Danke für die Bilder, Silesia. Ich kann was mit dem Adina in Frankfurt anfangen, auch wenn es natürlich auch keine echte Ikone ist. Sagen wir so, ich erwarte in Stuggi mindestens eine ähnliche Qualität, das sollte aber auch kein Ding der Unmöglichkeit sein. Allerdings ist auch klar, dass bei sinnfreier Weise verordneten, mickrigen 60m auf Mini-Grundfläche in Sachen Form und Fassade die Möglichkeiten für den Architekten irgendwo auch begrenzt sind, da waren der City Tower und die Cloud unter vergleichbaren Bedingungen echte Glücksfälle. Beten. + Weißbier.
S21-A1 Turm am Mailänder Platz, 66 m (fertig)
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Allerdings ist auch klar, dass bei sinnfreier Weise verordneten, mickrigen 60m auf Mini-Grundfläche in Sachen Form und Fassade die Möglichkeiten für den Architekten irgendwo auch begrenzt sind
Das sehe ich völlig anders. Mit 60m lässt sich richtig tolle Architektur verwirklichen, gerade, wenn die Grundfläche klein ist. Voraussetzung ist, dass die Vorgaben entsprechend locker sind. Es liegt also an der Baulust des Investors und der Einstellung der Stadt zum Projekt. Warum nicht eine begrünte Fassade? Sowas würde im Europaviertel noch fehlen.
OT: Das gezeigte Adina in FFM ist an Grausamkeit nicht mehr zu überbieten, sowohl hinsichtlich Fassade, Dachabschluss und Grundform. Dann wirklich lieber kein Hochhaus, da stimme ich Silesia absolut zu.
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Hast Du Beispiele für die "tolle (Mini-Hochhaus-) Architektur"?
Mir würde neben dem LBBW Tower nur noch der Marco Polo Tower in der Hafen City einfallen.
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Geschmackssache:
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Spontan fallen mir in Süddeutschland ein:
- O&O Baukunst Entwurf Hotel Olympiapark München
- IN Tower Ingolstadt
- Steidle Wohnturm Westend München
- Grünes Hochhaus Waiblingen
- Andre Poitiers Entwurf NEO München (ggf. auch der zu realisierende)
- LBBW StuttgartDie Liste ließe sich ewig fortführen, insbesondere, wenn man Städte wie London, Wien, Rotterdam, NYC, San Francisco, Chicago, Bratislava etc. dazu nimmt.
Daher finde ich, lässt sich mit 60m (+- 10m) schon einiges anstellen. Die Architekten brauchen sich da nicht immer mit Ausreden herum zu schlagen.
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Ich weiß garnicht über was hier diskutiert wird? Den Stuttgartern sollte doch klar sein das mit einem BB Pätzold hier garnichts bei rauskommen wird!
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Deswegen steht in meiner Überschrift ja: Geschmackssache ;).
Die Beispiele dienten auch nur als der von dir geforderte Beleg meiner Behauptung, dass mit 60m durchaus tolle Architektur möglich ist (warum sollte sie das auch nicht?), nicht als Referenz für dieses spezielle Stuttgarter Projekt. Dabei ist immer nur der einzelne Entwurf entscheidend, nicht das verantwortliche Büro. Libeskind zeichnete z.B. schon viele fantastische Bauwerke, dennoch ist auch bei ihm in meinen Augen viel Käse dabei.Auf gar keinen Fall sollte die geringe Bauhöhe aber als Freifahrtschein für langweilige und billige Architektur dienen. Der aktuelle MB Slogan "Das Beste oder nichts" wäre für dieses Hochhaus doch ein gutes Motto.
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Grünes Hochhaus - why not?
Ne, ich ticke zwar gar nicht "grün", bin zumindest nicht Teil der grünen Ideologiebewegung, aber die Idee von einem grünen Hochhaus finde ich klasse!
Ein weiteres steinernes/gläsernes Hochhaus wie alle Anderen würde - auch bei noch so schwäbisch-ambitionierter Architektur keinen vom Hocker reissen. Es würde lediglich als müder Versuch gewertet werden, auch dazuzugehören, zu den Metropolen, die sich durch "sowas" auszeichnen. Und wo Charakter fehlt, bleibt dann nur noch die Messlatte übrig: und da sind 60 Meter auch nicht der Brüller.
