Ich finde eine Hertierekonstruktion am Alex mehr als überflüssig. Bei einer Passantenfrequenz von ca. 300 000 Menschen am Tag, dies Platz verkleinen zu wollen, macht überhaupt keinen Sinn. Zumal die Karstadt Ag es sich wahscheinlich sehr teuer bezahlen ließe. Und überhaupt nicht verstehen kann ich Leute, die aus diesem Platz etwas "gemütliches, hübsches" machen wollen. Und ja, das ist kleinbürgerlich. Aber sowas von..
Alexanderplatz - Abkehr vom Kollhoff-Plan?
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Kleist: Keiner hat das Grand Hotel zur Reko vorgeschlagen. Weiterhin ist einerseits eine diskutierte Fassaden-Reko HerTie und/oder andererseits die diskutierte Reko Berolina eine locker eingeworfene und illustrierte Idee (von mehreren Varianten) und zuletzt geht es um die vorgestellte Frage eines Baufeldes aus einer Planung, ob überhaupt - Reko hin oder Neubau her - gebaut werden solle/könne, wofür sich hier anscheinend keine Mehrheit abzeichnet.
Dass die Freunde der Reko eines Einzelbauwerks oder meinetwegen Nostalgiker eines goldenen 20er Jahre-Alex es schön oder interessant oder weltstädtisch finden, ist kein Grund für abwertende Klassenkampfterminologie. Jetzt folgt gemütlich und hübsch und die Wiederholung des Begriffs. Bitte hier nicht auch noch, zumal es nicht um Baurecht oder offizielle Planungen sondern um einen Wünsch-Dir-Was-Geschmacks-Muster-Test unter Foristen auf Basis der aktuellen Überarbeitung des Kollhoff-Plans geht.
Und bevor wir Erfurt verlinken, würde ich dann doch eher mal (auch) solche Plätze als Referenz nehmen:
Quelle: Wikipedia, Creative Common, gemeinfrei - Es geht demgegenüber um die Diskussion einer Ergänzung zu zwei historischen Häusern (Berolina und Alexanderhaus) neben einem bestehenden Saturn und einem wahrscheinlichem Sattler oder Europacity-Verschnitt.Und bevor wir von "zu eng" reden, würde ich mal (auch) solche Plätze als Referenz nehmen:
Quelle: Wikipedia, Creative Common, gemeinfrei - Ich halte den Alex im Vergleich zu so Plätzen wie Piccadilly oder TimesSquare für zu groß und auch ohne historischen Dimensionen. Dass Hochhäuser den Platz optisch verkleinern wie am TimesSquare sehe ich nicht, da diese nicht am Blockrand stehen.Über den Times Square kann man zur Planungsgeschichte der Wiederbelebung aus den 80ern das hier nachlesen (diese Spitze kann ich mir leider nicht verkneifen - so viel zum Thema aus dem kleinbürgerlichem New York City):
Zitat von WikipediaTeilweise wurden auch die Betonbauten aus den 1960ern wieder abgerissen, um nach den originalen Bauplänen wieder die ursprünglichen Gebäude zu errichten.
Quelle: Wikipedia, Creative Common, gemeinfrei
@Bato: Du hattest geschrieben, dass beim städtebaulichen Wettbewerb diejenigen im Vorfeld rausgeflogen seinen, die das HerTie-Baufeld bespielt hätten. Hier ist zu sehen, dass der Drittplazierte Kny & Weber als auch die beiden Ankäufe Ingenhoven, Overdiek, Petzinka und Partner und Flöting & Kaufmann den Bauplatz einer Bebauung zuführen wollten. Zum #HdR: Ich hab mich missveständlich ausgedrückt: Stehen lassen oder abreissen, wozu tendierst Du, wenn Du Dich von beiden Alternativen zu einer entschließen müßtest?#Lafayette: Wenn wir mal so eine Architekturqualität am Alex bekommen würden (was ich toll finden würde), so fehlt dann doch am Alex das zeitschichtlich heterogene Umfeld und der Kontext der Enge der Friedrichstadt, die das Lafayette erst so spannend macht.
