U-Bahn/S-Bahn/Tram - Planungen, Konzepte, Ideen

  • ^^ da denkst du aber falsch. Hier gibts ein schönes Diagramm, welche sogar "versteckte" Schulden zB in öffentlichen Unternehmen miteinbezieht: http://www.haushaltssteuerung.…-2013-im-laendervergleich


    Verschuldeter als Berlin ist pro Kopf - und das ist schließlich die relevante Größe für die Leistungskraft eines lokalen Gemeinwesens - nur noch Bremen. Berlin ist aber immernoch nahezu um den Faktor 10x so hoch verschuldet, wie die Bayern und Sachsen (was schön belegt, dass man das auch nicht immer auf die deutsche Teilung bzw. Lasten der Wiedervereinigung schieben kann, mithin hatte Berlin sogar die besseren Startchancen als Sachsen, man denke an den int. bekannten Namen und nicht zuletzt daran, dass man sich mit einer Westhälfte vereinigte, die bereits 1990 gut im Futter war).


    In Berlin wird das Geld in Zukunft eher noch rarer, denn aktuell stagniert die Verschuldung dank der historischen Niedrigzinsen. Wenn die Zinsen, die Berlin für seine Schulden am Kapitalmarkt zahlen muss, aber mal wieder zum langjährigen Durchschnitt zurückkehren, dann wächst allein durch Zins und Zinseszins die Verschuldung mit großen Schritten weiter, selbst wenn kein Cent Neuverschuldung mehr dazu kommt. Und dadurch wird ein noch immer größerer Teil der Einnahmen für den Schuldendienst verwendet werden muss, die klassische Überschuldungssituation, in der Unternehmen und Privatleute "Insolvenz anmelden" würden. Das kann ein Bundesland aber nicht, das kann nur immer mehr alle nicht gesetzlich zwingenden Ausgaben zusammenstreichen. Beispielsweise Investitionen in den ÖPNV, der ja ohnehin schon ein chronisches Zuschussgeschäft ist. Das ist die ganz sachliche und harte Faktengrundlage um die man nicht herumkommt. Neue U-Bahnen gibts nicht mehr in Berlin.

  • Ist schon mal dran gedacht worden die U5 mit der U8 zu verbinden? Eine Variante U85. Dann könnte man die Europacity an die U-Bahn anschliessen und eine Verbindung via Leopoldplatz bis zur U8 schaffen. Sicherlich eine enorme Verbesserung der Anbingung an den Hbf.

  • ne meinte via Leopoldplatz bis dann zur U8 nach Norden weiter. Dann hätte man vom Hbf aus am Leopoldplatz Anschluss zur U6 + U9 und dann noch eben an der Osloerstr. zur U8. Das wäre doch extrem sinnvoll.

  • ^^
    Vom Leo zur Osloer fährt doch schon die U9, vom Hbf nach Wedding fährt zukünftig die S21, dort hält auch die U6. Das sollte wohl reichen.
    Abgesehen davon endet der U55 Tunnel nicht hinter der Station, sondern erst nach / in einer Kurve hinter den Fernbahngleisen in Richtung Moabit. Das wäre die falsche Richtung um in den Wedding zu kommen.

  • das ist klar, aber es gibt ja Weichen :D


    Die jetzige bzw S21 Variante ist aber schon mit einigen Umsteigern verbunden. Das ist immer lästig. Und es ging mir auch um die Europacity. Die erstreckt sich ja nicht nur 200m um den Hbf rum, sondern zieht sich knapp 1km lang.



    ab mir erlaubt eine schnelle Skizze der Idee anzufertigen:


    https://www.mediafire.com/?eb8p3k4pzgycx93




  • ALso man sollte ein Gesamtkonzept haben. Den Hbf kann man natürlich idealerweise mit der U4 anbinden. Das dringt sich ja beinahe auf. Natürlich wäre das eine hoch attraktive Verbindung in die City West. Sonst gibts ja nur die S-Bahn und damit erreicht man nich die mittleren Gebiete.


    Ich wäre allerdsings für ein größeres Konzept.
    Mein Vorschlag wäre die Nord Süd S-Bahn nach dem Bhf. Friedrichstr. umzuleiten. Und zwar in einem logischerweise neues Tunnelteil, direkt parallel zur Fiedrichsstr. bis zum U-Bahnhof Oranienburger Tor. Dann hätte man dort U + S Bahn an einem zemtralen Punkt. Weiter kann man die U4 vom Hbf (wenn sie dann mal erbaut sein sollte) bis zum Oranienburger Tor verlängern und man hat so ein U-Bahn Kreuz mit S-Bahn Anschluss.


