Umgestaltung Rathausforum / Marx-Engels-Forum

  • In der Überschrift steht..."Die Leere ist ein Biotop
    Architekturstudenten erkunden Berlins historische Mitte"


    Okay, das habe ich nun wieder überlesen, Entschuldigung wegen dem Angriff dahingehend. Nichtsdestotrotz ist von einem Urbainistik-Professor begleitet, da gibt es schlicht und weg andere Zielsetzungen und herangensweisen, in der Architektur-Ausbildung wird man nunmal mit verschieden Fächern konfrontiert.
    Die grundfrage bleibt damit bestehen, weil es innerhalb ihres Workshops Sinn macht anders damit umzugehen und eine Kritik die auf andere Zielsetzungen anderer Fächer der Studenten abzielt recht sinnfrei.

  • @Pumpernickel


    Bitte auch nicht vergessen, dass das RR in Zukunft zum Molkenmarkt wieder enger mit der Stadt verknüpft werden soll. Somit bleibt die Hauptfassade zum RF. Ich habe das RR, als Stadtbahnnutzer, immer gleichwertig mit dem Fernsehturm erlebt.

  • Der Beschluß des Abgeordnetenhauses und die Passage im Koavertrag zwischen SPD und CDU (klickmich) bezog sich auf eine Umgestaltung mittels eines städtebaulichen Wettbewerbes. Das ignoriert Regula Lüscher, veranstaltet ein Beteiligungsverfahren und gestaltet parallel stattdessen selbst um: auf dem Wege der Direktvergabe der Aufträge sowohl an den Künstler (Micha Ullmann) als auch die Freiflächenplaner (Monsigny-Levin). Hierbei verstößt sich zusätzlich gegen die Landeshaushaltsordnung, die eine Pflicht zur Ausschreibung vorsieht.


    Der Koavertrag 2011-16 im Text:


    "Die Gestaltung des Rathausforums ist eine große Chance, das Areal zwischen Alexanderplatz und Humboldt‐Forum nachhaltig zu beleben. In der konkreten Ausgestaltung wollen wir, dass die richtige Balance gefunden wird zwischen der Sensibilität für die historische Gestalt der Berliner Altstadt, einer möglichen baulichen Entwicklung und der Bewahrung bzw. Qualifizierung grün geprägter städtischer Freiräume. Auf dieser Grundlage soll ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt werden. Das Leitbild zur städtebaulichen Entwicklung am Alexanderplatz wird weiter entwickelt.
    Eine einzigartige Chance bietet die Freilegung herausragender Zeugnisse der historischen Stadt. Dieses „historische Gedächtnis“ der Stadt wird von uns erhalten und geschützt. Der auf dem Petriplatz entdeckte Bereich des mittelalterlichen Cöllns soll mit einem archäologischen Besucherzentrum Ausgangspunkt einer Route zu denkmalgeschützten Bodenzeugnissen werden.
    Die Koalition unterstützt den Wiederaufbau des Stadtschlosses als Humboldt‐Forum und die Rekonstruktionder Bauakademie Schinkels."


    Auch ansonsten ist ein Jahr vor Ende der Legislatur das meiste schiefgelaufen. Von einem Wettbewerb zum Großen Freiraum ist nichts zu sehen. Eine Weiterentwicklung des "Leitbildes Alex" ist nicht erkennbar, es ist jetzt nur fast der ganze Platz unter Denkmalschutz. Die "Freilegung herausragender Zeugnisse der historischen Stadt" findet nicht statt. Das Archäologische Fenster im U-Bahnhof Berliner Rathaus ist gestrichen und von einer Präsentation der Funde am Petriplatz ist man noch weit entfernt. Das archäologische Besucherzentrum ist noch immer im Vorentwurf, die EU-Mittel (15 Mios) sind schon längst verfallen. Das Haus des Architekten Nagler steht vor eine Kostenexplosion (klick hier). Eine Rekonstruktion der Bauakademie ist nicht in Sicht. Eine erfolgreiche Bilanz sieht - an den den eigenen Zielen gemessen - anders aus.

