2. S-Bahn Stammstrecke [Diskussionsthread]

  • Hab vorher gelesen Wolfsburg hat 120k Einwohner, und 120k Jobs. VW hat dort 74k Pendler täglich. Wäre mal interessant zu wissen wie die das dort packen. Ohne U und S Bahn.


    wolfsburg ist eine vollkommen autogerecht ausgebaute kleinstadt. alles strömt im berufsverkehr auf das gigantische werk zu. trotz maximal autogerecht: jeden morgen stau am Ende der A39 und der Braunschweigerstraße.

  • Andreas Lotte von der Landtags-SPD unterstützt Reiters Druck auf Bund und Freistaat. Er wies darauf hin, dass der Planungsstau bei der zweiten Stammstrecke eine Reihe weiterer Infratsrukturprojekte immer weiter hinaussschiebe und damit die Entwicklung der Gesamtregion ins Stocken geraten sei. Er wies auf die Bedeutung für den Wohnungsbau hin, da das Wohnungsproblem die Gesamtregion betreffe und nicht nur im Stadtgebiet gelöst würde.


    http://www.bundesverkehrsporta…eiten-tunnel-stellen.html

  • Regionalzugtauglichkeit ungewiss

    Laut einem Bericht des Münchner Merkurs ist ungewiss, ob die Bahnhöfe im 2. Stammstreckentunnel regionalzugtauglich sein werden. Der Grund dafür ist, dass bei S-Bahnen und Regionalzügen unterschiedlich hohe und lange Bahnsteige erforderlich sind. Bayerns Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) sagte zwar, wenn der Tunnel gebaut sei, werde die Bahnindustrie auch passende Züge haben. Im offiziellen Konzept dagegen werden die Regionalzüge jedoch nur als "Entwicklungsperspektive" bezeichnet.


    http://www.merkur-online.de/lo…eurer-werden-4447049.html

  • ja aber ohne eine U Bahn oder nur eine einzige SbAhn. Das finde ich schon heftig. Mei 78k Pendler ist halt 1/10 von M. Aber da verteilt sich ja alles besser, und man hat fast 10 S Bahn Linien und 6 U Bahn Linine. Plus Tram... Also das hat mich etwas verwundert :D

  • ^^


    Im Verhältnis ist Wolfsburg eben sehr weitläufig. Der Pendler aus Braunschweig kommt mit den Regionalexpress oder mit dem Auto. Da oben gibt es massig Fläche und die Straßen sind praktisch wie in München ausgebaut. Dagegen ist München extrem dicht und die vergleichsweise Straßen eng. Ist so ähnlich wie in den Nordamerikanischen Großstädten. Die Einfallstraßen in Ingolstadt oder Regensburg sind auch nicht kleiner als in München die Leopoldstraße oder Landsberger Straße.

  • Wolfsburg ist als kleine Großstadt in der heutigen Form keine 100 Jahre alt. Man hat 1938 den Grundstein für die Autowerke gelegt und entsprechend die autogerechte Stadt drumherum gebaut. Bis 1945 hieß die Stadt dann auch einfach "Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben" und wurde erst nach Kriegsende in "Wolfsburg" umbenannt, nach einem nahegelegenen Schloss. Sie wuchs dann besonders im Rahmen des Wirtschaftswunders und der Massenautomobilisierung und die war ja auch mit städtebaulicher Programmatik verknüpft, das war die Zeit wo bundesweit sehr gut ausgebaute Straßenbahnnetze eingestampft wurden ("schlimmstes" Beispiel, weil nichts übrig geblieben ist, ist wohl die Straßenbahn Hamburg) und diese durch Gefährte der Automobilindustrie, wozu ja gleichermaßen PKW und Omnibus zählen, ersetzt wurden.

  • Der Joachim Herrmann hat eh schon darauf hingewiesen, dass man für die 2. Stammstrecke auch Regionalzüge fahren lassen möchte.


    Ja, und man könnte genauso ICE´s fahren lassen. Der Hauptbahnhof wäre die einzige unterirdische Haltestation für diese Züge. An der einzigen Zwischenstation Marienhof könnten die Züge einfach zum Ostbahnhof durchfahren.


    Da die 2. Stammstrecke wohl ohnehin nur in der Rushhour wirklich ausgelastet sein wird, würde es der Rentabilität die fehlenden Pluspunkte einbringen.

  • Aber diese Zitat vom Herrmann ist ja an Absurdität nicht zu überbieten. Er "möchte auch Regionalzüge fahren lassen". Das muss man doch vorher wissen und planen und dann damit ein solchen Projekt von anfang an vorantrieben. Oder eben nicht. Aber aufeinmal nach 10 Jahren Stamm2 Geplane und Getue mit einem "ich möchte aber auch gerne noch dies und das" daherkommen. Das ist Slapstick pur!

