Dresden: Neumarkt

  • Danke für den investigativen Journalismus ;)


    Nun ja, bei der verbalen Vorbelastung von Pfau in Bezug auf das Neumarkt-Projekt, ähm Neumarkt-Drama, kann man ihm nun glauben oder auch nicht. Ich empfinde es jedenfalls immer wieder als Hohn, dass Leute wie Pfau, Rohde-Can oder Kulka überhaupt am Neumarkt mitwirken dürfen, bzw. dass Sie nicht den Anstand haben sich selbst zurückzuziehen. Geld stinkt eben nicht und ein bisschen das Gesamtbild stören, das scheint den Leuten offenbar so richtig geile Gefühle zu bereiten.


    Der von Elli verlinkte Exklusiv-Artikel der SäZ kann übrigens auf der Seite der GHND gelesen werden.

  • Die ganze Diskussion ist in der Summe doch nur noch bemerkenswert, gerade in Dresden. Kaum eine deutsche Stadt, mit Ausnahme von Kassel vielleicht, arbeitet selbst heute noch so stringent kompromisslos am eigenen städtebaulichen Bankrott wie Dresden.


    Schon zu DDR-Zeiten ist hier vieles falsch gelaufen. Die Prager Straße war immerhin noch so etwas wie typische und etwas kreativere Ostmoderne. Die riesigen Schneisen durch die Innenstadt, man schaue nur auf die Petersburger Straße, eine Stadtautobahn quer durch die Altstadt oder das gesamte Areal östlich hinter der Petersburger entlang der Grunaer Straße bis hoch zum Elbufer. Gescheiterter Städtebau in Reinkultur. Oder der Neustädter Markt, heute fast ein Unort, der die gesamte Neustadt von der Altstadt trennt.


    Aber immerhin hat die DDR einige der Hauptbauten des alten Dresden erhalten und hatte sich zumindest zu Beginn beim Wiederaufbau des Altmarkts etwas am konstruktiven Weiterbau der Stadt beteiligt.


    Was heute in der Fläche in Dresden passiert und wie hier ein Filetgrundstück nach dem anderen an Investoren die ohne jeden Anspruch bauen, verschachert werden, ist für eine solche Kulturmetropole eine ganz schwere Hypothek. Jetzt kann man natürlich sagen, man muss ja dankbar sein, dass überhaupt wer baut, aber ich lasse das nicht gelten. Man verschachtert nicht die Kernbereiche der Stadt nur aus kurzfristigen Profitinteressen.


    Man sehe sich nur zwei Plätze an. Den Wiener Platz und den Postplatz. Es reiht und werden sich reihen, eine Kiste nach der anderen. Halllo. Wir sind in Dresden, nicht in Bielefeld oder Essen. Und nichts gegen diese Städte, aber was man hier baut und gebaut hat, ist eine ästhetische Nullleistung. Ich verstehe einfach nicht mehr, wie man als Verantwortlicher dieser Stadt die Chancen und Möglichkeiten dieser Stadt nicht erkennen kann oder will. Niemand kommt nach Dresden, um eine Bauhaustour zu machen. Wie man sich so kategorisch wehrt, die eigene Marke zu bedienen, ist mir immer schleierhaft an dieser Stadt geblieben.


    Und der Höhepunkt ist, dass die Moderne in Dresden doch selbst im Kerngebiet auf 90% der Fläche doch alle Chancen hatte, ihre großen Visionen umzusetzen, von denen die ganzen Intellektuellen doch immer reden. Draus geworden ist nix. Wo sind denn die Kreativbeispiele der Moderne. Wo ist denn ein Potsdamer Platz 2.0 in Dresden? Nirgends.


    Und warum man dann am Neumarkt bei fünf Straßen und acht Kleinstquartieren nicht einfach mal sagen kann: "Gut, hier ist auch mal Platz für was anderes" das will mir nicht einleuchten. Wie man so wenig Toleranz und so wenig Verständnis für Pluralität aufbringen kann, das ist mir nur noch schleierhaft.


