren in der Sonne ist´s dann aus.


    Wer segelt schon auf der Binnenalster? Außerdem haben die schönsten Wolkenkratzer oft spiegelnde Glasfassaden, so dass sie den Himmel reflektieren und Sonnenlicht in die Straßen werfen.


    Zitat von Samuel

    Was spricht denn aber jetzt im Detail für Hochhäuser in Hamburg, bisher hast du nur geschrieben was sie für Dich bedeuten. ...
    FAZIT: Überall nur nicht im Historischen Stadtring.
    Berliner Tor, Hafenkrone, Reeperbahn, HafenCity, Elbbrücken, Harburg, City Nord es gäbe ja eigentlich so viele Standorte.


    Ich bin für alles das zu haben, aber auch für Altstdt und Neustadt, da es wie gesagt in Hamburg keine historische Altstadtstruktur mehr gibt wie z.B. in Lübeck. In der Lübecker Alstadt und ähnlichen Städten bin ich natürlich gegen Hochhäuser.


    Ob Cluster in einem bestimmten Gebiet oder vereinzelte Solitäre über die Stadt verstreut, wäre wohl eine Frage des Geschmacks, und wahrscheinlich wäre es wohl die Aufgabe der Oberbaudirektion, sich für einen der beiden Wege zu entscheiden. Nun ist die Hamburger Innenstadt ja intakt, aber wenn mal irgendwo eine Lücke zu füllen ist, warum nicht einen netten Wolkenkratzer hinstellen? Jedenfalls kann man das machen, wenn man sich für Solitäre entscheidet, was ja im Prinzip schon Realität ist, wenn man Radisson, Unileverhaus, Mundsburg-Türme und Alstercity betrachtet, auch wenn sie nicht sehr hoch sind.


    In der Hafencity wäre die Chance für eine schönen Wolkenkratzer-Cluster gewesen, der von der Innenstadt aus sicher gut ausgesehen hätte, aber die Chance ist wohl weitgehend vertan. City Nord scheidet wahrscheinlich aus, weil unser Flughäfchen es gelegentlich als Einflugschneise missbraucht.


    Zitat von Samuel

    - überhaupt nicht benötigt werden


    Für Touristen würde man keine Wolkenkratzer bauen, aber wenn man Hochhäuser erlauben würde, würden sich sicher Firmen aus aller Welt finden, die sie bauen wollen. Und in solche Gebäude passen viele Arbeitsplätze!

    Da würde ich mir keine Sorgen machen, das Achten auf die Höhe ist ja in Hamburg anscheinend unumstößliches Gesetz.


    Aber da Hamburg nur wenig historische Bausubstanz hat, ist es eigentlich unsinnig, sich sklavisch an einheitliche Traufhöhen und dergleichen zu halten. Die Abwesenheit von Hochhäusern macht nur dort einen ästhetischen Sinn, wo es gewachsene historische Altstädte gibt, z.B. in Paris, Venedig, Heidelberg. In Paris sind die Hochhäuser deshalb bekanntermaßen etwas außerhalb - in La Défense.



    Pittsburgh


    Für mich symbolisieren Hochhäuser:
    - menschliche Wärme (man sieht schon aus der Ferne: hier siedeln Menschen)
    - Modernität, Urbanität
    - Internationalität
    - Freiheit, Lebensfreude
    - Pragmatismus, Kreativität


    Stadtbilder mit neuen niedrigen Gebäuden symbolisieren IMO dagegen:
    - Provinzialität
    - Denken in der Vergangenheit
    - Spießertum, Einfallslosigkeit, Verklemmtheit
    - Zurückgezogenheit, Angst vor der Welt
    - Unterdrückung (eine unnatürliche, von außen erzwungene Ordnung)
    - Heimlichkeit (etwas verstecken wollen)

    Auch auf die Gefahr, hier gelyncht zu werden, hab' ich mal Hand angelegt an Hamburg!! ;)


    Nach dem Motto: Unser Dorf soll schöner werden! :)


    Ich konnte mir nämlich nicht vorstellen, wie Wolkenkratzer in der Innenstadt wirken würden. Es war eine ziemliche Sauarbeit, aber als ich angefangen hatte, konnte ich nicht davon lassen und habe fast zwei Stunden damit zugebracht.