Wart ihr denn schon mal unmittelbar am Platz und habt euch das vorgestellt?
Eigentlich ist die Antwort überflüssig, aber: Ja, nicht nur einmal. Ich kauf regelmäßig am Alex ein.@alle: Ich werd im Verlauf der Diskussion noch ne Plaungsumfrage zu den einzelnen Punkten Baufeld HerTie, Baufeld HdR, Baufeld ParInn, TLG-Riegel, Alexandertorhaus und Baufeld Verlag machen.
Edit: demnächst in einer Planungsumfrage
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@Bato: Du hattest geschrieben, dass beim städtebaulichen Wettbewerb diejenigen im Vorfeld rausgeflogen seinen, die das HerTie-Baufeld bespielt hätten. Hier ist zu sehen, dass der Drittplazierte Kny & Weber als auch die beiden Ankäufe Ingenhoven, Overdiek, Petzinka und Partner und Flöting & Kaufmann den Bauplatz einer Bebauung zuführen wollten.
Ne, ich hatte nur geschrieben, dass sie ausgesiebt wurden. Das mit Kny & Weber hatte ich hier schonmal erwähnt. Wenn ich es zeitlich schaffe, werde ich heute Abend nochmal ins Wettbewerbsbuch reinschauen und den Text zitieren.Zum #HdR: Ich hab mich missveständlich ausgedrückt: Stehen lassen oder abreissen, wozu tendierst Du, wenn Du Dich von beiden Alternativen zu einer entschließen müßtest?
Abreißen und wie im Kollhoff-Plan angedacht neubauen. Ist zwar schade um das HdR, städtebaulich (und hoffentlich auch architektonisch) wäre der Neubau m.E. jedoch ein Gewinn.@Alexandertorhaus
Ich glaube ich werde nie ein Fan von solchen Straßenüberbauungen. -
Und bevor wir von "zu eng" reden, würde ich mal (auch) solche Plätze als Referenz nehmen:
Also jeder der schonmal am Times Square war, wird wohl bestätigen können das dieser "Platz" Null Aufenthaltsqualität hat. Er dient bestenfalls als Fotokulisse und wird ausschließlich von Touristen, und denen die mit Touristen etwas verdienen wollen, frequentiert.
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^^Zuvor hab ich die Relation des verkleinerten Alexanderplatz zum Savignyplatz gebracht --> der so verkleinerte Platz hätte die Größe als Trapez von 115x130 (das ist noch größer als ein Fussballfeld mit maximal 120x90 !!! - von wegen sich vor Ort die Platzdimensionen mal vorstellen) versus 115x165 inkl. 22 m Breiten Straße (Savigny) als Größenvergleich und dann Piccadilly (als eine mögliche weitere Orientierung) und den TimesSquare (hinsichtlich Enge und Menschenmengen) gebracht. Die Aufenthaltsqualität ist ja unbenommen, aber erstens wäre der verkleinerte AlexanderPlatz wesentlich größer, zweitens fahren keine Autos rum und drittens stehen die HH auch nicht direkt an Platzkante.
Nur mal so, damit es sich einbrennt hier in der Diskussion. Ich hab dann mal die Größe des seitens der DFL geforderten Mindestmaße an einen Bundesliga-Spielfeld in das Modell skaliert, weswegen es ein wenig verzerrt ist:
Copyright: Andreas Eßer/libero, alle Rechte vorbehalten, Kartenbasis Überlagerungsplan DDR/Bestand, Programm Sketchup, Grau=Bestand, Orange=Planung/Baurecht, Rot=Planung mit Abriss, Rose=Planung ohne Abriss, Lila=Reko/Vollreko --- wie groß muss der Weihnachtsmarkt, die Demo oder die Touristenaufmarschfläche denn sein??? - ne Kinners, das reicht völlig und ist auch noch historisch-identitätsgerecht - da könnt man an allen Seiten Strassencafes machen und man könnte immer noch drauf Fussball spielenIch glaub summa summarum reicht, wenn wir festhalten, dass ich einen Stadtplatz in Größe eines Fussballfeldes für groß genug halte, die Hochhäuser den Platz nicht überdurchschnittlich verengen werden, weil sie in zweiter Reihe stehen und der Platz durch Sockelbauten seine Fassung finden würde und die Menschenmassen sich auch mit dieser Platzgröße wunderbar vertragen würden, zumal mit der Alexander(Plan)Straße und eventuell bebautem Rathausforum sich die Menschen in diese Bereiche weiter verteilen würden.
