2. S-Bahn Stammstrecke [Diskussionsthread]

  • Ein Ring bringt nur etwas, wenn ein wesentlicher Anteil der Fahrgäste an einer Ringstation tatsächlich ihr Fahrziel haben. Nur wegen eines kürzeren Fahrweges wird kaum jemand 2x umsteigen. Hierzu ist auch das Ringgebiet immer noch zu kompakt als dass man nicht auch mit nur 1x umsteigen im Zentrum rasch ans Ziel kommt. Also mit der massiven Entwicklung der Gebiete um die Ringstationen wird das was. Dazu schätze ich aber etwa die Notwendigkeit von mindestens 200 oder 300 tausend neuen Menschen an den Ringstationen. Dann wird die Variante ohne Effnertunnel realistisch.


    ABer das wäre doch so oder? Der ganze Norden ist schliesslich das Hauptwirtschaftsgebiet. Der Ostbahnhof ist sowieso immer gefragt zum An und Umsteigen. Der Süden als Verteiler auf alle 3 div. u-Bahnlinien. Aus dem Westen kommen jeden Tag sehr viele Pendler, speziell von Pasing. Das einzig dumme am Ring wäre dieser Tunnel den ich skizziert habe. Den müsste man schon bauen. Auf die genaue Lage kommts da ja nicht an, aber man kann einen Ring nicht um das äusserste Nordostende am Heizkraftwerk leiten. Das kannst niemandem vermitteln. Und wenn die Ecke am Heizkraftwerk Nord dann mal erschlossen ist, wie sie sagen, kann man ja den ring über eben jenes Eck dort ausbauen.


    ABer ich verstehe den Einwand mit den Menschen die dort ihr Reiseziel /Start haben müssen.


    Ganz interessant. Dieser gedachte Ring hätte ca 34km Länge. Der Berliner S-Bahn Ring hat 36km Länge, liegt aber von allen Seiten her relativ mittig in der Stadt. In München könnte man aber so argumentieren, dass die Stadt weiter wachsen wird. Allerdings d enke ich dass 1,6 eine Marke bleiben wird die kaum zu reissen sein wird.

  • ^^


    Die Stadtelite treibt doch alles dafür, dass man 1,6 bis 1,7 Millionen niemals knacken wird (siehe Prognosen + Städtebau). Ich sehe daher kein Potential für einen Vollring, der sicher erst mit der massiven Entwicklung der peripheren Gebiete zu rechtfertigen ist. Dazu bräuchte München dann schon um die 2 Millionen Einwohner.

  • Bitte lasst doch die Verkehrsplanung den Leuten, die dafür 5 Jahre studiert haben und jahrzehntelange Berufserfahrung gesammelt haben. Diese gerne in ganz Deutschland betriebene Trivialisierung der Infrastrukturplanung ist ABSOLUT KONTRAPRODUKTIV!

  • Naja wegen einen freien Link muss man sich nicht beklagen. Und nein ich plane weiter. Freies Land, freie Planung.

  • 2. Stammstrecke verzögert sich weiter

    Da die Bahn wichtige Unterlagen zu spät beim Eisenbahnbundesamt eingereicht hat, wird sich das Genehmigungsverfahren für den westlichen Bauabschnitt der geplanten 2. Stammstrecke zwischen Laim und Stachus weiter verzögern. Bayerns Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) ist laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung verärgert. Je später gebaut wird, desto teurer wird das Projekt.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…er-stammstrecke-1.2189421

  • Die werden es knicken. Kann mir nicht vorstellen, dass die Bahn sowas rein zufällig verschläft. Denke eher das ist Absicht, um alles noch weiter zu verzögern. Diese 2,57 Mrd sind doch absurd. Das doppelte wird nichtmal reichen, dass weiss die Bahn natürlich und leitet lieber jetzt schon mal die ganze Sache aufs Abstellgleis, um den Politikern damit eine Chance zu geben ihr Gesicht, wie auch immer, zu wahren.



    PS: In Berlin lass ich der neue HBF dort , nur das Gebäude mit den Tunnel nach Norden, das dürften 500m sein, soll ca. 4,5 Mrd gekostet haben. Das wäre dann die inoffizielle Zahl die man von der DB nicht veröffentlicht bekommt.


    Klar ist auch ein fettes Teil....aber so ein 7km langer Münchner sautiefer Tunnel mit einer grossen sehr schwierig zu bauenden Station unterm HBF und unterm M-Hof...da kommt auch schon was zam. Plus die Verzögreungen plus Klagen plus plus plus....


    5Mrd. +-500 wird er kosten! Da bin ich mir relativ sehr sicher.