    Nach dem Oranienburger Tor die S-Bahn wieder auf die alte Nord Süd Tunnel einfädeln lassen, in etwa südlich des Nordbahnhofs.


    So würde ich das angehn. Sicherlich ein Megaprojekt, aber im Vergleich zu China oder dem Emiraten ein Witz, und D hat schliesslich genausoviel Potential bzw. finanzielle Möglichkeiten.

  • Sicherlich ein Megaprojekt,


    Und für das Land Berlin finanziell in keinster Weise stemmbar.


    Edit: man ist es ja mittlerweile gewohnt von außen vorgehalten zu bekommen, dass Berlin das Geld aus dem Länderfinanzausgleich mit offenen Händen ausgeben würde. Dass aber gerade ein Münchener solche für die Stadt kostspieligen Vorschläge macht verwundert mich schon ein bisschen.

  • haha^^ Ja das mag man so im allg. denken. Mein Vater hat 2013 eine 3 Zi Whg in Berlin gekauft. Hin und wieder war ich dort. Berlin ist genauso nett wie München. Mein Bester Freund von M wohnt seit 2012 wieder in b. Das war damals echt hart. Aber jetzt ist es perfekt.


    Also früher dachte ich über den Länderfinanzausgleich auch so bei es aus Ihrer sicherlich überspitzten Formulierung klingt. Aber dann habe ich mal eine off. Statistik vom Bundesamt der Finanzen gesehen. Daraus ging hervor, das Bayern bis heute am allermeisten aus dem Topf des Länderfinanzausgleichs bekommen hat. Bis 1989 war das das Fall. Dann haben wir angefangen einzuzuhalen. Und Hessen & Niedersachesen haben über die ganzen Jahre bis 1989 Bayern das meiste Geld "spendiert".


    Wenn man das weiss, relativiert sich doch einiges.




    Ps. Würde 2-3 Mrd € für das Projekt veranschlagen. Das ist nicht unmöglich.


    mfg.

  • Kleiner Tipp: die Rechtschreibung kann man bis 15 min nach Abschicken des Beitrages immer nochmal überpüfen und den Beitrag gfls. ändern ohne, dass die Boardsoftware ein Vermerk hinzufügt.


    Ps. Würde 2-3 Mrd € für das Projekt veranschlagen. Das ist nicht unmöglich.


    Nicht unmöglich, dass es so viel kostet oder dass sich Berlin das leisten könnte? ;)

  • ein Scherz oder? 2-3Mrd. werden am Flughafen draufgeschlagen. Auch 5 können es werden, oder sogar eine Appokalypse mit komplettem Neubau nachdem 5Mrd pulverisiert wurden. Das ist alles Betrachtungssache.

  • Gut, dass den BER erwähnst. Ein weiter Grund weswegen sich die Stadt erst recht keinen unterirdischen, teuren Ubahnbau leisten kann. Alles Betrachtungssache...

  • Jetzt ist aber mal gut.
    1. Im Tunnel lassen sich nicht so einfach Weichen einbauen. Da fehlt dann nämlich das nächste Tunnelstück. Und man kann Tunnel auch nicht so einfach "abzweigen", die Statik hat da ein nicht unwesentliches Wort mitzureden. Kann halt sehr kostspielig werden.
    2. So ne Milliarde, oder 2 oder 3 regnet nicht vom Himmel. Bei der Finanzlage Berlins und der BVG nicht darstell- und vermittelbar. Damit das klar ist, ich bin durchaus für Ubahn Ergänzungen im Berliner Netz, aber bitte zunächst sinnvolle Verknüpfungen und keine zu S- Bahnen parallelen Linien, die ohnehin schon hinderte von Millionen kosten.

  • ... am Wichtigsten erscheint mir nicht der Neubau von Strecken, sondern der Unterhalt der bestehenden. Beispiel U1 aber auch die S1 . Seit Jahren fast jährlich wochen/monatelange Unterbrechungen wegen Bauarbeiten. Erst werden die Signalanlagen, ein paar Monate später dann die Gleise, dann wieder mal die Konstruktion saniert / erneuert. Mit etwas mehr Kapitaleinsatz und besserer Koordination könnten weniger Stillstand erreicht werden. Dieses ständige über Jahre hinweg bauen auf einer Strecke nervt gewaltig und lässt ÖPNV Nutzer zu Autofahrern werden.


    Zwei drei kleinere Ergänzungen des S / U Bahnnetzes und das war es. Größere Neuplanungen im U Bahnsystem erachte ich für vollkommen illusorisch. Die S 21 halte ich für überflüssig, besser wäre m.E. ein S Bahn Verlängerung nach Falkensee.