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Zu der Verlinkung von libero und den Wettbewerbsvorschlägen von damals:
Ingehoven hätte mir gefallen, da er den Platz auch zur KarlMarxAllee geöffnet hätte und die runden Großbauten hätten wirklich toll werden können. Besser als dieser Satur Bau heute.Egal.
Ich denke der größte Fehler der hier gemacht wird, ist dass hier sowohl Molenmarkt, Rathausforum und Alex einzeln gedacht wird. Denn eigentlich gehört das ganze in einen großen Masterplan. Denn die drei Gebiete gehören unmittelbar zusammen. Sowohl städtebaulich als auch von der Nutzung sollten diese aufeinander abgestimmt sein, sich ergänzen. Gewiss ist das ein riesen Areal aber wenn man sie einzelneln jeweils für sich denkt, kommt da doch murks raus.
Ich würde beispielsweise Molkenmarkt und Rathausforum kleinteilig bebauen. Gerne mit drei oder vier Rekos. Am besten mit einem Leitbautenkonzept à la Neumarkt in Dresden oder Mitte in Potsdam.
Die Nutzung vom Molkenmarkt wäre für mich schwerpunktmäßig (klar muss es immer eine Mischung geben!) wohnen. Rathausforum/Marx Engels Forum wäre für mich eine große Mischung aus wohnen, kultur, einkaufen (kleine Geschäfte wie Hackescher Markt).Alex wäre für mich schwerpunktmäßig einkaufen und büro. Hier sollten moderne Bauten entstehen und keine Rekos. Keine Kleinteiligkeit, sondern Hochhäuser. Meinetwegen auch Wohntürme.
Alles zusammen stimmt man dann mit der DDR Vergangeheit ab. Zusammen gilt, dass man sich ingesamt an den wichtigsten Gebäuden in dieser Gegend orientiert. meinetwegen also Fernsehturm, Schloss, Stadthaus, Rathaus, Marienkirche, Haus des Lehrers.
Nur wenn man das ganzheitlich denkt kann man auch argumentieren. Beispielsweise könnte pro Rekos gegenüber dem Schloss argumentiert werden, weil man moderner Architektur auf dem Alex Raum gibt. Oder man könnte für den Abriss der Platten an der KLS argumentieren, weil man meinetwegen am Alex DDR Baueten Raum lassen würde. Wie auch immer. Auch verkehrstechnisch ist gehört das natürlich alles zusammen. Veränderungen hier hätten auch Auswirkungen dort.
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#Gesamtplan: Hast Recht Sprotte, wir arbeiten uns nur thematisch in den einzelnen Thread ab, ein überarbeiteter Rahmenplan oder Planwerk plus Hochhausrahmenplan a la Frankfurt muss kommen. So ungefähr...
Copyright: Andreas Eßer/libero, alle Rechte vorbehalten, Kartenbasis Überlagerungsplan DDR/Bestand, Programm Sketchup, Grau=Bestand, Orange=Planung/Baurecht, Rot=Planung mit Abriss, Rose=Planung ohne Abriss, Lila=Reko/Vollreko
Quelle: Hier gehts zur interaktiven Karte, Mapbox/OpenStreet map, Creative Common gemeinfrei bzw. zur Einbettung freigegeben, Karte von mir.Das wäre jedenfalls Kerngebiet Alt-Berlin und Alt-Cölln. Ob der Alex im ersten Schritt dazu muss - auch weil die Kollhoffsche Planung in sich geschlossen und schlüssig ist, weiss ich jetzt nicht. Aber ein Gesamtplan Alstadt und Neustadt (Alexanderstadt) wirds am Ende geben müssen. Aber: den Alex kann man ohne Alstadt planen, aber die Alstadt nicht ohne Alex, weil dieser weitreichende Blickbeziehungen setzt in der Altstadt. Am Ende aber setzen beide Planungen aber eine vernünftige Verkehrs- bzw. Mitte-Verkehrsumgehungsplanung voraus. Damit gehts los, un ddie muss übergreifend sein.
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Ich denke der größte Fehler der hier gemacht wird, ist dass hier sowohl Molenmarkt, Rathausforum und Alex einzeln gedacht wird.
Theoretisch müsste man die komplette Historische Mitte Berlins in einen Masterplan aufnehmen, also auch Schloss, das Areal "Breite Straße" und die Fischerinsel (sowie Nikolaiviertel).
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Und überhaupt nicht verstehen kann ich Leute, die aus diesem Platz etwas "gemütliches, hübsches" machen wollen. Und ja, das ist kleinbürgerlich. Aber sowas von..
Und ich kann halt nicht verstehen, warum bei vielen Threads die immergleichen undifferenzierten Polemiken kommen.
Es geht hier um ein verhältnismäßig kleines Gebäude, das zur Debatte steht. Ästhetisch und psychohistorisch spricht alles für dieses Gebäude. Einzig die Raumfrage ist problematisch. Wir reden hier von einem Gebäude mit Gründerzeitfassade - mehr nicht. Das wäre eine schöne Zutat für einen ansonsten recht modernen und enthistorisierten Platz.
Aber auch ich sehe die Raumfrage kritisch. Deshalb noch mal die Frage an libero: Wie war dein Raumgefühl, als du es vor Ort getestet hast? Zumindest heute würde ich es als erdrückend empfinden. In 20 Jahren kann das noch mal anders aussehen. Dann wird man sehen, wie sich der Platz und dessen Wahrnehmung entwickeln.
Ich wollte dich nicht für blöd verkaufen mit meiner Frage. Bei aller Liebe zur Historie darf man auch neuere Traditionen nicht so einfach wegbürsten.
Ich kann mir ein Hertie vorstellen, wenn man dizidiert die Räume zum Kaufhof hin als Teil des Alexanderplatzes wahrnimmt. Vielleicht sollte aus dem Hertie gerade kein Shopping-Tempel werden, sondern ein Ort der Gastronomie, der Souvenirs und der geschichtlichen Information. Eine permanente Ausstellung über den Alex und seine Geschichte. Jedenfalls ein stärker öffentlicher, neutraler Ort, auch mit öffentlichen Veranstaltungen und Vorträgen. Das würde dem Bau sicherlich viel Akzeptanz und Sinn verleihen.
Also ich kann es mir vorstellen, allerdings käme der Bau jetzt einer Art Schock gleich. Da muß wohl erst ein Gesamtkonzept her und der Platz sich weiter entwickelt haben. Na ja, realpolitisch sehe ich eher schwarz für das Projekt.
Deshalb wären weitere Erläuterungen von dir mal interessant. Erzähl' mal ein bißchen was aus dem Nähkästchen.
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Und ich kann halt nicht verstehen, warum bei vielen Threads die immergleichen undifferenzierten Polemiken kommen.
Es geht hier um ein verhältnismäßig kleines Gebäude, das zur Debatte steht. Ästhetisch und psychohistorisch spricht alles für dieses Gebäude.
Ihre Meinung. Es sind ja auch die immer gleichen Polemiken gegen Gebäude aus DDR Hinterlassenschaft. Und für mich spricht so rein gar nichts für dieses Gebäude. Weder ästhetisch noch psychohistorisch. (Mein Gott, was für ein Geschwurbel) Es gibt für mich einfach keinen Grund diesen Platz in seinen Dimensionen zu verändern.
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DerBe Sie haben offenbar meinen Beitrag nicht begriffen. Sie dürfen das Gebäude gerne ablehnen. Ärgerlich sind Diffamierungen wie daß man kleinbürgerlich sei, wenn man den Alex hübsch und gemütlich haben wolle. Es geht wie gesagt nur um ein Gebäude. Auch Ablästerungen wie "Geschwurbel" sind unangemessen. Ich weiß schon, warum ich das Wort psychohistorisch gebrauche, und kann das auch konkret begründen.
Man sollte unsachliche Polemiken nicht damit rechtfertigen, daß andere sie auch angeblich tätigen. Was hat das mit mir zu tun? Einfach ohne Diffamierungen Andersdenkender arbeiten. Dann wäre schon viel gewonnen. Sachliche Argumente gegen das Gebäude sind durchaus willkommen, ich bringe sie ja selbst vor.
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#Gesamtplan: Hast Recht Sprotte, wir arbeiten uns nur thematisch in den einzelnen Thread ab, ein überarbeiteter Rahmenplan oder Planwerk plus Hochhausrahmenplan a la Frankfurt muss kommen. So ungefähr...
In der Tat sehenswert. Allerdings sollten die Hochhäuser unterschiedliche Höhen haben. -
^^Ist Kollhoffsche Planungsvorgabe und (weil mehrheitlich unstrittig bzw. akzeptiert) auch übernommen für die HH-Bauplätze Kollhoff. Ich find das auch gut. Im übrigen sinds 150er, 120er (ParkInn) und 100er (Doppeltürme und Alexandertor).
Es sind ja auch die immer gleichen Polemiken gegen Gebäude aus DDR Hinterlassenschaft.
Wo wann in diesem Strang, bitte konkret. Vor allem weil die letzte bebilderten Eingaben sich zum Ziel setzen, mehr DDR-Gebäude in die Kollhoffsche zu integrieren bzw. stehen zu lassen (nun gut, bis auf den TLG-Riegel). Und nun gibts Argemente pro Platzverkleinerung und contra. Aber es wird ja kein DDR-Gebäude abgerissen.
Echter Berliner: Ne, ich bin auch nicht eingeschnappt. Hinsichtlich des Raumgefühls: Bei mir stellt sich eben kein Raumgefühl ein auf dem Alex (die große Weite) und ich finde die brachiale Kaufhof-Front als auch den Brunnen selbst und die Raumtiefe einfach zu viel. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie Berolina- und Alexander-Haus bei Bebauung aussehen und wirken, nämlich als Original. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen wie eine lüschersche Front als Verlängerung des Saturn aussehen wird im schlimmsten Fall, nämlich brachiale Durchsetzungsarchitektur, wie ich es ja gerne und oft nenne. Diese Front wird dann die Über-Größe des Kaufhof und die Schlucht-Bucht-Wirkung Richtung Brunnen verstärken. Daher finde ich eben, dass es ein eher dann doch kleineres, filigraneres, feineres Gebäude davor (auch weil der Platz mit einem Fußballfeldgröße ja immer noch groß ist) verträgt und eine wesentlich bessere kleiner skalierte, historisch-abgeleitete und vor allem proportionale* Platzwirkung entsteht, die auch eben vor der Brachialität des Kaufhofs schützt, dessen Fassade von Kleihues zwar wirklich erstklassig gestaltet ist, dem aber hinsichtlich seines Auftritts und seiner Größe doch Bunker-Charakter inne wohnt. Es muss kein HerTie-Reko sein. Könnte auch (wie ursprünglich vorgeschlagen) was neues sein. Die Nutzung eben nicht als Kaufhaus finde ich sinnhaft und diskutabel. Trotzdem glaube ich nicht, dass die Bebauung mehrheitsfähig ist oder wird in diesem Strang.
*Wenn wir von Ästethik, Schönheit und positive Wirkung reden, dann reden wir auch immer von Symmetrie und Proportionalität. Goldener Schnitt oder Finbonacci lassen grüßen
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Wenn man sich also darauf verständigt, dass man die Gebite ganzheitlich betrachten sollte, dann wäre mein nächster Schritt nun zu definieren, was erhaltenswerte Häuser ind - also welche dürften bzw. sollten eh nicht abgerissen werden bzw. - weg vom wunschdenken - welche häuser werden eh nicht fallen )zum beispiel Rathauspassagn). und dann müsste man prägende bedeutende Häuser definieren (Fernsehturm). An diesen würde bzw. müssten sich sämtlichen Pläne orientieren.
und da wir hier ja von Berlin reden müsste man sich parallel darauf verständigen, was waren bedeutendende ehemalige Gebäude und welche lohnen sich wieder aufzubauen. Wenn ich das alles hab, dann kann ich anfangen weiterzudenken und Nutzungsräume definieren. In welchem Gebiet sollen Rekos hin, wo nur moderne, wo shopping, wo arbeiten oder wohnen. Alles Schritte nacheinander. und auch dann würde sicherlich 20 unterwschiedliche Konzepte bei rauskommen. Aber vielleicht wäre das eine gewisse systematik -
Ne, ich hatte nur geschrieben, dass sie ausgesiebt wurden. Das mit Kny & Weber hatte ich hier schonmal erwähnt. Wenn ich es zeitlich schaffe, werde ich heute Abend nochmal ins Wettbewerbsbuch reinschauen und den Text zitieren.
Zitate aus der 2. Phase:
Kny & Weber:
Obwohl die kreisrunde Gestaltung des künftigen Alexanderplatzes sich auf den bauhistorischen Komplex der Bauten von Peter Behrens bezieht, vermag sie als Platzkonzept nicht die erhoffte Eigenständigkeit für das östliche Berliner Umfeld zu bieten, zumal sie einen Teil der Peter-Behrens-Bauten durch einen Vorbau ignoriert.
In der Absicht, sich mit diesem Gesamtkonzept großer Zurückhaltung in das örtliche Bild dieses Stadtteils zeinzubringen, erscheint es negativ, vorhandene Bausubstanz abzubauen und damit die Erlebbarkeit historischer Schichtung zu mindern....
Die Alleen im Nordteil des Projekts weisen zwar auf das Zentrum des Alexanderplatzes, doch bleibt dieser "goldene Teller" davon abgesetzt. Die Platzform wirkt geometrisch erzwungen. Die Unterwelt des Basements ist von der Raumatmosphäre her schwer vorstellbar.
Zu Ingenhoven, Overdiek, Petzinka und Partner
Die starke Überschneidung durch die Kaufhausergänzung auf dem Alexanderplatz vor dem Berolina-Haus wird negativ beurteilt. Der Verfasser begreift den Alexanderplatz als ein Wegekreuz. Diesem durchaus nachvollziehbaren Ansatz wird er durch die Gebäudeausformung nicht gerecht.
...
Der Alexanderplatz selbst ist ungestaltig; durch die gebogenene Hausfassaden entsteht eine ausufernde, unräumliche Situation.
Weitere Wettbewerber mit Gebäude vor dem Alexanderhaus waren u.a. Flöting & Kaufmann
Der Alexanderplatz ist städteräumlich gut geplant. Allerdings werden Standort und Größe des Berlin-Pavillons kritisiert.
Das schlichte Anbauen und das Aufreißen der Erdgeschosszone des Behrens-Baus (Berolina-Haus) ist nicht denkbar. -
^^Ist Kollhoffsche Planungsvorgabe und (weil mehrheitlich unstrittig bzw. akzeptiert) auch übernommen für die HH-Bauplätze Kollhoff. Ich find das auch gut. Im übrigen sinds 150er, 120er (ParkInn) und 100er (Doppeltürme und Alexandertor).
Wo wann in diesem Strang, bitte konkret. Vor allem weil die letzte bebilderten Eingaben sich zum Ziel setzen, mehr DDR-Gebäude in die Kollhoffsche zu integrieren bzw. stehen zu lassen (nun gut, bis auf den TLG-Riegel). Und nun gibts Argemente pro Platzverkleinerung und contra. Aber es wird ja kein DDR-Gebäude abgerissen.
*Wenn wir von Ästethik, Schönheit und positive Wirkung reden, dann reden wir auch immer von Symmetrie und Proportionalität. Goldener Schnitt oder Finbonacci lassen grüßen
In diesem Strang ging es ganz konkret um den Brunnen, der als hässlich etc. beschrieben wurde. Man ging so gar soweit, die Weltzeituhr und den Brunenen an den Platz der Vereinten Nationen verlegen zu wollen..Threat übergreifend geht es um fast alle Gebäude der DDR Epoche. Sie selbst wollen in ihren Planungen die Fussbebauung des FT abreißen.