Aber ein solches "grünes Hochhaus" wäre ein Knaller. Gibt es in Stuttgart bisher noch nicht. Es würde für einen heftigen optischen Kontrast sorgen, der aber aus meiner Sicht absolut fördernd wäre. Es wäre ein Hingucker, wie es ein 180m-Turm nicht wäre. Mitten in der Downtown, zwischen Cloud 7, Stadtbibilo und LBBW ein Urwald-Tower - das hat was.
Das wäre sogar etwas "crazy" ... was allerdings so gar nicht zum biederen schwäbischen Geiste passt.
(Die GRÜNEN kamen mit diesem Vorschlag auch nicht aus der Ecke, weil sie so progressiv denken würden, sondern um bestehende Vorschläge zu torpedieren. Und sollten die Planungen zum grünen Turm Fahrt aufnehmen, würde den GRÜNEN bestimmt etwas einfallen, auch dagegen zu sein. Vielleicht kommen sie dann mit Glas und Beton?)
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Es würde lediglich als müder Versuch gewertet werden, auch dazuzugehören, zu den Metropolen, die sich durch "sowas" auszeichnen.
Das ist genau das, was ich bei den Hochhaus-Fanboys nie verstehen werde!
Es macht doch den Charme unseres Städtles genau aus, dass wir nach schwäbischer Tugend eben nicht "hoch hinaus" wollen um dann mit jeder anderen Metropole "austauschbar" zu sein und das auch noch auf den hinteren Plätzen! Mainhattan am Neckar oder Potsdamer Schwabenplätzle würde doch auch im Kessel zwischen Wald und Reben regelrecht grauslig!
Die Herausforderung besteht doch darin, mit gemäßigter schwäbischer Bauhöhe ein gefällige und nicht langweilige Architektur zu schaffen, anstatt den 938. möglichst hohen Glas-Beton-Turm in diesem unserem Lande!
Auch der Wohnraumgewinn in der vertikalen ist meiner Ansicht nach in Stuttgart vernachlässigbar, es besteht zwar unstrittig Bedarf im Kessel, aber wie viele fahren denn zur Arbeit täglich raus aus selbigem zum Daimler, Bosch, Porsche und in all die Industriegebiete die es im Kessel gar nicht gibt? Da wird es dann fast schon skurril, umgekehrt zu argumentieren dass viele zur Arbeit auch rein fahren und deswegen unbedingt Wohnraum im Kessel geschaffen werden muss statt in Sillenbuch, Vahingen, Möhringen, Feuerbach, Zuffenhausen, Cannstatt, Fellbach, Türkheim, Wangen usw.
Man kann Probleme auch herbeireden wenn zu wenig da sind, denn umgekehrt heißt es dann auch wieder, dass Büroraum in der Innercity fehlt für all die, die aus der Peripherie auch gerne rein fahren würden.
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Also dem Charme unseres "Städles" scheinen offenbar nur Ur-Schwaben zu verfallen, den praktisch alle Gäste die ich habe nehmen Stuttgart als hässliches Kaff war. Und die angeblich so einzigartige Lage in einem Talkessel mit Hanglagen ist auch nicht so einzigartig wenn man mal aus Stuttgart rauskommt. Hanglagen + Großstadtflair + historischer Bebauung gibt es in schweizer oder österreichischen Städten nur zu genüge das Stuttgart da nur mit Neid erblassen kann. Klar wird die Lösung nicht sein alles mit Hochhäusern vollzubauen – was ja auch überhaupt niemand gefordert hat – aber Stuttgart ist jetzt nun wirklich nicht die pitoreske Stadt als die sie gerne hingestellt wird wo man um jeglichen Preis ein besonders erhaltenswertes Stadtbild schützen müsste.
