Humboldthafen OVG-Projekt [realisiert]

  • … kann das Viertel schlicht nicht noch ein Gebäude dieser Art verkraften. Außerdem sind die vorherrschenden Farben Weiss und Grau.


    Ich möchte jetzt nicht den Schlaumeier spielen. Aber ich erinnere mich, daß sich in diesem Thread vor einigen Monaten so mancher Forist negativ über die grüne Fassade des BMBG-Neubaus geäußert hat. Ich war damals einer der wenigen, die die grüne Farbwahl verteidigt haben.


    Jetzt zeigt sich, wie wertvoll die grüne/minzfarbene BMBF-Fassade für dieses Viertel ist. Das cremefarbene Grün bringt etwas Erfrischendes in dieses grau-weiße Viertel und stellt eine wertvolle farbliche Abwechslung dar zwischen den immer gleichen weiss-grauen Langweiler-Bauten.

  • Gerade weil das Viertel drumherum so einheitlich und streng bebaut ist, würde sich ein Bau wie der von LukaToni vorgeschlagene perfekt für diese Stelle eignen. Er würde die Monotonie aufbrechen und für einen willkommenen Kontrast/Höhepunkt sorgen, ohne ein großes Durcheinander zu erzeugen. Ich stimme zu, hier sollte dringend etwas filigraneres hinkommen, als noch eine große klobige Box, gerne etwas Organisches. Bisher bin ich dennoch mit der Uferbebauung der Spree sehr zufrieden. Ich bin auch erstmal gespannt, wie sich der etwas gewagtere Neubau zwischen OVG und Ministerium machen wird.

  • TowerMaranhão sagt es besser, als ich es sagen konnte.


    Abgesehen vom Innenministerium, wo ich trotz der berechtigten Kritik von ulgemax dabei bleibe, dass ich gerne ein Rendering des Gebäudes nach zehn Jahren deutschem Regen sehen würde, bewerte ich die Architektur am HBF nicht notwendigerweise negativ. Aber eine organische anders farbige Alternative würde die Strenge auflockern und Monotonie vorbeugen.


    Auch ich freue mich über den grüne Farbe am Ministerium für Forschung und bin gespannt auf das Haus der Zukunft, auch wenn es für mich aussieht wie ein Wecker:-) zudem wird es seinen Kontrast nur bzgl der beiden es mehr oder weniger umschließenden Gebäudekomplexe entfalten können. Der Bau des Hauses schließt mein Ansinnen also nicht aus, sondern ergänzt es

    Einmal editiert, zuletzt von LukaTonio ()

  • ^ Nach wie vor finde ich den KSP Bau sehr enttäuschend. Mal abwarten, wie er fertig aussieht, oft wirkt es dann ja doch noch stimmiger. Die Abweichungen von der viel besser aussehenden Visu sind hier auf jeden Fall sehr ernüchternd.


    Zum Grundstück gegenüber: Ich würde es in zwei Häuser teilen. Diese Riegel sind zu wuchtig. Für Ministerien oder Behörden finde ich das ja noch o.K. aber für gemischte Büros sind solche horizontalen Riegel suboptimal.


    Ich stimme dem Wunsch nach Abwechslung zu und bin (fast) immer für Backstein. Ich könnte mir sogar einen Block mit Backstein- und einen mit Holzfassade vorstellen. Wenn der geplante Würfel dann noch komplett aus Glas gebaut würde, so könnte das Viertel enorm profitieren.

  • Baufortschritt 15.05.2015

    Das weisse Haus am nimmt immer mehr Gestalt an. Im Orginal wirkt es m.E. besser, als auf Fotos. Die Kubatur gefällt mir gut, die Farbe ebenso, ein höherer Fensteranteil und weniger Verkleidung wäre m.E. besser für die Optik gewesen. Ein ganz großer Minuspunkt sind die weit sichtbaren Fugen zwischen den Fassadenteilen. Das geht IMHO gar nicht. Die Seite zum Berlin- Spandauer Schifffahrtskanal gefällt mir am besten.


    Schön wäre es, wenn das Haus als oberen Abschluß eine vernünftige "Dachkrempe" spendiert bekäme, die ungefähr mit der der Höhe des sich auf dem Dach befindlichen Begrenzungszaunes übereinstimmt und farblich dunkler oder Silber gehalten ist.




