Phu ... 171 Seiten ... wie soll man da noch etwaige Neuigkeiten rausfiltern?! Da müsste man sich ja jede Woche 20 Seiten nach irgendwas ggf. Relevantem durchlesen!
Könnte man nicht das ganze Gelaber in einen Diskussionsthread verschieben?
Zukunft des Rathausforums / Marx-Engels-Forums
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Sehr gut. Was gibt's Neues, Andi_777?
Ich kenne nur die Neuigkeiten zum Mendelssohn-Denkmal, zum Luther-Sockel und den bald kommenden Weihnachtsmarkt.
Der Neptun-Brunnen ist noch nicht entschieden, die Rückkunft des ME-Denkmals ebenfalls nicht und auch ob und wann diese Legislatur überhaupt noch der Wettbewerb, der in der Koa-Vereinbarung steht, auch nicht.
Offen ist auch, ob bei den Grabungen am Marienkirchhof etwas Substantielles gefinden wird.
Sonst: in der Mitte nichts Neues.
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Ich kenne mich mit dem Thema nicht aus, aber nur weil mans nie gesehen hat, heißts ja nicht, dass es das alles nicht gab. Kommt eben drauf an, wo man sich überwiegend oder sogar ausschließlich aufhält. Wenn ich mich hier (also ein x-beliebiger Ort) aufhalte, sehe ich auch keine Nutten, Junkies oder Penner. Gehe ich woanders hin, schon. Oder man sieht einfach und/oder erinnert sich nur daran, was man sehen bzw. an was man sich erinnern will.
Aber zurück zum Thema...Diese ganzen Ossi-Wessi-Nazi-Kommi-Diskussion in diesem und dem Garnisonkirchen-Thread artet ja langsam echt aus. Mir vergeht schon die Lust, hier überhaupt noch was zu schreiben/lesen...
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Also an Neuigkeit zum Rathausforum gibt es wohl nur das zu berichten:
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Ja, offenbar. Da wird ein externer Dienstleister gesucht um den Dialog zu initiieren. Klingt für mich nicht danach als wenn - wie in der Koalitionsvereinabrung beschlossen - in dieser Legislaturperiode noch ein Wettbewerb zur Neugestaltung des Areals stattfindet.
Vor der Marienkirche wird schon das neue Planum angelegt, auf dem dann Teile der Grundrisse der Vorkriegsbebauung mit Cortenstahlstahl nachgezeichnet werden soll. Archäologen sind an diesem zentralen Ort wohl noch nicht im Einsatz, dafür liegen auf dem Aushub jede Menge Knochen - wird wohl jemand nach seinem Wienerwaldbesuch entsorgt haben.
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Es gibt einen neuen Entwurf zum Rathausforum - diesmal von modernistischer Seite. Offenbar (würde Klarenbach schreiben) sehen die Befürworter des status quo ihre Felle wegschwimmen und kommen mit Teilbebauungsentwürfen um die Ecke.
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^ Was für ein Entwurf, ist der ernst gemeint oder Satire?
Amphitheater zur Spree, Zentralbibliothek, Berlin-Pavillion (sic!), Medienfassade zur sommerlichen Projektion von Berlin-Filmen (sic!), Platz der Demokratie, Kristallkugel, ein zweites, versenktes Amphitheater, innovatives Lichtkonzept, Alt-Berliner Rathausreste und als Krönung unterirdische Geschäfte (sic!!!)
Es soll also ein multifunktionaler Multifunktionsplatz mit multifunktionalen Installationen und multifunktionalen Architekturen entstehen. Ein rundum überzeugendes Projekt
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GHB fordert Wiederaufbau des Neuen Marktes
Die Gesellschaft Historisches Berlin (GHB) will laut einem Bericht der Berliner Morgenpost mit dem Wiederaufbau des Neuen Marktes einen Teilbereich des Rathausforums neu beleben. Für ihren Vorschlag wirbt sie in einer aufwendig gestalteten Broschüre: Im Sinne einer Stadtreparatur nach historischem Vorbild soll die Fläche zwischen Rotem Rathaus und Marienkirche basierend auf dem Grundriss aus dem 17. Jahrhundert dicht bebaut werden.
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Der Vorschlag wird bei den Berliner Behörden sicher mit großer Begeisterung aufgenommen werden. Vorerst wird die schiefe Ebene als Skaterparadies vor der Marienkirche realisiert, weil man ja am Kulturforum die Erfahrung gemacht hat, dass das so toll ist.