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Sapperlott
Es macht doch den Charme unseres Städtles genau aus, dass wir nach schwäbischer Tugend eben nicht "hoch hinaus" wollen um dann mit jeder anderen Metropole "austauschbar" zu sein und das auch noch auf den hinteren Plätzen! Mainhattan am Neckar oder Potsdamer Schwabenplätzle würde doch auch im Kessel zwischen Wald und Reben regelrecht grauslig!Puh, das ist doch wieder mal ein Klassiker. Anders herum ist es doch richtig: Flach, gedrungen und plump schafft jede andere Großstadt in Dland mit Ausnahme von Frankfurt. Nur weil Hochhäuser stehen, wird eine Stadt doch nicht austauschbar, genauso wenig wird eine Flachbaustadt per se schwäbisch-einzigartig. Da ist doch ein gewaltiger Denkfehler. Kein Mensch würde auf die Idee kommen, Manhattan oder HongKong mit ihren vielen charakteristischen, ikonenhaften Wolkenkratzern als "austauschbar" zu bezeichnen, während mir aber gleichzeitig auf Anhieb viele deutsche Flachbau-Großstädte einfallen (die ich hier nicht ausdrücklich nennen möchte), die die Bezeichnung 100-mal mehr verdienen.
Die Herausforderung besteht doch darin, mit gemäßigter schwäbischer Bauhöhe ein gefällige und nicht langweilige Architektur zu schaffen, anstatt den 938. möglichst hohen Glas-Beton-Turm in diesem unserem Lande!
Also flach Bauen ist keine Herausforderung, sondern gerade in der gegenwärtigen Situation sogar grober Unfug. Also bitte bitte keine schwäbischen Bauhöhen mehr! Diminuitiv in der Sprache ist schon unerträglich genug. Und warum sollte das Hochhaus per se "langweilige" Architektur sein? Wenn ich langweilige Flachbauten und Stumpen in Stuggi aufzählen würde, wird das ein ziemlich langer Thread hier. Und Glas und Beton verwendet man im Übrigen auch für Flachbauten. Es kommt immer darauf an, ob man - gleich ob flach oder hoch - schöne, kreative wie praktisch sinnvolle Lösungen für den konkreten Standort findet. Warum denn immer so eindimensional?
Auch der Wohnraumgewinn in der vertikalen ist meiner Ansicht nach in Stuttgart vernachlässigbar
Es kommt darauf an, ob Du 10-geschossig oder 40-geschossig baust. Das ist Einmaleins.Man kann Probleme auch herbeireden wenn zu wenig da sind, denn umgekehrt heißt es dann auch wieder, dass Büroraum in der Innercity fehlt für all die, die aus der Peripherie auch gerne rein fahren würden.
Man kann natürlich nichts tun wie Fritzle und PP, und die Mieten fröhlich immer weiter steigen lassen und den Bürgern erzählen, dass sie doch bitteschön gucken sollen, wo sie bleiben. Finde ich ehrlich gesagt nicht gut, zumal ich selbst Kesselbewohner bin, der schon jetzt wirklich nicht wenig Miete zahlt.
Und kein Mensch fordert einen flächendeckenden Wildwuchs an Hochhäusern im Kessel, wie Du hier offenbar unterstellst, sondern - wie auch Experten der Stadt und Architekten ja schon lange (von Fritzle und PP leider ungehört und ignoriert) fordern - vielmehr nur an behutsam ausgewählten Standorten im gesamten Stadtgebiet. Derzeit haben wir wegen der gefährlichen Sturheit der Stadtspitze aber nur die Alternativen großflächige Flächenversiegelung an der Peripherie durch Flachbauten oder weiter Stillstand. Rien ne va plus. Es muss aber weiter gehen. Oder?
