Potsdam: Lustgarten

  • Einerseits stimme ich dem Wunsch nach Abriss des Mercure zu, aber andererseits lehne ich die staatliche Einmischung in dieser Angelegenheit ab. Es wäre ironisch wenn dieses Überbleibsel der DDR durch staatlichen Zwang verschwände. Da wirkt es schon etwas komisch, dass trotz der parteilichen Nähe der Partei des Baudezernenten und der SED/Linken als Sammellager der Befürworter die Haltung zum Mercure so verschieden ist.

  • Beim besten Willen - bitte bei der Sache bleiben. Dass Bündnis'90/Grüne in Potsdam und Kommunisten eine "parteiliche Nähe" hätten wäre mir wirklich neu. Das mag in Kreuzberg stimmen, die Chefin der Potsdamer Stadtgrünen würde in Berlin wg. Rechtendenzen aus der CDU ausgeschlossen.


    Wo ist im übrigen der Unterschied zwischen den Gängeleien Berliner Baustadträte gegenüber Privaten (z. B. wg. angebl. Luxusmodernisierungen wie wandhängendem WC) im Vergleich zum Vorgehen von Klipp in Potsdam ist vermag ich nicht zu verstehen.

  • In Potsdam gibt es neben der Garnisonkirche noch ein weiteres Thema, bei dem es Pläne für einen Bürgerentscheid gibt, nämlich das Hotel "Mercure". Auch zu diesem Thema gibt es eine Abstimmung in der "Märkischen Allgemeinen". Zu dieser Abstimmung gab es im APH-Forum Aufrufe, gegen das Hotel zu stimmen, und ganz zu Anfang gab es auch tatsächlich eine Mehrheit gegen das Hotel, diese wurde dann auch im APH-Forum stolz gemeldet. Ein Nutzer meinte gar, man könnte sich angesichts dieser Mehrheiten den teuren Bürgerentscheid sparen. Doch dann hat sich die Abstimmung gedreht. Mittlerweile gibt es auf die Frage "Sehen Sie das Mercure als städtebaulichen Missstand, den es zu beseitigen gilt?" folgende Antworten:
    Ja: 38 Prozent
    Nein: 62 Prozent


    http://www.maz-online.de/content/collectedinfo/3545480


    Diese Zahlen wurden im APH-Forum dann natürlich nicht gemeldet.

  • Gestern hat die Potsdamer Stadtverordnetenversammlung das Investitionsprogramm für die Schulen beschlossen. In diesem Zusammenhang wurde auch beschlossen, kein öffentliches Geld und auch keine Mittel aus dem Treuhandvermögen des Sanierungsträgers Potsdamer Mitte für den Ankauf und Abriss des Hotel "Mercure" zu verwenden. Für diesen Beschluss stimmten die Linkspartei, die SPD, Bündnis 90 / Die Grünen und die Potsdamer Demokraten, dagegen stimmten die CDU, die FDP, das Bürgerbündnis und Die Andere.


    http://www.maz-online.de/Lokal…amm-fuer-Potsdams-Schulen


    Ich denke, man muss diesen Beschluss im Zusammenhang mit den bevorstehenden Kommunalwahlen am 25. Mai sehen. Offenbar wollen SPD und Bündnis 90 / Die Grünen ihre Wahlergebnisse durch ein Bekenntnis zum Erhalt des "Mercure" - Hotels verbessern. Gleichzeitig kann sich vor allem die SPD mit ihrem Beschluss von der äußerst unpopulären "Rathauskooperation" distanzieren und eine Koalitionsabsicht mit der Linkspartei signalisieren. Allerdings stellt sich die Frage, ob die neue Linie der SPD auch nach der Wahl anhält. Denn vor der letzten Kommunalwahl hat die SPD auch schon kräftig nach links geblinkt, und dann hat sie doch wieder eine "Rathauskooperation" mit CDU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen geschmiedet. Überraschend ist allerdings, dass auch Bündnis 90 / Die Grünen gegen den "Mercure" - Abriss gestimmt haben, denn deren Spitzenleute (Matthias Klipp, Saskia Hünecke) waren bisher immer vehemente Abrissbefürworter.

