Bahnhofsvorfeld - BraWo-Park - Güterbahnhof/Bahnstadt

  • ^ Die Entwicklung der Flächen südlich und südöstlich des Hauptbahnhofs dürften in den kommenden Jahren (und Jahrzehnten) in der Tat ein spannendes Thema werden. Wie die Gestaltung dieses Gebiets aussehen könnte, hat bereits der studentische Wettbewerb um den Johannes-Göderitz-Preis 2014 gezeigt: http://www.johannes-goederitz-stiftung.de/?p=1762. Wie ich meine, sind darunter einige ansprechende Ideen.


    Die Gegend hat definitiv ein ordentliche Potenzial: Dicht am Hauptbahnhof, vergleichsweise nah an der Innenstadt und relativ einfach ans Straßenbahnnetz anzubinden. Ich könnte mir gut vorstellen, dass man für das Areal einen verbindlichen städtebaulichen Plan entwickelt und diesen dann Schritt für Schritt umsetzt – abhängig von der Entwicklung der Stadt. Zugegeben: Es liegt ein gewisser Reiz darin, sich das als eine Art „HafenCity“ für Braunschweig vorzustellen… ;) Der Schwerpunkt sollte dabei m. E. jedoch im Bereich Wohnen und Büroflächen und weniger in der touristischen Nutzung liegen.


    Denn die gezielte Ansiedlung touristischer „Leuchtturmprojekte“ ergäbe dort m. E. nicht viel Sinn. In Wolfsburg dienen Phaeno und Autostadt dazu, überhaupt Menschen in die Stadt zu locken bzw. dem Standort eine gewisse Attraktivität zu verleihen. In Braunschweig ist durch das historische Zentrum und sein Umfeld bereits eine erhebliche Attraktivität gegeben. Diese Stärke sollte man weiter ausbauen. Wenn zum Beispiel Menschen am Hauptbahnhof aussteigen würden, nur um eine Attraktion im Bereich des alten Güterbahnhofs zu besuchen und sich dann wieder in den nächsten ICE zu setzen, hätte Braunschweig wenig gewonnen und die Besucher von der Stadt nichts gesehen. Insofern würde ich kulturelle Attraktionen wie Museen o. ä. in Braunschweig immer möglichst zentral ansiedeln, d. h. innerhalb der Ringstraße. (Daraus kann man auch ableiten, dass – noch vor der Entwicklung des alten Güterbahnhofs und des Rangierbahnhofs – die städteräumliche Verbindung von Innenstadt und Hauptbahnhof Priorität haben sollte. Gerade im Bereich der Kurt-Schuhmacher Straße gibt es da noch viel zu tun.)


    Anders verhält es sich freilich bei Nutzungen, die aufgrund ihres Flächenbedarfs eindeutig nicht in die Innenstadt passen. Die Idee eines Eisenbahnmuseums finde ich daher ausgezeichnet. Sie könnte, wie du schreibst, auf einer bestehenden Sammlung aufbauen und der Bezug zum Ort versteht sich von selbst (http://www.lokpark.de/). Zudem hat Braunschweig auch eine bemerkenswerte Eisenbahntradition (erste staatliche Eisenbahn in Deutschland, einer der ersten Bahnhofsbauten). Schön wäre es, wenn man eine der großen historischen Lokhallen in ein Museum verwandeln könnte, doch werden diese wohl schon anderweitig genutzt (ich war lange nicht mehr dort).


    Eine Bahnsteighalle für den Hauptbahnhof würde ich mir auch wünschen. Spontan fällt mir da auch Erfurt als Vorbild ein (obwohl es in der dortigen Halle recht zugig ist). Doch ein solcher Bau verursacht hohe Kosten und wäre bei laufendem Verkehr wohl auch logistisch eine Herausforderung. In Erfurt ging der Bau mit einem Anschluss der Stadt an die Strecke Berlin-München und einer umfassenden Modernisierung des Bahnhofs einher, vergleichbares ist in Braunschweig nicht zu erwarten. Die DB würde eine solche Maßnahme also nicht zahlen und für die Nutzung öffentlicher Gelder fände sich in der Stadt kaum eine politische Mehrheit. Vorstellbar wäre m. E. ein solcher Bau allenfalls dann, wenn es zu einer umfassenden Bebauung der Hauptbahnhof-Rückseite käme. Dann könnte eine Bahnsteighalle als Lärmschutzmaßnahme durchsetzbar sein bzw. von einem Investor wenigstens teilweise bezahlt werden.

  • Über Architektur lässt sich wohl streiten wie über Kunst.
    Meine persönliche Meinung:
    Es ist eine gute Entscheidung den neuen Gebäudekomplex nicht in "rot" zu gestalten, so hebt er sich ab.

