Schaumann-Areal am Potsdamer Platz

  • ^^
    Berlin fehlt in der Auflistung, auch hier gibt es immer wieder positive Ausreißer ;)


    Den Vergleich mit New Yorker Hochhausarchitektur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts finde ich ein wenig weit hergeholt. Da fehlen ja dann vor allem gestalterische Elemente wie Gesimse, Lisenen etc. und die charakteristischen Rückstufungen der Kubatur resultierend aus der Zoning Resolution.


    Von der Sockelgestaltung würde ich nicht allzu viel erwarten. Das sieht mir nach geriffeltem Putz aus, nix Hochwertiges.


    Dieses reflexhafte Polemisieren in Sachen Patzschke finde ich etwas nervig da Patzschke selbst seit geraumer Zeit von den Traditionalisten im Forum kritisiert wird.

  • Warum das den Durchbruch für "klassische Proportionen" und "Fassadenschmuck" bringen sollte, müsste UrbanFreak nochmal erklären. Sein Denkfehler scheint mir zu sein, dass er eine romantische Vorstellung von der "Marktwirtschaft" hat. Bei ihm sind Wünsche und Geschmack der Leute = Nachfrage am Markt. Aber viele Menschen hätten gerne einen Porsche, ohne dass dadurch die Nachfrage nach Porsches steigen würde – ihnen fehlt schlicht die Kaufkraft. Gleiches gilt für Häuser: Dass massenhaft (nicht nur) Sub-30er gerne eine klassizistische Villa am See hätten, bedeutet mitnichten, dass sie später Seegrundstücke kaufen und Architekten bezahlen, die ihnen klassizistische Villen daraufstellen. Auch die, die von der Villa träumen, wohnen meist zur Miete oder in der Doppelhaushälfte in Falkensee.


    Mach ich gerne: Es gibt einen Trend in der jüngeren Bevölkerung, weg von der Moderne, die aus meiner Sicht auch nicht verwunderlich ist, da die Moderne in ihrem Motto der Nutzenmaximierung der steigenden Individualisierung der Bevölkerung entgegensteht.


    Unter 30-jährige sind heute noch keine besonders kaufkräftige Zielgruppe für Wohnungen oder Häuser, aber sie werden es in den nächsten 10 - 20 Jahren werden.


    Man erkennt jetzt bereits einen deutlichen Trend weg von der Moderne: Sowohl in Bezug auf Statussymbole als auch Stil und Lebensentwürfe. Die jüngere Generation lebt gerne urban, schätzt nahe Einkaufsmöglichkeiten. Stadtviertel der Gründerzeit sind überaus attraktiv und das aus simplen Gründen: Ansprechende, harmonische Architektur, gemischte Nutzung und kurze Wege.


    Letztendlich wird sich diese Form der Stadtplanung wieder durchsetzen müssen, denn über kurz oder lang werden die modernen Plattenbauten leer stehen und abgerissen werden.


    Selbstverständlich ist "hübsche" Architektur nur ein Baustein in der Attraktivität eines Viertels, aber es ist ein durchaus günstiger. Denn klassische Formensprache und dezente Ornamentik sind verhältnismäßig günstig in der Erstellung. Es ist einfach eine Immobilie damit aufzuwerten.


    Die Moderne ist vorherrschend im Stadtbild und wie ein Vorredner es schön beschrieben hat: Durch die Dominanz eines Stiles schwindet auch das Interesse daran. Es wird daher einen Boom klassischer Architektur und deren Formensprache geben, was ja bereits jetzt nicht mehr zu leugnen ist. (Man sehe sich einfach mal aktuelle Bauprojekte an, es gab wohl nie mehr neo-klassizistische Vorhaben als heute).


    Ich sage ja nur:


    a) Das wird weiter so gehen und noch stärker anstiegen
    b) Gesichtslose Bauten (auch Neubauten) werden stärker an Wert verlieren.


