2. S-Bahn Stammstrecke [Diskussionsthread]

  • Servus zusammen, ich habe in den letzten Tagen und Wochen mal ein paar exzessive Testfahrten im Berufsverkehr gemacht. WOllte mir jetzt mal selber ein Bild von der Sache machen. Besonders im S-Bahn bereich, weil ich benutze eiglt nur U-Bahn(en).


    Mein Ergebins auf Testfahrten vom Marienplatz richtung Pasing, meist bis Pasing in diversen Linien immer Nachmittags zw. 4 und 6 sind wie folgt.


    -Es ist relativ voll. Aber nicht übertrieben voll.
    -Die Züge werden ab Pasing spürbar "freier".
    -Die S-Bahn ist meistens pünktlich.
    -Situation ist nicht vergleichbar mit dem täglichen Platzmagel auf der U6 U2. hier sind sogar die aus Garching kommenden Züge schon auf Höhe Kieferngarten fast voll bis 3/4 voll.


    -In Moosach brauchs wohl eine neue Brücke :D


    ---


    Ich war auch einige Tage in Berlin unterwegs. Das aber schon vor 3 Wochen.


    Fazit:
    -Auch sehr gut organisierter ÖPNV.
    -Tadellose S-Bahn, wenn man die Bauarbeiten berücksichtigt.
    Viel mehr S-Bahnen, sprich besserer Takt.
    -Teils alte, teils modernisierte U-Bahnstationen, aber nicht so wie in München. Allerdings stört das null, eher im Gegenteil. Teils kommt dort sogar London Underground Feeling auf! Pluspunkt. Alexanderplatzstation ist ein Hit.


    -Krank grosse U-Bahnstation Bundestag. Ob's das gebraucht hat? Naja.
    Viele


    -Verwirrende Sysmbolik bei der Tram. Das hab ich bis heute nicht raus, Welches "M" jetzt was bedeutet. Gibts im Kreis kursiv, und gross.


    -Zu wenig überdachte Bushaltestellen. Da muss nachgebaut werden.
    -Gutes Xpressbusnetz.




    Fazit:
    Beides gut, würde am liebsten paar Dinge von A nach B verpflanzen, und umgekehrt :D Wir sollten lieber nicht meckern, sondern endlich bauen. Weil da ist Berlin klar im Vorteil. An allen Ecken und Enden bauen die dort Verkehrsbauwerke.


    Mfg.

  • Endokin: kann es sein, dass Du zur absoluten Ferienzeit getestet hast? Im August bis Mitte September hat die S Bahn etwas 50% weniger Fahrgäste. Diese Woche wird es langsam wieder voller. Ich fahre seit mittlerweile 10 Jahren täglich mit der S 3 "gegen den Strom" nach Unterhaching, kenne die Situation also recht gut.


    Übrigens ist das hier das Beispiel des klassischen "Störfalls", wie er so oder ähnlich unzählige Male im Jahr vorkommt, sei es durch technische Störungen, Überlastung oder Personen im Gleis. Und so werden die Züge dann umgeleitet (passiert auch gerade wieder in diesem Moment, während ich diese Zeilen schreibe ;-)). Immerhin ist die Sperrung diesmal weit draußen im Westen, sodass S2 und S7 durchkommen.

  • Das ärgerliche ist auch immer wieder die fehlende Vernetzung und Weitergabe an Informationen. Warum zum Teufel wird etwa in den Zubringerbussen zur S-Bahn nicht über die Störung informiert?? Solche Dinge wären derart einfach zu erfüllen und kosten praktisch nichts! Einfach nur ärgerlich.

  • Endokin: kann es sein, dass Du zur absoluten Ferienzeit getestet hast? Im August bis Mitte September hat die S Bahn etwas 50% weniger Fahrgäste. Diese Woche wird es langsam wieder voller. Ich fahre seit mittlerweile 10 Jahren täglich mit der S 3 "gegen den Strom" nach Unterhaching, kenne die Situation also recht gut.


    Übrigens ist das hier das Beispiel des klassischen "Störfalls", wie er so oder ähnlich unzählige Male im Jahr vorkommt, sei es durch technische Störungen, Überlastung oder Personen im Gleis. Und so werden die Züge dann umgeleitet (passiert auch gerade wieder in diesem Moment, während ich diese Zeilen schreibe ;-)). Immerhin ist die Sperrung diesmal weit draußen im Westen, sodass S2 und S7 durchkommen.




