Luftreinhalteplan und daraus abgeleitete Maßnahmen

  • Bürgerentscheid zur HKW-Nord Abschaltung 2022:

    Die SZ berichtet:


    6000 von 30.000 Stimmen fehlen noch, dann würde es 2017 einen Bürgerentscheid zur Abschaltung zum 31.12.2022 geben. Initiator ist die ÖDP.


    Die SWM plant einen Ausstieg aus des Steinkohlenutzung bis zum Jahr 2035.


    Laut neuesten Schätzungen würde ein Ausstieg 350 Millionen Euro kosten.


    Die in der SZ ausführlich aufgeführten gegenseitigen Anschuldigungen der Parteien führe ich jetzt nicht auf, wenn aber nicht einmal die Grünen einen derart frühen Ausstieg befürworten, will das was heißen. Ein Ausstieg in sechs Jahren wäre demnach, auch wenn er beschlossen werden würde, gar nicht realisierbar.


    Aus technischer und wirtschaftlicher Sicht auch meiner Meinung nach eine dämliche Hauruckaktion der ÖDP, die München keineswegs voranbringen, sondern sogar zurückwerfen würde, da der überlegte Ausbau der alternativen Energiequellen ins Stocken geraten würde.


    Über die tatsächliche Umweltbelastung wurde ohnehin bereits ausführlich diskutiert.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…d-rueckt-naeher-1.3198857

  • Bürgerbegehren zu konkreten Maßnahmen?

    Verschiedene Parteien und Verbände planen ein Bürgerbegehren, bei dem die Bürger über konkrete Maßnahmen zur Luftreinhaltung, insbesondere im Bereich Verkehr, abstimmen sollen. Dazu könnten gehören:


    • massiver Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs inkl. Bau neuer Tramstrecken
    • massive Stärkung des Radlverkehrs inkl. konsequente Markierung von Radlspuren auf Hauptverkehrsstraßen und wichtigen Verbindungen
    • aktive Zurückdrängung des Autoverkehrs aus dem Innenstadtgebiet, inkl. City-Maut, höhere Parkgebühren, "blaue Plakette" in der Umweltzone


    http://www.sueddeutsche.de/mue…re-luft-starten-1.3211441

  • Das ist das eine: ÖPNV so weit wie möglich ausbauen.


    Hatte mal vor ca. 10 Jahren so gehofft, daß sich E-Autos durchsetzen. Aber leider scheint es an vielerlei Problemen zu scheitern.


    Denn sonst hätten wir bis 2030 eine super Luft und plötzlich würden viele merken, daß sogenannter Hochnebel nur ein anderer Ausdruck für Smog ist.


    Man merkt es ja, wenn man mal an einem "Hochnebel" Tag ca. 30-40km die Salzburger in Richtung Rosenheim fährt.


    Strahlender Sonnenschein :(

  • ^


    Munich_2030:


    Denn sonst hätten wir bis 2030 eine super Luft und plötzlich würden viele merken, daß sogenannter Hochnebel nur ein anderer Ausdruck für Smog ist.


    Wie oft soll ich es dir denn noch erklären? Hochnebel ist kein Smog!


    https://de.wikipedia.org/wiki/Hochnebel
    http://www.wetteronline.de/wetterlexikon?topic=hochnebel
    + ich empfehle bei Google die Bildersuche mit dem Begriff "Hochnebel".


    :einlichtgehtauf:


    Man merkt es ja, wenn man mal an einem "Hochnebel" Tag ca. 30-40km die Salzburger in Richtung Rosenheim fährt.


    "Winzige Temperaturunterschiede genügen bereits, damit es in einem Stadtteil bedeckt bleibt und in einem anderen plötzlich sonnig wird."

    http://www.wetterspiegel.de/de…ist-hochnebel-184045.html


    Fahr mal an einem sonnigen Herbsttag in München nach Niederbayern. Dort herrscht zur gleichen Zeit oft die dickste Nebelbrühe. Das ist Wetter. Darf auch mal sein. Nicht alles ist vom Menschen verursacht.

  • Dieses Bürgerbegehren ist so überzogen in seinen Forderungen, dass es seine sinnvollen Ziele untergräbt.


    Die Stadt München hat überhaupt nicht die Mittel, um in so kurzer Zeit den Auto-/LKW-Verkehr zu halbieren. Erst recht wird sie das nicht mit den vordergründig vorgeschlagenen "positiven Anreizen" erreichen. Und selbst wenn es ihr gelänge, könnte sie den dann anfallenden anderweitigen Verkehr nicht bewältigen.
    :nono:

  • Ich verstehe es auch nicht. In letzter Zeit kommt ein Hau Ruck Vorschlag nach dem Anderen, egal wie utopisch und unüberlegt. Die Präsidentschaftswahl in den USA scheint negativ abzufärben.
    Bis 2025 den Autoverkehr halbieren...Stamm2 ist frühestens 2026 fertig. U9, U4 Verlängerung, Nordring, Südring etc. alles in weiter Ferne.