  • Diese Analyse kann ich nur teilen. Statt des Mercure kommt jetzt der Staudenhof weg. Ausserdem ist nach der Wahl immer alles anders...

  • Werkstattverfahren zum Lustgarten beginnt am 9. Mai

    Pressemitteilung der ProPotsdam GmbH vom 29.04.2014:



    Quelle: http://www.propotsdam.de/uploa…C3%BCr_die_Neue_Mitte.pdf

  • Heute fand in Potsdam die Auftaktveranstaltung zum öffentlichen Werkstattverfahren Lustgarten statt. Ich will einen kleinen Bericht dazu liefern.


    Zunächst einmal fand die Veranstaltung unter seltsamen Voraussetzungen statt. Denn obwohl die Veranstaltung Teil einer breiten Bürgerbeteilung sein sollte, fand die Veranstaltung im abgelegenen Firmensitz der Pro Potsdam statt. Das führte zu der kuriosen Situation, dass der Moderator der Veranstaltung, der ehemalige Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee, eine halbe Stunde zu spät kam, weil er den Veranstaltungsort nicht finden konnte. Zudem wurde eine Zeit am Nachmittag gewählt, die für viele Bürger ungünstig war. Folgerichtig waren zu der Veranstaltung nur 47 Personen erschienen, unter diesen waren sieben eingeladene Experten, der Moderator, der Baudezernent, der Geschäftsführer des Sanierungsträgers Potsdamer Mitte und verschiedene Stadtverordnete. "Normale" Bürger waren kaum anwesend.


    Die Veranstaltung begann mit einer Einführung durch Bert Nicke, den Geschäftsführer des Sanierungsträgers Potsdamer Mitte. Dann folgte ein Vortrag des Baudezernenten Matthias Klipp. Dieser machte relativ unverblümt deutlich, dass es seiner Meinung nach in diesem Werkstattverfahren vor allem um das Hotel "Mercure" gehen sollte. Das Hotel müsse seiner Meinung nach abgerissen werden, dabei berief er sich auf Walter Ulbricht, der das Hotel schon 1968 kritisiert hatte. Weiterhin kritisierte er den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, nach dem für den Ankauf und Abriss des Hotels kein städtisches Geld ausgegeben werden sollte. Vor allem der Fraktionsvorsitzende der SPD, Mike Schubert, würde hier eine falsche Position vertreten. Dieser Beschluss wäre eine "k.o.-Bedingung" für alle Abrisspläne und sollte revidiert werden.


    Dann folgte Wolfgang Tiefensee, der ein von der Stadtverwaltung einberufenes Gutachtergremium zum Lustgarten vorstellte. Ihm gehören an:
    - Kay Brummer - Baudezernent von Hildesheim
    - Axel Lohrer - Landschaftsarchitekt
    - Barbara Engel - Professorin der Universität Karlsruhe
    - Carl Fingerhuth - Stadtplaner
    - Arnold Bartetzky - Kunsthistoriker
    - Helmut Riemann - Stadtplaner
    - Rainer Emenlauer - Architekt
    Auffallend an dieser Besetzung ist, dass sich unter den Gutachtern keine Experten für die Nachkriegsmoderne, aber mehrere Anhänger eines traditionalistischen Städtebaus befinden. Daher stellt sich die Frage, ob dieser Gutachterkreis wirklich so ausgewogen ist, dass von ihm eine alle Seiten überzeugende Lösung erzielt werden kann. Ich hatte den Eindruck, dass hier nach dem alten Spruch von Norbert Blüm besetzt wurde: "Kennst du das Ergebnis schon, gründe eine Kommission."