    Das kann sein. Mein Test war iwann erste Augustwoche, oder 2.
    Ich werde dann nochmal im Herbst testen. Dann wirds vielleicht voller sein. Die U-Bahn ist aber immer voll. Das war halt eines meiner Ergbenisse. Aber da muss ich weiter testen. Weil auf das Geschreibe von der Süddeutschen, der Unterbild, geb ich nichts.


    Dieser Störfall ist ärgerlich. Komisch dass da immer wieder was schief geht. Soooo kompliziert kanns ja iwie nicht sein, wenn man ein paar Linien auf einer XXL Strecke zamführt, und dann schön gepflegt in einen Tunnel einfädeln lässt. Da muss iwo anders das Problem sein. Unfähigkeit? Material? Technik? ...wahrscheinlich alles zusammen.


    ABer zum Trost: In Berlin gabs auch Störfälle ;D

  • Das ärgerliche ist auch immer wieder die fehlende Vernetzung und Weitergabe an Informationen. Warum zum Teufel wird etwa in den Zubringerbussen zur S-Bahn nicht über die Störung informiert?? Solche Dinge wären derart einfach zu erfüllen und kosten praktisch nichts! Einfach nur ärgerlich.



    versteh i auch net... DIe stelln sich da schon bissl an, gemessen an der Infrastruktur und MEnge an Arbeitskräften die die Münchner Bahn bzw. S-Bahn und MVG haben. Das sollte ja machbar sein, ein paar Daten weiter zugeben... zur Not per SMS an Fahrer, der dann alles durchsagt...das wäre dann die peinlichste Variante einer Lösung.

  • Idee!

    Eine neue Idee.


    Warum ´baut man nicht einfach eine neue U-Bahn vom Hbf d.d. Altstadt. Leicht südlich d. STamm1? Eine Linie die die Neubaugebiete westlich des Hbf direkt an die Innenstadt anbindet. Dann östlich weiter bis zum Ostbahnhof, und dann abknickend nach Süden. Ramersdorf hätte z.B U-Bahn bedarf.


    Ich war so frei eine Sensationsskizze anzufertigen:


    https://www.mediafire.com/?o0blz6ghvs6buqx


    Meinungen!


    Der Clou. Diese Linie hält nicht am Isar Tor und nicht am Stachus. Was auch nicht benötigt wird.

  • Der Grundgedanke der 2 Stammstrecke beinhaltet die Anbindung der Münchener Peripherie und die wird mit einer Ubahn Linie nicht erreicht und da besteht auch kein so grosser Bedarf

  • :ibao:


    Genau das wird hier schon seit gefühlten 100 Seiten gepredigt. Manche verstehen Zweck von Stamm2 aber immer noch nicht.

  • Warum ´baut man nicht einfach eine neue U-Bahn vom Hbf d.d. Altstadt


    Weil man nicht von heut auf morgen einen Tunnel durch die Innenstadt graben kann. Siehe Stamm2.

  • Na es is schon klar dass eine Ubahn nicht primär für das Umland gedacht ist. Aber eben sekundär. Wie ich schon mal sagt bezweifle ich dass die Umland pendler die Innenstadtstationen Hbf + Mpl als Endziel , quasi Arbeitsplatz verwenden. Ich denke 95% aller Pendler steigt um auf die diversen Ubahn Buss und Tramwege. Deswegen wäre eine 2. U-Bahn die am südlichen Marienplatz hält, an Rindermarkt, die perfekte Alternative. Vielleicht mal kurz als Option im Gedächtniss behalten, und nicht gleich wieder meckern.


    Natürlich ist das keine Lösung für das S-Bahn Flaschenhalsproblem. Aber eine 2 .Alternative zur U4U5 falls "mal" ein Störfall auf der geliebten Stammstrecke auftreten sollte.


    Dazu nen Südring, eine U9 und wir haben es in München gut!



    BTW. Am Mi und Do und Fr bin ich um 17.15 Uhr rum vom HBF per S-Bahn zum Ost . Es war nie auch nur vergleichsweise so voll wie auf der U6 zur gleichen Zeit. Das sollte einem doch Gedanken machen.

  • Ring!

    EIn paar Überlegungen zum S-BAhn Ring. Hab ihn mal in Google angemessen. Es wären ca. 34km. Die Sache fände ich nicht falsch. Sicherlich ein überlegenswertes Projekt.