  • Verkehrswende als wirksame Maßnahme?

    Das „Bündnis für saubere Luft“ will mit einer Verkehrswende ansetzen, um die Luftqualität in der Stadt zu verbessern:

    Das Bündnis fordert von der Stadt München Maßnahmen für eine Verkehrswende. „Der Hauptverursacher der NO2-Belastung in München ist der Straßenverkehr, insbesondere durch Emissionen von Dieselfahrzeugen“, sagt Beppo Brem. „Aus diesem Grund müssen wir hier ansetzen. Nur eine Verkehrsverlagerung bringt uns nachhaltig und langfristig ans Ziel.“


    Quelle: https://www.greencity.de/press…t-in-muenchen-gegruendet/


    Derweil empfiehlt der Verkehrsplaner Gebhard Wulfhorst eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen, womit dann nicht per se eine Abkehr vom Auto oder vom Individualverkehr gemeint sein könnte, sondern auch eine Förderung nicht motorgetriebener IV-Mittel, wie E-Mobilität und autonome Fahrgeräte. Als weitere Voraussetzung empfiehlt er den Ausbau des ÖV, hier insbesondere mit Quer- und Tangentialverbindungen - ähnlich wie hier bei uns schon im ÖV-Thread besprochen.


    Eines der Hauptziele des Bündnisses ist es dem Vernehmen nach, den Anteil der ÖV-Nutzer, Radler und Fußgänger von 65% (2015) auf 80% (2025) zu erhöhen. Um das umstrittene Verkehrsmittel Tram auszuklammern, soll evtl. auch der Einsatz extra langer, speziell gesteuerter Busse auf breiten Busspuren vorgeschlagen werden ("Bus Rapid Transit System"), das in anderen Städten bereits als kostengünstige Alternative zum Tramnetz eingesetzt wird. Für das Aktionsprogramm werden derzeit zehn Maßnahmen erarbeitet, die sich alle an die Stadt richten und entsprechend im Entscheidungsspielraum des Stadtrats liegen sollen.


    http://www.hallo-muenchen.de/m…ty-muenchens-6984348.html

  • Busspuren machen die Straßen nur breiter und können anders als Tramgleise nicht begrünt werden.


    In Sachen E-Mobilität muss die Stadt für die nötige Infrastruktur sorgen, mögliche Partner gibt es genug.
    Die FH Deggendorf entwickelt z.B. derzeit ein neuartiges Ladesystem für E-Autos, das via Induktion (quasi kontaktlos) den Akku des Fahrzeugs laden soll, wenn dieses über ihm auf der Straße steht.
    Autonome Fahrzeuge entlasten die Umwelt nur, wenn diese rein elektrisch betrieben werden.


    Einen guten Weg geht die Post mit ihren elektrischen Shuttles, dies könnte in Zukunft für DHL, DPD, Hermes etc. ebenso gelten, wenn diese ihre Dieselsprinter ausrangieren.

  • Das „Bündnis für saubere Luft“ will mit einer Verkehrswende ansetzen, um die Luftqualität in der Stadt zu verbessern:


    Mittlerweile stehen die Forderungen des Bündnisses fest. Fast alle Vorschläge beziehen sich auf den Bereich Mobilität, Transport und Verkehr:



    Quelle: http://www.luft-reinheitsgebot.de/forderungen/

  • Sehr fluffig, haben aber auch konkretere Forderungen parat, die zum guten Teil unterstützenswert wären:



    Quelle: http://www.luft-reinheitsgebot.de/forderungen/


    Bemerkenswert aber auch, was nicht erwähnt wird: Der Bau weiterer U-Bahnlinien zum Beispiel. Ist so eine weitreichende, unkonkrete Bürgerinitiative überhaupt zulässig? Wie würde denn eigentlich die Erfüllungsgrad bestimmt werden?


    Mod.: Quelle ergänzt.

  • Sind schon sehr viele gute Punkte dabei, allerdings auch viele sehr kostspielige. Ohne aktive Unterstützung des Freistaats wird es nicht gehen.

  • Das mit den 12 Millionen ist ja ganz nett gemeint. Dennoch wird es keine großen Auswirkungen haben. Immer öfter hört man auch, ddaß es an der Auswahl den Modelle scheitern wird.


    Wie willst Du jemals einen Cayenne, X6 oder andere SUV Fahrer auf Eletroautos bekommen?


    Genauso schwierig wird es bei den vielen Luxuskarossen wie den Top Fahrzeugen von Audi, Mercedes, Porsche, usw.


    MUC ist eine Stadt, da gibt es wahnsinnig viele teure Autos. Deren Besitzer sehen es auch als Statussymbol und tauschen nicht Ihr geliebtes Fahrzeug gegen ein Smartähnliches Eletroauto.


    Da ist jetzt vielmehr die Automobilbranche gefragt, ob man nicht die E-Technik auch so verbessern kann, daß man konkurrenzfähige Autos herstellt.


