Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“

  • Wenn man sich das bei Googlemaps anschaut , dann müsste am jetzigen Schönefelder Airport genügend Platz für ein komplett neues Terminal sein, und auch genug Platz für den Regierungspart. Und wenn man westlich 4-5 Gebäude wegreisst hat man nochmal 200m mehr in der Breite für Terminal + Regierungsterminal.

  • Es gibt neue, ernst zu nehmende Hinweise darauf, dass der Flughafen in diesem Jahrzehnt keinen Passagier abfertigen wird:


    http://app.wiwo.de/unternehmen…h-schlimmer/19488938.html


    -ein vertrauliches Gutachten datiert auf März 2017 schätzt die Wahrscheinlichkeit einer Eröffnung Mitte 2018 auf 3%


    -die Flugsicherung wird, wenn es damit auch nicht klappt, länger als 13 Monate ab Bekanntgabe des Termins brauchen, um den eigentlichen Flugbetrieb aufnehmen zu können

  • Der Flughafen möchte die Kontrolle darüber gewinnen was die Öffentlichkeit über den BER erfährt und hat Anzeige gegen Unbekannt wegen Geheimnisverrats erstattet:


    http://m.morgenpost.de/flughaf…eimnisverrats-am-BER.html


    Derweil unkt der Branchenexperte Faulenbach da Costa in der Morgenpost


    http://m.morgenpost.de/flughaf…at-keinen-Ueberblick.html


    Fazit demnach: bis zum Flugbetrieb sind es noch Jahre und viele Unwägbarkeiten, das Flickwerk wird ab Tag 1 zu klein sein, ein radikales Umdenken wäre notwendig, die Anteilseigner könnten den BER sogar einmotten wollen, so seine These.


    Tatsächlich geht wohl 2018 das Geld aus und die Anteilseigner müssten nachschießen:


    http://mobil.berliner-zeitung.…eht-das-geld-aus-26160186



    Die weitere Verschiebung der Inbetriebnahme bis auf Weiteres führt nun dazu, dass die Anwohner der TXL Flugschneisen nicht mehe stillhalten und auf den BER bzw die TXL Schließung warten, sondern zeitgemäßen Lärmschutz fordern:


    http://www.bundesverkehrsporta…ughafenplaner-leiden.html


    http://mobil.berliner-zeitung.…-wegen-fluglaerm-26161628


    ...wenn man schon teuer beim Lärmschutz nachrüsten muss dann kann man TXL auch gleich offen lassen.



    Dem Tegel Volksbegehren fehlen noch 30k Unterschriften:


    http://www.airliners.de/endspurt-tegel-volksbegehren/40942


    Selbst wenn es nicht reicht, über 140k Unterschriften kann der Senat nicht kommentarlos ignorieren.



    Derzeit erscheint jedenfalls nichts mehr unmöglich (sorry Dunning_Kruger).

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  • ...wenn man schon teuer beim Lärmschutz nachrüsten muss dann kann man TXL auch gleich offen lassen.


    Meinst Du das ernst? Weil irgendwo in Pankow eventuell neue Fenster eingebaut werden wäre es gleich gerechtfertigt, die doppelte Einwohnerzahl Berlins über Jahrzehnte mit Fluglärm zu belasten? Lass Dich mal in Deinem Furor nicht zu allzu flachen Argumentationen hinreißen... :nono:

  • Genau, denn wieso sollte man den Fluglärm des Flugverkehrs denn auch über zwei Standorte verteilen, wenn man einem Teil Berlins auch gleich die wortwörtlich volle Dröhnung geben kann.


    Wenn etwas insb. bzgl. Fluglärm schon immer auf sehr flachen Argumenten beruhte, dann die Schließung von Tegel, um alles am südlichen Stadtrand zu konzentrieren, anstatt die Last auf zwei Standorte, am südlichen und westlichen Stadtrand, zu verteilen.


    Die Anwohner dort haben ja gar keine Ahnung, was dort an Fluglärm auf sie zukommt, wenn erstmal die über 21 Mio. Passagier zusätzlich (TXL im Jahr 2016) über deren Köpfe fliegen. Und die Politiker haben keine Ahnung, was da für Bürgerzorn und Klagewellen und neue BIs auf die zukommen wird, sobald die Betroffenen erstmal realisieren, was eine annähernde Verdreifachung des Flugaufkommens am Flughafen Schönefeld, dann offiziell BER, für sie eigentlich bedeutet. Aber ich argumentiere flach? :lach:



    Die offizielle Planung ist in der Tat soviel stringenter. Wir lassen einen Uralt-Flughafen weiter in Benutzung. Aber nicht Tegel, sondern den besseren Busbahnhof aus DDR Zeiten, der kürzlich zum schlechtesten Flughafen der Welt gekürt wurde:


    http://www.morgenpost.de/berli…ter-Airport-der-Welt.html


    all die Defizite, die er aus Fluggastsicht hat, bleiben erhalten, selbst wenn er über Nacht in einen BER Terminal umbenannt wird.


    Und der neue Regierungsterminal kann auch nicht kommen, solange SXF (bzw. Pseudo BER-Terminal SXF) weiter an Ort und Stelle bleibt, also gibt es weitere Mehrkosten für ein Interims-Provisorium für die Regierungsfliegerei.