  • Noch einmal zur Beschlusslage:
    -27.5.1999: Beschluss des Abgeordnetenhauses über das Planwerk Innenstadt: Das Areal Rathausforum wird als grüngeprägter Freiraum ausgewiesen. Im Gegenzug wird der Park auf dem Friedrichswerder als ein Experimentierfeld für die Wiederherstellung historischer Stadtstrukturen ausgewiesen.
    -Mai 2009: Beschluss des Abgeordnetenhauses: Der Senat wird aufgefordert, stadtentwicklungspolitische Grundsätze für die Entwicklung des großen Freiraums als grüngeprägter öffentlicher Freiraum aufzustellen.
    -7.Juli 2009: Senatsbeschluss über stadtentwicklungspolitische Grundsätze für die Qualifizierung des Freiraumes
    -11.1.2011: Senatsbeschluss über das Planwerk "Innere Stadt": Erhaltung als grüngeprägter öffentlicher Raum


    Angesichts dieser Beschlusslage kann man wirklich nicht behaupten, dass Frau Lüscher auf "diktatorische Weise" agieren würde. Die Erneuerung der Freiflächengestaltung wurde damals im übrigen durch Klaus Wowereit angeschoben. Daher finde ich schon, dass die Pöbeleien von Jockel HB völlig unakzeptabel sind - zumal ein diktatorisches Vorgehen allgemein mit undemokratischen Staaten in Verbindung gebracht wird, und davon kann in Berlin keine Rede sein.

  • Ich finds erstaunlich: Vor einigen Monaten ist der geplante Dialogprozess hier noch allseits auf Zustimmung gestoßen... - Das die Inhalte eines Koalitionsvertrages nicht bzw. nur modifiziert umgesetzt werden, ist durchaus üblich. - Hier hatten sich nun alle Parteien auf dieses Verfahren für das Rathausforum verständigt. Es gibt auch ein Kuratorium, das das Verfahren verantwortich steuert - Fr. Lüscher ist da nur eine unter jeder anderen denkbaren Interessengruppe, die da drin ist. - Überhaupt habe ich den Eindruck, dass Fr. Lüscher (aufgrund der verworrenen Berliner Interessenskonstellationen) sich eher auf das Moderieren verlegt hat - was bei dieser unklaren und brisanten Interessenslage an vielen Orten in Berlin verständlich ist. Letztlich haben das alles so abgesegnet. - Man könnte die Auflistung deiner Negativbeispiele noch fortsetzen: z.B. Staatsoper... - aber letztlich hat sie einerseits keinen Einfluss auf das Geschehen privater Bauinteressenten (was über Festleungen im B-Plan bzw. Satzungen oder städtebauliche Verträge hinausgeht), und andererseits ist Bauen im Bestand immer eine Geisterbahnfahrt...


    Ich finde es auch bemerkenswert, dass die Diskussion hier seit Jahren zirkulär nach gleichem Muster verläuft (täglich grüßt das Murmeltier): 1. Neugkeit; 2. Insistieren der Reproduktionsbefürworter bzw. Vertreter einer Rekonstruktion historischer Stadtgrundrisse, dass NUR ihr Konzept sinnvoll sei vs. Vertrertern der Bewahrung der Zeitschichten der "Moderne" oder einer zukunftsorientierten Weiterentwicklung; 3. ideologische Debatte über "Tradition" vs. "Moderne" (obwohl beides nun zeitgeschichtlich abgeschlossene Phasen sind); 4. Streit, Diffamierung, Absprechen der Seriosität der anderen Seite; 5. Einschlafen der Diskussion wg. Frustration; 1. Neuigkeit; 2. ...


    Neverending storry...