    Mit dem Ergebnis bin ich trotzdem nicht zufrieden, die Skyline könnte bestimmt wesentlich besser aussehen. Aber immerhin kam ich zu der Erkenntnis: Wenn man sich an den Anblick der Bilder mit Skyline einige Minuten gewöhnt hat, kommt einem das Original plötzlich vor wie ein Bild von einem See auf dem Lande. :D


    Wie sind die Meinungen dazu?





    In Hamburg wohnt doch auch fast niemand in der Innenstadt. Um 20 Uhr werden die Bürgersteige hochgeklappt, was für europäische Städte eher ungewöhnlich ist. In Chicago ist das m.E. weniger ausgeprägt, denn es gibt sehr viele qualitativ hochwertige Wohnhochhäuser in und um die Innenstadt.

    Zitat von Booni

    Also das Bild von Chicago finde ich zwar beeindruckend aber alles andere als lebenswert.


    Ob du es glaubst oder nicht: In Chicago leben tatsächlich Menschen! Und die finden ihre Stadt zu Recht sehr lebenswert! Ab und zu mal die Scheuklappen ablegen kann nicht schaden. Reisen bildet...

    Wolkenkratzer in Hamburg - von mir dazu ein uneingeschränktes JA!!


    - Von mir aus direkt an der Binnenalster, z.B. an Stelle der Europapassage bzw. rund um die Binnenalster (wenn schon denn schon). Wolkenkratzer, die sich im Wasser spiegeln, sind sehr schön. Und die Kirchen kommen auch zwischen Wolkenkratzern gut zur Geltung, z.B. wenn sie sich in deren Fassaden spiegeln.


    - Eine weitere schöne Möglichkeit wäre die Hafencity als Standort für ein Grüppchen 200-m-Wolkenkratzer gewesen. Stelle mir den Blick von der Lombardsbrücke vor mit Binnenalster, Ballindamm/Jungfernstieg, den Hauptkirchen und einer Skyline dahinter: Würde gut kommen.


    - Notfalls tut es auch Harburg. Da die beiden anderen Möglichkeiten wohl in der Realität keine Chance haben, wäre dies auf jeden Fall eine gute Alternative und besser als garnichts.

    Sie müssen erst einige Beiträge anderer Benutzer bewertet haben, bevor Sie Samuel erneut bewerten können.


    Na dann eben so: schöne Fotos!


    War letztes Jahr da, da hatten sie das Thema Olympia. Aber nach deinen Fotos zu urteilen, ist es dieses Jahr wesentlich besser.


    Ein bisschen enttäuschend finde ich, dass der Sand, aus dem das alles gebaut ist, nicht der "naheliegende" Strandsand ist, sondern aus Holland importierter Flusssand, weil der nicht so runde Körner hat und dadurch besser klebt. Trotzdem beeindruckend, was man mit sand alles machen kann. :daumen:

    Zitat von allday

    Aber von der Mönckebergstraße die Fortsetzung durch die Eurpapassage und anschliessend Frischluftholen am Jungfernstieg bevor es ins Hanseviertel geht - das hat was.


    Bei Regen kann man die Innenstadt dann ganz gut durchqueren, fast ohne nass zu werden:


    Hauptbahnhof - Kaufhof - Levantehaus - Barkhof - Landesbankgalerie - Karstadt - Europapassage - Bhf. Jungfernstieg - Alsterarkaden - Alte Post (oder Galleria) - Hanseviertel - Neuer Gänsemarkt (oder wie heißt das Ding?) - Gänsemarktpassage


    ... oder so ähnlich. Leider sind dazwischen auch viele Stellen, die nicht überdacht sind. Eigentlich geht das Ganze jetzt auch schon, wenn man statt der Europapassage gleich von Karstadt in den Bhf. Jungfernstieg geht.