    Humboldthafen 1 by Kleist Berlin, auf Flickr



    Humboldthafen 1 by Kleist Berlin, auf Flickr



    Humboldthafen 1 by Kleist Berlin, auf Flickr



    Humboldthafen 1 by Kleist Berlin, auf Flickr



    Humboldthafen 1 by Kleist Berlin, auf Flickr



    Humboldhafen 1 by Kleist Berlin, auf Flickr



    Humboldthafen 1 by Kleist Berlin, auf Flickr



    Humboldthafen 1 by Kleist Berlin, auf Flickr



    Humboldthafen 1 by Kleist Berlin, auf Flickr



    Humboldthafen 1 by Kleist Berlin, auf Flickr



    Weiß jemand von euch, was hier aktuell geplant ist und wie der Stand der Dinge ist, ob ein Baubeginn in Sicht ist ?



    Brache am Hbf by Kleist Berlin, auf Flickr


    eigene Bilder, gemeinfrei

  • Mir gefällt definitiv die Fernwirkung des Gebäudes nicht. Die Art und Anordnung, sowie die Einheitlichkeit der Gebäudeteile lässt spontan eher auf einen Gewerbepark an der Autobahn schließen. Es harmoniert auch irgendwie nicht mit dem Ministeriumsbau. Ich bin jedenfalls froh, dass der Großteil des Gebäudes von dem noch zu errichtenden Gebäude am Hbf verdeckt wird, der hoffentlich deutlich besser aussehen wird.

  • An einen Gewerbepark an einer Autobahn denke ich bei dem Gebäude zwar als Letztes, aber jedem seine Meinung, auch denen, die das Gebäude noch nicht mal in live gesehen haben.;)


    Ich finde eine andere Fernwirkung viel spannender, und zwar die des Charité Hochhauses im Hintergrund, dessen neue weiße Fassade ganz schön ähnlich aussieht wie die des OVG-Neubaus. Allerdings wirkt die Fassade der Charité viel ruhiger, fast schon wie eine quadratische graue Wolke am Himmel.

  • Weiß jemand von euch, was hier aktuell geplant ist und wie der Stand der Dinge ist, ob ein Baubeginn in Sicht ist ?


    mein aktueller stand ist, das dieses grundstück für baustellenlogistik der S21 zwischen HBF und Potsdamer Platz verwendet wird. Vermutlich als Ort für den Startschacht der TBM. Erst wenn der tunnel fertig ist, wird dieses Grundstück wohl bebaut werden. Bis dahin sollten rund um den HBF alle anderen freien flächen inklusive des grossen Bürowürfels auf dem Wahsingtonplatz bebaut sein

  • Auch wenn einige hier ja durchaus eine Qualität in dieser Art von Bauten erkennen, für mich ganz persönlich ist diese Art des Bauens nichts anderes mehr als Plattenbau 2.0.


    Man baut ein Betongerippe und wenn das fertig ist pappt man die Fenster mit angeschlossenen Fassadenteilen dran. Man hat dann die Wahl zwischen grauem, beigem, leicht grünem oder weißem Stein. Ferner stellt sich dann nur noch die Frage, wie breit die Fensterschlitze sein sollen.


    Bei allem Respekt, aber mit Architektur hat das nur noch begrenzt was zu tun. Es ist ein variabler Baukasten, der seine Berechtigung durchaus in gewissen Gebieten wie in Randlagen oder Instustriegebieten haben kann. Für diese Spitzenlagen ist das aber meiner Meinung nach einfach viel zu wenig.


    Im gesamten Bereich um den Hauptbahnhof hat man jedes Potential verschenkt. Bildungsministerium, Innenministerium, Bahnhofsvorplatz, Humboldthafen, alles irgendwie Architektur die keine mehr sein will. Schade.


  • Man baut ein Betongerippe und wenn das fertig ist pappt man die Fenster mit angeschlossenen Fassadenteilen dran. Man hat dann die Wahl zwischen grauem, beigem, leicht grünem oder weißem Stein. Ferner stellt sich dann nur noch die Frage, wie breit die Fensterschlitze sein sollen.


    Bei allem Respekt, aber mit Architektur hat das nur noch begrenzt was zu tun. ....