    Bin da sehr skeptisch.


    Froh wäre ich, wenn man es bis 2025 oder 2030 schaffen könnte, sämliche Busse und Trambahnen gegen E-Gefährte auzutauschen.


    Dazu noch Diesel und LKW Fahrverbote in der Innenstadt und wir haben wieder eine Luft wie in Penzberg, Mittenwald oder Lenggries.


    Sprich ca. 40-50 mehr sonnige Tage im Jahr, die momentan durch den münchner Smog verhindert werden :(

  • Froh wäre ich, wenn man es bis 2025 oder 2030 schaffen könnte, sämliche Busse und Trambahnen gegen E-Gefährte auzutauschen.


    Fahren die Trams nicht bereits jetzt mit Strom? Statt mit 12 Millionen den Autoverkehr noch weiter zu fördern, sollte man lieber das Geld in den ÖV investieren. Im Stuttgarter Unterforum hat jemand (Wagahai?) mal Expertisen zitiert, nach den etwa der Feinstaub zumeist nicht von Motoren, sondern vom Reifenabrieb und Bremsen kommt, diese haben E-Autos genauso wie alle anderen. Die Stauprobleme lösen sie ebensowenig, da sie genauso groß mit genauso wenigen Leuten pro Fahrzeug (um 1,2 oder so) wie die anderen Autos sind.

  • Das München Elektroautos fördert empfinde ich als Quatsch. Mit 12 Millionen wird man nichts ändern. Entweder das E-Auto wird sich durchsetzen oder nicht. Die Industrie steckt zumindest jetzt inzwischen Milliarden in die Technologie - da werden die 12 Millionen nichts bewirken.


    Bau-Lcfr
    Gemeint sind Trams mit Akku, die eine gewisse Zeit ohne Oberleitung auskommen.


    Beim Feinstaub sind Reifen- und v.a. Bremsenabrieb nach dem Diesel beim Auto der Haupterzeuger von Feinstaub, aber schon mit gewissem Abstand, vgl: https://de.wikipedia.org/wiki/…#Situation_in_Deutschland.

  • Danke für die Tabelle.


    Ja genau, das meinte ich. Aber wie man ja aus der Tabelle entnehmen kann, ist das mit den Trams ja nur ein minimaler Punkt. Es bleibt einfach der Autoverkehr (und da eben Dieselfahrzeuge) als der Hauptverursacher.


    Das ist schon krass, daß Dieselfahrzeuge fast genauso hohe Werte haben wie Privathaushalte (bei 1,55 Mio EW)!


    Naja, ist sowieso Sache unserer Politik daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen und dann auch die richtigen Entscheidungen zu treffen.


    Wir können das eh nicht beeinflussen.


    Wie ich ja schonmal erwähnte, würden die Grünen gut daran tun, sich wieder mehr den Umweltthemen zu widmen.


    In der "großen" Politik versagen sie sowieso komplett und wenn es so weiter geht, fliegen sie aus dem Bundestag.


    Back to the roots...

  • Wie willst Du jemals einen Cayenne, X6 oder andere SUV Fahrer auf Eletroautos bekommen?


    Da mache ich mir keine Sorgen (siehe z.B. Tesla Model X (>100.000 Euro)). SUV sind lang, breit und hoch. Da passen große, schwere Akkus rein. Preislich kann man ebenfalls richtig hinlangen. Hunderte Meilen ins Gelände fahren sowieso nur ganz Abenteuerlustige, meistens bleibt es doch bei der Fahrt unter den Max-Josephs Platz, in die Grundschule oder zur Arbeit. Da reichen 300-400km Reichweite locker.
    Wenn es doch mal weiter weg gehen sollte, wird´s mit aktueller Technik schwierig. Die Ladeinfrastruktur muss massiv ausgebaut werden (hierfür werden die 12 Millionen u.a auch verwendet: Für Ladesäulen). Das ist der Knackpunkt zur Attraktivitätssteigerung eines E-Autos. Die Technik wird rasend schnell billiger, hier gibt es künftig keinen großen Nachteil mehr gegenüber Verbrennern.


    Immer öfter hört man auch, dass es an der Auswahl den Modelle scheitern wird.


    Was meinst du mit scheitern? Der Elektromotor wird nicht so schnell von der Bildfläche verschwinden. Der Diesel wird zwar noch einige Jahre mitgezogen und ggf. modifiziert, den Zenit hat er spätestens seit der Abgasaffäre aber überschritten. Deutlich größer ist das Potential beim Benziner (außerhalb Europas ohnehin viel verbreiteter). In diesem stecken noch ungeheure Einsparpotentiale. Innovationen sind hier keine Option, sondern Pflicht, da nur mit dessen Einnahmen genug Geld für die EM-Forschung eingebracht werden kann.


    Mittlerweile ist der E-Motor im Automobilbau auch nicht mehr die ganz große Vision. Viel spannender ist, welche Lösungen im Flugzeug- und Schiffsbau entwickelt werden.