  • Kurze Frage hier ins Forum: Weiß jemand, warum das McDonalds-Gebäude am Bahnhof seit Jahren in ein grünes Fassadennetz gehüllt ist? Drohen dort Teile von der Außenverkleidung abzufallen?


  • Genau aus diesem Grund !


    Die Fassade bzw. das Gebäude an sich ist sanierungsbedürftig und steht zu großen Teilen seit langem leer !


    Es haperte immer an einem Gesamtkonzept für diesen Bereich und das Gebäude, so dass sich dort keine Komplettlösung fand bisher !


    Meine Hoffnung richtete sich auf die Fertigstellung des Intercity-Hotels und einer potentiellen Schaffung eines Vorplatzes zu diesem, was wiederum eine Sogwirkung auf den übrigen Bereich des Bahnhofsareals hätte entfalten könne - was nun mitnichten der Fall war.


    Vielleicht bringen ja Business-Center III, Stadthalle und das Quartier gegenüber neuen Schwung in die Sache.


    Die Gesamtentwicklung jenes Stadtteils ist ja doch schon mehr als erfreulich !

  • Und täglich grüßt das Murmeltier..


    Die Stadt will... mal wieder.. einen städtebaulichen Wettbewerb für das Bahnhofsumfeld durchführen.


    Und das obwohl erst vor wenigen Jahren eine vollständige Rahmenplanung für den "Braunschweiger Hauptbahnhof und Umfeld" erstellt wurde und auch schon 1994 ein Wettbewerb stattfand und von all dem irgendwie bisher nichts umgesetzt wurde..


    Es wäre ja zum Beispiel schon mal toll, wenn man die vorgeschlagenen Fußgängerüberwege zum Viewegs Garten und über den Berliner Platz realisieren würde..
    Zum anderen hinkt man total mit einer Modernisierung des ZOBs hinterher..


    Da entsteht dann wohl wieder das nächste Papier für die Schublade.. :nono:

  • Da bist du nicht der einzige, Greenlion.


    Die Braunschweigerinnen und Braunschweiger warten auf eine Modernisierung des Omnibusbahnhofes.
    Wir müssen mal die Planungsverfahren vereinfachen, damit es nicht immer Jahre dauert. So können wir uns schließlich nicht verbessern und treten auf der Stelle.
    Das ist doch schade.

  • Anbindung Bebelhof zum BS-HBF / 'Bahnstadt'

    Nach Fördergeldern wird gesucht. In der 'Bahnstadt' können bis zu 700 Appartments entstehen.



    Hoffen wir mal, dass man sich für einen individuellen und eleganten Baustil entscheidet, der die 'Bahnstadt' zu einem Viertel mit Charakter macht.



    Die unverwechselbaren Bunkerblöcken aus dem Nordstadtviertel sollten sich lieber nicht noch einmal wiederholen!




    https://www.braunschweiger-zei…ter-dem-Hauptbahnhof.html

  • In dem Zusammenhang frage ich mich, was "Partner" bedeutet? Gibt er nur seinen Namen, oder ist er da auch regelmäßig anwesend? Falls da jemand Erkenntnisse teilen kann: nur zu, ich bin leidenschaftlicher Esser!

  • Ja, dazu gibt es Erkenntnisse:


    Und zwar wird das Restaurant 'Überland' von einem Trio geleitet.
    Näheres dazu im Artikel


    https://regionalbraunschweig.d…neuen-maelzer-restaurant/


    Die Art und das Konzept sind sicherlich für Braunschweig ein Gewinn. Wen man auf der Karte schaut, ist BS neben Standorten in Hamburg und Lüneburg das einzige Mälzer-Restaurant in Deutschland.
    Auch die Dachterrasse ist hervorzuheben.
    Einzig stört mich das Design im Innenraum.Es ist zwar elegant und an den Stil angepasst. Allerdings fehlt dort die Persönlichkeit, das gewisse Etwas - also Individualität, so dass es womöglich etwas 'kalt' wirken könnte. Aber die Designer haben ja noch Zeit zum feilen.


    https://www.ueberland-bs.de/restaurant-bar/


    Ich habe diese Angelegenheit schon einmal in unserem Forum angesprochen und es ist sicher nicht das einzige Restaurant in Braunschweig, dass diesen Eindruck vermittelt. Da bieten unsere Nachbarländer z.B. im Westen die Niederlande, Großbritannien etc. doch noch mehr Chic, noch mehr Extravaganz und eine persönliche Note.


    Schönes Wochenende allen

  • ... ist BS neben Standorten in Hamburg und Lüneburg das einzige Mälzer-Restaurant in Deutschland.