    Und trotzdem wird am BER alles ab Tag 1 zu eng sein und die Menschen sich wundern, wo denn dieser neue Wunderflughafen sei, der jetzt endlich fertig sei, während sie aus dem Gatebereich im Nordpier, mit Hartschalensitzen aus Plastik (!) kommend, das Vorfeld betreten müssen, um zu ihrem Flugzeug zu laufen. Na immerhin hat die ausgeschriebene Erweiterung für 8 Mio. Pax ganze 6 Finger, aber soll abgesehen von den Fingern einen nochmals niedrigeren Ausstattungsstandard als der Nordpier haben. Aber hey, je weniger Ausstattung, desto weniger möglicher Baupfusch, ist auch eine Taktik.


    Willkommen im superteuren Design-Wunderflughafen (zumindest für einen Teil der Fluggäste), für den wir Tegel geschlossen, den DDR Terminal behalten, für die Regierungsdelegationen aus aller Welt neue Zelte aufgestellt und allen Fluglärm über Südberlin konzentriert haben. Dass die Fachwelt und Flugbranche ständig sagt, lasst Tegel offen, wir brauchen ihn, das sind sicherlich auch alles nur "flache Argumente", die "Luftfahrt-Experten" auf den Parteilisten, die von Lieschen Müller und Atze Mustermann ins Abgeordnetenhaus bzw. Senat gewählt wurden, "wissen" es trotzdem besser.




    Spitze, wie das alles in Berlin läuft! :daumen:

  • Aber ich argumentiere flach? :lach:


    In der Tat. Das mag sich für Dich auch alles richtig anfühlen, ist aber trotzdem Quatsch.
    Tatsächlich ist es, sowohl aus rein technischer wie auch aus lärmmedizinischer Sicht, unter dem Aspekt der Schadensminimierung natürlich sinnvoller, (mal als Beispiel) 100.000 Einwohner mit 83 dB Fluglärm zu belasten als doppelt so viele Einwohner mit halb soviel Fluglärm (200.000 mit 80 dB).
    Belästigungsempfinden und medizinische Effekte steigen und sinken nämlich nicht linear mit der Anzahl der Flugzeuge sondern logarithmisch, also energieäquivalent - daher entspricht eine Halbierung (oder Verdopplung) der Flugzahlen auch nur einem Pegelunterschied von 3 dB.


    Oder, um es mal noch etwas plakativer auszubreiten:
    Ein wesentliches Problem beim Fluglärm ist die ungestörte Nachtruhe - in den meisten Fällen reicht für eine Aufwachreaktion schon ein einziger Überflug mit (um mal eine Zahl zu nennen) 80 dB(A) Außenpegel für eine Aufwachrekation. Dies ist in erster Näherung ein binärer Zusammenhang der nicht skaliert.
    Auch unter diesem Aspekt ist es nicht sinnvoll, mal eben mehr als doppelt so viele Einwohner Berlins/Brandenburgs in die Situation potentiell gestörter Nachtruhe zu bringen.


    Und genau aus diesem Grund stellt diese hänebüchene Forderung (außer der völlig verzweifelten FDP im Wahlkampfmodus) auch kein Mensch auf, der sich halbwegs mit Fluglärm auseinandergesetzt hat, nicht mal die BER-Anwohnerinitiativen. Fluglärm ist keine tolle Sache, aber offenbar in gewissem Maße unvermeidlich. Die damit einhergehenden Gesundheitsgefahren für die Bevölkerung sollten allerdings so gering wie möglich gehalten werden, ich hoffe mal da sind wir uns einig. Deine Forderung geht leider in die andere Richtung.

  • In der Tat. Das mag sich für Dich auch alles richtig anfühlen, weil Du nämlich offenbar keine Ahnung hast wovon Du da redest.


    Und du hast die Ahnung?


    Und wenn sich all das für dich nur richtig "anfühlt", was sagst du zu den anderen Einwendungen der Fachwelt, dass Berlin mit vier Bahnen in Tegel und beim BER besser dasteht, als mit zwei Bahnen am BER, eine dritte wurde ja dauerhaft ausgeschlossen? Und was sagst du zur Problematik, dass zu Stoßzeiten die Flieger Schleifen werden fliegen müssen, da die zwei Bahnen schon beim Flugaufkommen von 2016 zu Spitzenzeiten überlastet sein werden? Was sagst du zum so vollkommen überflüssig und vermeidbar verbrannten Kerosin und erzeugten Lärm? Auch alles nur "gefühlte" Argumente?



    Ich sag mal so:


    den Politikern und auch "euch" Befürwortern der Planung, auf die man sich 1996 mal festgelegt hat, sei mehr Bescheidenheit angeraten!


    Seit Jahren jagt ein Desaster das nächste Desaster und von allen Seiten gibt es Kritik, auch die Luftfahrt hat sich seit 1996 enorm gewandelt und geht nicht, wie auch Airbus (vgl. A380 Fehlinvestition, Boeing stellt die 747 Fertigung sogar mittelfristig komplett ein) mal fälschlicherweise dachte, hin zu immer größeren Maschinen für wenige Hubs, sondern zu mittelgroßen Maschinen und vielen Punkt zu Punkt Verbindungen. Das braucht die entsprechenden Lande- und Startslots, was so 1996 schlicht nicht vorhergesehen wurde. Berlin ist besser mit 4 Start- und Landebahnen versorgt, als mit nur zwei. Gleichzeitig sind die Maschinen viel leiser geworden, auch, weil alle neueren Großflugzeuge (abgesehen von der bald eingestellten 747 und dem Ladenhüter A380) nur noch zwei Triebwerke haben, das war 1996 auch so noch nicht absehbar. Wir haben es heute einfach mit ganz anderen Rahmenbedingungen zu tun!