    Es gibt einfach die Positionen, die die Zeitschichten der "Moderne" bewahren wollen, oder sie Weiterentwickeln wollen - und es gibt die eine sentimentale Geschichtsrevision befürworten - es wäre viel interessanter, sich über dahinterliegenden Konzepte, Vorstellungswelten und Deutungsmuster zu unterhalten, als immer wieder die gleiche Diskussion zu führen. Es will doch jeder SEINE ideale Stadt verwirklicht sehen (wie Whywolf_Larry richtig angemerkt hat, eine Grundkrankheit Berlins ist): Einerseits die Reproduktionsbefürworter mit ihrem Konzept einer idealen ("alten") Stadt (-kern) vs. die Idealität der Moderne vs. die Idealität für morgen...


    Ich denke aber, dass Identität allein aus der biografischen Prägung erwächst (und so auch Stadträumen zugeschrieben wird) - und dass es keine irgendwie strukturelle Stadtidentität gibt. Jeder projeziert zeitgeschichtlich gebunden seine Perspektive auf die (Stadt-) Realität, die für ihn zur "Identität" wird - bzw. nur "Nichtidentität", wenn man verlorene Stadtbilder als Identität betrachtet. da konnte ich Herrn Stimmanns Konzept nie nachvollziehen - das wird irgendwie hypothetisch eine Stadtidentität von ihm konstruiert...

  • Noch einmal zur Beschlusslage:
    -27.5.1999: Beschluss des Abgeordnetenhauses über das Planwerk Innenstadt: Das Areal Rathausforum wird als grüngeprägter Freiraum ausgewiesen. Im Gegenzug wird der Park auf dem Friedrichswerder als ein Experimentierfeld für die Wiederherstellung historischer Stadtstrukturen ausgewiesen.
    -Mai 2009: Beschluss des Abgeordnetenhauses: Der Senat wird aufgefordert, stadtentwicklungspolitische Grundsätze für die Entwicklung des großen Freiraums als grüngeprägter öffentlicher Freiraum aufzustellen.
    -7.Juli 2009: Senatsbeschluss über stadtentwicklungspolitische Grundsätze für die Qualifizierung des Freiraumes
    -11.1.2011: Senatsbeschluss über das Planwerk "Innere Stadt": Erhaltung als grüngeprägter öffentlicher Raum


    Moment mal. Wir leben in einer parlamentarischen Demokratie und dass neue Regierungen nach Regierungswechseln ihre Politik ändern gehört - gottlob - zum Selbstverständlichen von Politik.


    Insofern sind die Beschlüsse von 1999 sicher interessant (eine "Ausweisung" als "grüngeprägter Freiraum" ist nicht erfolgt. Diese Bezeichnung findet sich in der damaligen Koalitionsvereinbarung, im übrigen des vorletzte Diepgen-Senat (CDU/SPD)). Dass Frau Lüscher durch einen 16-Jahre alten Beschluß eines CDU-geführten Senates legitimiert sein sollte eigenmächtig das gesamte Rathausforum umzugestalten (im übrigen auch ohne Bürgerbeteiligung) soll wohl ein Scherz sein.


    Der Beschluß zum "grüngeprägten Freiraum" wird 2009 und 2011 wiederholt. Hier regiert ein rotroter Senat. Auch dieser Beschluß kann ja nicht für den SPD-CDU-Senat in der Legislatur 2011-16 gelten.


    Im übrigen steht der Begriff des "grüngeprägten Freiraum" auch in der jetzigen Koavereinbarung, nur ist hier von einer "Qualifizierung" desselben die Rede.