    Skelettbau mit Vorhangfassade hat sich wohl in den letzten Hundert Jahren als Bauweise für Büro- und Verwaltungsgebäude durchgesetzt. Schon das berühmte Shell-Haus in Berlin wurde Anfang der 30er Jahre so gebaut. Nahezu alle Hochhäuser werden so gebaut.


    Wenn das für dich keine Architektur ist dann bleiben ja nur noch kleine Gebäude mit gemauerten tragenden Außenwänden übrig.

  • An einen Gewerbepark an einer Autobahn denke ich bei dem Gebäude zwar als Letztes, aber jedem seine Meinung, auch denen, die das Gebäude noch nicht mal in live gesehen haben.;)


    Erstmal: Wie kommst du darauf, dass ich das Gebäude noch nicht live gesehen habe? Dennoch ist es doch wohl erlaubt, sich anhand von Fotos ein Urteil zu bilden. Was ich mit meiner Kritik meinte: aus der Entfernung kommt durch die Gliederung des Gebäudes die Wirkung von drei nebeneinander stehenden Geäuderiegeln mit einer einheitlichen Fassade auf, wie das oft in Büroparks der Fall ist. Zudem wirkt die Fassade für diese Lage doch recht simpel und aus der Nähe auch nicht ganz wertig.

  • Gegen die Bauweise an sich habe ich auch nichts, wenn man sich mehr Gedanken machen würde was man davor blendet. An sich ist es eine sehr ökonomische und sehr schnelle Art und Weise, Bauten zu errichten. Dagegen ist null einzuwenden. Mir ist die Bauweise ehrlich gesagt ziemlich egal, wenn denn architektonisch dabei etwas Ansprechendes rum kommt.


    Was man hier aber jetzt errichtet, das ist Austauschware aller erster Klasse. Es sind Fensterschlitze, wahlweise wild durcheinander oder gerastert wie beim BND Bau. Dann bleibt die recht überschaubare Auswahl an weißen, beigen oder grauen Natursteinplatten und wenn es selbst dafür finanziell nicht mehr reicht haut man eben Blech dran, wahlweise glatt oder geriffelt.


    Das wars. Und das ist auch alles in Ordnung, für Bürobauten auf der grünen Wiese oder im Industriegebiet alles okay. Aber an so markanten Plätzen der Hauptstadt, wo die Architekten doch immer rumheulen, die moderne Architektur bekommt null Chance und dann baut man einen billigen Kasten nach dem anderen, dessen Design man in drei Schritten nach dem Baukastensystem am PC in fünf Minuten zusammengestellt hat. Sorry, aber das ist nicht die Art und Weise, wie ich mir richtiges Bauen mit Anspruch und als Ausdrucksweise einer Hochkultur vorstelle.

  • Wir müssen wohl verstehen lernen, das die Zeiten einer auch für die Öffentlichkeit prägenden Stadtarchitekturkultur mit Stil und und und vorbei sind.


    Das was hier geschieht ist das Moderne, die entgültige ablösung von Architektur die man sich vor fast jeden Projekt erwünscht und dann Nüchtern aufgezwungen hingestellt bekommt.
    Ich glaube,das es im Moment nicht wirklich Interessiert wenn da etwas nicht gefällt.
    Die Leute werden sich schon daran gewöhnen und wenn nicht?


    Um so mehr So gebaut wird, um so weniger fallen solche Diskussionen mit dieser Art der Wortwahl aus.
    Es wird dann eher Oberflächlicher werden und verstummen.


    Das Viertel wird man mit viel Einsatz einmal feiern und im richtigen Licht präsentieren,
    so das solch Kritik keine großen Worte mehr sein werden.


    Fakt wird es wohl sein, das es nur noch in Ausnahmefällen zu einer Super Fassade im ganzen kommen wird.


    Man hat die Architektur vergessen.

  • @(dwt)


    ich stimme deinen Äußerungen in weiten Teilen Deutschlands zu, man muss aber auch festhalten, dass es doch eine zunehmende Gegenbewegung zu dem von dir beschriebenen Phänomen gibt.


    Man betrachte sich z.B. Frankfurt. Hier hat man doch genau das von dir beschriebene in der Altstadt versucht und ist schallend gescheitert, einfach weil die Bürger das nicht mehr mitgemacht haben, dass selbst zentralste Orte unserer Städte mit diesen PC-Standard-Design-Kisten zugepflastert werden.