    Das kannst du gerne anders sehen und entsprechend anders investieren - die Zeit wird zeigen, wer letztendlich richtig investiert hat. :)

  • ^^
    Berlin fehlt in der Auflistung, auch hier gibt es immer wieder positive Ausreißer ;)


    Stimmt, in Berlin kann man das Problem ja relativ gut eingrenzen, nähere Ausführungen dazu kann ich mir ja wohl sparen ;)

  • Mach ich gerne: Es gibt einen Trend in der jüngeren Bevölkerung, weg von der Moderne, die aus meiner Sicht auch nicht verwunderlich ist, da die Moderne in ihrem Motto der Nutzenmaximierung der steigenden Individualisierung der Bevölkerung entgegensteht.


    Bitte um einen Beleg für diese Behauptung. Ansonsten sollte man diese Art Verallgemeinerung unterlassen. Ich kann einen solchen Tend nirgends erkennen.

  • Stimmt, in Berlin kann man das Problem ja relativ gut eingrenzen, nähere Ausführungen dazu kann ich mir ja wohl sparen ;)


    Das war auch weniger auf Hochhausbauten im Allgemeinen bezogen da das High Park für mich eher eine überdimensionierte Blockbebauung ist. Wobei mit Max & Moritz und Spree One ein paar ansehnliche Kandidaten in der Realisierung befindlich sind.

  • @High Park

    ^ Mir scheinen die fast fertigen Bauten ebenfalls etwas gesichtslos. Um wieder etwas zu konkretisieren - wie hätte man vom Ist-Entwurf ausgehend einen interessanteren schaffen können? Durch Fassadenfarben? Gesimse und etwas Fassadendekor? Staffelung letzter Geschosse?

  • ^ Ich glaube, mit etwas mehr horizontaler Gliederung in Form von Gesimsen wäre viel zu machen gewesen. Ein Sims zwei Stockwerke unter der Dachkante und ein Sims ein Stockwerk über dem Sockel, z.B. Auch zwei, drei Staffelgeschosse obendrauf wären schön gewesen. Dass dunkle Fenster aus Holz (in braun oder grau) besser gewirkt hätten, wurde bereits erwähnt. Und eine Backstein- statt der Putz-Fassade wäre natürlich die Kür.


    Ich bleibe dabei, dass man sich hier an die Cenral-Park-Häusern der 20er- und 30er-Jahre erinnern wollte. Die sind auch oft schlicht und haben keineswegs alle Lisenen und Gesimse und einen Natursteinsockel und Staffelgeschosse. Aber irgendwas davon haben sie in der Regel schon. Hier hat man einfach alles weggelassen, und deshalb ist es langweilig – wobei ich die Eckbalkons ganz hübsch finde.


    Man erkennt jetzt bereits einen deutlichen Trend weg von der Moderne: Sowohl in Bezug auf Statussymbole als auch Stil und Lebensentwürfe. Die jüngere Generation lebt gerne urban, schätzt nahe Einkaufsmöglichkeiten. Stadtviertel der Gründerzeit sind überaus attraktiv und das aus simplen Gründen: Ansprechende, harmonische Architektur, gemischte Nutzung und kurze Wege.


    Dieser Trend ist nicht erst "jetzt" erkennbar, sondern seit 35 Jahren. Schon Anfang der Achtziger gab es "einen deutlichen Trend weg von der Moderne" des Städtebaus – nannte sich Postmoderne. Bereits damals lebte die "junge Generation gerne urban" (außer dem ähnlich großen Teil von ihr, der damals wie heute lieber suburban lebt, also im Eigenheim). Auch ich fand schon als Kind und finde bis heute "Stadtviertel der Gründerzeit überaus attraktiv". Die Frage lautet also: Wenn seit 1980ff. so viele Leute die Gründerzeit lieben und Gründerzeitwohnungen in Berlin seit 20 Jahren jedes Jahr neue Höchstpreise erzielen – dann ist doch die von Dir beschworene Nachfrage längst da. Warum also wird nicht längst wieder gebaut wie in der Gründerzeit? Und warum sieht sowohl moderne als auch "neo-klassizistische" Architektur heute selbst dann oft nach Billigheim aus, wenn es richtig teuer ist?


    Ich hatte neulich schon zu zeigen versucht, dass dieser Umstand viel mehr mit ökonomischen Konzentrationsprozessen, veränderter Bautechnik, mit der Auto-Fixierung der Verkehrspolitik und mit gesetzlichen Auflagen zu tun hat – und nur wenig mit dem persönlichen Geschmack der Käufer (ob reich oder nicht). Doch statt die Argumente zu widerlegen, hast Du im Wesentlichen einfach behauptet, durch Nachfrage werde alles gut.