    Kritisiert habe ich, dass sich eine angestellte Senatsbaudirektorin:
    - nicht an die politischen Vorgaben ihrer Führung hält, die in einer Vereinbarung schriftlich niedergelegt wurden
    - dass sie dem Parlamentsbeschluß zur Umsetzung eines städtebaulichen Wettbewerbes nicht nachkommt
    - dass sie fortwährend gegen die Landeshaushaltsordnung verstößt, indem sie Aufträge stückelt um so unter der Ausschreibungsgrenze zu bleiben (die Umgestaltung des RHF umfasst jetzt deshalb schon 4 Bauabschnitte)
    - dass von Bürgerbeteiligung der sich in Umsetzung befindlichen Planungen keine Spur erkennbar war und ist
    - dass hier nach Gutsfrauenart Künstler für Denkmale in Direktvergabe beauftragt (Micha Ullman) werden obwohl eine Ausschreibung zingend vorgeschrieben gewesen wäre.


    Klar, Klarenbach, kannst Du sagen: Politiker halten sich eh' nicht an Recht, Gesetz und ihr Geschwätz von gestern - damit hätte man rechnen müssen. Das kannst Du aber nicht auch ernst meinen - es würde dir im nächsten Fall genauso auf die Füsse fallen wie der das Museum Barberini in Postdam als "bunkerartigen Gebäude" bezeichnet zu haben.

  • Angesichts dieser Beschlusslage kann man wirklich nicht behaupten, dass Frau Lüscher auf "diktatorische Weise" agieren würde. Die Erneuerung der Freiflächengestaltung wurde damals im übrigen durch Klaus Wowereit angeschoben. Daher finde ich schon, dass die Pöbeleien von Jockel HB völlig unakzeptabel sind - zumal ein diktatorisches Vorgehen allgemein mit undemokratischen Staaten in Verbindung gebracht wird, und davon kann in Berlin keine Rede sein.


    Ich versuche mal anzunehmen, daß du alles liest was ich schreibe und dir nicht nur die für dich passenden Schlagworte heraussuchst.


    Dann stelle ich dir jetzt mal ganz einfache Fragen und hoffe auf ganz einfache Antworten.


    1.) Wer brüstet sich in den Medien stolz diesen "ergebnisoffenen Bürgerdialog" zu haben, wenn nicht Frau Lüscher? (Herr Wowereit war es nicht und ich auch nicht)


    2.) Wie passen die von dir aufgeführten Beschlüsse zu einem "ergebnisoffenen Bürgerdialog" bzw. umgekehrt?


    3.) Was hältst du vom schaffen von Tatsachen in Bezug auf die Gestaltung ohne den Bürgerdialog abzuschließen?


    4.) Wie darf ich deiner Meinung nach ein sich von Oben über den Bürgerdialog hinwegsetzendes Vorgehen (Marienkirchenumfeld, Mendelssohndenkmal) bezeichnen?


    5.) Wie stehst du zu den Anmerkungen über Ausschreibungen und Auftragsvergaben (siehe Beitrag von Konstantin)?


    Ich bitte dich auf meine Fragen einzugehen anstatt dich auf mich persönlich einzuschießen, nur weil dir meine Sichtweise nicht gefällt.


    Mich der Pöbelei zu bezichtigen verbitte ich mir übrigens, da ich mit meinen Anmerkungen lediglich meine Überzeugung darstelle und nicht aus der Luft gegriffen irgend jemanden beleidige!




    Gruß, Jockel

  • Es gibt einfach die Positionen, die die Zeitschichten der "Moderne" bewahren wollen, oder sie Weiterentwickeln wollen - und es gibt die eine sentimentale Geschichtsrevision befürworten - es wäre viel interessanter, sich über dahinterliegenden Konzepte, Vorstellungswelten und Deutungsmuster zu unterhalten, als immer wieder die gleiche Diskussion zu führen. Es will doch jeder SEINE ideale Stadt verwirklicht sehen (wie Whywolf_Larry richtig angemerkt hat, eine Grundkrankheit Berlins ist): Einerseits die Reproduktionsbefürworter mit ihrem Konzept einer idealen ("alten") Stadt (-kern) vs. die Idealität der Moderne vs. die Idealität für morgen...