    Also Lüneburg, so weit ich das sehe, ist falsch. Der Name stimmt, hat aber mit Tim Mälzer nix zu tun, laut Quellen im Internet. Ebenfalls gibt es wohl noch Restaurants in Düsseldorf (eines davon pleite) und Frankfurt (Quelle: Tim Mälzers WIKI-Eintrag)

  • Das Ergebnis des Wettbewerbs zum Bahnhofsumfeld wurde nun veröffentlicht: Hier!


    Leider sit bis jetzt nur der erste Preisträger zu sehen. Es wird aber eine Ausstellung mit allen Beiträgen folgen.

  • Meiner Meinung nach total unrealistisch diese Wettbewerbsidee.. Ja sogar beängstigend..
    Und wenn das der erste Platz war, dann können die anderen Beiträge auch kein großer Wurf sein, zweifelhaft ob diese überhaupt nützlich sind in der Weiterentwicklung des Bahnhofviertels...
    Wenn es am Ende nicht wieder genauso in der Mottenkiste verschwindet wie die früheren Wettbewerbsentwürfe und die Rahmenplanung (von der wahrscheinlich bisher gar nichts umgesetzt wurde)...

    Einmal editiert, zuletzt von GreenLion ()

  • Was bitte ist daran denn beängstigend und was unrealistisch? Alle Betroffenen waren am Verfahren beteiligt und die Flächen inkl.derer in Privatbesitz und der Flächen des Bummelcenters sind beteiligt und bekunden den klaren Willen diese Planungen umzusetzen !


    Die Lösungen das rudimentäre Bahnhofsviertel wieder an die Stadt anzubinden und baulich erheblich ( wie vor dem Krieg und Bahnhofsneubau bereits ähnlich vorhanden )zu ergänzen, Straßenbeziehungen (wieder-)herzustellen und den Park fast wieder auf seine historischen Dimensionen zu erweitern und vor allem diese exorbitant überdimensionierten Stadtautobahnen zurückzubauen sind wegweisend in meinen Augen !


    Die dargestellte Neubebauung auf in weit überwiegendem Maße heutigen reinen Verkehrsflächen führt ja klar vor Augen was da an Flächen für die autogerechte Stadt verballert wurde und über die städtebauliche Aufenthaltsqualität in diesem Gebiet brauchen wir wohl nicht ernsthaft diskutieren ! Seit Dekaden wird sich über das grauenhafte Antlitz der Stadt beschwert, welches sich einem offenbart wenn man aus dem Bahnhof tritt.


    Jetzt ziehen alle Beteiligten an einem Strang und es geht endlich voran - und plötzlich ist eine Veränderung von derartig planerischer Weitsicht beängstigend ?


    Ich für meinen Teil bin sehr angetan und wirklich sehr positiv überrascht und kann es gar nicht abwarten die Veränderungen in ihrem Werdegang zu begleiten !

    Einmal editiert, zuletzt von Tarsis ()

  • Unrealistisch ist der Entwurf eher nicht: Solange in Braunschweig Wohn- und Büroflächen knapp sind, lohnt es sich für die Investoren, die Projekte mit Hochdruck voran zu treiben, denn da wird viel neue Fläche geschaffen. Nicht eben wenig davon, da verkehrsgünstigst gelegen mit Blick auf den Park, im höherpreisigen Segment (was übrigens auch auf eine hochwertige Fassadengestaltung hoffen lässt).


    Mein Eindruck ist, ähnlich wie der von Tarsis, dass hier Wunden verheilen, die der Städtebau der Nachkriegsjahre mit seiner Automobilzentriertheit geschlagen hat.


    Zudem gefallen mir ein paar Detaillösungen sehr gut: So versteckt sich das Kfz-Parkhaus in der Wendeschleife der Stadtbahn im Innenhof einer Blockrandbebauung. Da es nur sehr wenig ansehnliche Parkhäuser gibt, und die überwiegende Mehrheit tot und dunkel im Stadtraum steht, finde ich das eine Lösung, die es wert ist, ausprobiert zu werden.
    Auch die Schaffung einer kleinen Fußgängerzone entlang der Kurt-Schumacher-Straße ist eine ganz andere Visitenkarte für Besucher der Stadt als der Ist-Zustand.


    Ein paar Abstriche mache ich: In die Bahnlinien sind mehr Kurven mit verhältnismäßig engen Radien eingebaut, die sich negativ auf Geschwindigkeit und Fahrkomfort der Bahnen auswirken, aber damit lässt sich in Anbetracht der sonst sehr guten und durchdachten Ideen in dem geringen Umfang leben.
    Schade finde ich, dass die Fahrradwege nicht mit eingezeichnet sind, dennoch gehe ich davon aus, dass es sie geben wird, zumal von einem Fahrradparkhaus die Rede ist, was ich bei der Menge an Rädern, die ich immer vor McDonalds stehen sehe, für überfällig halte.


    Also ich bin zufrieden, und freue mich ebenfalls darauf, dass in real zu sehen.