Zum Platz: Ich sehe noch immer nicht die Notwendigkeit diesen Platz zu verkleinern. Für was soll das gut sein? Es spricht nicht vieles dafür, um so mehr aber dagegen. Stichworte wurden ja genannt. Abriss des Brunnens, Baukörper zu nah am Berolinahaus. Nutzung Besucherfrequenz etc.
Für mich war ohnehin der unsägliche Umbau des Kaufhofes resp. des Centrum Warenhauses der Kardinalfehler schlechthin. Die identitätsstiftende Wabenfassade wurde durch die belanglose Kleihuesche Steintapete ersetzt, statt sie, wie in Dresden oder Leipzig, weiterzuentwickeln. Also Grundlage dafür hätte da der Liebeskindsche städtbauliche Wettbewerbsbeitrag dienen können. Stattdessen versucht man es jetzt mit lahmen Rekos (Die anderenorts ganz sinnvoll sein können)
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Eins muss man der Wabenfassade ja lassen: sie hat dem großen Klotz eine einigermaßen luftige Erscheinung gegeben während die strenge Natursteinfassade von Kleihues den Kaufhof deutlich massiger wirken lässt.Anderseits harmonisiert der neue Kaufhof m.E. sehr gut mit den Behrens-Bauten. Der DDR-Alex war mir in der Tat ein wenig zu groß. Mit den ersten Umbauten und Erweiterungen ist er als Platz deutlich besser erfahrbar, mit Sockelbauten am Park Inn wäre es top.
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In diesem Strang ging es ganz konkret um den Brunnen, der als hässlich etc. beschrieben wurde.
Das ist doch eine Meinung und kein DDR-Bauten-Verriss. Man kann der Meinung sein, dass er nicht so knorke ist analog zur Einschätzung, der Weltkugelbrunnen auf dem Breitscheidplatz sei auch nicht hübsch, ohne das letzteres als Generalangriff des Sozialismus auf den Kapitalismus gewertet wird. Das ist ja so, als würde ich eine Frau nicht attraktiv finden "Na hübsch ist anders" und seh mich unverhofft einer Systemdiskussion gegenüber, nachdem sie mir mitteilt, sie komme aus Cottbus. "Achne, dann: die sieht super aus. Denn wie wir alle wissen, ist alles per definitionem unantastbar schön, was die DDR hervorgebracht hat." Bitte jetzt den kleinen Vergleich nicht überinterpretieren, es gibt ganz viele hübsche Frauen aus den neuen Ländern
Man ging so gar soweit, die Weltzeituhr und den Brunenen an den Platz der Vereinten Nationen verlegen zu wollen.
Das stimmt nicht, es war eine Idee den Brunnen an den Platz der Vereinten Nationen zu verlegen. Weltzeituhr steht ja auf dem Alex, wie man den Bildern auch entnehmen kann. Die Weltzeituhr wurde auch threadübergreifend nie aus Mitte verbannt.
Threat übergreifend geht es um fast alle Gebäude der DDR Epoche. Sie selbst wollen in ihren Planungen die Fussbebauung des FT abreißen.
Stimmt, den zweiten, kapitalistisch genutzten und für den Fernsehturm null funktionalen Bauabschnitt zugunsten eines DDR-Zeitschichten-Platzes in Trapezform mit (DDR-)Wasserkaskade und 2 Wohnbebauungsblöcken für wahrscheinlich ca 250 Anwohnern nebst Wiedergewinnung von Marienkirchhof. Das ist ein Konzessionsvorschlag. Wie daran eine (generelle) Verunglimpfung von DDR-Bauten ableitbar sein soll, ist mir schleierhaft. Es ist halt so, dass die DDR alles überplant, auch Nachkriegsbestand abgerissen und überbaut hat in Mitte. Da ist eben die Chance gross, dass es bei einer Entwicklung einzelne Bauten (und Mobiliar) aus der DDR trifft. Und die Versetzung von Neptunbrunnen auf den Schloßplatz wäre ja auch kein Angriff auf die sozialistische Moderne.