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^^ Unter dem Morgenpost-Link gibt es eine ganz nette Visualisierung - während ich bisher eher für die Bebauung des Geländes weiter westlich war, die Visualisierung finde ich überzeugend. Bis auf den Stand in der Mitte - in den EGs der wiederhergestellten Häuser müsste es doch genügend Gastronomiefläche geben. Ich halte grundsätzlich nicht viel von eingeschossigen Pavillons inmitten der Großstädte - entweder richtige mehrgeschossige Bebauung oder Begrünung oder Freiraum. Oder ist das ein Brunnen, der nur bei geringer Auflösung, mit Markisen der Häuser im Hintergrund, wie ein Gastro-Stand wirkt? (Im Text habe ich keine Erläuterung gefunden)
Dass im Artikel Sichtbeton und viel Glas für diesen Ort abgelehnt werden, ist plausibel. Für sowas gibt es andere Standorte.
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Die Visualisierung zeigt ziemlich deutlich die Problematik einer so kleinteiligen Bebauung. Es wirkt wie eine künstliche Puppenstube innerhalb der recht großen Wohnbebauung und den großflächig angelegten Straßen.
Ich denke das passt so nicht hin und ich kann mir auch nicht vorstellen, daß dies realisiert werden wird.
Eine Blockrandbebauung mag ja durchaus sinnvoll erscheinen um die großen öden Flächen etwas einzufangen, aber diese müsste mindestens die Größe der geplanten Schinkelplatzbebauung haben um nicht total verloren bzw. deplatziert zwischen der jetzigen Bebauung zu wirken.Egal was man bauen wird, es wird nicht richtig passen, weil einfach die unsägliche Bebauung mit den Plattenbauten die Ansicht des Rathausforums dominiert und leider auf keinen Fall abgerissen werden wird, jedenfalls nicht in den nächsten 20 Jahren, von daher ist für mich das ganze Areal bis auf weiteres sowieso vermurkst.
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Leider geht der Morgenpost-Artikel nicht weiter darauf ein, dass die derzeit durchgeführten und vom Bund geförderten Freiflächengestaltungen vor allem das Ziel haben, den aktuellen Zustand zu konservieren und jegliche Bebauung zu verhindern. DAS ist praktizierte Stadtplanung in Berlin unter Leitung der Senatsbaudirektorin Regula Lüscher. Eigentlich ein Skandal, aber keinen scheints zu kümmern.
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Ein Skandal ist es doch nur für diejenigen, die den Status quo ändern wollen. Die Mehrheit der Bevölkerung in Berlin und besonders der Architekten und Stadtplaner will doch keine rekonstruierte Altstadt.
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^ Dem schließe ich mich an. Weit und Breit kein Skandal. Und diese schauerliche Visualisierung bestärkt mich nur in meiner Ablehnung eine Möchtegernaltstadt aufzubauen. Es wird hoffentlich nie soweit kommen.
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Was "die Mehrheit der Bevölkerung" will ist unbekannt. Das wissen auch meine beiden Vorredner nicht - sie schliessen von sich auf andere.
Die postmoderne Umgestaltung des Büros Monsigny-Levin im Auftrage der Verwaltung hat zum Ziel den Veränderungsdruck, der unzweifelhaft auf dem Areal liegt, zu nehmen. Ähnliches hat Senator Hassemer kurz nach der Wende mit dem Alexanderplatz getan.
Dass bei dieser Neugestaltung das alte Konzept beibehalten und um bekannterweise antiurbane Effekte wie z. B. Schrägebenen und Sichtbetonflächen ergänzt wird zeugt davon, dass diese Ort stark ideologisch aufgeladen ist. Man lernt auch nicht aus Fehlern wie am Kulturforum.
Im Frühjahr 2015 beginnt dann der "Moderationsprozess" über die künftige Gestaltung des Rathausforums, dann der Wettbewerb, der dann geplant im Wahlkampf 2016 untergehen wird, sodass diese Legislatur ohne konkrete Beschlüsse zum Rathausform endet. Des ist das Ziel der Senatsbaudirektorin. Am Winter 2016 gibt es dann eine neue Regierung, die erneut die Lanze zum Ritt auf die Windmühlen einlegen wird! Auf, Rosinante!
Alles in allem steht man nur verwundert daneben und staunt wie unfassbar reich diese Stadt ist, dass man soviel Geld in den Prozess und so wenig Überlegung in eine Zieldefinition steckt. Letztendlich traut sich eben keiner irgendetwas und so werden die Schlagzeilen über die Ecke auch in den nächsten Jahren beständig bleiben.