  • Ja, aber das ist doch die ganze Angelegenheit ohnehin, und, entschieden ist die Sache immer noch nicht ! Es war beim Arnulfpark auch so. Anfang der 90iger lagen schon hervorragende Konzepte vor. Heute wird immer noch gebaut und das Ergebnis ist grauenhaft !


    Wer weiß was Mitte des Jahres entschieden wird ? Wer weiß, ob diese Entscheidung beibehalten wird ?Hoffentlich entscheidet man sich noch für eine Doppelnutzung der 2.Stammstrecke.


    Münchner Stadtplanung, besser als jeder Clown im Zirkus !

  • Also als Auswärtiger, der den euren Hauptbahnhof nur selten genutzt hat, wenn man S- und U-Bahn absieht , finde ich, dass er zwar keine architekonische Schönheit ist, aber funktional gut funktioniert. Von daher sehe ich keine Notwendigkeit für einen Neubau. Allerdings könnt er eine deutliche Aufhübschung schon vertragen. Die Einkaufsmöglichkeiten sind im Vergleich zu anderen Bahnhöfen recht lieblos und unübersichtlich. Aber ein Einkaufszentrum wäre sicher deplatziert, da ja die Innenstadt nur einen Katzensprung entfernt ist. Lieber Gastronomie und reisetypische Läden in einer Umgebung die zu verweilen einlädt, wenn man auf einen (verspäteten) Zug wartet.


    Die Idee mit den Fernzügen in der Stamm2 ist zwar verlockend aber nur mit separaten Gleisen möglich. Zu unterschiedlich sind das Beschleunigungsvermögen von Fernzügen und S-Bahn. Das würde aber bedeuten, dass Projekt noch viel teurer wird.
    Aber welche Partei stellt noch den Bundesverkehrsminister? Nichts ist unmöglich.

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  • Nein, man braucht keine 2 Gleise pro Richtung. Das unterschiedliche Beschleunigungsvermögen begünstigt eher den Ablauf. Die S-Bahn hat einen Stop mehr, sollte also mehr beschleunigen können bzw. kann mehr beschleunigen.

  • Also so ein ICE hält an einem kleinen Bahnhof so 2 Minuten. Davor muss er Bremsen und danach muss er beschleunigen und zwar berauf! In München dürfte er eher 4-5 Minuten stehen. Wenn ich die Strecke Hamburg HBF Dammtor als Referenz nehme bekommt man so etwa 10 Fern- und Regionalzüge auf zwei Gleisen pro Stunden. Und hier müssen sie nicht in einer Steigung beschleunigen!


    Mit zwei Extragleisen könnte man wohl etwa 6-8 Züge je Richtung durch bekommen. Das wäre schon eine deutliche Beschleunigung und würde die Kapzität ganz ordentlich erhöhen und die Betriebsabläufe deutlich vereinfachen.
    Gemischt auf einem Gleis würde das eine das andere zu sehr behindern.
    Vielleicht könnten diese beiden Gleise den Holzkirchener und/oder den Starnberger Bahnhof überflüssig machen ...

  • Nicht zu vergessen die unterschiedlichen Bahnsteighöhen. S-Bahnen halten an 96cm hohen Bahnsteigen.

  • Ja, das ist alles richtig, aber kein Hindernis. Architektur beschäftigt sich damit, Lösungen zu entwickeln.


    Was man bräuchte wäre ein 4-gleisiger Bahnhof am Hauptbahnhof. Der ICE fädelt dort auf seinen eigenen Bahnsteig aus und dann wieder in den 2-gleisigen Tunnel ein. Am Ostbahnhof fährt er oberirdisch in den normalen Bahnhof ein.


    Eine flexible, differenzierte Nutzung wäre also möglich. Das Fahrgastverhalten würde wohl zeigen, dass es Stoßzeiten gibt, an denen die Strecke überwiegend von der S-Bahn genutzt werden müsste. In den anderen Zeiten könnte man den normalen Bahnverkehr erhöhen.


    Natürlich kostet diese Lösung mehr. Aber sie ist diesbezüglich nicht zu vergleichen mit dem völlig überflüssigen Luxus eines Muc21.

  • Naja, der KAtzensprung zur Fussgängerzone ist erfahrungsgemäss für den Durchschnittspendler bereits zu weit, und Pendlerbedarf sit dort auch weniger vorhanden. Pendlerbedarf ist auchw as anderes als (Fern-) Reisendenbedarf. ein moderner Bahnhof sollte für beide Gruppen, Pendler und fernreisende, alles benötigte preiswert und in ausreichender Auswahl (-> Konkurrenz) bereithalten.
    Wie weit der "Katzensprung" in Realität ist sieht man in den unterschiedlichen Preisniveaus die sich an den Bahnhöfen auf solchen Entfernungen ausbilden können.


