Die ewige Hochhausfrage - das Original seit 2003

  • die Sichtbarkeit der Highlight Towers war schon bei dem Bürgerbegehren von 2004 ein großer Aufhänger.


    Ich glaube, es ist vor allem wichtig, dass die Politik nicht wieder den Fehler macht, zu glauben, sie müsse mit den eingefleischten Hochhausgegnern darüber verhandeln, ob Hochhäuser eine prima Sache sind. Das wird nicht gelingen (das ist wie, als wolle man Kettenraucher dazu bringen, für den Nichtraucherschutz zu stimmen oder Dienstwagen-Pendler fragen, ob sie die City-Maut wollen :D)


    Die Initiative muss letztlich aus der vernünftigen Mitte kommen, hier muss man ansetzen, und natürlich gibt es dort viele, die München so schätzen und lieben wie es ist. Und "damit München München bleibt", um mal diese SPD-Wahlkampf-Klamotte hervorzuholen, müssen die Dinge natürlich entsprechend weiter entwickelt werden. Ich bin mir sicher, dass es viele Menschen in der Stadt gibt - ich halte eine Mehrheit für denkbar - die die Highlight Towers und/oder das Hypo-Hochhaus als Bereicherung empfinden und es gerne sehen würden, dass daran endlich angeknüpft und weiter gebaut wird (damit München München bleibt...:)).


    Die Stadt darf diese Debatte also nicht ängstlich führen, sondern muss offen und mit interessanten Vorschlägen die breite Mehrheit der Münchner ansprechen. Hochhausgegner bleibt Hochhausgegner und nur weil sie am lautesten schreien, stellen sie noch lange nicht die Mehrheit dar. Man darf ihnen aber natürlich nicht das Feld überlassen - das war der Hauptfehler in der Vergangenheit.

  • Jai-C:


    Da unterschätzt du die Kölner aber ;)



    Meine Favoritenstandorte für hohe, verdichtete Cluster aus städtebaulicher Perspektive sind der Arabellapark, Schwabing Nord und das Gebiet rund um den UpTown.
    Gute Chancen auf eine Entwicklung bietet auch der Streifen zwischen BVT und SZ Hochhaus, allerdings ist dieser eingequetscht zwischen Autobahn und Gleistrasse, wodurch sich Nachteile bei der Integration in andere Stadtviertel ergeben. Dem Gebiet gebe ich dennoch die höchsten Chancen auf eine "zeitnahe" Hochhausverdichtung.


    Oder die Stadt eröffnet langfristig völlig neue Möglichkeiten, z.B. eine Skyline auf dem diskutierten Gebiet eines neuen Stadtteils in Feldmoching :).

  • Diese Gebiete wären natürlich auch meine Favoriten. Was mich doch sehr neugierig gemacht hat, war der Satz von Frau Merk "Ich habe schon einige Projekte in der Pipeline".


    Es scheint also schon erste Ansätze zu geben.


    Daher habe ich am Sonntag, nach längerer Zeit mal wieder Frau Merk und ihre Kollegin Frau Strasse angeschrieben, um mehr über den Hochhausrahmenplan, die etwaigen Standorte und eben die "Pipeline Projekte" zu erfahren.


    Sobald ich eine Antwort habe, werde ich es hier posten...also dann in 3-4 Monaten :) :)

  • Jetzt auch die SZ online:
    Standortsuche vom 6.3.2018.
    Hier wird auch wieder das Gebiet zw Vogelweideplatz und Riem genannt.

  • Hmm, ob dieses Foto vom misslungenen Arnulfpark als Illustration hilfreich ist? Ein Foto der Highlight-Towers hätte die Abstimmung bestimmt positiver beeinflusst. Schade auch, dass man zu der Umfrage nicht direkt verlinken kann, sonst hätte ich es gleich mal im Freundeskreis herumgeschickt...

  • ^


    Ich frage mich, ob bei den Klatschzeitungen eigentlich Dummheit belohnt wird. Angesichts der Bildauswahl und Überschriften der letzten Tage (TZ, MM, AZ) komme ich an dieser Vermutung leider nicht vorbei.
    "Wolkenkratzer": Per Definition beginnen solche bei 150m. Mir wäre nicht bekannt, dass solche Höhen nun zum Standard in München werden sollen. Viel mehr dreht es sich hier doch schlicht um die 100m Marke, welche sich bei Verwaltung und Menschen "mit Höhenangst" inzwischen schon im Erbgut breit zu machen scheint.
    Entgegen der AZ Umfrage geht es bei Hochhäusern insbesondere auch um Flächen für Büros. Ich weiß nicht, wie lange es noch dauert, bis in den Redaktionen jemand auf die Idee kommt, dass damit auch die Mobilitätsprobleme reduziert werden könnten.