    Nach allem was man nun auch von den Beteiligten hört, ist vom QIII wohl wieder nicht viel zu erwarten, wie immer muss um jede Fassade gekämpft werden auf einen lächerlich kleinen Areal. Willkommen in Dresden 2015.

  • Ich kann die ganze Aufregung wegen Herrn Pfaus flapsiger Bemerkung zu den "Knusperhäuschen" nicht so ganz nachvollziehen. Geschickt war die Äußerung ganz sicher nicht. Dafür ist das Bauen am Neumarkt ein viel zu sensibles Thema. Eine allzu große Beleidigung sehe ich darin nun aber auch wieder nicht. Das ist halt seine Meinung und die darf er äußern! (Wobei es für mich auch von Belang wäre, in welcher Runde diese Worte gefallen sind oder sein sollen.)
    Wirklich entscheidend ist doch aber etwas ganz anderes! Gebaut wird das, was Herr Gröner von der CG- Gruppe haben will und nicht das, was Herr Pfau nun möchte und was nicht. Die Hoffnungen oder Befürchtungen gehen damit also komplett an die falsche Adresse.

  • Odysseus: So unschön deine Worte auch klingen so Recht hast du leider auch. Was hier in Dresden an Stadtplanung läuft ist seit Ende des Kriges entweder eine staatlich gelenkte Baudiktatur oder seit der Wende eine Rendite- und Abschreibungsbaukultur in Reinform.


    Es kommt mir persönlich manchmal so vor als wären 80% aller Verantwortlichen nicht im geringsten an einer sinnvollen Entwicklung von DD interresiert sondern zu 100% nur an ihrem persönlichen Vorteil. Viele dieser Leute kommen von außerhalb und scheinen DD nur als eine Art Provinz ohne Zukunft zu sehen und das schlägt sich in der Entwicklung nieder. Bis auf den Neumarkt wird fast nur noch 0815 Abschreibungsarchitektur hingesetzt, bis auf die ein oder andere Ausnahme für die besser verdienenden!


    Es ist machmal zum :Heuler: ! Da ein gute Entwicklung nunmal Leute brauch die Sie anregen.


    Noch mehr zum heulen ist das schon in einem Fernsehbeitrag kurz nach der Wende schon von Fachleuten eine ganz andere Entwicklung für Dresden angedacht war! Kleinteilig, wieder den alten Stadtgrundriss verwendend und um Himmels Willen große Einkaufskomplexe wie im Westen vermeiden da Sie zu einer schlechten Entwicklung führen würden und siehe da wie hat die Politik und die Wirtschaft auf diese Ratschläge geachtet...


    Hier nochmal der Link zum Video auf Youtube:


    Topographie - Dresden Dieter Wieland



    Arwed: Die Bemerkung des Herrn Pfaus war schon sehr dreist, sollt er Sie gemacht haben, da er nunmal der Architekt für dieses Projekt ist und Projekte am Neumarkt sind eben nicht mit Projekten an der Prager zu vergleichen. Es kommt ja am NM gerade auf die Rekos an, diese aber dann als Architekt eines weiten NM Bausteins als "Knusperh..." zu bezeichnen spricht nicht dafür das er sich gut mit dem Projekt auseinandesetzt und stellt sehr wohl die Frage in den Raum ob er für solch ein Projekt geiegenet ist.


    Jedoch wirft es auf das ganze Projekt und Herrn Gröner ebenfalls ein schlechtes Licht in meinen Augen. Hatte er nicht gemeint er wolle den Bürgern ihren Wunsch nach mehr Rekos erfüllen und stellt dann so einen Architekten mit dieser Grundhaltung ein! Gehts noch.


    Es ist zum :bash:

  • Die Frage ist ja, was Dresden überhaupt sein will. Die Antwort auf diese Frage erschließt sich mir nicht. Leider.