    Darauf kein bischen einzugehen und Kritikern einfach zu sagen, sie hätten eben keine Ahnung, dass ist nicht konsequentes oder stringentes Verfolgen eines tollen Masterplans, das ist beratungsresistent und arrogant.


    Nur, die Zeche für diese Arroganz werden die betroffenen Anwohner und der Steuerzahler bezahlen. Das ist das Problem.


    Ich hoffe, das Volksbegehren bekommt auf dem Endspurt noch die notwendigen Unterschriften und ich freue mich schon auf die empörten Gesichter der Politiker, wenn die Bürger die Offenhaltung Tegels erzwingt. In fact, ich gehe die kommenden Nachmittage selbst mit Unterschriften sammeln. Danke für die Motivation, dabei mit zu helfen, Berlin vor der geballten Kompetenz der Ahnenden zu bewahren.



    Ein wesentliches Problem beim Fluglärm ist die ungestörte Nachtruhe


    PS: um in deinem Duktus zu bleiben ist das übrigens ein "hänebüchene[r]" Einwand, am TXL gilt schlicht ein Nachtflugverbot von 23 Uhr bis 6 Uhr, damit hättest du dir alle weiteren Ausführungen dazu sparen können.


    Und es kommt sogar noch besser, während es am TXL das Nachtflugverbot gibt, wird es das am BER eben gerade nicht geben:


    http://www.tagesspiegel.de/ber…ionsvertrag/14864702.html


    was sagst du dazu, Akustiker?

  • Und du hast die Ahnung?


    Ja. Und daher habe ich nicht nur eine Meinung, sondern auch Argumente. Wenn Du die Richtigkeit dieser Argumente anzweifelst, warte ich auf Gegenargumente.


    Und wenn sich all das für dich nur richtig "anfühlt", was sagst du zu den anderen Einwendungen der Fachwelt, dass Berlin mit vier Bahnen in Tegel und beim BER besser dasteht, als mit zwei Bahnen am BER, eine dritte wurde ja dauerhaft ausgeschlossen? Und was sagst du zur Problematik, dass zu Stoßzeiten die Flieger Schleifen werden fliegen müssen, da die zwei Bahnen schon beim Flugaufkommen von 2016 zu Spitzenzeiten überlastet sein werden? Was sagst du zum so vollkommen überflüssig und vermeidbar verbrannten Kerosin und erzeugten Lärm? Auch alles nur "gefühlte" Argumente?


    Dazu sagte ich bisher garnichts, davon habe ich nämlich keine fundierten Kenntnisse. Also reg Dich wieder ab.


    Da Du nun schonmal fragst: Ich hab eine Privatmeinung, und die geht so: Derzeit operiert Tegel auf dem Mehrfachen der ursprünglich geplanten PAX-Kapazität, noch dazu mit jahrelangem Sanierungsstopp, und die Welt geht auch nicht unter. Daher vermute ich mal, dass die prognostizierten Kapazitätsengpässe beim BER letztlich halb so wild kommen und eher der allgemeinen Stoßrichtung der BER-Gegner als einem tatsächlichen technischen Problem geschuldet sind. Letztlich ist alles prognostisch und da ich ganz gut weiß wie solche Prognosen erstellt werden weiß ich auch welche Stellschrauben es gibt.


    den Politikern und auch "euch" Befürwortern der Planung, auf die man sich 1996 mal festgelegt hat, sei mehr Bescheidenheit angeraten!


    Und Manieren lernen und so. Ist ja geradezu Erdoganesk. :lach:


    Darauf kein bischen einzugehen und Kritikern einfach zu sagen, sie hätten eben keine Ahnung, dass ist nicht konsequentes oder stringentes Verfolgen eines tollen Masterplans, das ist beratungsresistent und arrogant.


    Ich habe mich erdreistet, ein besonders falsches Argument mit Fakten zu widerlegen. So macht man das im Allgemeinen in einer Diskussion und Du bist herzlich eingeladen, Dich zu beteiligen.
    Einen Vorwurf daraus zu konstruieren dass ich mich nicht auch noch zu all Deinen anderen Meinungen äußere und dann mit persönlichen Herabwürdigungen zu kontern hilft keinem weiter und der Diskussion schon gar nicht.


    Nur, die Zeche für diese Arroganz werden die betroffenen Anwohner und der Steuerzahler bezahlen. Das ist das Problem.


    Das unbedingt erforderliche Schallschutzprogramm für die Tegel-Anwohner (bei dessen Offenhaltung) dürfte, da es sich um erheblich mehr Anwohner als beim BER handelt, mehrere Milliarden Euro betragen. Gedenkst Du die privat zu zahlen oder inwieweit bleiubt dabei der Steuerzahler verschont? Ich sehe gerade nicht wo Dein Vorschlag kostengünstiger ist - die unnötige und massive Gesundheitsgefährdung Tausender Anwohern hatten wir ja schon.


    was sagst du dazu, Akustiker?