    Ich denke aber, dass Identität allein aus der biografischen Prägung erwächst (und so auch Stadträumen zugeschrieben wird) - und dass es keine irgendwie strukturelle Stadtidentität gibt. Jeder projeziert zeitgeschichtlich gebunden seine Perspektive auf die (Stadt-) Realität, die für ihn zur "Identität" wird - bzw. nur "Nichtidentität", wenn man verlorene Stadtbilder als Identität betrachtet. da konnte ich Herrn Stimmanns Konzept nie nachvollziehen - das wird irgendwie hypothetisch eine Stadtidentität von ihm konstruiert...


    Genau das ist ja das interressante an Stimman, er versuchte [mit dem Theorie-Unterbau von Lampugnani und JP Kleihus] in ständiger verformung zum Investorengerechten, ähnlich der Klassischen Moderne, alle Brücken Ideologisch abzubrennen und eine Revision der Klassischen als auch der Ersten und Zweiten Nachkriegsmoderne zu intieren [als auch deren 'Traditions'-Revisionistischen Bildersturm]. Rausgekommen ist ein Ansammlung von Solitären Großblöcken und die bereits von mir beschreibene "Tradition"/"Moderne" Synthese.
    Letzendlich hat er aber nüchtern betrachtet die Genealogie der Utopieproduktion als auch dessen Berliner Spezifikum den "Fassadismus" [wie er in beiden Varianten, Verhältniss Fassade/Gebäudekern und Gebäudekern/Fassade in jeder Epoche auftuacht] nur weitergeführt.
    Die gesamtlogik der Stadtenwicklung Berlins wurde irgendwo unbeabsichtigt von Stimman fortgeführt.


    Ps. Ich warte auch das sich mal diesen Thema einer Sozialpsychologisch annimmt und das ewige Berliner Vexierspiel seziert. ^^

  • Noch einmal zur Beschlusslage: Der Beitrag von Konstantin erweckt ja den Eindruck, dass Beschlüsse des Senats und des Abgeordnetenhauses nur bis zur nächsten Wahl gelten. Das ist natürlich falsch. Beschlüsse gelten so lange, bis diese durch neue Beschlüsse aufgehoben werden. Daher ist der Beschluss zum Planwerk Innenstadt vom 27.5.1999 nicht mehr gültig, da er durch den Beschluss vom 11.1.2011 zum Planwerk Innere Stadt abgelöst wurde. Alle anderen Beschlüsse gelten nach wie vor.


    Es ist ja auch überhaupt nicht möglich, ein begonnenes Vorhaben, zu dem Verträge abgeschlossen sind, so einfach abzubrechen. Die Erneuerung der Freiflächen am Fernsehturm läuft seit 2009. Verantwortlich für dieses Projekt ist im übrigen nicht der Senat, sondern der Bezirk Mitte. Der Senat hatte lediglich eine beratende Funktion. Der Bezirk Mitte hat - verbunden mit einer Bürgerbeteiligung - eine umfangreiche Bereichsentwicklungsplanung erarbeitet und beschlossen. Alle Arbeiten, die am Rathausforum vorgenommen werden, stehen im Einklang mit den Beschlüssen auf Bezirks- wie auf Landesebene. Sie sind daher in jeder Hinsicht demokratisch legitimiert.


    Weiterhin wurde der Auftrag im Rahmen eines Wettbewerbsverfahrens ordnungsgemäß ausgeschrieben. Bei diesem Wettbewerb hat das Büro Levin Monsigny den 1. Preis gewonnen, es wurde dann mit der Umsetzung beauftragt. Zu diesem Vorhaben wurde im übrigen eine umfassende Bürgerbeteiligung durchgeführt, bei der auch ich meine Wünsche einbringen konnte. Daher sind die Aussagen von Konstantin schlicht falsch.