    Mein Vorschlag; In Nordosten müsste man den jetzigen verlauf der Gleise die durch eine ca. 3km langen S-Bahn Tunnel durch die Parkstadt S. mit Station und wechsel zur umgeleiteten U6. Dann weiter durch den Egarten. Immer noch im Tunnel. Auf Höhe Bürgerstrasse kreuzt der Tunnel dann die Isar und kommt das ist der CLou auf Höhe Effnerstr. wieder an die Oberfläche. Dort ist ein breiter ca. 1,2km langer GRünsteifen, ca. 80m breit. Dieser wird an seinem Ostende d.d. Robert Hegr Str. begrenzt. Von dort ist es nur noch ein kleines Stück bis nach Engelschaling wo sich der Tunnel wieder auf die bestehenden GLeise einfädeln lässt, und den S-Bahn Ring bildet.


    Ich finde das eine mehr als geniale Idee.
    Das ganze Bauvorhaben incl. Tunnel Ring U6 Umleitung. U1 Verlängerung kostet sicher viel mehr als STamm2. Aber es wäre ein übergeornete Vision die an jeder Ecke der Stadt für Entspannung im ÖPNV sorgen würde.


    Eine Grafik:
    https://www.mediafire.com/?1w6kbyqqrolkw0r


    Der gelbe Part in Pasing ist eine option für später, um auch Pasing direkt an den Ring anzubinden.


    Die Verläufe der U-Bahnlinien sind nur grob skizziert! Ich bitte das zu entschuldigen. Gestrichelt ist noch nicht gebaut, durchgezogen ist existent.
    Die Dicken weinroten Markierungen sind die gepl. S-Bahnstationen.

  • Ein Ring bringt nur etwas, wenn ein wesentlicher Anteil der Fahrgäste an einer Ringstation tatsächlich ihr Fahrziel haben. Nur wegen eines kürzeren Fahrweges wird kaum jemand 2x umsteigen. Hierzu ist auch das Ringgebiet immer noch zu kompakt als dass man nicht auch mit nur 1x umsteigen im Zentrum rasch ans Ziel kommt. Also mit der massiven Entwicklung der Gebiete um die Ringstationen wird das was. Dazu schätze ich aber etwa die Notwendigkeit von mindestens 200 oder 300 tausend neuen Menschen an den Ringstationen. Dann wird die Variante ohne Effnertunnel realistisch.

  • im norden fände ich für den ring folgende streckenführung besser: vom moosach über milbertshofen auf der bestehenden strecke über die isar. danach oberirdisch über die effnerstrasse und richard-strauss-strasse richtung leuchtenbergring/ostbahnhof.


    zudem sollte man den ring sukzessive realisieren. zuerst eine direkte verbindung non dachau und pasing zum frankfurter ring (bmw/fiz). danach witer zum flughafen oder messe usw. anschluss an U1 beim OEZ und an die U6 in studentenstadt.

  • Isek, muss man da nicht langfristiger denken? Dein Einwand mag für den Ist-Zustand stimmen, aber schau dir die Einwohnerprognosen für deine Stadt in absehbarer Zukunft an - eine absehbare Zukunft, für die man jetzt schon konkrete Infrastrukturerweiterungen planen müsste, will man nicht sehenden Auges in ein Verkehrschaos steuern (durch die langjährigen Planungs- und Bauprozesse muss man jetzt anfangen für Übermorgen zu planen).


    Und bisher haben sich alle Bevölkerungsprognosen für München und Umland immer noch als zu konservativ erwiesen und wurden durch das tatsächliche Bevölkerungswachstum übertroffen. Im mittleren Szenario geht man 2030 für München von 1,65 Mio. Einwohnern aus, im "schlimmsten" Szenario sogar von 1,77 Mio. Einwohnern. Und das Umland soll dabei sogar stärker wachsen als München selbst, wo man zunehmend an Schranken stoße. Das heißt im Vergleich zu jetzt muss die Verkehrsinfrastruktur alleine ca. 250.000 bis 370.000 zusätzliche Münchner von A nach B bringen. Das ist in den nächsten 15 Jahren eine Stadt von der Größe Augsburgs, die einfach mal komplett neu dazu kommt. Alleine in München Stadt!


    Ihr müsst endlich mal dicke Bretter bohren, mit dem zaghaften "Ah, des brauchts net" läuft man in München in ein Verkehrsdesaster, denke ich.

  • Dicke-Bretter-Bohren ist richtig, daran haperts hier absolut. Andererseits ist es schon Neuland in Deutschland in den letzten dreißig Jahren und mehr, dass eine Stadt im Prinzip in zehn/fünfzehn Jahren 150 000 Wohnungen bauen soll. Darauf ist die Verwaltung in ihren Prozessen absolut nicht eingestellt, wird auch mit den ganzen notwendigen Verwaltungsakten gar nicht möglich sein.