    Im dazu passenden Artikel gleich noch eine Menge Fehler (BVT: max. 83m, statt 91m, Hans Seidl Platz ist noch nicht in Bau, hätten sie halt das NEO oder Werk-4 nehmen müssen, die 88m in der Bayernkaserne sind zumindest fraglich). Mei, da kann man sich das Zeitunglesen gleich sparen, wenn man hinterher weniger weiß als vorher.


    https://www.abendzeitung-muenc…1b-a844-78245b16557e.html



    munichpeter:


    Das Kommentieren im Reich der alternativen Fakten ist schade für die Zeit ;). Die Kommentierfunktion vielmehr Beschäftigungstherapie, statt sachlicher Meinungsaustausch. Widerstand ist zwecklos :D.

  • Zur angesprochen 1H Regelung:
    Wo ist die eigentlich als Beispiel anzutreffen?
    Das Hypohochhaus ist bei allen Seiten nah an den Nachbarn, ebenso bei IBM, Osram, Münchner Rück, O2, Central Tower, Knorr Bremse (Wohngebäude). Olympisches
    Dorf, geplantes HH Anzinger Str.
    Evtl. benötigt man wieder eine Methode, dass Hochhäuser wenig bringen ?

    Einmal editiert, zuletzt von Schachbrett () aus folgendem Grund: Ergänzung

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    Bei der Südseite könnte es der Fall sein.


    Sonst fällt mir auch kein realisiertes oder geplantes Beispiel ein, bei welchem diese Regelung Anwendung gefunden hätte.

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    Muß Schachbrett da vollkommen recht geben. Wo sieht man den aktuell diese 1H Regelung in München? Und wenn es diese gibt, dann sollte man sie in die 0,4H oder 0,2H Regelung wandeln.


    Davor braucht man eigentlich gar nicht mit einer Studie anfangen. Denn mit der 1H Regelung kommt man immer auf das gleiche zurück: Das HH keine Entlastung bringen.
    Das tun sie natürlich nur, wenn sie entsprechend dicht aneinander gebaut werden.


    Weiß jemand, wie es in FFM ausschaut? Da dürfte es ja alles Andere, als diese 1H Regelung geben? Das neue DB Dreieck (mit 4 Towern bis 230m) wird ja praktisch direkt neben das Commerzbank HH, etc. mit 300m gebaut. Abstand definitiv nicht 1H!


    Noch extremer ist es natürlich in Manhaten. Da sieht es eher nach einer 0,01H Regelung aus :)

  • Was für eine dämliche Regelung :bash: Ich war mir nicht bewusst, dass diese existiert - es könnte aber der Grund sein, warum z.B. in der jüngeren Zeit hier: https://goo.gl/maps/PDZygH1k7T42 diese riesige Fläche auf der Rückseite des Technikmuseums nur als Parkplatz genutzt wird und immer noch unbebaut ist. Hier: https://goo.gl/maps/LUVr1LrrY9U2 wird der Abstand evtl. durch Autobahnauffahrt und Sportplätze abgedeckt, und hier https://goo.gl/maps/tYmE33vNktt ist es evtl. der Grund, warum kein Cluster und auch sonst kaum dichte Bebauung drumherum entstanden ist.


    Ist das hier der aktuelle Gesetzestext dazu?

    (5)
    1 Die Tiefe der Abstandsflächen beträgt 1 H, mindestens 3 m.
    2 In Kerngebieten genügt eine Tiefe von 0,50 H, mindestens 3 m, in Gewerbe- und Industriegebieten eine Tiefe von 0,25 H, mindestens 3 m.
    3 Werden von einer städtebaulichen Satzung oder einer Satzung nach Art. 81 Außenwände zugelassen oder vorgeschrieben, vor denen Abstandsflächen größerer oder geringerer Tiefe als nach den Sätzen 1 und 2 liegen müssten, finden die Sätze 1 und 2 keine Anwendung, es sei denn, die Satzung ordnet die Geltung dieser Vorschriften an; die ausreichende Belichtung und Belüftung dürfen nicht beeinträchtigt, die Flächen für notwendige Nebenanlagen nicht eingeschränkt werden.
    4 Satz 3 gilt entsprechend, wenn sich einheitlich abweichende Abstandsflächentiefen aus der umgebenden Bebauung im Sinn des § 34 Abs. 1 Satz 1 BauGB ergeben.