    Nur in einem Punkt muss ich Konstantin Recht geben: Die Pläne für das Umfeld der Marienkirche wurden nicht mit den Bürgern abgestimmt. Die Pläne, die den Bürgern vorgestellt wurden und die auch auf Zustimmung stießen, sahen den Erhalt aller Bäume vor. Umso erstaunter waren viele Bürger, als dann doch Bäume gefällt wurden. Das alles hatte aber nicht so sehr mit Frau Lüscher zu tun, als mit den Wünschen der Gemeinde St. Marien, die unbedingt einen größeren Kirchhof haben wollte.


    Ansonsten finde ich es nicht schlimm, wenn ein Nutzer aus Bremen nicht alle Wendungen der Berliner Politik durchschaut, ich kenne in Bremen auch vieles nicht. Er sollte dann aber auch vorsichtig sein mit schwerwiegenden Unterstellungen. Ich habe als Einwohner von Mitte all diese Verfahren mitgemacht und kann sie daher beurteilen. Deshalb empfinde ich es schon als starkes Stück, wenn solche Beleidigungen ohne jede Begründung in die Welt gesetzt werden.

  • Ansonsten finde ich es nicht schlimm, wenn ein Nutzer aus Bremen nicht alle Wendungen der Berliner Politik durchschaut, ich kenne in Bremen auch vieles nicht. Er sollte dann aber auch vorsichtig sein mit schwerwiegenden Unterstellungen. Ich habe als Einwohner von Mitte all diese Verfahren mitgemacht und kann sie daher beurteilen. Deshalb empfinde ich es schon als starkes Stück, wenn solche Beleidigungen ohne jede Begründung in die Welt gesetzt werden.

    Mich verbindet mit Berlin mehr als du zu wissen glaubst, sicher mehr als mit Bremen.


    Daß du bei all diesen Verfahren mitgemacht hast in allen ehren, nur den aktuellen "ergebnisoffenen Bürgerdialog" (beworben von Frau Lüscher) läßt du mal wieder ganz geschmeidig unter den Tisch fallen.
    Wenn du mich hier schon so massiv persönlich angreifst, solltest du wenigstens auf mein Hauptargument eingehen.



    Gruß, Jockel

  • Die Spandauer als wichtige Durchgangsstraße könnte evt. etwas verkleinert werden, aber ganz verschwinden wird sie sicherlich nicht.


    Die ist nicht mal auf der Google-Karte gelb gekennzeichnet wie die Durchgangsstraße Karl-Liebknecht u.a. - vor Ort habe ich auf der Spandauer weit weniger Verkehr als auf den anderen gesehen; vor allem stehende touristische Busse. Wenn in Brüssel die wichtigste Nord-Süd-Verbindung durch die Altstadt zur Fußgängerzone werden konnte, müsste es hier erst recht gehen.


    Ich finde, dass der Baunetz-Text negative Kommentare mit Formulierungen wie "historisierende Konsumwelt" geradezu provoziert - solange die ach so böhse Konsumwelt im Stil der Moderne bleibt wie das neueste Geschäftshaus im Nordosten des Areals, ist alles paletti? Haben denn Architekturstudenten nicht vor, nach dem Studium Geld zu verdienen und mit diesem zu konsumieren? Dass solche Sprüche wie zitiert ausgeleiert sind, macht sie nicht gescheiter. Die vielen Zettel belegen übrigens nicht, wieso die gesamte Leere leer bleiben sollte - nur einige Studenten möchten sie komplett bebauen, meist wird ein Ausgleich der Bebauung und der Freiräume gesucht.

  • Die ist nicht mal auf der Google-Karte gelb gekennzeichnet wie die Durchgangsstraße Karl-Liebknecht u.a. - vor Ort habe ich auf der Spandauer weit weniger Verkehr als auf den anderen gesehen; vor allem stehende touristische Busse.


    Weil sie in Google nicht gelb ist ist sie für den Verkehr nicht so wichtig - interessante Logik.
    Bist du denn schon mal dort gewesen? Über die Spandauer - so kurz sie auch sein mag - fließt einiges an Verkehr von Friedrichshain aus über die Stralauer in Richtung Hackescher Markt/KLS/UDL. Dafür ist die Direktverbindung, es sei denn du fährst einen Umweg um den Alexanderplatz.