  • Da bin ich anderer Ansicht. Ich denke, die S21 ist absolut notwendig und leider wird es wieder mal 20 Jahre und mehr dauern bis sie vollständig gebaut sein wird.
    Der Kosten-Nutzen Faktor von Ubahnen sollte eigentlich dringend überarbeitet werden. Diese Bahnen müssen schließlich über hundert Jahre halten, wie man an der U2 und anderen Linien sieht.
    Wenn unsere Vorgänger die Ubahnen in Berlin nicht gebaut hätten - und die Investitionskosten waren damals in Relation zu allgemeinem Einkommen oder anderen Vergleichskriterien bestimmt genauso hoch wie heute - dann wäre ein Verkehrsinfarkt in Berlin und anderen deutschen Städten übrigens an der Tagesordnung.
    Leider werden Infrastrukturprojekte immer mehr als Kosten gesehen und nicht als Zukunftsinvestitionen. Sicherlich soll man Ubahnbau nicht gegen Kitaausbau, Schulsanierung oder andere Sozialleistungen gegenrechnen oder ausspielen, aber der Stellenwert ist in den letzten 30 Jahren ganz klar nach unten gegangen, weil kurzfristiger gedacht wird und man leichter gewählt wird.
    Gerade die vielgeschmähte U5 wird sich noch als Glücksfall erweisen, da durch zunehmenden Verkehr eine weitere Ost-West Achse neben der Sbahn absolut notwendig sein wird, der sofortige Weiterbau zur Turmstraße wäre Pflicht aber er wird nicht geschehen.
    Das gleiche gilt ebenso für die S21 als weiter Nord Süd Achse um den Hauptbahnhof anzubinden.
    Eigentlich hätte man eine Ubahn anstelle der Strassenbahn zum Hauptbahnhof planen und bauen müssen. In 20 oder 30 Jahren wird man sich darüber bestimmt ärgern, aber dann ist es leider zu spät.
    So wie es aussieht, wird Berlin kaum noch weitere Ubahn Kilometer bekommen, vielleicht noch 5 oder 10 Neubaukilometer in den nächsten 30 Jahren. Die Kosten für Instandhaltung des Netzes und des Komfortausbaus mit Liften, Rolltreppen usw. wird den Großteil des verfügbaren Geldes verschlingen. Ich bin kein Ubahn Fetischist aber ich denke einfach, dass eine effiziente Infrastruktur absolut Priorität haben sollte, besonders angesichts der Entwicklung, dass Großräume wie Berlin, München oder Hamburg in den nächsten 30 Jahren überproportional wachsen werden. Aber leider ist langfristige Planung, das heißt nämlich heute etwas bauen, was fertig ist wenn es dann benötigt wird, nicht mehr vermittel- und durchsetzbar.
    Wenn überhaupt wird erst geplant wenn der Druck schon so groß ist, dass man nicht mehr anders kann und dann dauert es eben nochmal 20 Jahre bis es fertiggestellt ist.

    Und letztendlich ist es nicht das Geld, das fehlt, sondern der politische Wille bei der Prioritätensetzung und der entsprechenden Kommunikation an die Allgemeinheit, das sollte man nicht vergessen.

  • Nach diversen Baupannen wäre eine komplett neue U-Bahnlinie die in ein paar Jahren angesichts der steigenden Bevölkerung, absolut sinnvoll und begründbar wäre mal eine ideale Möglichkeit sich als doch fähig zu beweisen, Grossprojekte zu stemmen.


    Eine neue Linie mit, sagen wir 15km, dürfte heute sicherlich 2-3Mrd € kosten. Grössere Linien sind sicherlich in der Relation billiger wie kleine Abschnitte wie die U55.
    Auf 15 Jahre Bauzeit verteilt ist das für eine Bundeshauptstadt absolut machbar. Eigtl, wenn die Wirtschaft weiter so zulegt, überhaupt kein Problem.


    Das entscheidet sich einfach anhand der Nachfrage und der Entwicklung der Stadtteile. Aus meiner Berliner Erfahrung denke ich es wäre absolut an der Zeit nachzulegen.


    Man muss auch sehen, dass sich Berlin und Deutschland, als super reiches Land, beinahe lächerlich macht wenn man jedes Infrastrukturprojekt zerredet, und zeitgleich in China oder Brasilien 60km U-Bahn im Jahr pro Metropole neu entstehen. So eine Blösse kann man sich eigtl. nicht geben.