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Wir müssen doch mal die Kirche im Dorf lassen. Das Rathausforum ist eine gestaltete Fläche mit großstädtischem Anspruch und klarem Bezug auf den Fernsehturm und die umgebende Bebauung. Nun kommt irgendeine Gruppe und stellt Forderungen, die durch nichts legitimiert sind, kritisiert Freiraumgestaltungen, usw. .
Genauso gut könnte eine private Jagdgesellschaft daherkommen und fordern den Tiergarten einzuzäunen, aufzuforsten und wieder in ein Jagdrevier zu verwandeln.
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^Genau! Die Kirche im Dorf lassen. Und eben nicht in einer zugigen Freifläche ohne jeden Bezug der über 800jährigen Geschichte Berlin. Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.
Die "Jagdgesellschaft" schreibe ich mal der Silvesternacht zu...
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In Frankfurt kam irgend so eine Gruppe und baut einen Teil der Altstadt wieder auf. Von verschiedenen Stellen der Altstadt sieht man umliegende Hochhäuser, die an Massstäblichkeit die Berliner Plattenbauten weit übertreffen, dennoch kommt niemand auf die Idee, die Altstadt würde wie eine Puppenstube wirken. Sie wirkt, wie die Häuser halt wirken, normal und ansprechend - die Dimensionen der Höhepunkte werden zusätzlich betont.
Die Visualsierung im Artikel veranschaulicht ein weiteres Problem der Plattenbauten - sie sind nicht nur hoch, sondern die Einheitsfassaden besonders breit. Die letzten Tage erlebte ich die Altstadt in Valencia, von der große Teile im Spanischen Bürgerkrieg zerstört wurden (eine vergleichbare Situation wie in Berlin) - an diesen Stellen wurden mehrere Quartiere im Stil wiederaufgebaut wie der ältere Teil der KMA. Oft gibt es neben historischen Kirchen und Altstadthäusern Blockrandbebauung mit 8-10 Geschossen, einige Höhepunkte selbst in der Altstadt reichen um 16 Geschosse hoch - und wirken reich verziert prachtvoll, aber genügend kleinteilig, um zu den Altstadt-Bauten zu passen. Sollten die Berliner Plattenbauten vorerst nur wärmegedämmt werden, müsste die Fassadenlänge kleinteiliger gegliedert und gestaltet werden. Ich sehe hingegen keinen Sinn, alles an einen städtebaulichen Missgriff anzupassen.
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In Frankfurt kam irgend so eine Gruppe und baut einen Teil der Altstadt wieder auf. Von verschiedenen Stellen der Altstadt sieht man umliegende Hochhäuser, die an Massstäblichkeit die Berliner Plattenbauten weit übertreffen, dennoch kommt niemand auf die Idee, die Altstadt würde wie eine Puppenstube wirken. Sie wirkt, wie die Häuser halt wirken, normal und ansprechend - die Dimensionen der Höhepunkte werden zusätzlich betont.
Die Hochhäuser stehen nicht direkt am Römer sondern mit einigem Abstand und sind somit für den Mikrostandort nicht weiter von Belang. Das Reko-Quartier zwischen Dom und Römer wird in eine vorhandene Altstadt-Struktur implementiert ohne hinterher als Insel wahrnehmbar zu sein.
All das sehe ich am Rathausforum als nicht gegeben.Hier mal eine weitere Visu von der GHB:
(C) Gesellschaft Historisches Berlin e.V.Das ist m.M.n. städtebaulicher Autismus. Es müsste sich in der Gegend schon einiges fundemental ändern damit hier keine Insellösung entsteht.
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Berlin besteht doch - bis auf die flächendeckenden Gründerzeitviertel - ausschliesslich aus Insellösungen. Über die von der GHB vorgestellte Architektur lässt sich streiten, städtebaulich ist das doch nur eine kleinteilige Revitalisierung des vorsozialistischen Stadtgrundrisses, wie gegenüber an der Rosenstrasse oder - modifiziert - im Nikolaiviertel. Trotz Flächenabreissen und Plattensolitäre ist diese Form des Städtebaus auch an diesem Ort nicht weit.
Ausserdem sind die Reste des gezeigten Neuen Marktes ja fast alle da, unter dem Pflaster. Der Luther kommt bis 2017 zurück, warum soll der Platz, der nach dem Alten Markt (heute Molkenmarkt) zweitwichtigster Marktplatz war nicht wiedererstehen?