    So funktioniert das aber nicht! Es wird weiterhin neo-klassizistische wie moderne Projekte geben, die aber zu 70 bis 80 Prozent von erbärmlicher Qualität sein werden und sich trotzdem verkaufen. Es wird auch Bauherren und -gruppen wie heute geben, die eine Anlehnung in Richtung Gründerzeit-Stadt versuchen, z.B. indem sie verbliebene Baulücken füllen. Und den heute unter 30-jährigen wird es ergehen wie den heute unter 50-jährigen: Sie werden in Vorort-Häuschen, in Altbau-, in Nachkriegs- oder in (meist langweiligen) Neubau-Wohnungen leben, im Eigentum oder zur Miete, wie sie es sich halt leisten können. Ihr versammelter Super-Geschmack wird keine Super-Nachfrage generieren, die das Potential hätte, die Baukultur umzukrempeln. Ces't la vie...


    P.S.: Ich bin übrigens 42 und wohne zur Miete. Da schon vor Jahren eingezogen, konnte ich mir noch Einfach-Altbau in SO36 leisten, was ich aus den auch von Dir genannten Gründen attraktiv finde. Heute wäre nur noch Nachkriegsbau für mich drin, auch wenn ich weder gegen eine klassizistische noch gegen eine Bauhaus-Villa am Wannsee etwas einzuwenden hätte.

  • Der Bau verfügt über eine Einfachheit, die fast schon verstörend wirkt. Nachdem man den ersten Schreck überwunden hat, stellt man dann fest, daß Einfachheit nicht unbedingt schlecht sein muss. Die von TowerMaranhão ("50er Jahre") und Urban Freak ("60er Jahre") geäußerten Assoziationen mit der Nachkriegsarchitektur haben den Vorteil, daß der Bau dem Umfeld etwas Organisches hinzufügt. Der Bau wirkt, als ob er schon vor Jahrzehnten gebaut worden wäre.

  • Dieser Trend ist nicht erst "jetzt" erkennbar, sondern seit 35 Jahren. Schon Anfang der Achtziger gab es "einen deutlichen Trend weg von der Moderne" des Städtebaus – nannte sich Postmoderne. Bereits damals lebte die "junge Generation gerne urban" (außer dem ähnlich großen Teil von ihr, der damals wie heute lieber suburban lebt, also im Eigenheim). Auch ich fand schon als Kind und finde bis heute "Stadtviertel der Gründerzeit überaus attraktiv". Die Frage lautet also: Wenn seit 1980ff. so viele Leute die Gründerzeit lieben und Gründerzeitwohnungen in Berlin seit 20 Jahren jedes Jahr neue Höchstpreise erzielen – dann ist doch die von Dir beschworene Nachfrage längst da. Warum also wird nicht längst wieder gebaut wie in der Gründerzeit? Und warum sieht sowohl moderne als auch "neo-klassizistische" Architektur heute selbst dann oft nach Billigheim aus, wenn es richtig teuer ist?


    Ich hatte neulich schon zu zeigen versucht, dass dieser Umstand viel mehr mit ökonomischen Konzentrationsprozessen, veränderter Bautechnik, mit der Auto-Fixierung der Verkehrspolitik und mit gesetzlichen Auflagen zu tun hat – und nur wenig mit dem persönlichen Geschmack der Käufer (ob reich oder nicht). Doch statt die Argumente zu widerlegen, hast Du im Wesentlichen einfach behauptet, durch Nachfrage werde alles gut.


    In den 80er Jahren hat langsam eine Rückbesinnung begonnen und sich durch die Post-Moderne manifestiert: Hier sind wir uns einig.


    Trotzdem eine völlig andere Generation. Die Menschen die in den 80ern gekauft haben, sind in den 40ern aufgewachsen und haben zerfallene Altbauten, unrenovierte, zugige Wohnungen und das Ergebnis des Krieges erlebt.


    Ein Großteil war Generationstechnisch der Moderne zuzuordnen. Ich weiß ja selbst noch wie meine Eltern von den neuen Plastik-Fenstern geschwärmt haben. Modern, schlicht und so viel mehr effizient!