    Nach einem kurzen Film hielten drei Gutachter Impulsvorträge. Kay Brummer beschrieb, wie die Innenstadt von Hildesheim im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, wie sie anschließend mit modernen Gebäuden wiederaufgebaut wurde. Ab 1983 hätte man aber begonnen, diese ganzen modernen Gebäude, die teilweise sogar unter Denkmalschutz standen, wieder abzureißen und stattdessen die Vorkriegssituation wiederherzustellen. Diesen Prozess schilderte Brummer mit großer Begeisterung.


    Es folgte ein Vortrag von Axel Lohrer, der generell ein leidenschaftliches Plädoyer für innerstädtische Freiräume war. Lohrer zeigte anhand von Beispielen aus Barcelona, Bordeaux, Paris und München, dass Freiräume für Innenstädte sehr wichtig wären. Dann relativierte er allerdings die Bedeutung des Lustgartens in Potsdam ein wenig. Er erklärte, dass der Lustgarten nicht so wichtig wäre, weil Potsdam über viele andere Parks verfügen würde.


    Barbara Engel machte ein paar allgemeine Aussagen zur Bürgerbeteiligung in Dresden.


    Dann folgte eine Diskussion sowohl zwischen den Gutachtern als auch mit dem Publikum. Diese Diskussion nahm eine unerwartete Wendung, weil sich eigentlich alle Gutachter einig waren, dass das Hauptproblem nicht das Hotel "Mercure", sondern der Bahndamm wäre. Der Reiz des einstigen Lustgartens hätte darin bestanden, dass er sich zum Templiner See geöffnet hätte und dort einen weiten Blick bis zum Schloss Caputh geboten hätte. Dieser Ausblick wäre als Höhepunkt des Gartens konzipiert gewesen, seine ganze Gestaltung wäre auf die Inszenierung dieser Aussicht angelegt gewesen.


    Zum Schluss erläuterte Bert Nicke das weitere Verfahren. Demnach soll bis zum Juli eine Aufgabenstellung für ein Gutachterverfahren erarbeitet werden. Im September soll es dann erneut ein Werkstattgespräch geben, anschließend soll ein Gutachterverfahren zum Lustgarten stattfinden. Zu diesem Verfahren sollen das Büro Dietz Joppien, das den neuen Lustgarten entworfen hat, und sechs weitere Büros eingeladen werden. Das Ergebnis soll dann im Mai 2015 vorliegen


    Nach meinem Eindruck ist das ganze Verfahren jedenfalls in seiner jetzigen Form kein ergebnisoffenes Verfahren, sondern eher eine Veranstaltung, die die Positionen von Matthias Klipp bestätigen soll. Wenn es hier wirklich um kontroverse Diskussionen geben soll, dann müsste auch Experten zum Thema Nachkriegsmoderne beteiligt werden. Zudem fehlte bei der heutigen Veranstaltung der Geschäftsführer des "Mercure" - Hotels. Und vor allem müssten die Bürger viel stärker beteiligt werden als bisher. Die heutige Veranstaltung hatte jedenfalls mit "breiter Bürgerbeteiligung" nichts zu tun.

    Einmal editiert, zuletzt von Klarenbach ()

  • Was bitte sind denn 'Experten für die Nachkriegsmoderne'? Die Architekten der örtlichen Lidl-Filialen? Aber schön, dass man bei dir wenigstens schon in den ersten Sätzen merkt, dass die Veranstaltung nicht in deinem Sinne verlief. Zu wenig Teilnehmer - ungünstige Zeit am Nachmittag. Begeisterung für die Wiederherstellung der Vorkriegssituation - falsche Experten geladen. Das hat schon fast was kabarett-artiges :D.


  • Auffallend an dieser Besetzung ist, dass sich unter den Gutachtern keine Experten für die Nachkriegsmoderne, aber mehrere Anhänger eines traditionalistischen Städtebaus befinden.