    Dazu sage ich, dass ich nicht auf jede Nebelkerze eingehe die Du hier in die Runde wirfst. Ich habe versucht Dir zu verdeutlichen was an Deinem Vorschlag schlicht falsch ist und Du gehsts leider nicht darauf ein. Wenn Du weder Argumente hast noch Gegenargumente hören willst dann werd doch glücklich in Deiner Filterblase - ich bin nicht für Dein Entertainment zuständig.

  • Dazu sage ich, dass ich nicht auf jede Nebelkerze eingehe die Du hier in die Runde wirfst.


    Du wirfst mir "Filterblasen" vor, bezeichnest es aber als Nebelkerze, wenn ich dein Argument schlicht gelesen, ernst genommen und widerlegt habe? Es gibt am TXL ein Nachtflugverbot. Am BER wird es keines geben. Alles andere ist postfaktisch. Deine ganze Lärmargumentation fußte maßgeblich auf der Nachtruhe. Um diese zu schützen, müsstest du umso kritischer ggü. dem BER sein, wenn du deine eigene Argumentation ernst nimmst.


    Da dir das jetzt aber offenbar nicht in den Kram passt verschwindet diese Argumentation jetzt plötzlich, ist nicht mehr wichtig und meine Erwiderung darauf eine "Nebelkerze" und neben Filterblasen kommt auch noch "Erdoganesk :lach:" als persönliche Angriffe, mir wirfst du jedoch fehlende Manieren vor (und ich erinnere dich: es fing weiter oben damit an, dass du mir zunächst Ahnungslosigkeit attestiert hast - sehr manierlich!).


    Der Worte sind genug gewechselt, wir werden sehen, ob es zum Volksentscheid mit den Unterschriften reicht und dann werden die Karten evtl. neu gemischt. Oder Berlin blamiert sich weiter international mit seiner Flughafenlandschaft. Ich kann dich beruhigen, ich wandere ohnehin mittelfristig nach Bayern aus und kann dort den besten Flughafen Europas nutzen. Dann schließe ich innerlich mit dem Thema ab und ihr könnt hier ungestört auch noch im Jahr 2027 darüber referieren, wieso Tegel demnächst geschlossen werden muss und der BER demnächst eröffnen wird und dann alles super ist.

  • Offenhaltung von TXL ist absurd

    Ich bin selber Privatpilot und beschäftige mich seit einem Jahrzehnt intensiv mit der Luftfahrtsituation in Berlin: Eher wird ein Atomkraftwerk am Alexanderplatz gebaut als dass TXL offen bleibt. Und das finde ich auch gut so.


    TXL ist ein Relikt des kalten Krieges und es entspricht nicht mehr dem Zeitgeist, mitten in der Stadt einen Flughafen zu haben. Der BER ist für bis zu 45 Millionen Passagiere planfestgestellt und muss natürlich ausgebaut werden.


    Hier kann man auch der Politik keinen Vorwurf machen: Man erinnere sich nur daran, dass noch 2012! kurz vor der geplatzten Eröffnung von Größenwahn in Sachen BER gesprochen wurde (das sind im Übrigen dieselben Medien, die jetzt einen Kapazitätsmangel beklagen). Der BER ist jetzt für 27 Millionen Passagiere fast fertiggestellt und kann natürlich nach einer Einlaufphase wesentlich mehr Paxe abfertigen (so wie es heute in TXL auch der Fall ist).


    Man kann die Verzögerung am BER kritisieren, aber der BER wird das letzte große Flughafenprojekt in Europa sein. Egal ob die Eröffnung nun 2018 oder 2019 stattfindet. In Frankreich gab es schon Straßenschlachten in Nantes wegen der dortigen Flughafenplanung. Selbst die Londoner begehren auf in Sachen Erweiterung oder Neubau eines Airports. So gesehen können wir über den hoffentlich bald eröffnenden BER noch froh sein.

  • TXL ist ein Relikt des kalten Krieges und es entspricht nicht mehr dem Zeitgeist, mitten in der Stadt einen Flughafen zu haben.


    das galt für Tempelhof, aber nicht für Tegel:


    https://upload.wikimedia.org/w…f_Berlin_airports.svg.png


    (SXF liegt zwar noch etwas weiter am Rande Berlins, aber auch nicht am Rande der Zivilisation - die Siedlungsflächen in der Umgebung des Flughafens im Land Brandenburg fehlen auf dieser Karte lediglich)


    Im Übrigen wird hier gar kein neuer Flughafen gebaut.


    Es ist ein Umbau von SXF, der dann auch noch eine neue Bezeichnung bekommt, der Regionalcode (bisher "Metropolitan Area Berlin = BER") für die berliner Flughäfen BER wird auf den einzigen berliner Flughafen übertragen, den es dann noch geben soll. MUC war ein neuer Flughafen. BER ist einfach nur ein Umbau und eine Erweiterung von SXF mit neuem Namen. Das Problem ist ja gerade, dass man genau das nicht gemacht hat - man hat sich keinen idealen Standort mit viel Platz, möglichst fernab jeglicher Siedlungen, ausgesucht, sondern man hat zur vermeintlich einfacheren Lösung gegriffen, SXF umzubauen.

  • das galt für Tempelhof, aber nicht für Tegel:


    https://upload.wikimedia.org/w…f_Berlin_airports.svg.png


    (SXF liegt zwar noch etwas weiter am Rande Berlins, aber auch nicht am Rande der Zivilisation - die Siedlungsflächen in der Umgebung des Flughafens im Land Brandenburg fehlen auf dieser Karte lediglich)


    Noch einmal: Ich bin ein großer Luftfahrtfreund, aber die Offenhaltung von TXL ist gesellschaftspolitisch nicht durchsetzbar. Auch die Airlines lehnen es im Übrigen ab, da Kannibalisierungseffekte eintreten würden. Ich verweise hier nur auf Mailand.


    Und die Flughafensituation in Berlin nach der Wende inkl. aller gesellschaftspolitischer Implikationen ist mit keiner anderen Stadt vergleichbar. Das macht es auch für die Politik nicht einfach. Selbst unter Piloten findet man die unterschiedlichsten Meinungen von "Der BER liegt in Sibirien", über "Den BER benötigt man gar nicht, TXL reicht völlig" bis zu "Baut einen Flughafen in Stettin". Ich will hier niemanden entschuldigen, aber der Diskurs um den BER und den Luftfahrtstandort ist ungemein komplex. Und was ihre Auswanderungspläne angeht: Von den ersten Planungen für MUC bis zur Eröffnung Anfang der 90er vergingen fast 30! Jahre. So gesehen ist der BER noch im Zeitplan. Und das trotz teilweise irrsinniger Brandschutz- und Lärmschutzauflagen...


    Und was den Standort angeht: Es gab Anfang der 90er Jahre Umfragen, nach denen insbesondere für Berliner aus dem Westteil selbst Schönefeld schon zu weit draußen (in Sibirien) lag. Standorte wie Sperenberg etc. waren daher in der Bevölkerung undenkbar. Viele denken heute noch so. Und ein wesentliches Argument der Leipziger Richter pro Schönefeld war gerade die Nähe zu Berlin, um wirtschaftliche Effekte für die Region zu generieren etc.

  • Noch einmal: Ich bin ein großer Luftfahrtfreund, aber die Offenhaltung von TXL ist gesellschaftspolitisch nicht durchsetzbar.


    "Umfrage: 69 Prozent der Berliner für Erhalt von Tegel"
    http://www.berlin.de/aktuelles…er-berliner-fuer-erh.html


    "62 Prozent der Berliner wollen, dass Tegel offen bleibt!"
    http://www.bz-berlin.de/berlin…n-dass-tegel-offen-bleibt


    Wären die gesellschaftlichen Mehrheit wirklich so eindeutig pro BER, dann wäre für den Senat ja nichts bequemer, "Nörgler" wie mich zum Schweigen zu bringen, indem der Senat selbst einen Volksentscheid initiiert und sich von der Mehrheit das offiziellie Vorgehen nochmal bestätigen lässt. Auch stramme BER Befürworter müssen aber einräumen, dass solch eine Abstimmung "offen" wäre und das wollen diese daher auch nicht wagen. Man kann daher nicht sagen, dass die Bevölkerung ganz eindeutig mehrheitlich hinter den Senatsplänen steht.


    Auch die Airlines lehnen es im Übrigen ab


    "Nun macht sich auch Ryanair für die Tegel-Offenhaltung stark"
    http://www.bz-berlin.de/berlin…-tegel-offenhaltung-stark


    "Flughafen Tegel: Experten raten in "Geheimpapier" zum Weiterbetrieb"
    http://www.airliners.de/flugha…apier-weiterbetrieb/39734


    einzig AB wollte den BER in der geplanten Form und ihn auch zum Hub machen, AB ist aber de facto "Geschichte", auch dank des BER Desasters. Die LH wird neben Frankfurt, München, Wien und Zürich keinen weiteren Hub in Mitteleuropa aufmachen.


    Selbst unter Piloten findet man die unterschiedlichsten Meinungen von "Der BER liegt in Sibirien", über "Den BER benötigt man gar nicht, TXL reicht völlig" bis zu "Baut einen Flughafen in Stettin".


    Eben. Und ich will hier nur, dass auf Augenhöhe diskutiert wird und den Kritikern der 1996er Planung nicht ständig ungeduldig "Ahnungslosigkeit" o. ä. vorgeworfen wird oder die Diskussion immer abgewürgt wird nach dem Motto "jaja, habt ihr alles schonmal gesagt, schönen Tag noch", wo sich doch ständig neuer Pfusch und neue Enthüllungen ergeben, und sich alles ständig weiter verzögert. Die Lage ist alles andere als stabil und auch jetzt kann keiner stichhaltig sagen, wann das Ding in den Flugbetrieb gehen solle/könne oder überhaupt, was bis dahin noch abzuarbeiten wäre. Das ist ein gigantisches Desaster ohne absehbares Ende und angesichts dessen reden wir noch viel zu wenig darüber.


    Von den ersten Planungen für MUC bis zur Eröffnung Anfang der 90er vergingen fast 30! Jahre. So gesehen ist der BER noch im Zeitplan. Und das trotz teilweise irrsinniger Brandschutz- und Lärmschutzauflagen...