    Wenn man sich ein Luftbild von München anschaut, sind die einzigen größeren freien un unbeplanten Flächen tatsächlich nur noch bei Englschalking, Feldmoching und in der Blumenau (die komischerweise immer vergessen wird bei der Betrachtung von möglichen Neubaugebieten, warum ist das so?). Kann man in die Gebiete jeweils ein Drittel Augsburgs einfügen? Viele leerstehende Wohnungen gibt es auch jetzt schon nicht mehr - wenn man das alles berücksichtigt, kann die Stadt eigentlich alleine aus physikalischen Gründen nicht auf die genannten Einwohnerzahlen wachsen.


    Ungeachtet dessen muss natürlich trotzdem die zusehends katastrophale Infrastruktur massiv ausgebaut werden. Was mir immer fehlt, ist dass die Absprache mit den umliegenden Gemeinden so gering ist (schade, dass Eingemeindungen keine Lobby heute mehr haben). Es wäre viel leichter, wenn man den Bau urbaner Strukturen auch im Umkreis befördern könnte - anstelle dieser elendigen Fünfzigerjahremehrfamilienhaussiedlungen im Halbgrünen.

  • Ich kann dir sagen, wo die Leute Platz finden. In kleineren Wohnungen. In den letzten Jahrzehnten ging der Trend zu immer mehr Wohnfläche pro Kopf, Singles in 3 Zimmer Wohnungen sind keine Seltenheit. Das dreht sich dann eben einfach um, über die Preisschraube. Genauso ist es in London und Paris gelaufen. Da zahlst du wortwörtlich für einen zugigen Besenschrank mit kleinem Lüftungsfenster, in den der Hauseigentümer ein Metallbett quetschen konnte, 800 Euro im Monat. Solang diese Verhältnisse nicht in München herrschen ist noch viel Platz um zusätzliche Köpfe in den Hausbestand reinzugequetschen, die Sogwirkung Münchens ist evident einfach so groß, dass die Leute das in Kauf nehmen.

  • Der Trend mag ja Deutschlandweit zu mehr Wohnfläche pro Kopf gehen – für die Ballungsräume zählt dies wohl eher nicht. Und wenn, dann liegt es vor allem daran das alte Menschen nach dem Tod des Ehepartners und Auszug der Kinder in ihren alten, viel zu großen Wohnungen bleiben. Meine Kollegin zahlt in Stuttgart momentan für ein 10 qm Zimmer rund 400 € – wenn das für dich noch normal ist


  • Wenn man sich ein Luftbild von München anschaut, sind die einzigen größeren freien un unbeplanten Flächen tatsächlich nur noch ... in der Blumenau (die komischerweise immer vergessen wird bei der Betrachtung von möglichen Neubaugebieten, warum ist das so?).


    Weil hier in den Gartenstädten in Laim und Pasing viele sehr mächtige Münchner ringsrum wohnen. Da geht in den nächsten 30 Jahren vermutlich gar nichts.


  • Ihr müsst endlich mal dicke Bretter bohren, mit dem zaghaften "Ah, des brauchts net" läuft man in München in ein Verkehrsdesaster, denke ich.


    Dazu müsste sich München erstmal zu dem bekennen, was es schon seit einiger Zeit ist: Eine europäische Metropole mit Ansätzen einer Weltstadt im Bereich der Wirtschaft, des Tourismus und der Forschung.


    Aber die Entscheidungsträger denken mehrheitlich in Skalen, die eben über die Würm und den Auer Mühlbach nicht hinausreichen. Dazu überlappt sich die insgesamt in Deutschland sowohl in konservativen als auch in ökosozialistischen Kreisen extrem verbreitete Skepsis gegenüber Großstadt und Wachstum allgemein.

  • Gebe dir ganz recht Isek und der Münchner Stadtrat schafft es ja nichtmal eine Entscheidung zum Radlweg in der Rosenheimer Straße zu treffen. Aus der verstaubten Ecke kann man daher nicht viel an Visionen erwarten.
    Aber solange man von dem Verkehrsdesaster nicht ansatzweise betroffen ist, kann es einem eigentlich auch egal sein was die da treiben. Nur städtebaulich sollte sich mMn nichts gegenüber dem Ist-Zustand verschlechtern, ansonsten können die ruhig weiterhin am Totalversagen festhalten.