    Etwas aus dem Zusammenhang und sicherlich der großen Mühe die in Deinem Beitrag steckt nicht gerecht werdend, so möchte ich doch anmerken, dass mir beim Lesen des obigen Satzes ein schallendes "ENDLICH IST ES WENIGSTENS EIN MAL IN DIESEM LAND ANDERSRUM!" durch den Kopf gellte. Sorry, aber da muss und sollte jeder Anhänger der "Nachkriegsmoderne" mal durch müssen, in bis auf ganz ganz wenige lokale Ausnahmen ALLEN anderen Gremien und vor allem Wettbewerbern sieht es doch deutlich andersrum aus.




    Es sei mir verziehen, dies konnte ich mir nicht verkneifen.

  • Wenn sich Klarenbach mit an den Haaren herbeigezogenen Argumenten (die Pappelalle zwischen Sanssouci und Alexandrowka, keine 1000 Meter von der barocken Altstadt entfernt, sei "abgelegen" und dies damit belegbar, dass der Leipziger Tiefensee den Stadtplan nicht lesen konnte) schon die Argumente gegen das Ergebnis des Verfahrens zurechtlegt scheint die Sache auf gutem Weg zu sein. K. ist da ein zuverlässiger Indikator.

  • Heute erschien in den Potsdamer Neuesten Nachrichten ein langes Interview mit Hasso Plattner, in dem auch noch einmal der Streit um das "Mercure" - Hotel von vor zwei Jahren reflektiert wird. In diesem erklärt Plattner, dass sein Verzicht auf einen Ankauf und Abriss des Hotels mit dem Widerstand vieler Bürger gegen das Projekt zusammenhängen würde. Sein Museum sollte "etwas völlig Positives" sein und kein "konfliktbelastetes Projekt". Daher fand er es kontraproduktiv, sich "mit einem Teil der Bevölkerung zu überwerfen". Es wären damals viele Menschen auf ihn zugekommen, die mit dem Abriss des Hotels nicht einverstanden gewesen wären. Er würde diese Haltung akzeptieren und wäre daher keineswegs enttäuscht vom Scheitern des Projektes. Wörtlich erklärt er: "Es waren einfach zu viele Potsdamer gegen einen Abriss des Mercure und das ist doch in Ordnung."


    Weiterhin wurde er auch nach möglichen Spenden für die Garnisonkirche gefragt. Seiner Meinung nach sollten die Bürger von Potsdam über dieses Projekt entscheiden. Die Zugereisten sollten sich dagegen "etwas zurückhalten".


    Insgesamt finde ich, dass Plattner in diesem Interview eine sehr souveräne Haltung zeigt. Es wäre zu hoffen, dass diese Souveränität auch andere Entscheidungsträger aufbringen.


    http://www.pnn.de/potsdam/872774/

  • Das ist die Haltung der Privatperson HP, die ich auch gut verstehen kann. Die gewählten Vertreter der Stadt sehen dies angesichts der Mehrheitsverhältnisse anders, man kann sich nicht von jder Minderheit die Meinung diktieren lassen.

    Einmal editiert, zuletzt von Konstantin ()

  • @ klarenbach


    ich bin ja noch nicht so lange hier im Forum und daher weiß ich nicht, ob du es hier schon mal erörtert hast. Ich wüsste gern mal von dir, was das Hotel Mercure aus deiner Perspektive erhaltenswert macht. Ich sehe hier einfach keinen Grund, der für dieses Gebäude, insbesondere im heutigen Kontext spricht.
    städtebaulich ist insbesondere nach der Rekonstruktionsentscheidung für das Stadtschloss ein Erhalt des Mercure völlig abwegig, weil es als Dominate in aktuellen Kontext nur eine störende Funktion besitzt.
    auch architektonisch kann ich beim Hotel keine Besonderheiten erkennen, die einen Denkmalwert rechtfertigen würden.
    Es bleiben dann noch emotionale Komponenten, doch meiner Meinung nach reicht die Erinnerung daran, dass ich an diesem Ort mal Geburtstag gefeiert habe oder das Oma da mal gewohnt hat, als sie zu Besuch war, einfach nicht aus.
    Ich finde insbesondere aufgrund der städtebaulichen Entscheidung für die historische Mitte kann es auf kurz oder lang gar keine andere Entscheidung als die für einen Rückbau geben. Da man mit dem Haus des Reisens, der FH und dem Staudenhof auch alle anderen Bauten der DDR in diesem Gebiet aufgegeben hat, erschließt es mir nicht, warum neben Schloss, Barberini und co ausgerechnet dieser eine Bau stehen bleiben soll. Dann hätte man eine andere Grundsatzentscheidung treffen müssen und hätte auf den Schlosswiederaufbau verzichtet und die anderen Bauten der DDR saniert. Aber nun sind die Würfel gefallen und jetzt sollte man auch konsequent sein und es zu einem kojsequenten Ende bringen.