    Bezüglich Stamm 2 - mir gefällt nach wie vor nicht dass Stamm2 völlig unnötig tief liegt, hier würde ein Kreuztausch mit Stamm1 die Höhenlagen entflechten und die WEge verkürzen (Stamm 1 bekommt einen neuen Halt am Hbf etwa da wo er für Stamm 2 vorgesehen ist, Stamm 2 übernimmt den bisherigen Halt von Stamm 1. Die Herti-Tiefgarage wird für Stamm 2 durchbohrt.


    Eine Fernverkehrsverbindung direkt Ost-West , die auch für regionalzüge genutzt wird, ist auch in München notwendig. Die Gründe, warum Kopfbahnhöfe trotz ihrer vielfältigen Probleme gebaut wurden, sind nicht mehr aktuell, deren ANchteile aber sehr wohl.
    Allerdings hätte diese strecke zeitgleich zur S-Bahn ihren Maximalverkehr, entsprechend wird man schon an Kapazitätsoptimierende Massnahmen denken müssen, eventuell auch an ein drittes Gleis, vielleicht auch an ein viertes. Über den ganz dicken Daumen geschätzt würde etwa jeder 4. Zug am Hbf über dieses Gleis laufen. Dafür würde der ganze Bereich östlich von München verkehrlich deutlich aufgewertet.

  • Ja, das ist alles richtig, aber kein Hindernis. Architektur beschäftigt sich damit, Lösungen zu entwickeln.


    Das ist aber nicht nur eine Frage der Architektur, sondern vor allem der betrieblichen Technik des Eisenbahnverkehrs. ICE an 96er Bahnsteighöhe ist nunmal einfach nicht möglich. Und einen nagelneuen Tunnel zu bauen, der Fahrgästen keinen barrierefreien Zugang in ein Massenverkehrsmittel ermöglicht ist auch nicht unbedingt sinnvoll.


    Ganz zu schweigen davon, dass man langsame Fernzüge in der Tat nicht mit schnellen Massenverkehrsmitteln auf einer zweigleisigen Strecke ohne Überholmöglichkeiten mischen sollte.

  • Die S-Bahnen der Stamm 1 sollen also zwischen Hackerbrücke (Nordseite des Gleisfelds) und Hauptbahnhof (etwa da wo er für Stamm 2 vorgesehen, also Südseite des Gleisfelds) einmal quer über's Gleisfeld, und dabei gleichzeitig noch tief runter? Um dann am Stachus wieder auf das alte Gleis einzufädeln?
    Das würde auf ziemlich langen Ausfall der Stammstrecke(n) rauslaufen, da ja die nötigen Umbauten gemacht werden müßten.


  • Eine Fernverkehrsverbindung direkt Ost-West , die auch für regionalzüge genutzt wird, ist auch in München notwendig. Die Gründe, warum Kopfbahnhöfe trotz ihrer vielfältigen Probleme gebaut wurden, sind nicht mehr aktuell, deren ANchteile aber sehr wohl.


    Damit hast Du zweifellos Recht, allerdings würde ich notwendig durch wünschenswert ersetzen.
    Und wenn man das vor hat sollte man das mit der Stamm2 zusammen machen.


    Alle beschriebenen Vorteile sind nicht von der Hand zu weisen. Allerdings besteht keine Notwendihleit auf Grund von Kapazitätsengpässen. Da drückt es anderen Ortes deullich mehr.
    Das Problem in München dürften die vielen kreuzenden U-Bahn-Trassen sein, die es notwendig machen die Stamm2 so tief zu legen

  • Das ist aber nicht nur eine Frage der Architektur, sondern vor allem der betrieblichen Technik des Eisenbahnverkehrs. ICE an 96er Bahnsteighöhe ist nunmal einfach nicht möglich.


    Natürlich ist das nicht möglich. Deshalb müsste man ja einen 4-gleisigen unterirdischen Bahnhof bauen, damit ein Gleis pro Richtung mit einem 96er, das andere mit einem ICE-tauglichen Bahnsteig ausgestattet werden kann.

  • Die Bahnsteighöhe ist doch fast noch das kleinste Problem dabei. Durch die Stamm2 sollen alle 5 Minuten S-Bahnen rollen und die Pünktlichkeit und Verlässlichkeit des Systems deutlich verbessern. Mit Fernzügen, die eine gefühlte Ewigkeiten brauchen um einigermaßen in Wallung zu kommen, ist das absulut nicht Machbar.