    Betrachtet man die Außendarstellung der Stadt, dann bewirbt man in jeder Broschüre und allem, was die Marketingmaschine hergibt, den Mythos vom Elbflorenz. Ich kenne keinen Flyer, wo nicht Zwinger, Semperoper oder Frauenkirche drauf abgebildet wurde. Den Postpaltz sehe ich da eher seltener;)


    Aus Marketingsicht hat es Dresden da eigentlich auch so leicht wie kaum eine andere deutsche Stadt, von der Marke her bringt kaum eine schon so starke Basis mit, die man nur nutzen müsste. Die Leute die nach Dresden wollen, die wollen eben Barock und das klassiche Dresden sehen. Da wird sich auch nichts dran ändern, außer man reißt die gesamte Elbfront ab.


    Was mir nicht einleuchtet ist, dass man eben einen so starken Markenkern hat, andere Städte würden sich die Finger danach lecken, aber im praktischen Handeln tut man alles, um eben diese Marke nicht zu bedienen. In einer Stadt, die auch so derart vom Tourismus abhängt, will mir das daher aus rein wirtschaftlichen Gründen schon nicht einleuchten. Als Verantwortlicher der städtischen Finanzen müsste mir doch allein deshalb daran gelegen sein, die Marke immer weiter zu stärken. Egal ob mir das jetzt persönlich vom Baustil her zusagt oder nicht.


    Aber in Dresden macht man genau das Gegenteil. Man hat von früher die tolle Elbkulisse, 5-6 fantastische Solitäre und mit dem Neumarkt jetzt noch drei vier Straßen dahinter, aber alles was dann kommt ist eigentlich ein Antidresden. Und was das schlimme ist, man macht das ja alles mit voller Absicht. Es zwingt die Stadt ja niemand, den Wiener Platz so zu bauen.


    Mir kommt es manchmal so vor, als wäre die Stadt wie z.B. Coca Cola, die sagen, die Leute wollen zwar Cola, aber wir haben da keine Lust mehr drauf und sagen den Menschen jetzt, dass sie zwar noch die Flasche mit dem etikett von Cola kriegen, drin ist aber nur noch Wasser. Bertiebswiertschaftlich käme niemand auf die Idee eine Marke zu zerstören nur weil dem Chef die Cola selber vielleicht gar nicht schmeckt. Aber genau das macht man in Dresden. Statt seinen Markenkern weiter zu stärken, will man plötzlich modern sein. Und selbst das kriegt man ja nicht hin. Ich habe selten so schwache moderne Bauten wie in Dresden gesehen.


    Am Ende ist irgendwann die Marke kaputt und alle fragen sich, wie das passieren konnte. Schön blöd gelaufen dann.

  • Und zum Quartier III. Ich habe da mittlerweile so meine Zweifel, dass der Investor wirklich so offen für Rekos ist, wie er tut. Dass die Dresdner den historischen Neumarkt wollen, haben sie schon so oft kund getan, da braucht es eigentlich nicht noch nen Bürgerdialog.


    Ich habe eher das Gefühl, man versucht den Dialog um eben irgendwie eine Tendenz für moderne Bauten aus irgendwelchen Wortmeldungen abzuleiten. Daher glaube ich, es ist eher ein Verfahren, um den Bürgern die modernen Entwürfe abzuringen, als ergebnisoffen auch Rekos zuzulassen.


    Was ich mich dann aber immer frage ist, warum man dann am Neumarkt bauen will, wenn man an historischem Bauen gar kein wirkliches Interesse hat. Anders als vielleicht beim Palais Riesch haben z.B. die drei weiteren von der GHND vorgeschlagenen Leitfassaden finanziell wohl kaum einen höheren Preis, ein Argument, mit dem Rekos früher ja oft verhindert wurden. Nein, auch der Investor ist anders als Herr Kimmerle nicht wirklich mit Herzblut dabei und brennt nicht auf diese besondere Aufgabe. Der Ort wird wohl eher als Last als als herausragende Chance wahrgenommen. Allein das sind denkbar schlechte Voraussetzungen.


    Und dann beauftragt man als federführenden Architekten auch noch jemanden, der um es ganz vorsichtig auszudrücken, sich nicht grad als glühender Verfechter von Rekonstruktionen hervor getan hat. Sorry, aber wirkliches Engagement für die große Aufgabe, dieses sensible Areal zu bebauen, sieht meiner Meinung nach anders aus.