  • Die Verzögerungen ergeben sich primär aus Personalmangel. Wir selber bearbeiten in einem kleinen Team spezielle Fragen zur 2. Stammstrecke. Da hapert es an allen Ecken und Enden und bräuchten eigentlich nochmal 2 erfahrene Ingenieure. Die laufende Woche komme ich wahrscheinlich an die 70 Arbeitsstunden heran. Mehr ist eben auch nicht drinn. Ich kann versichern, dass jeder der mir bekannten beteiligten Ingenieure in den Planungsbüros und bei der Bahn sein Allerbestes gibt. Insbesondere wenn man bedenkt, mit welchen auf München bezogenen Hungerlöhnen ein Planungsingenieur am Ende des Jahres seiner Familie Rechenschaft geben muss.


    Von Seiten der Bahn wird Stamm2 durch die DB Projektbau abgewickelt. Der Streik der Lockführer hat somit rein gar keinen Einfluss auch den Planungsfortschritt. Vielmehr rumort es wie bei der Lufthansa gewaltig innerbetrieblich, da eben viele Ingenieure (wie auch das restlich Fußvolk) es nicht verstehen, wenn man das Einkommen eines Lokführers in Relation zur Ausbildung und letztendlich den Stundenlohn bezieht. Ich tendiere wahrscheinlich diesen Monat gegen einen Stundenlohn von 3-4 Euro. Davon geht dann Miete und Kosten für das Leben weg. Ich hätte nicht viel weniger, wenn ich mich in der Harz4 Hängematte ausruhen würde.

  • Ich wundere mich immer wieder, dass bei solchen Projekten so ein hoher Planungs- und Abstimmungaufwand betrieben wird, während dann in der Bauphase die Kontrollen durch fähige Bauleiter fast völlig ausbleiben und von diversen Handwerkern die einfachsten Dinge verpfuscht werden, mit anschließend aufwändigen, kostspieligen und langwierigen Sanierungsarbeiten.
    Verdienen tun dabei meist nur die Rechtsanwälte. Und der heimische Betrieb, der die Ausschreibung unmöglich gewinnen konnte, der macht es dann doch im zweiten Versuch, wenn die Pfuscher längst über alle Berge sind.
    Mir fällt aber auch kein Masterplan ein, wie man diesen unguten Zustand der baulichen Selbstblockade auflösen könnte.
    Vielleicht wäre ein Anfang, dass nicht jeder ungelernte Leiharbeiter an Gewerke ran gelassen wird die in Sachen Gebäudeabdichtung, Sicherheit oder Brandschutz relevant sind.

  • Nein, der Kompetenz-Engpass und der Personal-Engpass liegt auf Seiten des Bauherren. Wie soll das auch funktionieren? Früher gab es ja mal das U-Bahn Referat in München. Die hatten über 35 - 40 Jahre lange Wissen und Personal sammeln können und waren dadurch in den sehr komplexen Bauvorhaben gut aufgestellt. Heute wird alle 20 Jahre nochmal ein 5 km langer Tunnel gegraben. Dafür will und kann man natürlich kein hochqualifiziertes Personal vorhalten. Dazu kommt natürlich noch der Umstand der extrem schlechten Entlohnung des Ingenieurpersonals in den Verwaltungen der öffentlichen Hand. Mit dem Resultat haben wir jeden Tag zu kämpfen: Meistens kommt in der Verwaltung auf mehr oder weniger 10 Hoppyingenieure - meist Frauen die zwischen Mutterschutz und Teilzeitarbeit pendeln oder FH-Fußvolk - gerade mal ein umfassend ausgebildeter kompetenter "alter Haase". Was sich in Deutschland lohnen würde, wären zentrale staatliche Stellen, die verschiedene sehr komplexe Aufgaben von Seiten des Staates als Bauherr lenken. Beim Wasserbau funktioniert das z.B. durch die BAW ganz ordentlich. Genau so eine Stelle bräuchte man für den Tunnelbau usw.... Dazu sind zwar höhere Personalkosten verbunden, die sich aber schlussendlich wieder gut rechnen werden. Dieses Institut (z.B. für innerstädtische Tunnel-/ Tiefbaumaßnahmen) bearbeitet dann natürlich deutschlandweit die nur noch wenigen anstehenden Projekte. Würde in München nochmal 100 km U-Bahn gebaut werden, so würde sich natürlich auch wieder lokal vor Ort eine Bündelung der Kompetenz rechnen. Aber ich schätze eben, dass in ganz Deutschland die kommenden 100 Jahre weit wengier als 100 km U-Bahn gebaut wird.

  • Das glaub ich aber nicht. In Hamburg werdens die U5 bauen ca. 35km. In M die U9 ca 10km? War jetzt eine Schätzung.


    In Berlin div. Erweiterungen und evlt in den kommenden 15-20 Jahren die U10 Phantomlinie, falls die Prognosen da so eintreffen sollten wie es jetzt aussieht.


    In F K N wird auch einiges dazukommen. Das macht relativ bald 100km. Ich tippe auf einen Nahverkehrsboom in den nächsten Jahren.

  • Ich tippe auf einen Nahverkehrsboom in den nächsten Jahren.


