^ inhaltlich teile ich den Lobgesang auf die Fachochschule, den Staudenhof und das Hotel nicht und sehe im Text enorme argumentative Mängel, die hier natürlich schon diskutiert wurden. Dennoch kann ich die Positionen zumindest nachvollziehen und als Meinung respektieren.
Die Beschimpfungsorgien gegen Besserwessis und Kleinbürger ohne Geschmack finde ich jedoch ziemlich daneben. Sehr viel Schaum vor dem Mund bei den Herren. Da ist die Auseinandersetzung hier auch nicht gröber als bei den feingeistigen linken Journalisten.
Meinungen kann man immer haben. Wenn man sie allerdings in Form dieses, man muss es so sagen, Pamphletes äußert, dass der FAZ eigentlich unwürdig ist, dann muss man sich nicht wundern, weitgehend ignoriert zu werden.
Da stimmt ja überhaupt nichts. "Die komplette Auslöschung der DDR" - so einen Stuss von angeblich angesehenen Feuilletonisten einer liberalkonservativen Zeitung zu lesen, lässt einen schon arg am Zustand des deutschen Feuilletons insgesamt zweifeln. Noch bekloppter wird es nur dadurch, dass hier zwei westdeutsche Autoren den "Ossis" erklären, wie toll diese DDR-Architektur doch sei und die Fläche zwischen Staudenhof und FH allenernstes mit italienischen Piazze vergleichen, im Gegenzug aber gegen "innerdeutschen Nekolonialismus" und "dekoselige Wessis" wettern. Beinahe hat man den Eindruck, dass sich hier zwei "Experten" einfach eine Art postsozialistischen Freiluftzoo konservieren wollen, um dann über den homo sovieticus wie ein seltenes Tier in Deutsch-Nahost schreiben zu können.