  • Frieseneck


    von hinten:



    von vorn: erste Dachziegel werden gedeckt



    einstiges Schadens- oder Reko-Teile-Aufmaß für das British Hotel (rechts neben dem Frieseneck) - Bild aus dem Lapidarium

    Im Lapidarium liegt jetzt noch relativ viel Zeugs fürs Hoym sowie fürs Stadt Rom.



    Kurländer Palais mit Werbefigur für das Label Meissen

  • In einer Stadt, die auch so derart vom Tourismus abhängt, will mir das daher aus rein wirtschaftlichen Gründen schon nicht einleuchten.


    Ne ehrlich, Dresden hängt sicherlich nicht so sehr vom Tourismus ab. Und was da an Arbeitsplätzen entsteht ist Ausbeutung pur, kenne ich aus dem persönlichen Umfeld. Eine Führungskraft im Hotel, d.h. etwa mit Leitung der Schicht, verdient einen Bruchteil dessen was ein einfacher und tlw. ungelernter "Malocher" bei Infineon verdient wobei dort im Hotel unbezahlte Überstunden Usus sind und bei Infineon unbezahlte Überstunden selbstverständlich ein Fremdwort. Das gleiche gilt sicher für die anderen High-Tech-Betriebe im Norden ebenso.
    Markenkern hin oder her. Nichts gegen Markenkern erhalten, aber man kann und darf sich nicht auf den Tourismus als Triebfeder der wirtschaftlichen Entwicklung verlassen. Halbleiter, BioTech, NanoTech, Werkstoffwissenschaften und Co. haben in Dresden eine gute Grundlage, sollten ausgebaut werden und das Rückgrat der Dresdner Wirtschaft bilden. Wenn dann noch Tourismus on Top kommt und ein paar einfache Arbeitsplätze im Niedriglohnbereich bietet, dann ok. Aber das kann nicht die Basis sein.

  • Quartier III-2 - HOYM


    In der Ratsinfo ist zur Grundverkaufsvorlage auch die Bauvoranfrage (Antrag) beigefügt: siehe dort Anlage 1
    Erstaunlich, dass die Lokalmedien noch nicht über die Entscheidung im Finanzausschuss berichtet haben - vielleicht deswegen, weil in Kürze eh noch der Stadtrat entscheiden muss (laut Sitzungsfolge).


    Skizzen aus dem Antrag auf eine Bauvoranfrage:
    (Anm.: eine Voranfrage klärt nur grundsätzliche Genehmigungsfähigkeit ab, muss aber noch keine Detaillösungen zeigen. Es geht ums Prinzipielle, ob ein Bauherr weiterplanen sollte oder nicht.)


    obere Abwicklung deckt sich am Standort des "Riesch" mit zuletzt gezeigtem Pfau-Dähne-Entwurf



    quelle bilder: ratsinfo dresden

  • ^ Der Verkauf des Quartiers stand nur als 1. Lesung auf der Tagesordnung des Finanzausschusses. Es ist also noch nicht darüber entschieden worden (vermutlich dann in der nächsten Sitzung).

  • DNN-Artikel zum Quartier 3/CG-Projekt

    DNN-Artikel: leider Kostenpflichtig!


    Deswegen hier nur kurz Zitiert was frei verfügbar ist.


    Ausschuss: Ja zum Flächenverkauf für Palais Hoym


    Der Bauausschuss hat sich für den Verkauf der Fläche für das Neumarktquartier Q III/2 ausgesprochen. Dort will die CG Gruppe rund 131 Millionen Euro investieren und als Leitbau das Palais Hoym in historischer Form wiedererrichten.


    Unklar ist die exakte Gestaltung des dazugehörigen Palais Riesch.