    Der Boom ist ja jetzt schon da, nur die Stadt schläft und tut nix.
    Der Anteil an Radlfahrern ließe sich auch locker verdoppeln, wenn man nicht zwanghaft jede noch so kleine Drecksstraße für KFZ offen halten müsste, sondern stattdessen vernünftigen Wege baut wie in den Nachbarländern.
    Das Absurde ist, dass selbst reine Anliegerstraßen nicht gesperrt werden, nichtmal wenn alle Anlieger dafür stimmen...

  • Ja. Ja. Ich kenne alle aktuellen Planungen im deutschsprachigen Raum. Die 100 km in 100 Jahren sollte nur verdeutlichen, dass in Deutschland die Zeit großer Neubaumaßnahmen am laufenden Band wie sie noch bis in die 80er und in München bis zum Jahr 2000 üblich waren vorbei sind. München hat in 35 Jahren 100 km Ubahn gebaut. Seit 10 Jahren kommt praktisch nichts dazu. Und in den nächsten 35 Jahre vielleicht noch 25 km. In allen anderen Städten bis auf Wien ist die Situation noch viel krasser.

  • Der Boom ist ja jetzt schon da, nur die Stadt schläft und tut nix.
    Der Anteil an Radlfahrern ließe sich auch locker verdoppeln, wenn man nicht zwanghaft jede noch so kleine Drecksstraße für KFZ offen halten müsste, sondern stattdessen vernünftigen Wege baut wie in den Nachbarländern.
    Das Absurde ist, dass selbst reine Anliegerstraßen nicht gesperrt werden, nichtmal wenn alle Anlieger dafür stimmen...




    Kann man so sagen. Ich würde erstmal alles beschleunigen. Das muss doch gehn. Wo anders ist der Vrekehr auch sicher, dennoch geht es x mal schneller iwas zu planen und dann zu bauen.


    Dann muss sich grad in München der MVV oder die MVG wie auch immer fragen lassen, was so sinnbefreite Geschichen sollen wie z.B eine U6 die an der Freiheit endet, die nächste erst geschlagene 11Min. später kommt, wo dann der Bahnsteig logischerweise fast überquillt. Wo ist da der Sinn???


    20Min Takt der S-Bahn ist doch lächerlich. Da kann ich nur noch den Kopf schütteln. Warum gibts keinen 5 Min Takt? Das Paradoxe ist doch dann der Tunnel, da geht ja offenbar ein 2 Min Takt. Und bei den 100000 Gleisen die zum Hbf laufen, da kann mir niemand sagen, dass es mit einem 5min Takt zuviele Züge werden.


    Letzten Do. wieder so was..Eine U2 am Sendlinger Tor kommt. Fast voll. Mit den Zusteigern quillt diese fast über. U2 Richtung Süden. War mir zu blöd, hab auf die nächste gewartet....und die war mehr oder weniger 95% leer. Sitzplätze en masse. Sogar komplettes 4er Eck. Da fragt man sich schon ob wirklich alles so gut geplant und gemacht ist wie es die MVG Hochglanzflyer immer vermitteln wollen.


    Dazu Sinnlose Projekte wie den Transrapid, STamm2 (sry meine Meinung) oder oder oder. Eine U9 hätte man shcon längst gebaut haben müssen. Und die U5 Pasing - Engelschalking auch. Alleine um zu sehn wie sich das auf das S-Bahnfahrverhalten der Kunden auswirkt. Das wäre mal ein logischer Ansatz. Ich hätte das so entschieden.


    Ps. Heute die Meldung Deutschland bewirbt sich für 2024 2028 mit Berlin oder Hamburg für die Olympischen SPiele. In diesem Zusammenhang dürfte im Falle einer erfolgreichen Bewerbung sicherlich auch einige Km U Bahn gebaut werden. Da bin ich mir relativ sicher. Hoffe sie nehmen Berlin. Da hast bessere Chancen den Zuschlag zu bekommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Endokin ()

  • Nein, der Kompetenz-Engpass und der Personal-Engpass liegt auf Seiten des Bauherren.


    Interessante Sicht - bisher hieß es bei den ganzen missratenen Großprojekten immer, die Politik sei das Problem wg. ständiger Planänderungen.


    Das wäre mal ein logischer Ansatz. Ich hätte das so entschieden.


    Zum Glück hast Du nichts zu entscheiden - bei den ganzen Vorschlägen, die Du hier kreuz und quer reinschießt, wäre die Stadt sonst schon im Chaos versunken und dazu pleite.

  • Interessante Sicht - bisher hieß es bei den ganzen missratenen Großprojekten immer, die Politik sei das Problem wg. ständiger Planänderungen.



    Zum Glück hast Du nichts zu entscheiden - bei den ganzen Vorschlägen, die Du hier kreuz und quer reinschießt, wäre die Stadt sonst schon im Chaos versunken und dazu pleite.


    Seit wann duzen wir uns? Wenn Sie nicht nur reden sondern auch denken würden, dann wüssten Sie, dass die Stadt die U5 mittlerweile unabhängig von dem was die Bahn macht bauen will. Warum wohl. Denen wirds vielleicht zu blöd.
    Herrlich hier.