Man kann an den wenigen neuralgischen Punkten ja auch sehen, wie gut entsprechende Angebote angenommen werden, siehe etwa das Fischerplätzchen mit dem Langosch, dem Moloko oder dem Naiv – in dieser Intensität stelle ich mir altstädtisches Leben vor und so kennt man es auch aus intakten Altstädten. Im ganzen Quartier zwischen Fahrgasse bis hin zum Ex-Degussa-Areal ist es aber ansonsten eine einzige hochnotpeinliche Wüstenei, wo bis auf wenige Ausnahmen um 22.00 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt sind. Das mag der Zweck neo-biedermeierlicher Vorstellungen der 1950er Jahre gewesen sein, es passt aber nicht mehr in das hier und jetzt.
Dem, was Schmittchen sagt, ist wenig hinzuzufügen. Minimalforderung darf flächendeckende gewerbliche Nutzung der Erdgeschosse im Altstadtbereich sein, was ohne Neubau überwiegend nicht machbar sein dürfte. Und anstatt die halbe Innenstadt mit Baumreihen, Grünanlagen, Radwegen und Spielplätzen zu tapezieren, was im genannten Areal den Spießigkeitsfaktor noch erhöht sollten sich die verantwortlichen Politiker lieber einmal Gedanken machen, was wirklich vonnöten wäre. Bei dem ganzen Konzept ist schwer zu glauben, dass es von einer Partei verantwortet wird, die mal gegen das Establishment Sturm lief.