    Bis jetzt hat sich der Investor nicht für einen Wiederaufbau der Palais Riesch entschieden, der angedachte Wettbewerb deutet eher auf gegenteiliges hin. Und nun siehe da was unsere tolle Verwaltung (in Vertretung der Büger macht!!) einfach dem Verkauf zustimmen wen interresiert schon so ne alte Fassade, nen bissel Stadtgeschichte und die Bürgerintressen wenn man doch schnell wieder nen Grundstück los wird und es sich auf die Vita setzten kann.
    Es kotzt mich grad wieder an!
    Steht da noch nen Gremium an was zustimmen muss oder hat CG jetzt freie Hand, weiß da jemand mehr?
    Mich würde ebenfalls mal der vollständige Artikel interessieren da ich es schon wieder äußerst manipulativ finde wie das Palais Hoym hervorgehoben wird ich denke nicht das erwähnt wird das 80% moderne Fassaden sind und das bei einem Projekt welches Teil des Aufbau des historischen Neumarktes ist! Solangsam komm ich mir an der Nase herumgeführt vor, dann hätten se doch gleich sagen könn die Kulisse zur Frauenkirche wird alt und der Rest so-la-la (etwas überspitzt aber...).

  • ^
    Meine Meinung: So viel historische Substanz, wie in DD wieder aufgebaut wurde, gibt es vermutlich in keiner anderen dt. Stadt. Insofern sollte man auch mal die (Frauen)Kirche im Dorf lassen und nicht darauf pochen, die halbe Stadt wieder historisch herzustellen und ansonsten die Stadt und den Investor durch den Dreck zu ziehen.
    Ich bin keinesfalls Fan der CG, da sie mit teils horrenden Mieten (meist die höchsten der gesamten Stadt, egal ob L, B, DD oder FFM) in ihren Projekten glänzt, jedoch kann man nicht verloren gegangene Städte unendlich wiederherstellen. Kann man schon, aber es ist nunmal nur vorgeblendet.
    Ich frage mich vor allem: Wann hört man wieder auf? Wer legt fest, welches Gebäude wiederhergestellt wird? Schließlich standen vielerorts 1945 andere Gebäude als noch 1890 oder früher. Wo zieht man die Grenze der Wiederherstellung, wenn es vom Neumarkt weiter nach "außen" geht? usw.
    In Leipzig freut man sich schon über eine Rekonstruktion, in DD sind es dutzende, wenn nicht hunderte Fassaden, die 1:1 oder zumindest annähernd wiederhergestellt wurden. Da kann man schon mit zufrieden sein, in vielen anderen Städten klappt es nicht mal mit ein oder zwei Gebäuden (ich sag dazu nur Magdeburg oder auch tlw. Leipzig).

  • 1.) Wer zieht die Stadt und CG durch den Dreck?
    2.) In Anbetracht des winzigen Areals rund um die Frauenkirche von "die halbe Stadt wieder historisch herstellen" zu sprechen, ist geradezu grotesk.
    3.) Der Stadtrat selbst hat einst beschlossen, dass in dem zu bebauenden Quartier nicht nur das Palais Hoym sondern auch das zugehörige Riesch zu rekonstruieren sind.
    4.) Von einer Wiederherstellung außerhalb des Neumarkts ist nirgends die Rede. Es gibt eine eindeutige Satzung für das Areal rund um Schloßstraße, Wilsdruffer Straße, Schießgasse und Neumarkt. Nicht mehr und nicht weniger.

  • ^^


    die halbe Stadt wieder historisch herzustellen und ansonsten die Stadt und den Investor durch den Dreck zu ziehen


    verloren gegangene Städte unendlich wiederherstellen


    Hä, es wird noch nicht mal die halbe Altstadt wiederhergestellt! Geschweige den die halbe Stadt oder unendlich viel. Es geht hier um ein paar Quartiere rund um die Frauenkirche und diese Quartiere sind noch recht klein im Vergleich zu z.B. Gründerzeitquartieren.


    Wo hab ich die CG durch den Dreck gezogen, was fürn schmarn!



    Ich frage mich vor allem: Wann hört man wieder auf? Wer legt fest, welches Gebäude wiederhergestellt wird? Schließlich standen vielerorts 1945 andere Gebäude als noch 1890 oder früher. Wo zieht man die Grenze der Wiederherstellung, wenn es vom Neumarkt weiter nach "außen" geht? usw.


