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Ich verstehe nicht, warum bei den Kosten immer so ein Fass aufgemacht wird.
1. Hochhäuser haben überall andere Standards. Ein Hochhaus in Kolumbien ist nicht mit einem Hochhaus in Deutschland zu vergleichen.
2. Die Baukosten sind, wie aus Punkt 1 folgt, in Deutschland andere, als in Südamerika. Auch das Lohnniveau und die Arbeitgeberbelastung variieren.
3. Die Höhe ist entscheidend. Bis 60m scheinen die Kosten nur linear zu steigen, danach exponentiell. Ausgleichen lässt sich das nur dadurch, indem die Wohnungen dann entsprechend teuer angeboten werden. Eingriffe der öffentlichen Hand (SoBoN) erschweren die Rentabilität weiter.
Das Resultat ist klar: Hotels, Boardingkonzepte, Luxuswohnungen oder Büros sind die derzeit bevorzugten Nutzer eines Hochhauses über 60m. Da gibt es keine Verschwörung oder herbeiphantasierte Zusammenhänge. Nein, die Fakten sprechen eine eindeutige Sprache.
Ziel muss es daher sein, die Auflagen und Vorschriften zu reduzieren.
Ehrlich gesagt verstehe ich aber auch nicht das Problem. Wohnhochhäuser bis 60m schaffen - sofern eben die geforderten Abstandsflächen gesenkt werden - viel Platz für weitere Neubauten. Dadurch ergibt sich in Kombination mehr Wohnraum und eventuell sinkende Preise. Das ist doch der Nutzen von Hochhäusern. Sie sind platzsparend. Es ist doch völlig egal, ob im 100m Hochhaus nur Luxuswohnungen, überteuerte Appartements oder Büros zu haben sind. Dafür schafft das an anderer Stelle Platz für andere Einkommensklassen. Und im 60m Hochhaus findet in Zukunft vielleicht auch die Mittelschicht eine Wohnung.
Letztlich halte ich Pauschalisierungen in beide Richtungen wie "Wohnhochhäuser würden die Wohnungsnot nicht lindern" oder "Wohnhochhäuser sind per se nicht teurer als andere Bauformen" für wenig zielführend und werden der Realität nicht gerecht.
Hochhäuser sind nicht die Lösung, sie sind ein Teil der Lösung. Es wird Zeit, dass dies im Rathaus Konsens wird und nicht ständig ein Parteienkrieg ausbricht.