    Und die hohen Kosten und Verzögerungen beim MUC Neubau seinerzeit haben Sie vergessen (im Gegensatz zum BER wurde der MUC auch wirklich auf der "grünen Wiese" errichtet, davor war dort gar nichts, nicht einmal eine asphaltierte Straße). Nur: der MUC hat daraus gelernt. Terminal 2 und Terminal 3 (Dunning-Kruger legt wert darauf, diesen gemäß der offiziellen Sprachregelung als Satellit zu Terminal 2 zu bezeichnen) waren, so gut das eben bei Großprojekten geht, im Zeit- und Kostenrahmen und der Flughafen genießt einen ausgezeichneten Ruf - das werden Sie ja nicht bestreiten?


    Beim BER lernen wir nicht, das ist das, was so frustrierend ist. Wir sind im Grunde nicht viel näher an der Eröffnung als Anno 2011 und alles ist nach wie vor in der Schwebe, wie schon Anno 2011. Nach wie vor lawieren die Politiker nur herum, wie Anno 2011. Nach wie vor will niemand verantwortlich sein, wie Anno 2011. Nach wie vor wird es scheibchenweise teurer und ergibt sich scheibchenweise neuer Pfusch, wie Anno 2011. Es ist ein Schrecken ohne Ende.

  • Beim BER lernen wir nicht, das ist das, was so frustrierend ist. Wir sind im Grunde nicht viel näher an der Eröffnung als Anno 2011 und alles ist nach wie vor in der Schwebe, wie schon Anno 2011. Nach wie vor lawieren die Politiker nur herum, wie Anno 2011. Nach wie vor will niemand verantwortlich sein, wie Anno 2011. Nach wie vor wird es scheibchenweise teurer und ergibt sich scheibchenweise neuer Pfusch, wie Anno 2011. Es ist ein Schrecken ohne Ende.


    Auch hier wieder Einspruch: Das ewige Pauschalisieren und auf eine Metaebene hieven bringt nichts. Es geht um konkrete technische Probleme, die gelöst werden müssen, da es sich um eine Sanierung im Bestand handelt. Da ist es völlig egal, ob nun "Experten" im Aufsichtsrat sitzen etc. Und diese technische Probleme werden auch angegangen. Viel eher sollten die Medien hier einmal die Kompetenz der "Weltfirmen" Bosch, Siemens etc. näher beleuchten. Ein Herr Müller muss sich mit einer Sprinkleranlage nicht auskennen.


    Und es gibt nicht den einen "Schuldigen". Selbst den Untersuchungsbericht des Abgeordnetenhauses habe ich gelesen.


    Meine kurze Analyse zum BER, die einfach die komplexe Gemengelage verdeutlicht, ohne jemanden zu entlasten oder zu beschuldigen:


    1. Es wurde vorausschauend! ein Flughafen in einer Zeit projektiert, in der jeder (auch Bürger) noch sagte: BER? Brauchen wir nicht, ist Größenwahn, TXL ist doch so toll... Diese fälschliche Annahme gibt es bis heute in der Bevölkerung, ob TXL nun offen bleibt oder nicht.


    2. Die Politik konnte das Vorhaben dennoch, aber nur unter bestimmten Bedingungen durchsetzen: Geringe Kosten, Keine Vorratsplanung etc. Berlin hat deshalb auch das wirklich aus damaliger Sicht unseriöse Angebot des Generalplaners Hochtief abgelehnt (Berlin war damals wirklich klamm! Dagegen ist die Stadt heute eine reiche Gemeinde)


    3. Aus Furcht vor dem Konkurrenten Berlin für andere Airports (insbes. MUC und FRA) gab es so gut wie keine Unterstützung seitens der Airlines (auch nicht des Bundes) bei dem Projekt.


    4. Während der Projektierungs- und Bauphase explodierte das Passagiervolumen in Berlin regelrecht. Kein Experte oder Politiker konnte damit rechnen (gibt die verantwortliche Münchner Consultingfirma, die die ersten Analysen gefahren hat, sogar zu...)


    5. Natürlich musste Politik darauf reagieren und hat während der Bauphase Erweiterungen beschlossen, die dann zu dem technischen Kuddelmuddel geführt haben...


    6. Was sich für mich jedoch aus 5. ergibt: trotz allen Drucks aus Politik und CO. muss doch ein gewissenhafter Ingenieur sagen, was technisch geht oder nicht geht, oder?


    Wie auch immer, es geht jetzt darum, die technischen Problem zu lösen. Und ich bin bis heute der festen Überzeugung: Unter den damals in den 90er Jahren vorherrschenden gesellschaftspolitischen Stimmungen, Strömungen etc. würde man wieder zu der Entscheidung BER in Schönefeld kommen.

    Einmal editiert, zuletzt von seneca007 ()


  • Berlin ist besser mit 4 Start- und Landebahnen versorgt, als mit nur zwei.


    Ernsthaft mit "4" Pisten zu argumentieren ist schon ziemlich flach. Im Übrigen betreibt auch jeder "Experte", der so argumentiert, nichts als Populismus. Formaljuristisch stimmt 4, aber die zwei Pisten in Tegel liegen dermaßen dich nebeneinander, dass effektiv nur eine zur Verfügung steht. So etwas weiß jeder, der sich etwas mit Tegel auskennt. Eine an den tatsächlichen Verhältnissen orientierte Argumentation käme also auf 3 Pisten.