    Praktisch musste es sein, der Traum vom Wohlstand war greifbar nahe. Ich kannte einen Bierfahrer (ja, den Job gibt es), der sich in den 80ern Jahren mit seiner Frau (Beruf: Hausfrau) ein Haus gebaut hatte. Auf dem Land, denn in den 60/70ern war man jung und teil der Hippie-Generation. Wie schön doch endlich eins mit der Natur zu sein!


    Die 80er waren in keinster Weise mit der heutigen Urbanisierung vergleichbar. Zwar zogen in Städten wie München die Immobilienpreise an, aber das ist doch in keinster Weise vergleichbar mit heute.


    Warum sehen heute Gebäude wenig nach klassischer Gründerzeit aus? Weil eine alte Kaste von Architekten nicht glauben will, das sie das was sie an den Hochschulen gelernt haben ideologischer Blödsinn ist und by the way: wenig mit Ökonomie zu tun hat.


    Ich wiederhole mich ja ungern, aber die reine Fassadengestaltung ist die wohl billigst-mögliche Aufwertung eines Gebäudes die möglich ist.



    So funktioniert das aber nicht! Es wird weiterhin neo-klassizistische wie moderne Projekte geben, die aber zu 70 bis 80 Prozent von erbärmlicher Qualität sein werden und sich trotzdem verkaufen. Es wird auch Bauherren und -gruppen wie heute geben, die eine Anlehnung in Richtung Gründerzeit-Stadt versuchen, z.B. indem sie verbliebene Baulücken füllen. Und den heute unter 30-jährigen wird es ergehen wie den heute unter 50-jährigen: Sie werden in Vorort-Häuschen, in Altbau-, in Nachkriegs- oder in (meist langweiligen) Neubau-Wohnungen leben, im Eigentum oder zur Miete, wie sie es sich halt leisten können. Ihr versammelter Super-Geschmack wird keine Super-Nachfrage generieren, die das Potential hätte, die Baukultur umzukrempeln. Ces't la vie...


    Da stimme ich dir ja durchaus teilweise zu. Vororthäuschen gab es ja auch in der Gründerzeit. Sie sahen aber anders aus. Und das wird auch die Eigenheimbranche umkrempeln. Auch Einfamilienhäusern werden einen Trend hin zur klassischen Gestaltung bekommen und in 20 Jahren werden wir nicht mehr verstehen, warum wir nur so Geschmacksverirrungen hatten wie heute :)


    Die letzten Jahrzehnte waren eine kontinuierliche Rückbesinnung auf klassische Werte. Sogar bei Einfamilienhäusern siehst du einen großen Unterschied zwischen den hässlichen Entwürfen aus den 60er/70er Jahren und heutigen Varianten die mit viel größerer Vielfalt (dieser schreckliche Toskana Stil z.B.) daherkommen.



    P.S.: Ich bin übrigens 42 und wohne zur Miete. Da schon vor Jahren eingezogen, konnte ich mir noch Einfach-Altbau in SO36 leisten, was ich aus den auch von Dir genannten Gründen attraktiv finde. Heute wäre nur noch Nachkriegsbau für mich drin, auch wenn ich weder gegen eine klassizistische noch gegen eine Bauhaus-Villa am Wannsee etwas einzuwenden hätte.


    Genau hier liegt aus meiner Sicht dein Denkfehler: Ein schönes Gebäude muss nicht zwangsweise am Wannsee stehen, der natürlich aufgrund seines limitierten Platzangebots automatisch für höhere Preise sorgt (auch mit modernen Immobilien).


    Nachkriegsbau wäre heute für dich drin, weil er eben unbeliebter ist. Ich rechne mit einer Entspannung des Immobilienmarktes in Zukunft und daher mit massenweisen Abriß von Gebäuden aus den 60er und 70ern. Auch wenn das Schaumann Areal am Potsdamer Platz deswegen nicht gleich abgerissen wird, wird es doch erheblich an Wert verlieren.


    Für den geringstwahrscheinlichen Fall dein Investitionsberater zu werden, behalte ich mir daher den Rat vor: Investiere lieber in klassizistische Architektur sofern diese zu marktüblichen Preisen erhältlich sind. Ein Beispiel für diese Tendenz sind z.B. die Bauten der Varenta an der sogenannten "Revaler Spitze" - noch weit entfernt von Ornamenten und Gründerzeitlichen Charme, aber mit großzügigen Raumhöhen und klassischer Formsprache und Proportionen.