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Sapperlott
Im Moment sehe ich, wie durch nichtstun der Politk der Druck auf den Immobilien- und Wohnungsmarkt steigt, da die Nachfrage da ist, aber nicht genügend Wohnungen gebaut werden, um nicht nur die Preise stabil zu halten, sondern diese auch zu senken. Das gilt sowohl für den Kessel als auch für die Peripherie. Eigentlich müssten in Stuttgart dutzende Bauprojekte gleichzeitig auf Hochtouren laufen, die in irgendeiner Form den verfügbaren Platz der Stadt in Bezug auf Quadratmeter und Einheiten erhöhen. Stattdessen haben wir aber eine Situation, in der die Stadt nicht verdichtet werden darf oder wird, aber auch keine neuen Flächen verbaut werden sollen. Aber in die Höhe bauen ist auch nicht erlaubt. Und ich bin damit am Ende meines Lateins angekommen. Wie soll der sprichwörtliche Druck aus dem Kessel genommen werden? Dreimal in die Hände klatschen und beten, dass der Wirtschaftserfolg ausbleibt?Vielleicht ist es ja ein bisschen grün angehauchte Romantik des idealtypischen Dorfes mit viel Grün und Raum, das man sich z.T. unbewusst in Stuttgart wünscht, aber das wird nicht kommen - zumindest wenn die Entwicklung stabil bleibt. Nicht heute, morgen oder übermorgen. Wenn aber viele diesem Traum zu lange anhängen, dann prophezeihe ich weiter steigende Kaufpreise und Mieten. Und irgendwann kommen dann eben die richtig deftigen Verdrängungseffekte, die dafür sorgen, dass normalsterbliche nicht mehr im Kessel oder in der näheren Peripherie leben können. Das gleiche wird bei den Mieten für Geschäfte passieren. Die Preise gehen immer weiter nach oben und die gleichen Verdängungseffekte treten ein. Nur die großen Ketten bleiben.
Es wird ironischerweise dann genau das mit Wucht eintreten, wogegen viele Kämpfen. Aber irgendwie habe ich das Gefühl dass es eigentlich schon zu spät ist. Bis nämlich potenziell angedachte Hochhausprojekte (oder sonstige verdichtende bzw. vergrößernde Projekte) duchdiskutiert, geplant, genehmigt, durchgeschlichtet und gebaut sind, ist wahrscheinlich der Berliner Flughafen zweimal fertig.
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Also dem Charme unseres "Städles" scheinen offenbar nur Ur-Schwaben zu verfallen, den praktisch alle Gäste die ich habe nehmen Stuttgart als hässliches Kaff war.
Der Unterschied liegt wohl daran wie man "seine" Stadt präsentiert. Wir hatten bei uns zu hause, beim evangelischen Kirchentag einen Gast aus Afrika, der am Ende folgenden Satz sagte...
Stuttgart ist das Herz von Deutschland²
Warum sagte er das, er war im Daimler und Porsche Museum und genoss Stuttgart bei Fuß, saß gemütlich mit uns auf der Karlshöhe...Ausserhalb von Stuttgart wird man konfrontiert mit solchen Aussagen, die kommen jedoch häufig von Menschen, die zwar in der Region Stuttgart mal geschäftlich übernachtet haben, dann jedoch aus irgendeinen Grund ihr Hotel nahe der Autobahn gewählt haben und so gar nichts von Stuttgart wahr genommen haben. Wer jedoch ein Hotel, in der Innenstadt gewählt hat, der äußert sich meist wohlwollender, wenn die Erfahrungen mit Blitzern und Parkproblemen und Stau diesen Eindruck nicht überlagern.
Wer seine Stadt schlecht reden muss, um seine Ziele zu erreichen, der ist von den Ideologen der Partei die er häufig angreift nicht zu unterscheiden.
² Er wusste nichts von der S21 werbekampagne, kam ganz von alleine auf diesen Spruch
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^Meine Schwiegereltern aus der ukrainischen Industriemetropole Dnipropetrovsk waren von Stuttgart auch ganz angetan – nur waren sie geschockt wieviel Gesockse bei uns überall rumhängt. Was lernen wir jetzt daraus?
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zur Wiederholung mein Standpunkt:
Wer seine Stadt schlecht reden muss, um seine Ziele zu erreichen, der ist von den Ideologen der Partei die er häufig angreift nicht zu unterscheiden.
Und ja man kann das Thema ansprechen und Wahrnehmungen sind selektiv und political correctness wird übertrieben, nur bei den von dir gewählten Ausdruck scheint PC wichtig zu werden und schön dass es in der Ukraine so einheitliche Städte gibt und es passt auch nicht dazu dass du vorher von einem hässlichen Kaff geredet hast.
Was stimmt jetzt wir haben ein hässliches Kaff oder wir haben hässliche Stadtbewohner?