    Quelle: https://www.innenministerium.b…undtechnik/baybo_2009.pdf


    P.S.: Folgt man dieser Logik, hätte man hier: https://goo.gl/maps/R3YReDwjmiT2 , hier: https://goo.gl/maps/BpRReCPbX292 und hier: https://goo.gl/maps/o4DgdgbdJ5L2 in jedem Fall genügend unverbaubare Abstandsflächen, um richtig hoch hinaus zu entwickeln :D

  • Soweit, so gut:

    Fortschreibung Hochhausstudie; Rathaus Umschau 48 / 2018, veröffentlicht am 09.03.2018

    Der Stadtrat hat das Planungsreferat mit der Fortschreibung der Hochhausstudie beauftragt. Die fachlichen Grundlagen für die Entwicklung und Beurteilung von Hochhausprojekten sollen aktualisiert und weiterentwickelt werden.


    Eine Weiterentwicklung der derzeitigen Hochhausstudie „Leitlinien zu Raumstruktur und Stadtbild“ von 1995 ist notwendig. Die Rahmenbedingungen für Hochhausprojekte haben sich verändert, es gibt unter anderem neue Nutzungskonzepte sowie neue Möglichkeiten in der Bautechnik. Die Fortschreibung der Studie soll nun diese aktuellen Entwicklungen klären.


    • Analysiert wird unter anderem, wie das traditionelle Stadtbild bewahrt und gleichzeitig an geeigneten Standorten zeitgemäßes Bauen gefördert werden kann.
    • Dazu wird eine räumliche Beurteilungsgrundlage erarbeitet, anhand der geprüft wird, ob und wo mögliche Standorte für Hochhäusern sein könnten und wo es auch zukünftig keine Hochhäuser geben wird.
    • Des Weiteren wird ein Kriterienkatalog erstellt, der bei der Planung und Beurteilung von künftigen Hochhausprojekten zugrunde gelegt wird, um die besonderen baulichen und architektonisch-gestalterischen Anforderungen, sowie die Qualität der umgebenden öffentlichen Räume zu sichern.
    • Ebenso untersucht wird die Rolle des Wohnhochhauses in München, die Möglichkeit kostengünstig und flächensparend Wohnraum zu schaffen. Hierzu sollen Standards und geeignete Typologien aufgezeigt werden.


    „Hochhäuser können an den richtigen Stellen stadtgestalterisch architektonische Akzente in der Stadt setzen“ äußert Stadtbaurätin Professorin Dr.(I) Elisabeth Merk hierzu. „Außerdem steuern sie einen Beitrag zu neuen Typologien von Wohnen und Arbeiten bei.“


    Quelle: https://ru.muenchen.de/2018/48…bung-Hochhausstudie-77311


    Schade, dass wieder der Ausdruck "Hochhausstudie" statt Hochhausrahmenplan verwendet wird. ich finde, das klingt irgendwie defensiv. Auch "Fortschreibung", "Weiterentwicklung" und "Aktualisierung" klingt eher nach Anpassungen als nach einem neuen, großen Wurf.

  • Also ich finde hier muss man realistisch bleiben und vorsichtige Formulierungen verstehen. Die Stadt kann die Studie von 1995 ja kaum zum „gescheiterten Konzept“ erklären, auch wenn es das meines Erachtens ist. Vermutlich ist die Studie nur der Auftakt für eine Entwicklung von Clustern - im ersten Schritt liefert sie vage Empfehlungen, also: Wo? Wie hoch? Wieviel?


    Ich gehe davon aus dass die Ergebnisse eine große mediale Rückmeldung auslösen werden und eine intensive Diskussion in Gang setzen. Erst wenn sich hier klare (politische) Mehrheiten abzeichnen kann es in die nächste Phase gehen. Für eine Feinplanung können dann städtebauliche Wettbewerbe folgen.

  • iconic:


    Nach der Logik hätte der UpTown aber gar nicht erst gebaut werden dürfen. Die Regelung ist einfach Käse und findet in der Praxis so gut wie nie Anwendung, Punkt 3 eröffnet ja anscheinend eine Menge Spielraum. Sonst müssten doch alle Gebäude irrsinnige Abstände einhalten, gebaut werden könnte praktisch überhaupt nichts mehr.

  • Ein Blick über den Tellerrand ( speziell für Münchner Baubeamte ) :


    In Wien wird der zweite DC Tower gebaut. Er soll das 3.höchse Gebäude Österreichs werden, mit 175 m !
    Bemerkenswert die Aussage im Text:
    "Die insgesamt etwa 470 Mietwohnungen werden ab einer Höhe von 100 m oberhalb Einzelhandels- und Büroflächen entstehen und sollen sich im mittleren Preissegment bewegen."