    Und diese Bewegung ist doch nichts Neues. Man sieht es in Dresden, in Potsdam und ja an bestimmen Orten in Berlin, dass man sich diesem scheinbar alternativlosen Weg zur Nichtarchitektur nicht mehr ganz wehrlos hingibt.


    Niemand fordert die aufwendigsten und repräsentativsten Fassaden an jedem Ort unserer Städte, aber es gibt einfach Orte, wo man sich mehr einfallen lassen müsste und das Areal um den Hauptbahnhof ist ein solches Areal.


    Irgendwie hat man scheinbar vergessen, dass Architektur neben Literatur, Musik und Kunst mal der zentrale Ausdruck einer Kultur war. Es war Zeitgeist, Fortschrittsglaube, Innovation, Rückschau, Impuls, ein Multiplikator gesellschaftlicher Zustände.


    Architektur war auch ein Spiegel von Macht, Repräsentationsanspruch, von der Zurschaustellung von Aufstieg und Fall ganzer Dynastien. Man erinnere sich an die Firmenzentralen, Bankhäuser, Kaufhäuser. Es war so viel mehr als bloß ein Gebäude oder nur Architektur.


    Insofern sagt der derzeitige Unwille zur Architektur bzw. die zurschaugestellte Belanglosigkeit leider auch viel über unsere derzeitigen gesellschaftlichen Zustände der Oberflächlichkeit und der Entwertung von Bezug auf seine direkte Umgebung aus. Vielen ist einfach alles egal solange es das eigene Leben nicht direkt betrifft. Der Sinn für ein einendes gesellschaftliches Element, dass sich z.B. auch in Architektur manifestiert hat und ein Schaufenster eines gemeinsamen Empfindens war, ist leider irgendwann in den letzten 100 Jahren verloren gegangen.

    Einmal editiert, zuletzt von Odysseus ()

  • PC-Standart-Design-Kisten


    Was heißt denn "PC" in diesem Zusammenhang – "Politically Correct"? Wenn ja: Könntest Du bitte erklären, was das im Zusammenhang mit dem OVG-Bau bedeuten soll? Oder ist das nur Dein Lieblingsschimpfwort und trifft alles, was Dir nicht gefällt?

  • Ich meine mit PC dem Computer:lach: Es sind diese mit drei Tastendrücken zurechtgezimmerten Entwürfe. Fensterbreite auswählen, Naturstein oder Blech für die Fassade, dann noch schnell die Anordnung der Fenster, wahlweise wild verteilt oder gerastert und fertig sind diese schnell am PC dahin genudelten Bauten.


    Ich glaube manchmal, dass die Architekten gar nicht mehr wissen, ob sie den Entwurf nun für Berlin, Frankfurt, Bern, Helsinki oder Barcelona einreichen. Es wird einfach der Grundriss im PC programmiert und dann ganz schnell die Fassade mit drei vier Klicks am PC angepappt. Fertig. Und schon kann man mit dem nächten Projekt anfangen und macht da die fast gleiche Nummer, irgendwo wird der Entwurf schon nen Wettbewerb gewinnen.


    Aber sorry, dafür muss ich nicht Architektur studieren, da reicht nen Statiker aus.

  • Hoppla, mein Fehler! :achso: Jetzt hab' ich's kapiert. Sorry...

  • Obwohl das Fassadenmaterial bei Humboldthafen1 nicht aus Plastik besteht, sieht es aus, als wäre es Plastik. Es sieht billiger aus, als es ist. Humboldthafen1 ist an dieser exponierten Stelle ein echter Tiefschlag. Dieses wie Plastik wirkende Weiß macht mich einfach fertig! Da hätte man auch gleich das DDR-Außenministerium am Humboldthafen rekonstruieren können. Das wäre sogar besser gewesen, da das DDR-Außenministerium die deutlich bessere Fassade hatte.

  • Was heißt denn "PC" in diesem Zusammenhang – "Politically Correct"? Wenn ja: Könntest Du bitte erklären, was das im Zusammenhang mit dem OVG-Bau bedeuten soll? Oder ist das nur Dein Lieblingsschimpfwort und trifft alles, was Dir nicht gefällt?


    Ich frage mich eher, was in diesem Kontext "Standart" heißen soll ... ;):cool::confused: