Potsdam: Wiederaufbau der Garnisonkirche (Bauthread)

  • Carlo Beim Start des Bürgerbegehrens Mitte März sind die Initiatoren noch davon ausgegangen, dass sie das komplette ihnen zustehende Jahr für die Sammlung der Unterstützerunterschriften benötigen würden. Somit gilt, dass Bürgerbegehren wurde extra in den Kommunalwahlkampf, als auch in die Sommerpause, in den Landtagswahlkampf und die Advendtszeit gelegt. Ich kann Ihnen verraten, dass das große Finale eigentlich zu Ostern geplant war.
    Am meisten profitierte vom Thema Garnisonkirche übrigens die Wählergruppe Die Andere. Sie haben mit einen klaren Contra-Wahlkampf 50% mehr Stimmen erzielt.
    Ob die Wiederaufbaugegner eine Minderheit sind, konnte leider nicht ermittelt werden, da die Feststellung genau dieser Frage durch den OB und seiner Rathauskooperation abgewürgt wurde.


    Bau-Lcfr Es gibt in Potsdam m.W. drei jüdische Gemeinden. Richtig ist, dass sich die Gesetzestreue Jüdische Gemeinde gegen die "Kirche der Schande" {Quelle} ausspricht. Unter den anderen Gemeinden gibt es, wie die MAZ schreibt: "Keine zentrale Haltung zum Wiederaufbau" {Quelle}. Der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan Kramer spricht von einem "nicht nur für die jüdische Gemeinschaft äußerst negativ-symbolträchtig" Wiederaufbauprojekt {Quelle].
    Was die Frage betrifft, ob nur die Mitbürger über die Verteilung von Steuermitteln entscheiden dürfen, die auch selber Steuern zahlen, kann ich nur zu meiner Person sagen, dass ich genügend Steuern bezahlen und ich mich daher nicht angesprochen fühle. Was Lutz Boede betrifft, gehe ich mal davon aus, dass er als Fraktionsgeschäftsführer ein ordentliches Gehalt bekommt, so wie es die Kommunalverfassung vorsieht.


    Konstantin Sie befinden sich in einem Architektur-Forum und kritisieren, dass sich ein renomiertes Fachblatt kritisch mit der Rekonstruktion der Garnsionkirche auseinandersetzen? Unglaublich!
    Ach und bitte, nennen Sie mir einen Bafög-Empfänger der einen Spendenziegel gekauft hat.


    __________________________________________________________________________
    Kommentare:

    09.09.14 17:06 Die Kirche abzureisen war eine Schande.

    3 Mal editiert, zuletzt von Potsdamer ()

  • Dass die Initiative gegen die GK im Wesentlichen das Wahlkampfthema der Linksalternativen war ist unbestitten, wenn eine Kleinpartei einen Sitz mehr in der SVV bekommt kann das aber schlecht eine Verbesserung von 50 % sein.


    "Abgewürgt" wurde hier vom OB oder der Rathauskooperation nichts. Gerade die zitierter Anträge zeigen doch, dass sich die Stadt ausführlich und sachlich mit der Thema befassen will. Nur sollen, so die Grünen, eben Entwürfe auf den Tisch, über die man abstimmen kann und die Frage nicht im ideologisch-diffusen verbleiben. Das trägt zur Versachlichung der Debatte bei.


    Zur Bauwelt. wenn das "renommierte Fachblatt" für Architektur Urteile wie "umstrittener Trick" fällt un damit direkt durch den lokalpolitischen Sumpf watet braucht man sich nicht zu wundern wenn einem politisch geantwortet wird. Was Lutz Boede betritt wüsste ich nicht, dass der jemals von anderen Mitteln als öffentlichen gelebt hätte oder irre ich mich?

  • ... wenn eine Kleinpartei einen Sitz mehr in der SVV bekommt kann das aber schlecht eine Verbesserung von 50 % sein.


    Was soll ich sagen: 2008 hatte diese Wählergruppe 9.363 Wählerstimmen bekommen. Das waren 5,0% und 3 Mandate. 2014 kamen sie mit 14.686 Stimmen (+56%) auf 7,7% und 4 Mandate. {Quelle}


    ."Abgewürgt" wurde hier vom OB oder der Rathauskooperation nichts.

    Der Verein Mehr Demokratie e.V. meint zur Abstimmungsfarce in der StVV: "Hier wurde eine Chance vertan. Alles bleibt unklar. Der Konflikt ist damit nicht aus dem Weg geräumt."
    Die MAZ sprach von "Tricks, Finten und eine ehrliche Linke" {Quelle} und Die Zeit von einem "erbärmlichen Trick" {Quelle}. Die Bauwelt ist da in bester Gesellschaft.

    Was Lutz Boede betritt wüsste ich nicht, dass der jemals von anderen Mitteln als öffentlichen gelebt hätte oder irre ich mich?


    Ja, genauso wir jeder Polizist, Lehrer und Landtagsabgeordnete.

  • Ich will noch auf eine Meldung in der Märkischen Allgemeinen von gestern hinweisen. Demnach will die Fraktion Die Linke bereits in der nächsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 17. September eine Bürgerbefragung zur Garnisonkirche beantragen. Diese Bürgerbefragung soll im Rahmen des geplanten Bürgerdialogs bis zum Ende des 1. Quartals 2015 stattfinden.


    Nach Aussage des Kreisvorsitzenden der Potsdamer Linken, Sascha Krämer, soll auf diesem Weg ein Meinungsbild der Potsdamer zu diesem Vorhaben eingeholt werden. Derzeit würde die Debatte über die Garnisonkirche dadurch behindert, dass nicht klar wäre, welche Seite die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich hätte. Dieses Manko soll durch die Bürgerbefragung behoben werden.


    Der Artikel ist leider nicht im Netz verfügbar.

  • @ Potsdamer:


    Auch wenn ich anderer Meinung bin, kann ich respektieren, wenn jemand gegen den Wiederaufbau der Garniskonkirche ist.


    Allerdings sei in aller Freundlichkeit noch einmal darauf hingewiesen, dass es rechtlich gar nicht möglich ist, das Bauvorhaben eines privaten Bauherrn (wie hier der Stiftung), für das Baurecht besteht, durch einen Bürgerentscheid aufzuheben. Dafür wäre es nötig, die entsprechenden Bausatzungen zu ändern und auf Grundlage der geänderten Satzungen den Baubescheid aufzuheben (der Bauherr müsste dann entschädigt werden). Eine Satzungsänderung kann aber nur durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden, in der es dafür aber keine Mehrheit gibt. Das war mein Punkt.


    Bei öffentlichen Bauprojekten mag es möglich sein, per Bürgerentscheid Einfluss darauf zu nehmen, ob sie verwirklicht werden oder nicht – aber nur deshalb, weil der öffentliche Bauherr sich bereit erklärt, die Frage "Bauen oder nicht?" ausnahmsweise direkt durch den Bürger entscheiden zu lassen. Das ist bei privaten Bauherren aber nicht der Fall.

  • ^^Dafür wäre es notwendig, das bundesweite Stiftungsrecht zu ändern (juritische Hürde 1).... Und im übrigen wäre es ein öffentlicher Eingriff auf privates Vermögen (jur. Hürde 2 - es ist kein öffentlicher Bau) bei gültigem Baurecht (juristische Hüre 3). Aber hey, das hat die Gegner hier nie interessiert und wird es auch nicht. Insofern helfen weder dies- noch jenseits Wiederholungen.

  • @ Potsdamer
    "Ach und bitte, nennen Sie mir einen Bafög-Empfänger der einen Spendenziegel gekauft hat."


    Ja ich, natürlich ehemaliger Bafög-Empfänger, und engagierter Befürworter von Rekonstruktionen, die das Stadtbild heilen.
    Aber allerdings bin ich ausreichend Demokrat, um akzeptieren zu können, wenn eine repräsentative Mehrheit in Potsdam gegen die Kirche ist.

  • .....Helfen Sie, damit diese schönste Kirche des norddeutschen Barock wiedergewonnen werden kann.


    Also alleine dieser Superlativ lässt mich schon zusammenzucken. Den Hamburger Michel, der bekanntlich auch Barock ist und ebenso norddeutsch wenn nicht noch vielmehr.... finde ich mindestens fünfmal schöner als diese Kirche. :cool:

  • Carlo und libero: Das Ziel des Bürgerbegehren war es ja eben NICHT ein "Bauvorhaben eines privaten Bauherrn (wie hier der Stiftung), für das Baurecht besteht, durch einen Bürgerentscheid aufzuheben." Das Baurecht sowie das Stiftungsrecht wird und bleibt anerkannt.
    Nur die Bevölkerung sollte gefragt werden, ob die Stadt Potsdam sich aus dem Projekt Wiederaufbau Garnisonkirche zurückziehen sollte. Gäbe es dafür eine Mehrheit, könnte die Kirche trotzdem die Kirche wieder aufbauen. Nur sie wird es sich dann zweimal überlegen, ob sie GEGEN eine Stadtbevölkerung eine barocke Kirche errichtet. Denn Rest machen die Christen unter sich aus. Ich finde, dass ist nicht schwer zu verstehen.


    Berkowitz: "ehemalige Bafög-Empfänger" zählen nicht. Das waren wir ja fast alle mal.


    Luftpost: nimm die gelbe Karte vom Admin sportlich. Interessant finde ich aber, dass das öffentlich finanzierte Deutschlandradio ein offizieller Partner des Wiederaufbau ist. Was sagt der Rundfunkrat dazu?

  • Interessant finde ich aber, dass das öffentlich finanzierte Deutschlandradio ein offizieller Partner des Wiederaufbau ist.


    Mir ist persönlich lieber, von dem Geld wird eher ein Baudenkmal wiederaufgebaut, als noch eine Jungelcamp-Abklatsch-Show finanziert oder das Fußballfanwesen (Bundesligaspiele-Rechte für mehrere 100 Mio. EUR), welches ich sofort mit ständigen Fußballfans-Exzessen in Regionalzügen am Wochenende verbinde. Wenigstens bleibt etwas dauerhaftes für die (gebaute) Kultur - und auch wenn nicht jedem hier gerade dieses Objekt gefällt. Es gibt Baudenkmäler, die mir persönlich nicht gefallen, dennoch schreie ich nicht ständig rum, sobald Geld für eins davon ausgegeben wird.


    Ja, genauso wir jeder Polizist, Lehrer und Landtagsabgeordnete.


    Kannst Du belegen, dass diese Leute Lehrer und Polizisten sind? Berufspolitiker, die nie zuvor einen richtigen Beruf hatten, sind ohnehin umstritten - unabhängig von der Parteifarbe.

  • In der DKP-Zeitung "Rote Fahne" stand, Lutz Boede sei 1989 noch "Werkzeugmacher in Teltow" gewesen (in dem Artikel wurde über Wendeerlebnisse berichtet und Boede berichtete darüber, wie schal das Bier am 9. November in Westberliner Diskotheken schmeckte). Es schient ja sehr egal zu sein, wer für die "Anderen" in die SVV gewählt wurde, in dem Medien spricht immer der in der Fraktion angestellte Geschäftsführer Boede. Wahrscheinlich waren die Sitzungsgelder finanziell zu unattraktiv um sich für ein Mandat zu bemühen.


    Was die BaföG-Empfänger betrifft: einfach mal die Fördervereinsvorsitzenden der GK, des Potsdamer Stadtschlosses oder des Berliner Schlosses befragen. Da spenden nicht nur Studenten sondern auch Hartz-IV-Empfänger und Rentner mit Kleineinkommen. Es ist eben vielen Menschen eine Herzensangelegenheit.

  • Mir ist persönlich lieber, von dem Geld wird eher ein Baudenkmal wiederaufgebaut


    Man kann kein Baudenkmal wieder aufbauen.
    Folglich befindet sie sich die Garnisonkirche auch nicht in der Liste der Potsdamer Baudenkmäler.
    Ich sehe gerade, dass Deutschlandradion hat sogar einen eigenen "Hörerrat". Er hat "die Aufgabe, Richtlinien für die Sendungen aufzustellen und deren Einhaltung gemäß der im Staatsvertrag aufgeführten Bestimmungen zu überwachen." {Quelle}
    Ob dazu gehört eine kirchliche Stiftung beim Bau einer Kirche zu unterstützen?




    Kannst Du belegen, dass diese Leute Lehrer und Polizisten sind? Berufspolitiker, die nie zuvor einen richtigen Beruf hatten, sind ohnehin umstritten - unabhängig von der Parteifarbe.

    Muss ich das? Was soll das? Jede Fraktion der StVV hat einen Fraktionsgeschäftsführer. Das ist ein ganz normal Tätigkeit, die ganz normal bezahlt wird. Der CDU Fraktionsgeschäftsführerin Ulrike Heuer-Serger unterstellen sie doch auch nicht, dass sie aufgrund ihrer Bezahlung aus öffentlichen Mitteln, aus ethisch-moralischen Gründen nicht am politischen Diskurs teilnehmen darf.



    In der DKP-Zeitung "Rote Fahne" stand, Lutz Boede s.... Wahrscheinlich waren die Sitzungsgelder finanziell zu unattraktiv um sich für ein Mandat zu bemühen.

    Ich finde ihre persönliche Abneigung gegen Herrn Boede hat hier wenig im DAF zu suchen. Und bevor Sie hier so ein Blödsinn schreiben, informieren Sie sich doch bitte vorher. Herr Boede hat ein Mandat. {Quelle}


    Was die BaföG-Empfänger betrifft: einfach mal die Fördervereinsvorsitzenden der GK, des Potsdamer Stadtschlosses oder des Berliner Schlosses befragen. Da spenden nicht nur Studenten sondern auch Hartz-IV-Empfänger und Rentner mit Kleineinkommen. Es ist eben vielen Menschen eine Herzensangelegenheit.

    Wurde bereits gemacht und die Auskunft wurde verweigert {Quelle} Also?

  • Man kann kein Baudenkmal wieder aufbauen.


    Selbstverständlich kann man, manchmal wird das Ergebnis sogar UNESCO-Weltkulturerbe.


    Der CDU Fraktionsgeschäftsführerin Ulrike Heuer-Serger unterstellen sie doch auch nicht, dass sie aufgrund ihrer Bezahlung aus öffentlichen Mitteln, aus ethisch-moralischen Gründen nicht am politischen Diskurs teilnehmen darf.


    Wie geschrieben - die moralische Autorität hängt in meinen Augen davon ab, ob jemand vor dem Mandat einen richtigen Beruf ausübte - die Partei ist dabei egal. Um Näheres dazu zu sagen fehlen mir konkrete Angaben zum Lebenslauf beider genannten Politiker. Volksvertreter sollte schon etwas gemein haben mit Leuten, die er/sie vertreten möchte - und die zumeist normale Berufe ausüben.

  • Na, dann hat Lutz Boede Mandat und den Fraktions-Geschäftsführerposten. Das ändert ja nichts daran, dass er offenbar seit vielen Jahren von staatlichen Transferleistungen lebt. Ich glaube jedoch auch, dass das ein nebensächlicher Aspekt ist, obschon typisch.


    Viel entscheidender ist die Groteske, die Du im ersten Satz verzapfst:


    Man kann kein Baudenkmal wieder aufbauen.
    Folglich befindet sie sich die Garnisonkirche auch nicht in der Liste der Potsdamer Baudenkmäler.


    Abgesehen davon, dass die Garnisonkirchen noch gar nicht wiederaufgebaut wurde (und sie deshalb auch nicht in einer Denkmalliste sein kann) sind die Altstadt von Warschau, der Campanile von Venedig sowie der Hamburger Michel und die Deutsche Staatsoper in Berlin selbstverständlich in den Denkmallisten der jeweiligen Kommunen. Kein Mensch käme bei diesen Beispielen auf die Idee, diese seien keine Baudenkmale. Bis auf Dich.


    Aber offenbar sind die Menschen, die diese Rekonstruktionen veranlasst haben halles verstörte Halbnazis, die nicht von Ihrer ewiggestrigen Gesinnung lassen können, gell? Bitte wirklich einmal die mehr als 150 Jahre reflektieren, die es den Denkmalschutz schon gibt.


    Ein paar mehr Beispiele gibts hier.

  • ^ Dazu zählt u.a. die Historische Mühle von Sanssouci - 1861 unter Denkmalschutz gestellt, 1945 ausgebrannt, seit 1983 (intensiv seit 1991 mit Mitteln u.a. des Landes Brandenburg und der Nordrhein-Westfalen-Stiftung) rekonstruiert, heute wieder unter Denkmalschutz. Da gibt es sogar Legenden, die die Mühle mit preußischen Königen verbinden - die anscheinend keinen stören.

  • Unterschriftenaktion für den Wiederaufbau der Garnisonkirche

    Im Streit um den Wiederaufbau der Garnisonkirche gehen die Befürworter laut einem Bericht der Welt jetzt in die Offensive. Ab sofort kann man auf einer neuen Internetseite der Stiftung für den Wiederaufbau der vom SED-Regime gesprengten Barockkirche unterschreiben. Bisher stehen schon mehr als 1.000 Namen auf der Liste. Wie Martin Vogel, der theologische Verwaltungsvorstand der Stiftung, am Mittwoch mitteilte, freue man sich, dass nun auch deutlich werde, wer den Wiederaufbau unterstütze. Bei aller Kritik an dem Projekt dürfe nicht vergessen werden, dass viele Menschen es unterstützen.


    http://unterstuetzen.garnisonkirche.de/aufruf/

  • Carlo und libero: Das Ziel des Bürgerbegehren war es ja eben NICHT ein "Bauvorhaben eines privaten Bauherrn (wie hier der Stiftung), für das Baurecht besteht, durch einen Bürgerentscheid aufzuheben." Das Baurecht sowie das Stiftungsrecht wird und bleibt anerkannt. Nur die Bevölkerung sollte gefragt werden, ob die Stadt Potsdam sich aus dem Projekt Wiederaufbau Garnisonkirche zurückziehen sollte. Gäbe es dafür eine Mehrheit, könnte die Kirche trotzdem die Kirche wieder aufbauen. Nur sie wird es sich dann zweimal überlegen, ob sie GEGEN eine Stadtbevölkerung eine barocke Kirche errichtet. Denn Rest machen die Christen unter sich aus. Ich finde, dass ist nicht schwer zu verstehen.


    Ich glaube, Du missverstehst, was mit diesem Bürgerbegehren und einem potentiellen Bürgerentscheid (bei Ablehnung des Bürgerbegehrens durch die Stadtverordnetenversammlung) erreicht werden konnte bzw. hätte erreicht werden können.


    Ziel des Bürgerbegehrens war NICHT und konnte nicht sein, "die Bevölkerung [zu fragen], ob die Stadt Potsdam sich aus dem Projekt Wiederaufbau Garnisonkirche zurückziehen sollte", wie Du schreibst, denn ein Bürgerbegehren ist kein Mittel, mit dem jede x-beliebige Bürgerinitiative von der Stadt verlangen kann, eine Bürgerbefragung zu irgendwelchen Themen durchzuführen, sondern es muss auf eine ganz konkrete Maßnahme der Verwaltung gerichtet sein.


    Hier lautete der Antrag daher, dass die Stadtverordnetenversammlung die städtischen Vertreter im Stiftungsrat verpflichten möge, auf die Auflösung der Stiftung zu dringen. Diesem Antrag hat die Stadtverordnetenversammlung stattgegeben, ein Bürgerentscheid ist damit entbehrlich (weil er auch nichts anderes erreichen könnte).


    Wenn Ihr Wiederaufbaugegner obendrein noch eine Befragung aller Potsdamer Bürger wollt, organisiert und finanziert sie doch selber - das ist nicht Aufgabe der Stadt! ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von Carlo ()

  • Da die Befürworter des Garnisonkirchenaufbaus sich offenbar sehr darum sorgen, wovon ich seit Jahren meinen Lebensunterhalt bestreite, beruhige ich sie mal. Ich habe bislang als Werzeugmacher, Einrichter, Monteur von Plattenspielern, Zeitungszusteller, Nachtwächter, Küchenhilfe, Referent, Moderator, Callcenteragent, Fraktionsgeschäftsführer u.a.m. gearbeitet. Außerdem habe ich einige Jahre als Selbstständiger eine Kneipe betrieben. Und ich erhalte eine Opferpension, weil ich in der DDR politisch verfolgt und mehrere Monate inhaftiert war. Ich kann nicht erkennen, warum mir nicht das Recht zustehen soll, die Verwendung von Steuermitteln für die Garnisonkirche zu kritisieren. Allerdings lehne ich dieses Projekt aus viel grundsätzlicheren Motiven ab. Ich halte die Kopie von Bauwerken nicht für Baukunst, sondern allenfalls für Kunsthandwerk.