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Gut, wenn dein Maßsstab beim Städtebau afrikanische oder osteuropäische Städte sind kann man sich natürlich beruhigt zurücklehnen und das vermeintlich so einzigartige Biotop Stuttgart in vollen Zügen zum Himmel loben. Alle anderen, die noch etwas Anspruch haben, werden sich aber damit mit Sicherheit nicht begnügen, auch wenn ein Herr Kuhn das sicherlich gerne zum Gesetz machen würde.
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Wenn ich langweilige Flachbauten und Stumpen in Stuggi aufzählen würde, wird das ein ziemlich langer Thread hier.
Willst Du mir jetzt die Conradi-Hochhäuser, Romeo&Julia, Freiberg, Botnang und Fasanenhof als Beweis verkaufen, wie hübsch sich Hochhäuser machen?Und komm jetzt bitte nicht mit deren Alter, die waren damals top-modern und schick, an Wohn-Hochhäusern ist aber genau das, das Problem, die stehen da 200 Jahre weil die keiner an den Wohnungseigentümern und Mietern vorbei einfach mal eben platt macht wie einen veralteten Büroturm und wie die Conradi-Häuser perfekt zeigen, gehen die eben auch nicht in der Baumasse unter!
Und kein Mensch fordert einen flächendeckenden Wildwuchs an Hochhäusern im Kessel, wie Du hier offenbar unterstellst, sondern - wie auch Experten der Stadt und Architekten ja schon lange (von Fritzle und PP leider ungehört und ignoriert) fordern - vielmehr nur an behutsam ausgewählten Standorten im gesamten Stadtgebiet.
Aha, und 20 bis 30 Wohntürmle "behutsam" im Kessel verteilt, lösen dann die Wohnungsknappheit und das Mietniveau?Da widersprichst Du Dir irgendwie selbst und das Mietniveau ist bei vergleichbaren Objekten und Wohnlagen in Vaihingen, Möhringen, Feuerbach, Fellbach, Wangen, Cannstatt, Münster, Luginsland, Botnang, Kaltental, etc. auch nicht nennenswert niedriger als im Kessel. Wenn architektonisch ansprechende Wohntürme im Kessel behutsam verteilt würden, dann nur mit Luxus-Appartements.
Ich bin völlig bei Dir, dass wir im Raum Stuttgart DRINGEND bezahlbaren Wohnraum benötigen, sowohl gesellschaftlich wie wirtschaftlich, denn der Fachkräftemangel hat damit nunmal ebenso zu tun, wie der Mindestlöhner der trotz 40 Stunden-Woche ohne Nebenjob nichtmal die Miete zahlen kann. Mit ein paar Hochhäusle im Kessel bewirkt man da aber rein gar nichts außer Schönfärberei.
Das Problem ist nicht so leicht am Stammtisch zu lösen, denn den Flächenverbrauch in der direkten Peripherie will dann auch wieder keiner, ebenso wie ganze Hochhaus-Städte die dann zielstrebig zum sozialen Brennpunkt verkommen.
Eine Lösung wären z.B. Hochgeschwindigkeits-Zubringer wie in Asien, mit denen man dann schneller und bequemer von Backnang, Vaihingen/Enz, Rutesheim und Schwäbisch Gmünd in der Innenstadt, beim Daimler, Porsche und Bosch ist, als heute mit der S-Bahn von Fellbach in Stuttgart, aber die kosten Geld und das rückt Mutti trotz Negativ-Zins nicht raus, um der Welt weiter ihre schwarze Null vorlügen zu können während sie die gesamte Infrastruktur nur noch auf Verschleiß fährt. -
Also dem Charme unseres "Städles" scheinen offenbar nur Ur-Schwaben zu verfallen, den praktisch alle Gäste die ich habe nehmen Stuttgart als hässliches Kaff war.
Also die Stuttgarter Innenstadt ist wie so ziemlich jedes Zentrum einer deutschen 500.000+ EW Metropole wenn wir ehrlich sind nun wirklich absolut nichts Besonderes. Da gibt es mit Wien, Amsterdam, Prag oder Stockholm ganz andere Kaliber in Europa.
Der Reiz von Stuttgart - oder warum ich die Stadt mag - liegt ganz woanders: Nämlich an den vielen Hanglagen und schönen Aussichtspunkten. Das gibt es in dieser Größe nicht so oft in Europa.
Natürlich ist Stuttgart keine schillernde Glamourmetropole von Weltruhm. Doch ein "hässliches Kaff" ist es genauso wenig.
Stuttgart liegt wie München, Hamburg, Frankfurt, Köln oder Leipzig irgendwo dazwischen; Mit seinem ganz eigenen schwäbischen Charme.Die derzeitigen Herrscher über diese Hügelmetropole geben hinsichtlich Wachstum wohl erst Ruhe, wenn sich der Mensch zum Erdmännchen zurückentwickelt hat und damit unter der Erde leben kann, sodass er die Winde dieser Erde nicht mehr am Herumbrausen hindert. Vielleicht ist das der Grund, warum die Grünen S21 doch akzeptieren...
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Sapperlott
Willst Du mir jetzt die Conradi-Hochhäuser, Romeo&Julia, Freiberg, Botnang und Fasanenhof als Beweis verkaufen, wie hübsch sich Hochhäuser machen?Ist das denn wirklich so schwer zu verstehen? Dass in Stuggi - wie auch in den meisten anderen Großstädten in Dland manch wenig erfreuliche Exemplare herum stehen, spricht ja - aus ästhetischer Sicht - angesichts der vielen Gegenbeispiele weltweit nicht gegen das Hochhaus an sich, sondern lehrt uns allein, dass besonders im Hochhausentwicklungsland im wahrsten Sinne des Wortes deutlich Luft nach oben ist - sogar sein muss, angesichts der Flächenverknappung in der Region.
Und komm jetzt bitte nicht mit deren Alter, die waren damals top-modern und schick, an Wohn-Hochhäusern ist aber genau das, das Problem, die stehen da 200 Jahre weil die keiner an den Wohnungseigentümern und Mietern vorbei einfach mal eben platt macht wie einen veralteten Büroturm und wie die Conradi-Häuser perfekt zeigen, gehen die eben auch nicht in der Baumasse unter!
Alter hat mit der Schönheit von Architektur nie etwas zu tun. Wüsste auch nicht, dass irgendwas in Freiberg oder die Conradi-Hochhäuser jemals als top-modern oder schick galten. Letztere sind bekanntlich einfache, schnell hochgezogene Eisenbahnerwohnungen, die ich persönlich zwar für nicht wirklich gelungen halte, die aber offenbar auch als stadtbildprägend eine erhebliche Fan-Gemeinde zu haben scheinen.
Aha, und 20 bis 30 Wohntürmle "behutsam" im Kessel verteilt, lösen dann die Wohnungsknappheit und das Mietniveau?
Warum Wohntürmle? Warum verteilt? Warum im Kessel? Du verrennst Dich - wie so oft - in der eigentlich sachlichen Diskussion wieder ohne Not. Ich weiß auch nicht, wie Du auf 20 - 30 kommst. Das hängt doch immer von der Zahl der Geschosse ab. Wie gesagt, Einmaleins. Du gibst hoffentlich zu, dass auf gleicher Grundfläche in 30 Geschossen mehr Wohnungen platzfinden als in 4?
Da widersprichst Du Dir irgendwie selbst
Wo denn?
und das Mietniveau ist bei vergleichbaren Objekten und Wohnlagen in Vaihingen, Möhringen, Feuerbach, Fellbach, Wangen, Cannstatt, Münster, Luginsland, Botnang, Kaltental, etc. auch nicht nennenswert niedriger als im Kessel.
Wer redet denn (nur) vom Kessel? Im Übrigen gibt es durchaus gewaltige Unterschiede zwischen dem Kessel und anderen Stadtteilen, siehe nur S-Süd (wo ich wohne) 17,33 EUR/qm (!) und das von Dir genannte Luginsland 10,72 EUR/qm, satte 6,61 EUR/qm, Möhringen 12,86 EUR/qm, Quelle: Mietspiegel 2017.
Wenn architektonisch ansprechende Wohntürme im Kessel behutsam verteilt würden, dann nur mit Luxus-Appartements.