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  • Warum sollten denn in Zukunft Gebäude abgerissen werden, nur weil sie manchen optisch nicht gefallen? Das allein dürfte auch beim High-Park kein Grund sein. Wenn die Eigentümergemeinschaft irgendwann findet, dass die Fassade nicht schön genug ist, kann sie ja eine Renovierung beschließen. Möglicherweise wird man auch schon auf Mängelbeseitigung innerhalb der Gewährleistung pochen (natürlich nicht der gesamten Fassade sondern der besonders unebenen Flächen, wie auf den Fotos erhennbar). Im Vergleich mit anderen Projekten wird es wohl zig Mängel geben, die aber alle nicht dazu führen werden das Gebäude abzureissen, da sie alle behoben werden können.


    Bei Wohnobjekten, die ersetzt werden sollen, müssen ja immer einige Faktoren zusammenkommen, aber schlussendlich passiert es doch nur, wenn der Eigentümer durch einen größeren, höherwertigen Neubau, der dann heutzutage auch meist den Blockrand besser ausfüllt, mehr erwirtschaften kann. Bei Gebäuden mit Eigentumswohnungen muss ein eventueller Inevstor erstmal alle Wohnungen kaufen um die WEG aufzulösen, bevor neu gebaut werden kann.


    Wenn aber in 30 Jahren dieser Fall eintreten sollte, um dort ein richtiges Hochhaus zu errichten (denn nur so könnte dort noch mehr Fläche geschaffen werden), dann wird es nicht an der Optik des Gebäudes liegen. Und das ist auch gut so, denn nur aus Gründen des Gefallens könnte auch alles abgerissen werden. Die von Vielen heute so geschätzten Gründerzeithäuser hatten auch schon mal deutlich weniger Fürsprecher und sind z.B. bei den Flächensanierungen der 60er bis 80er Jahre im großen Stile abgerissen worden.

  • ^ Irgendwann werden Überlegungen zum Abriss oder nicht angestellt und die Optik wird dabei eine Rolle spielen, allerdings in Jahrzehnten - das erlebt keiner von den hier diskutierenden. Auf jeden Fall hätten die Baukörper differenzierter gestaltet werden sollen, wenn sie verputzt sind dann mit Farbtönen. Wenn ich hier mir das vorletzte Foto anschaue, der Baukörper links könnte mehr als zwei Geschosse Höhenunterschied vom rechten aufweisen (und dann hätte er viel bessere Proportionen gehabt).


    Man kann das Einerlei nicht auf die Moderne schieben - etwa CityLife in Mailand besteht aus Hochhäusern der Moderne die wie hier von einem Park umgeben besonders exponiert dastehen. Sie wurden von verschiedenen Architekten entworfen. Das ginge auch bei einem kleineren Vorhaben - im Düsseldorfer Quartier Central sieht man auf der Startseite der verlinkten Webseite rechts vom Park ein Neubau-Ensemble mit differenzierter Gestaltung. Das beauftragte Büro bildete intern Teams, die für verschiedene Fassadenabschnitte zuständig waren - eben mit dem Ziel der Differenzierung.


    Noch ein Beispiel - London City Island östlich von Canary Wharf. Die Gestaltung der einzelnen Bauten ähnelt jener hier, aber bei interessanteren Formen und weit mehr Farbenvielfalt. Wie man auf den Fotos Backsteins sehen kann, genauso die U-Bahn-Haltestelle (Klinker) wie auch andere Bauten in der Umgebung haben Farbigkeit - nur High Park nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • ...anschaue, der Baukörper links könnte mehr als zwei Geschosse Höhenunterschied vom rechten aufweisen (und dann hätte er viel bessere Proportionen gehabt).


    In diesem Punkt stimme ich Dir zu. Alle Gebäudeteile könnten noch höher sein und der Höhenunterschied größer, sodass man auch deutlich mehr Wohnungen hätte bauen können.


