Eine Strecke, die ohne Umsteigemöglichkeit die S-Bahn-Strecke kreuzt -- das Schildbürgertum hat mal wieder gesiegt in Hamburg! Wegen ein paar Anwohnern an der Hartzloh, die ein paar Monate Baulärm nicht ertragen wollen, müssen in den nächsten hundert Jahren unzählige Menschen Umwege fahren, kommen schlechter zum Flughafen und schlechter Richtung Barmbek, Wandsbek, in Teile der Innenstadt oder nach Altona. Unzählige Menschen, davon viele Touristen, werden sich verfahren, weil sie irrtümlich davon ausgehen, umsteigen zu können. Unzählige Wege werden sich verlängern.
Kleine Daumenkalkulation: Wenn es pro dort künftig fahrender U-Bahn nur zehn Personen gibt, die einen Vorteil durchs Umsteigen gehabt hätten, wären das in hundert Jahren 180 Millionen "Beförderungsfälle", die wertvolle Zeit ihres Lebens verlieren. Wenn jeder von diesen, vorsichtig gerechnet, nur 10 Minuten länger unterwegs ist, und in dieser Zeit arbeiten und zwei Euro verdienen würde, wären das 360 Millionen Euro. Das ist alles vorsichtig gerechnet, und die Inflation, die das ganze vervielfachen würde, gar nicht einbezogen. 360 Millionen -- ok, Peanuts. Wirklich sinnvoll angelegtes Geld, damit vielleicht 36 Anwohner nun 24 Monate lang keine hässliche Baugrube vor der Tür haben? Jeder protestierende Anwohner kostet die Steuerzahler also über den Daumen 10 Millionen Euro. Stattdessen hätte man jedem protestierenden Anwohner 100.000 Euro Entschädigung zahlen können, damit er/sie umzieht. Für diesen Betrag könnte jeder von ihnen sogar locker zehnmal umziehen, und die Steuerzahler hätten immer noch 356 Millionen gespart und zudem ein Schnellbahnnetz, über das niemand den Kopf schütteln muss.