  • ^ Wir saßen mal sogar fast eine halbe Stunde lang auf einer Bank mit Blick auf den Brunnen und die Straße - der meiste Betrieb bestand aus Busrundfahrt-Ständen. Kein Vergleich zu manchen anderen Straßen der Umgebung. Wie dem auch sei - in Brüssel wurde sogar die wichtigste Verbindung quer durch die Altstadt stillgelegt, also die Spandauer könnte man ruhig stilllegen und die anderen Straßen um das Forum etwas zurückbauen.

  • ^
    Nun ja, ich kenne sie eigentlich vor allem unter der Woche als recht stark genutzte Durchgangsstraße.


    Wie dem auch sei, selbst wenn du sie zur verkehrsberuhigten Zone umwandelst und dort lediglich Straßenbahn verkehrt ändert das nichts an dem was ich weiter oben schrieb da wohl kaum davon ausgehen ist, dass irgendwann mal ein Gebäude zwischen dem RR und dem Plattenbau der anderen Seite der Spandauer gebaut wird.

  • @Bato
    Danke für das Löschen der auch von mir vorangetriebenen Spam, heute Früh wars spät und ich war echt ein wenig gereizt.


    Ich finde, dass der Baunetz-Text negative Kommentare mit Formulierungen wie "historisierende Konsumwelt" geradezu provoziert - solange die ach so böhse Konsumwelt im Stil der Moderne bleibt wie das neueste Geschäftshaus im Nordosten des Areals, ist alles paletti? Haben denn Architekturstudenten nicht vor, nach dem Studium Geld zu verdienen und mit diesem zu konsumieren? Dass solche Sprüche wie zitiert ausgeleiert sind, macht sie nicht gescheiter. Die vielen Zettel belegen übrigens nicht, wieso die gesamte Leere leer bleiben sollte - nur einige Studenten möchten sie komplett bebauen, meist wird ein Ausgleich der Bebauung und der Freiräume gesucht.


    Nun gut aber genauso könnte man argumentieren, wollen die Studenten nicht nach dem Studium Wohnen oder sich erholen[?]. Findest du nicht das es dort genügend Einkaufsmöglichkeiten gibt [inklusive eines Shoppingscenters]?


    Ob die "Moderne" dort so bevorzugt würde weiß ich nicht, ja es gibt Ideologische Forcierungen im Studium denen die welche wollen aber auch wiederstehen und ihre Nische finden. Unterm strich ist es ja eine Überlegung vom vermeiden von Stilpluralismus in dem man den nunmal größtenteil mit Nachkriegsmoderne bebauten Platz so lässt und in diesem Vokuabular weiterdenkt.



    Mal was anderes, als ich das letzte mal in Berlin war, befand sich im Pavillion-Bau ein Fitness-Center welches ich recht albern fand.
    Daher, wie beliebt und sinnvoll belegt ist der Fernsehturm-Pavillion eigentlich in Berlin?
    Und was haltet ihr davon ihn abzureißen und den Fernsehturm-Sockel im Sinne von Henselmanns-Entwurf ihm seinen Raketenschweifsockel zu geben?

  • Nun gut aber genauso könnte man argumentieren, wollen die Studenten nicht nach dem Studium Wohnen oder sich erholen[?]. Findest du nicht das es dort genügend Einkaufsmöglichkeiten gibt [inklusive eines Shoppingscenters]?


    Für die mögliche Bebauung im westlichen Teil der Leere wird öfters die Wohnfunktion über Läden und Gastronomielokalen vorgeschlagen, also Wohnen und Erholung in einem stimmungsvollen Lokal. Da kleinteilige Bebauung vorgeschlagen wird, die Läden wären keine großen Shops mit Massenware - vielleicht Kunstgalerien oder Souvenirläden.