Netto gehts - wenn ich den systemrelevanten Rundumschlag jetzt also zusammenfassend interpretieren darf - um einen Brunnen (betrifft diesen Thread) und die Sockelbebauuung zweiter Abschnitt Fernsehturm betrifft diesen Thread. Ersteres wird dann bald einer Planungsumfrage zugeführt. Letzteres können wir ja dort weiterdiskutieren.
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@Bato: Nachdem ich die Begründung der Jury ein wenig hab sacken lassen ist mit dieser Bewertung - wenn sie denn noch heute geteilt würde - eigentlich grundsätzlich eine Bebauung nur dann vorstellbar, wenn sie den "bauhistorischen Komplex der Bauten von Peter Behrens" anerkennt und würdigt sowie eine "Erlebbarkeit historischer Schichtung" gestärkt wird. Aber genau das würde eine Reko HerTie (und zwar nur eine solche) tun, weil die Behrensbauten in Bezug zum HerTie geplant und gebaut (die Winklung des Alexanderhauses wurde durch die Baukörperspiegelung des HerTie übernommen) und der gesamte Platz als solcher historisch durch diese drei Bauten definiert wurde, sorry.
Am Ende leite ich dadurch eine Entscheidungsalternative ab:
Will man den Alexanderplatz im historischen Kontext und Dimensionen als Original mit der Würdigung der platzdefinierenden Behrens- und Hertiebauten (und Würdigung des Werks Architekt und Stadtbaurat Wagner*)? ODER: Will man den Alexanderplatz mit eingeschränktem historischen (Vorkriegs-)Kontext unter Wahrung oder Würdigung der Erweiterung des Platzes durch die DDR-Moderne nach Nord (ohne Versetzung des Brunnens des "systemkonformen Staatskünstlers" Womacka*)?
In dieser Frage kann man durchaus unterschiedlicher Meinung sein. Ich finde allerdings unter der Voraussetzung Bestandsschutz KMA, Platten Alexanderstraße, Haus des Lehrers (mit Womacka-Kunst am Bau) und BCC, ParkInn sowie evtl. Rathauspassagen in direktem Umfeld eine solche Würdigung der DDR-Moderne für die Zeitschicht östlich der Stadtbahn (zugunsten eines Brunnens) unverhältnismäßig hoch, zumal die Zeitschicht Vorkriegszustand in diesem Bereich total unterrepräsentiert ist!
*Interessant wäre auch eben diese ergänzende Beleuchtung: Teil-Realisierung der Planung und Würdigung des Werkes von Wagner vs. Versetzung des Brunnens Womacka und damit die Frage, was denn politisch korrekter oder ausgewogener wäre. Da will ich gar nicht präjudizieren, möge jeder seine eigene Meinung bilden und haben. Womacka hat als "systemkonformer Staatskünstler" (Wiki) öffentlich gegen den Prager Frühling und für die Mauer gewettert und war in der Mitte Berlins an sehr vielen Bauten künstlerisch aktiv. Sein Werk ist natürlich auch aus meiner Sicht erhaltenswert (und steht zumeist zurecht unter Denkmalschutz). Demgegenüber war Wagner einer der Erfinder des sozialen Wohnungsbaus, den er mit der Einführung der Hauszinssteuer seit 1916 forderte und später entsprechend realisierte, entwarf als Stadtbaurat soziale Großprojekte mit Ludwig Mies van der Rohe, Walter Gropius, Hans Scharoun, Hugo Häring sowie Hans Poelzig und bezog früh und offen Opposition zu den Nationalsozialisten, trat aus der Akademie der Künste aus, um gegen den Ausschluss von Käthe Kollwitz und Heinrich Mann zu protestieren und ging ins Exil (Zunächst Istanbul, später Architektur-Professur Harvard). Anmerkung zur Editierung: Habe beide Beiträge zusammengelegt, um für Zukunft auf diese Argumentation im Block verlinken zu können.
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Könnte vielleicht daran liegen, dass damals (wie heute) wohl niemand ernsthaft damit rechnete, dass das Tietz jemals wieder zurückkehren wird.