    Und dass 2 Pisten sowieso vollkommen ausreichend für die Berliner Verhältnisse sind zeigt London Heathrow, mit 75mio PAX auf eben nur 2 Pisten.

  • Ernsthaft mit "4" Pisten zu argumentieren ist schon ziemlich flach. Im Übrigen betreibt auch jeder "Experte", der so argumentiert, nichts als Populismus. Formaljuristisch stimmt 4, aber die zwei Pisten in Tegel liegen dermaßen dich nebeneinander, dass effektiv nur eine zur Verfügung steht. So etwas weiß jeder, der sich etwas mit Tegel auskennt. Eine an den tatsächlichen Verhältnissen orientierte Argumentation käme also auf 3 Pisten.


    Und dass 2 Pisten sowieso vollkommen ausreichend für die Berliner Verhältnisse sind zeigt London Heathrow, mit 75mio PAX auf eben nur 2 Pisten.


    Und weil du dich so auskennst und alles andere "Populismus" sei (?!) bringst du ausgerechnet die zwei Pisten von Heathrow? Ernsthaft? Wenn es in Debatte über Start- und Landebahnen ein "populistisches" Argument gibt, dass also keiner näheren Betrachtung stand hält aber gut dazu geeignet ist unbedarfte Bürger zu beeinflußen, dann ja wohl, dass Heathrow doch auch mit zwei Pisten auskommen könne.


    In Heathrow gibt es die größte Verkehrsdichte an Jumbo-Jets (747 und A380 zusammen) der Welt. Dubai hat bischen mehr A380, aber viel weniger 747. Und dann kommt auch erstmal länger nichts.


    In Berlin kriegst du nur kleine und mittelgroße Flieger voll. Gewiss keine Jumbos. Das funktioniert schon beim wesentlich größeren Flughafen München nicht. Und übrigens auch nicht am noch größeren Flughafen Frankfurt, deswegen braucht es dort aktuell insgesamt vier Bahnen. Und die einzige Airline, die in Berlin sowas wie einen Hub plante, ist gerade in Auflösung begriffen. Je größer die eingesetzten Flieger, desto weniger Flugbewegungen braucht es um Passagiermenge X zu befördern, desto mehr Passagiere sind mit zwei Bahnen zu bewältigen. Und umgekehrt.


    Nein, zwei Bahnen werden dauerhaft keinesfalls ausreichen. Am BER soll es aber dauerhaft bei zwei Bahnen bleiben, das ist eine der vielen Vorfestlegungen, die die "Experten" berlin-brandenburgischen Lokalpolitik in den 90ern getroffen haben. Und das Statement zu den zwei Bahnen in Tegel, es gibt eine kleine Einschränkung, die ist aber auch kein Geheimnis:


    https://de.wikipedia.org/wiki/…el#Start-_und_Landebahnen


    und offensichtlich kein Problem dahingehend, inzwischen über 20 PAX darüber abzufertigen. Habe ich oder sonst jemand gefordert, Tegel weiter auszubauen? Oder auch nur so zu belassen und nicht, wenn erstmal viel Last an den BER abgegeben werden kann, endlich zu sanieren und zu ertüchtigen? Wenn er jetzt über 20 Mio. PAX rein fliegerisch bewältigen kann, dann kann er das auch weiterhin mit seinen zwei Bahnen. Ganz egal, ob diese einst optimal angelegt wurden oder eben nicht. Nur darum geht - es geht nur darum, dass du mutwillig die Kapazität für 20 Mio. PAX über Nacht still legen willst und gemeinsam mit SFX alt und dem weiteren Passagierwachstum alles auf SFX alt+BER, auf die dortigen zwei Bahnen, legen möchtest.


    Dass das fliegerisch keine Verbesserung sein kann ist eine Feststellung simpler Logik, dazu muss niemand irgend ein "Experte" sein.

    4 Mal editiert, zuletzt von Pumpernickel ()

  • Wikipedia als Quelle ist immer schön und gut, liefert aber nur Teilaspekte. Tegel hat zwei offizielle Pisten, keine Frage, aber inwiefern die genutzt werden können, ist eine andere Sache. Die Kategorisierung hat damit nichts zu tun. Bei dem verlinkten Frankfurtartikel wird zumindest die eingeschränkte Nutzbarkeit explizit hervorgehoben. Unten mehr dazu.


    Und weil du dich so auskennst und alles andere "Populismus" sei (?!) bringst du ausgerechnet die zwei Pisten von Heathrow? Ernsthaft? Wenn es in Debatte über Start- und Landebahnen ein "populistisches" Argument gibt, dass also keiner näheren Betrachtung stand hält aber gut dazu geeignet ist unbedarfte Bürger zu beeinflußen, dann ja wohl, dass Heathrow doch auch mit zwei Pisten auskommen könne.
    [...]