    Zitat von ekkko

    Viel zu oft kommen irgendwelche Kommunen auf die Idee zu sagen, och, wir entziehen einem Gebäude mal den Denkmalschutz, das reißen wir jetzt ab, da wollen wir was tolles Neues hinbauen…


    Ja, besonders wenn eine kurzfristige Geldquelle lockt, sind viele Politiker schnell dabei, historisch Wertvolles preiszugeben.


    Zitat von cologne777

    Das einzige, was man aberkennen sollte, ist die Glaubwürdigkeit der UNESCO. Was für ein "Laden" ist das eigentlich und warum macht man sie wichtiger als sie ist? Mit oder ohne Titel bleibt der Kölner Dom das Wahrzeichen der Stadt.


    Den Kölnern ist der Wert des Doms natürlich bewusst, aber die UNESCO verbreitet diese Information in alle Welt, so dass internationale Touristen in eure Stadt kommen!


    Zitat von Cologne777

    Ich bin ferner auch der Meinung, dass die Hochhäuser vom Vorteil für den Dom, da man von dort einen herrlichen Blick auf diesen hat. Viele Touristen, Reisende, aber auch Einheimische werden diese Chance eben deshalb nutzen und sich den Dom und die Stadt auch von hier anschauen.


    Guter Gesichtspunkt, der Blick von solchen Hochhäusern auf den Dom ist sicher besser als alles vorher dagewesene. Dafür müssten sie allerdings öffentlich zugänglich sein.

    Zitat von manitu

    Der Senat hat sich für den Bau ausgesprochen!


    Quelle


    In der Quelle steht ja auch, dass das Votum der Bürgerschaft noch aussteht, also ist noch anscheinend nichts sicher.


    Man muss dem Gebäude aber zugute halten, dass es Weltstadtdimensionen und ziemlich viel Charakter hat, auch wenn es ungeschickt erscheint, den Backsteinklotz zu recyclen.


    Aber immerhin gibt der Backsteinklotz die Grundfläche fest vor. Ohne dessen Einbeziehung hätte man das Projekt nach hanseatischer Manier wahrscheinlich totdiskutiert, nach dem Motto "ein bisschen kleiner reicht doch auch und ist billiger" und "noch ein bisschen kleiner reicht doch auch" und ... und ...


    Vielleicht ist also die Einbeziehung des finsteren Lagerhauses, das nicht nur ich hier kritisiert habe, nichts weiter als ein geschickter diplomatischer Schachzug der Stararchitekten, um die hanseatische Kleinheitssucht auszuhebeln. :zunge:

    Zitat von Norimbergus

    micro:
    Aus Hamburg habe ich immer wieder nicht nur Klagen über den von Dir oben beschriebenen Mißstand gehört, sondern auch darüber, daß U- und S-Bahn teilweise fast "ländliche" Gebiete in der Stadt anfahren, aber dicht besiedelte Gegenden in Schleswig-Holstein links liegen lassen.


    Was natürlich daran liegt, dass das Hamburger U-Bahnnetz seit 1912 unter Einbeziehung früherer, teilweise dampfbetriebener, Lokalbahnstrecken "hysterisch gewachsen" ist. Die ehemalige Walddörferbahn nach Großhansdorf und Ohlstedt geht heute ziemlich am Bedarf vorbei, und man hat schon über eine Stilllegung nachgedacht. Die schleswig-holsteinische Stadt Norderstedt ist aber recht vernünftig angebunden.


    München und Nürnberg mit ihren 1972 eröffneten U-Bahnnetzen sind vermutlich etwas näher am heutigen Bedarf.