    Damit ist nun widerlegt, dass Wohnen im Hochhaus so teuer ist, dass man nur Luxustürme bauen kann.
    Hallo , Münchner Stadtverwaltung, schaut nach Wien.


    https://www.property-magazine.…-tower-in-wien-86595.html

  • Da hast du vollkommen Recht.Ich wundere mich auch immer,warum wirklich ausnahmslos überall auf der Welt,von China bis in die USA,von den Niederlanden bis in die Schweiz Wohntürme für mittlere Einkommen gebaut werden können,und dies nur in Deutschland nicht bzw. kaum möglich ist.


    Man kann es nicht immer auf etwas schieben,ob armes Land oder reiches,überall lebt man in Wohntürmen in Metropolen,egal ob Vancouver,Tel-Aviv oder Jakarta.Es bringt nichts,noch hunderte Städte auf 5 Kontinenten aufzuzählen,kann ja jeder selber nachschauen. Das selbe gilt natürlich auch für Bürotürme.In Rotterdam werden auch keine Büromieten von 40 Euro+ erzielt.


    Aber so langsam scheint sich was auch in Deutschland zu tun.Die Projekte dauern nur zu lange und sind noch deutlich zu niedrig.Statt 60 Metern müssten 100 Meter Standard sein.

  • Muß Schachbrett da vollkommen recht geben. Wo sieht man den aktuell diese 1H Regelung in München? Und wenn es diese gibt, dann sollte man sie in die 0,4H oder 0,2H Regelung wandeln.


    Die 1,0-H-Regel in Art. 6 Abs. 5 BayBO ist nur eine Auffangnorm. Sie lautet übersetzt:


    die Abstandsfläche beträgt nur dann 1,0 H, wenn
    - das Vorhaben nicht im Gewerbe- oder Industriegebiet liegt (dann 0,25 H)
    - eine städtebauliche Satzung (vulgo: qualifizierter B-Plan) nicht etwas anderes regelt,
    - nicht eine Satzung nach Art. 81 BayBO nicht etwas anderes regelt (z.B. Abstandsflächensatzung nach Art. 81 VI BayBO)
    - im unbeplanten Innenbereich die nähere Umgebung nicht etwas anderes vorgibt.


    Die Vorgabe 1,0 H gilt somit nur dort, wo nichts anderes ausdrücklich und vorrangig geregelt ist. Wenn man mit geringen oder ohne Baubstände bauen will, kann man das auch in München machen, wenn die Stadt entsprechende Satzungen erlässt; können sie jederzeit tun, wenn sie nur wollten. Art. 6 BayBO hindert sie nicht, ermöglicht aber alles.


    Zur Frage, wie's in Ffm ausschaut: früher wurde hemmungslos unter Verstoß gegen Bauabstandsvorschriften genehmigt, es oblag dem Bauherrn, die Nachbarn zu befrieden (= Zustimmungen zu erkaufen) und wer nicht unmittelbar betroffen ist, kann eh nicht klagen. Dieser Praxis hat der HessVGH einen Riegel vorgeschoben, woraufhin der Gesetzgeber die HBO geändert und die 0,4-H-Regel eingeführt hat (das war nach der causa Campanile).


    Die Hochhauscluster im Bankenviertel und an der Messe sind durch B-Pläne geregelt, die praktisch keine Bauabstände vorsehen; der Omniturm bräuchte ohne B-Plan 76 m Abstand (0,4 von 190 m). Dasselbe gilt für das FOUR, wo ja schon Baurecht für 228 m bestand. Die aktuellen Änderungen segnen ab, was der Bauherr mit den Nachbarn und der Stadt ausgehandelt hat. Wenn man das so machen will, kann man das machen.

  • Das ist ja nun wirklich ein unumstößlicher Beweis, munichpeter, wenn das Marketing in einem werbenden Pressetext mittleres Preisniveau für ein planmäßig 2023 fertig zu stellendes Hochhaus in Aussicht stellt. Hoffentlich erinnert sich der Vermarkter in ein paar Jahren noch an diese Ankündigung. Die Erfahrung lehrt allerdings, dass solches schnell vergessen ist.

  • Damit ist nun widerlegt, dass Wohnen im Hochhaus so teuer ist, dass man nur Luxustürme bauen kann.
    Hallo , Münchner Stadtverwaltung, schaut nach Wien.


    Das "mittlere Preissegment" ist eine sehr relative Angabe. Weiß denn jemand welche Quadratmeterpreise hier verlangt werden und wie diese im Verhältnis zum Rest von Wien stehen. So wie ich das mitbekommen habe, liegen die Kaufpreise in Wien unter denen von München.