Auch hier ist das wieder einmal so ein grobes Missverständnis. Gutes Design ist wirklich NICHT nur eine Frage des Geldes. Da sind der Architekt und der Bauträger aufgerufen, schöne Lösungen zu entwickeln. Man kann auch mit relativ schmalem Budget, z.B. "Sky" in Bi-Bi (30 Mio. EUR), ansehnliche Architektur hinkriegen.
Ich bin völlig bei Dir, dass wir im Raum Stuttgart DRINGEND bezahlbaren Wohnraum benötigen, sowohl gesellschaftlich wie wirtschaftlich, denn der Fachkräftemangel hat damit nunmal ebenso zu tun, wie der Mindestlöhner der trotz 40 Stunden-Woche ohne Nebenjob nichtmal die Miete zahlen kann. Mit ein paar Hochhäusle im Kessel bewirkt man da aber rein gar nichts außer Schönfärberei.
Richtig, mit ein paar Hochhäusle im Kessel nicht, sondern nur mit echten, im Pulk zusammen gefassten wie zahlreichen Hochhäusern an behutsam ausgesuchten Standorten. Ex-IBM ist für mich so ein Standort, aber selbst da springt der Provinzgemeinderat nicht über seinen kleinen Schatten. Oder die Heilbronner Straße, Pragsattel, Feuerbach-Ost... Aber wo kein Wille ist, da kein Weg aus dem Desaster.
Das Problem ist nicht so leicht am Stammtisch zu lösen, denn den Flächenverbrauch in der direkten Peripherie will dann auch wieder keiner, ebenso wie ganze Hochhaus-Städte die dann zielstrebig zum sozialen Brennpunkt verkommen.
Genau mit diesen immer gleichen Vorurteilen senkst Du leider die Diskussion unter Stammtisch-Niveau. Es hat ja durchaus einen Grund, dass sich weltweit Wohnhochhäuser in dicht besiedelten Städten durchgesetzt haben. Der Schwabe ist zwar im Prinzip schlau, das muss aber nicht immer heißen, dass alle anderen immer komplett daneben liegen.
Eine Lösung wären z.B. Hochgeschwindigkeits-Zubringer wie in Asien, mit denen man dann schneller und bequemer von Backnang, Vaihingen/Enz, Rutesheim und Schwäbisch Gmünd in der Innenstadt, beim Daimler, Porsche und Bosch ist, als heute mit der S-Bahn von Fellbach in Stuttgart, aber die kosten Geld und das rückt Mutti trotz Negativ-Zins nicht raus, um der Welt weiter ihre schwarze Null vorlügen zu können während sie die gesamte Infrastruktur nur noch auf Verschleiß fährt.
Und das ersetzt Wohnungsbau in Stuggi? Nein, Wohnen und Arbeiten, Versorgung, Freizeit u.a. sollen effizienter Weise möglichst nah bei einander liegen, daher ist das Innenentwicklungsprinzip schon richtig. Das Problem an Stuggi ist nur, dass man sich scheut, sei es aus Behäbigkeit oder Angst davor, dass einem der Himmel auf den Kopf fällt, über den Diminuitiv-Maßstab hinaus zu wachsen und deswegen im relativen Vergleich mit allen anderen erfolgreichen Großstädten in Dland viel zu wenig entwickelt wird, um auch nur den dringlichsten Bedarf zu decken. Wieviele Analysen und Brandbriefe brauchen wir denn noch, damit Fritzle & friends hier endlich aufwachen?
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Eine Lösung wären z.B. Hochgeschwindigkeits-Zubringer wie in Asien, ...
Das würde ich jetzt so gar nicht sehen wollen, Expresszubringer sind auch heute schon vorhanden, wenn auch noch ausbaufähig.
Von Fellbach nach S-Mitte braucht man heutzutage etwa 12-14min (S.Bahn) bzw. 20-25min (U1).Das schaffen schon heutige IRE durchaus z.B. von Vaihingen-Enz. Ab 2019 sollen diese immerhin im 30min Takt verkehren.
Bis 2021-2025 wird das auch auf Nürtingen und Plochingen zutreffen.