    :lach:
    Es ist genau anders herum, ihre Argumentation hält keiner näheren Betrachtung stand:


    Die folgenden Zahlen kommen aus den Quellen https://de.wikipedia.org/wiki/…en_Verkehrsflugh%C3%A4fen und https://de.wikipedia.org/wiki/…h%C3%A4fen_in_Deutschland. Daten für Berlin aus 2016, Frankfurt, Heathrow PAX aus 2013, Flugbewegungen aus 2010. Leider keine einheitlichen Zeitpunkte, da es aber keine signifikanten Verwerfungen in den jeweiligen Entwicklungen gibt, reichen die Daten für eine qualitativen Überblick aus.


    FRA PAX: 61.032.022
    FRA Flugbewegungen: 472.692
    LHR PAX: 72.368.030
    LHR Flugbewegungen: 476.197
    Berlin gesamt PAX: 32.906.881
    Berlin gesamt Flugbewegungen: 281.562


    Mit nur zwei Pisten hat Heathrow mehr Flugbewegungen als Frankfurt mit vier!


    Daraus wird PAX/Flugbewegung berechnet:
    FRA: 129
    LHR: 152
    Berlin gesamt: 117


    Heathrow hat am meisten Passagiere pro Flugzeug, insofern ist ihre Behauptung der großen A380- und 747-Dichte nachvollziehbar. Nimmt man nun aber auch den Frankfurter Flugzeugmix mit 129 PAX/Bewegung für LHR an, dann schafft LHR wegen der größeren Anzahl an Flugbewegungen trotzdem mehr PAX als FRA. Pro Piste würde LHR dann ca. 30Mio PAX abfertigen, FRA 15Mio PAX, also nur die Hälfte!


    Selbst mit dem Berliner Schnitt von 117 PAX/Bewegung würden die zwei Londoner Pisten für knapp 56Mio PAX ausreichen. Somit haben die zwei BER Pisten heute noch ein zusätzliches Potenzial von 23Mio PAX.



    Entscheidend ist also nicht die Anzahl der Pisten, sonder wie diese genutzt werden können. Und da sind halt geografische Lage, rechtliche und meteorologische Gründe entscheidend. FRA hat eine Piste explizit nur als Landebahn, eine als Startbahn. Und gewisse Windrichtungen können auch deren Nutzbarkeit noch verhindern. Die zwei alten parallelen Pisten liegen noch recht nah beieinander, sodass diese auch nicht unabhängig voneinander genutzt werden können. Das wäre aber Voraussetzung für optimale Nutzung. Somit ist man dann jetzt pro Piste halt nur halb so gut wie Heathrow.


    -> kleiner Exkurs zu den physikalischen Grundlagen: Durch den Druckunterschied auf Ober- und Unterseite der Tragfläche eines Flugzeugs entstehen am Flügelende Wirbel, welche die sogenante Wirbelschleppen erzeugen. Je größer und schwerer ein Flugzeug ist, desdo ausgeprägter die Wirbelschleppe. Im Landeanflug ist der Druckunterschied besonders groß sodass die Wirbel besonders stark sind. Die Wirbel "lösen sich vom Flugzeug" und werden mit der Zeit größer und schwächer, bis sie letztendlich dissipieren. Lokal bedeuten diese Wirbel Auf- und Abwärtsgeschwindigkeiten der Luft, die nachfolgende Luftfahrzeuge gefährden. Deswegen müssen zeitliche Abstände eingehalten werden. Folgt ein kleines Flugzeug einem Großen, muss der Abstand noch deutlich größer sein. Bei Seitenwind werden die Wirbel entsprechend seitlich von der Piste weggeweht. Liegen zwei Pisten nun dicht nebeneinander besteht die Gefahr, dass Wirbel von der parallelen Bahn herüber geweht werden. Im schlimmsten Fall könnten dies Flugzeuge zum Absturz bringen. Daher müssen zwei parallele Pisten ausreichenden Abstand zueinander haben, wenn sie gleichzeitig genutzt werden sollen. Bei modernen Flughäfen beträgt der Abstand ca. 2km. Hierbei spielen auch schlichtweg Sicherheitsabstände zwischen zwei fliegenden Flugzeugen eine Rolle.


    In Deutschland haben nur die Flughäfen BER, Leipzig und München zwei parallele Bahnen mit ausreichendem Abstand, um die Pisten unabhängig voneinander nutzen zu können. Köln/Bonn hat noch eine sehr kurze parallele Bahn. In Frankfurt und Düsseldorf liegen die parallelen Pisten ca 0,5km auseinander. Zu dicht um diese unabhängig betreiben zu können. In Tegel ist mit seiner 200 Metern Abstand erst Recht kein Betrieb auf beiden Pisten möglich. (Heathrow 1,4km Abstand)



    [...] du mutwillig die Kapazität für 20 Mio. PAX über Nacht still legen willst und gemeinsam mit SFX alt und dem weiteren Passagierwachstum alles auf SFX alt+BER, auf die dortigen zwei Bahnen, legen möchtest.


    Dass das fliegerisch keine Verbesserung sein kann ist eine Feststellung simpler Logik, dazu muss niemand irgend ein "Experte" sein.


    Tegel wickelt die 20Mio PAX praktisch auf einer Piste ab (was noch an PAX/Piste möglich wäre zeigt Heathrow). In Schönefeld ist rein rechtlich momentan nur eine Piste offen -> Also 30Mio PAX auf zwei Pisten. Beim BER wird dann nichts anders sein.
    Bis eine dritte Piste gebraucht würde, muss BER also noch weit über 20Mio PAX wachsen.