    Das entscheiden weder Du noch Ich sondern kann maximal durch ein Bürgerentscheid durch die Bürger entschieden werden. Diese sollten eigentlich gefragt werden wie es mit ihrer Stadt in der Sie Leben und/oder arbeiten weitergeht. Wenn es keinen Bürgerentscheid gibt bleibt es letzendlich bei der Verwaltung und Stadtplannung wie auch den wirtschaftliche Umständen!!!! Aber welche Verwaltung fragt heute schon groß bei den Bürgern nach wenn dadurch etwas bindendes herrauskommt. Dazu gibt es doch Workshops oder "Debatten" wo man sich alles von der Seele reden kann und am Ende zusehn kann das es doch anders kommt und die passende Begründung ist auch schon da.



    In Leipzig freut man sich schon über eine Rekonstruktion, in DD sind es dutzende, wenn nicht hunderte Fassaden, die 1:1 oder zumindest annähernd wiederhergestellt wurden. Da kann man schon mit zufrieden sein, in vielen anderen Städten klappt es nicht mal mit ein oder zwei Gebäuden (ich sag dazu nur Magdeburg oder auch tlw. Leipzig).


    Zugegeben in DD werden mehr Fassaden von außen 1:1 Rekonstruiert wo vorher nichts wahr. Das ist ja gerade die Besonderheit am Neumarkt Projekt!
    Mal grob im Kopf durchgezählt komm ich auf ungefähr 30 Fassaden zum Teil nur ein paar Meter breit. Nix mit hunderten Rekonstruierten Fassaden.
    Und zum Vergleich mit Dresden sollte man nicht vergessen das es in Leipzig noch viel alte Bausubstanz in der Altstadt und Innenstadt gibt. Profan, Sakral sowie auch Bürger und Geschäftshäuser. In Dresden gibt es die erhaltene Elbfront und dahinter war ab 1950 Tabula Rasa angesagt. Da kann man sehr wohl bei einem Neumarktprojekt welches aus rund 13 Teilfassaden besteht etwas ärgerlich sein wenn nur eine Reko dabei rauskommt, es ist sogar meine demokratische Pflich meinem Unmut etwas Luft zu machen ;-). Soll ich den Investor küssen dafür das er das Projekt Neumarkt (auch durch seinen Architekten) komplett negiert! Nein.

  • Ok,
    die Formulierung war vielleicht etwas überspitzt, nehme ich auch gern zurück.


    Ob das Areal nun winzig ist oder nicht, sei ebenso dahingestellt. Im Vergleich zu nahezu allen anderen Städten Deutschlands ist die Masse an Rekonstruktionen schlicht einmalig, egal ob da ein Haus nun 10m Fassade hat oder 1000m. Ich kenne kein vergleichbares Areal, wo so viel historisch oder historisierend wiederhergestellt wird.
    Ich finde, in Dresden hat sich schon ein gewisses Anspruchsdenken entwickelt, da es auch außerhalb des Neumarktes schon Bestrebungen zu Rekos gab oder gibt. Sollte doch hier irgendwo dokumentiert sein im DAF.
    30 Fassaden? Aufgrund der Fülle der Bilder habe ich nicht alle gezählt, es sah aber nach mehr aus, da einige größere Objekte dabei waren.


    Nur weil Leipzig viel Originalsubstanz hat, heißt das nicht, dass dort nichts rekonstruiert werden darf, oder? Auch dort sind sehr hochwertige, prägende Bauten verschwunden und Rekos werden i.d.R. konsequent ausgeschlossen. Insofern ist Dresden schon eine Besonderheit, die seinesgleichen sucht (zumindest in Dtl.).


    Aber ich klink mich hier lieber schnell wieder aus, da ich zum Neumarkt nicht DAS Detailwissen und nur meine Außenwahrnehmung mitgeteilt habe ;).

  • Nur weil Leipzig viel Originalsubstanz hat, heißt das nicht, dass dort nichts rekonstruiert werden darf, oder?


