Mit steigender Wirtschaftskraft in Leipzig wird es auch attraktiver nach Leipzig zu pendeln. Das heisst, für einen Job mit 50000 EUR Jahresgehalt fährt man eher von Altenburg nach Leipzig als für eine Leiharbeit als Industriehelfer.
Ich sage voraus, dass die Zahl der Auto-Pendler eher steigen wird, zumal um 2020 die Anbindung des Südraums durch die Fertigstellung der Autobahn deutlich besser wird. Die 1h-Isochrone verschiebt sich dann nochmal deutlich nach Süden und reicht dann locker bis in den Raum Chemnitz, der mangels gutem ÖPNV eher autoaffin ist.
Wenn man die Leipziger zum verstärkten Fahrradfahren animiert ist das gut, bestenfalls wird der entstehende Platz auf der Strasse sofort durch einen weiteren Pendler wieder eingenommen. Idealerweise realisiert man so eine Dämpfung des Wachstums des Verkehrsvolumens, es wird aber eher mehr als weniger. Aus meiner Sicht bleibt es dabei, dass Leipzig gemessen an seiner Größe hinsichtlich der schnellen Anbindung ins Umland massiv unterentwickelt ist. Es fehlen immer noch kreuzungsfreie Verbindungen nach Norden, Nordwesten sowie Richtung Merseburg und Zeitz. Von schnellen Radialverbindungen aus der Innenstadt ganz zu schweigen.