    Ob die "Moderne" dort so bevorzugt würde weiß ich nicht, ja es gibt Ideologische Forcierungen im Studium denen die welche wollen aber auch wiederstehen und ihre Nische finden. Unterm strich ist es ja eine Überlegung vom vermeiden von Stilpluralismus in dem man den nunmal größtenteil mit Nachkriegsmoderne bebauten Platz so lässt und in diesem Vokuabular weiterdenkt.


    Da war schon Honecker mit dem Nikolaiviertel pragmatischer - da es dieses in der Nähe gibt, gibt es sehr wohl nicht nur die Nachkriegsmoderne. Diese gibt es auch sonstwo in der Stadt, fast überall, die Altstadt gab es nur auf einer relativ kleinen Fläche. Daher sollte eher das Nikolaiviertel gen Norden erweitert werden.

  • Bezüglichlich der Apologie von Klarenbach für Frau Lüscher ist noch einiges klarzustellen:


    1. Der Bezirk Mitte von Berlin, der jetzt an dem ganzen Verfahren Schuld sein soll (ein paar Posts vorher war es noch Klaus Wowereit Persönlich) ist keine selbständige Rechtskörperschaft, auch keine Gemeinde. Das Geld kam und kommt zu 100% vo SenStadtUm und - das wurde auch im Bausschuß des BA durch die Worte des Chefs des Tiefbauamtes deutlich: Wer bezahlt, bestellt. So steht folgerichtig auch in der Projektliste der Landschaftsplaner Monsigny-Levin als Auftraggeber: "Bezirksamt Mitte von Berlin für die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung"


    2. Die Ausschreibung oder den Wettbewerb, die Monsigny-Levin angeblich gewonnen hat, kannst Du mir doch sicher mit einem kleinen Link zeigen. Es gab 2009 ein kleines, senatsinternes Gutachterverfahren aber weder für die Gestaltung noch für die Ausführung einen Wettbewerb. Deshalb ist das Gebiet in derweil 4 Bauabschnitte aufgeteilt worden, um unter der ausschreibungspflichtigen Bauvolumengrenze zu bleiben.


    3. Natürlich werden Beschlüsse durch änderne Beschlüsse geändert. Das Abgeordnetenhaus hat 2014 einen städtebaulichen Wettbewerb für das Areal gefordert (und der Beschluß fußt auf der Koavereinbarung) dem sich Regula Lüscher verweigert. Da ist doch an Klarheit nichts zu ergänzen? Deine ständige Verweise auf Beschlüsse aus einer Zeit, als die Stadt noch von Eberhard Diepgen und der CDU regiert wurde, können doch die aktuellen Beschlüsse der jetzigen Regierung nicht relativieren.


    4. Die Behauptung, dass die Gemeinde St. Marien für die Fällung der Bäume verantwortlich ist ist eine glatte Lüge. Die hygienischen und sozialen Umstände rund um den Kirchensockel waren derart, dass die Bausubstanz des Gotteshauses ernsthaft Schaden nahm. Der Vorschlag, die nördliche Baumreihe - die im übrigen durch das fortwährende Dagegenurinieren des sozial explosiven Wochenendgemischs der feierwütige Jugendlichen stark geschädigt waren - kam von Monsigny-Levin bzw. von SenStadtUm. Auch hier erfolgte eine Vergabe ohne Ausschreibung.


    Also: immer schön bei den Fakten (Klarenbach) bleiben. Und dass diese sich in Umsetzung befindliche Umgestaltung des Rathausforums in einem gewissen, marginalen Gegensatz zu der vom Senat ausgerufenen "völligen Ergebnisoffenheit" des vom Senat initiierten Verfahren "Neue Mitte - Alte Liebe" befindet ist wahrscheinlich auch nur eine fata morgana. Jaja, Klarenbach, vor allem Regula Lüscher hat damit nichts zu tun.