    Hat auch keiner behauptet. Leipzig hat da gar nicht den Druck, den Dresden hat bzw hatte. Leipzig hat trotz Kriegseinwirkung und DDR-Abriss ein funktionierendes Zentrum, ein Zentrum, was Dresden erst wieder durch Zusammenfügen von einzelenen "Nebenzentren" (wenn ich es mal so nennen darf) entwickelt hat und noch weiter muss. In Leipzig liegt der Fokus auf Nachverdichtung, im innersten Zentrum Dresdens teils überspitzt gesagt erst einmal auf der Stadtwerdung. Zu allem weiteren, hat Christian1984DD schon alles gesagt.
    Hinter dem Canalettoblick war einfach nix und was geplant war, waren zunächst wenig mit Dresden verbundene Klötze (Atelier Neumarkt 2000). Soll das das Credo sein?. Scheiß drauf, dann geht Dresden eben einen Sonderweg, der im Ausland übrigens DAS auch nicht wirklich ist ;-). Frankfurt und Potsdam haben diesen Dresdner Weg übrigens auch eingeschlagen. Es gibt immer einen, der vorweg gehen/der Pionier sein muss.


    Es ist auch unredlich den Dresdnern von Leipzig aus den Fassadismus vorzuhalten, wo doch gerade in Leipzig doch einige Gebäude auch nur noch eine "authentische" Hülle besitzen und dahinter alles Neu hochgezogen wird. Ich habe damit auch nicht das Problem, wenn die Alternative vollständiger Abriss und gesichtloser Neubau heißt, von daher bitte Vorsicht mit den jungen Pferden. Meines Erachtens hatten wir dieselbe Diskussion an anderer Stelle auch schon einmal. ;)

  • Q 7.2 Kimmerle - Update

    zuletzt Post537


    Das Dach nimmt Gestalt an und die ersten Fenster sind drin.


    Blick aus der Schössergasse heraus:


    Seite zur Schössergasse:


    Seite zur Galeriestrasse:


    MfG
    Christian

  • ^Das wollt ich auch grad reinstellen.


    Dreist find ich den Einführungstext welcher folgende Worte beinhaltet:


    Hinter Barock-Fassaden und grünen Innenhöfen


    FassadEN, da wird aber mal wieder mächtig geflunkert oder knall hart den Leuten ins Gesicht gelogen oder entsteht ausser der Hoym Fassade noch eine Reko? Nein, also was soll das, kann man denn nicht mal ehrlich sein oder haben die Investoren Angst das der Bürger doch mal kapiert das er an der Nase herumgeführt wird!


    So sehr ich mich freuen würde wenn die Grube zu wäre aber bei dem was zu erwarten ist, nur eine Reko bei mehr als 10 Teilfassaden!, ich will nicht mehr das CG dort baut, am liebsten wäre mir wenn sich keiner mehr an das Projekt trauen würde und der Stadt nixs anderes übrig bleiben würde als die Fläche kleinteilig zu verkaufen.
    Lieber warten ich noch 15 Jahre länger und bekomm dafür 5 statt einer Reko als die ganze Grube mit diesen pseudo Anpassungsbauten!

  • ^Für mich klingt das eher, als ob da jemand auf die Schnelle ein paar blumige Zeilen zusammengetippt hat. Eine bewusste Irreführung würde ich CG eher nicht unterstellen. Mal davon abgesehen steht ja, zumindest laut offiziellem Sprech, längst nicht fest, welche Fassaden (außer Hoym) noch rekonstruiert werden. Mal abgesehen vom Riesch, worauf ja derzeit der Fokus liegt, bringt die GHND schließlich noch mehrere Fassaden an der Rampischen und Landhausstr. ins Spiel, die immerhin in den ersten Überlegungen zur Fassadenabwicklung auch zum Teil berücksichtigt wurden (siehe Ellis Beitrag #518, wo in einer Darstellung auch die Landhausstr. 3 rekonstruiert ist). Zwar glaube ich kaum, dass sich die Rekozahl deutlich erhöhen wird. Aber zu sagen, dass nur das Hoym käme, dafür ist es zumindest noch deutlich zu früh.