    Ansonsten finde ich diese Vergleiche mit Bauprojekten in anderen Städten irgendwo auf der Welt schwierig. Jeder kann irgendwo irgendetwas finden, was ihm besser gefällt. Ob das aber dann wirklich vergleichbar ist, muss bezweifelt werden.

  • ^/^^ Ich kenne Entwürfe (in Deutschland, wo denn sonst?), wo verschiedene Graustufen verwendet werden. Das wirkt mE nicht gut, irgendwie... grauenvoll. Immerhin ist die Verklinkerung des unteren Teils der U-Bahn-Station dunkelrot, die Debis-Zentrale hellbraun (mit ein wenig Grün ganz oben), orangene Farbe gibt es in der Umgebung ebenso.


    Ich fände es interessanter, würde man jeden aus dem Sockel herausragenden Baukörper in stark unterschiedlicher Farbe verputzen, ähnlich wie im Londoner Beispiel (ob es dort Putz oder Klinker ist, habe ich nicht so genau in Erinnerung - sekundär) - es hätte nicht mehr gekostet als die Einheitsverputzung. Ich erwarte nicht unbedingt teurere in der Umsetzung ausgefallene Formen - mit Farben ginge es am billigsten.

  • ^
    Beige ist ein Braun- und kein Grauton. Schwarze oder dunkelbraune Fensterrahmen und das ganze wirkt direkt viel kontrastreicher.

  • ^ „Das große Abrüsten“ in jeglicher Hinsicht möchte ich anfügen. Sehr enttäuschend das Ergebnis! Als Neubau eines Krankenhauses würde ichs durchgehen lassen, aber in dieser Lage so einen unterdurchschnittlichen Mist hinzustellen ist fast schon dreist.
    Wer kommt eigentlich für die Finanzierung eines neuen Beleuchtungssystems für den jetzt völlig verdunkelten U-Hochbahnhof auf?

  • Ein U-Bhf ohne Tageslicht - krass; ein Skandal! ;)


    Ich finde den Block recht ansprechend. Mit einfachen Mitteln kann man doch einiges rausholen im Vergleich zum Motel One am Alex. Hier waren die 20er Vorbild. Keine Schlechte Entscheidung.

  • Ein U-Bhf ohne Tageslicht - krass; ein Skandal! ;-)....


    Du weisst was ich meine. der Hochbahnhof Mendelssohn-Bartholdy Park, der U2 ist jetzt mit seiner gläsernen Halle im Bauch dieses Getüms verschwunden. Aber nicht dass man wie man meinen könnte irgendeinen Ausgleich für das fehlende Licht geschaffen hätte. Wie ich die Situation einschätze bleibt das jetzt erstmal so weil man zuvor keinen Gedanken an diesen Umstand verschwendet hat. :mad:
    ... und wenn es wirklich so 20er wäre wie du es siehst, dann hätte man wirklich mehr ins gute Detail investiert wie Bato schon schrieb, dadurch zeichnet sich nämlich die Architektur der 20er aus.


    hier ein gutes Beispiel wie ich finde in ähnlicher Kubatur und Anmutung aber mit viel Liebe zum guten Detail.
    Parkside Apartments von Chipperfield am Henriette-Herz-Park
    https://www.potsdamer-platz.ne…e-Apartments-1024x683.jpg

    2 Mal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • .. der Hochbahnhof Mendelssohn-Bartholdy Park, der U2 ist jetzt mit seiner gläsernen Halle im Bauch dieses Getüms verschwunden. .. Wie ich die Situation einschätze bleibt das jetzt erstmal so weil man zuvor keinen Gedanken an diesen Umstand verschwendet hat. :mad:


    Das war von Anfang an so geplant, man hat nicht "nur" daran "Gedanken verschwendet": http://www.deutsches-architekt…hp?p=452074&postcount=199

    Und wie man an den angedachten Fenstern auf dem 2. Bild sieht, wird auch der "Tunnel" für die S21 im Haus fortgeführt.


    Du meinst die U 2


    ^
    Nein, er meint die S21 die ebenfalls in einer Trasse unter den Gebäuden durchgeführt wird.


    Und "es kommt sogar noch schlimmer" ;) BV "Gleis Park":
    http://www.deutsches-architekt…hp?p=573897&postcount=233


    PS: früherer Wohnsitz Paris, Texas?