  • Grundsätzlich stimme ich Klarenbach zu was die Bewertung des Interviews angeht: Plattner geht sehr souverän mit den teils bewusst etwas provokativ gestellten Fragen um. Er will sich ganz offensichtlich nicht wieder in die Zwistigkeiten einmischen bzw. reinziehen lassen. Zwischen den Zeilen lese ich aber heraus, dass er zwar auch die Meinung der Gegner eines historischen/ historisierenden Potsdams akzeptiert (was man auch durchaus sollte), jedoch auch weiterhin nicht teilt. Jedenfalls trennt er in Bezug auf die Garnisonkirche klar zwischen dem Gebäude und dem Versuch dieses zu instrumentalisieren (was manchem hier hartnäckig nicht gelingen will) und er setzt für das Hotel offen darauf, dass es sich wirtschaftlich irgendwann nicht mehr tragen wird. Ohnehin sieht er es neben den wiedererstandenen Schlossfassaden als etwas verloren an. Allerdings könnte mE paradoxerweise gerade die Nähe von Hotel und Schlossfassaden dazu führen, dass das Hotel gut ausgelastet sein wird und sich eine Erhaltung/ Sanierung rechnet...


    Off Topic: Klarenbach: Bitte verzichte in anonymen Negativbewertungen auf fragwürdige Vorwürfe, vor allem wenn sie angesichts der "realen" Antworten in den entsprechenden Threads völlig unberechtigt sind. Die von Dir so gerne zitierten "realen Renomee(sic)werte" signalisieren übrigens nicht zwangsweise Zustimmung zu Deinen Thesen. Zumindest in meinem Fall honorieren sie meist vielmehr die Mühe die in Deinen vielen aufwändigen und oft sehr gelungenen Fotostrecken steckt. Aber wenn Du das dann primär als überwältigende inhaltliche Bestätigung wertest, werde ich künftig darauf verzichten.


    P.S.: An den weiteren Negativbewerter: Ja völlig richtig, so was sollte man normal besser per PM klären. Aber leider kann man (oder zumindest ich) mE mit Klarenbach weder offen hier im Forum noch per PM vernünftig diskutieren. Denn hier wie dort (und sogar noch per Negativbewertung) bekommt man von Klarenbach nach einigem hin und her nur zu hören, dass er ja mehr Renommeepunkte und damit Recht habe. Daher darf er auch andere als rechtskonservative Militaristen beschimpfen (was mE deutlich schlimmer ist als alles was ich bisher zu ihm gesagt habe), aber man darf nicht mal in einzelnen Fällen seine Argumente oder Thesen in Frage stellen. Das sind dann plötzlich Beleidigungen oder Diffamierungen. Da sich das leider wiederholt, spreche ich das nun so offen an. Tut mir leid, wenn sich jemand davon gestört fühlt, aber für mich sollte in so einem Forum auch Derartiges angesprochen werden können. Und weil es nicht direkt zum Thema gehört, habe ich es entsprechend farblich abgesetzt.

    4 Mal editiert, zuletzt von jan85 () aus folgendem Grund: Ton entschärft; erklärender Zusatz

  • Wirklich entgegentreten muss ich dem von Klarenbach erweckten Eindruck, der Abbruck des Interhotels sei vom Tisch oder aufgegeben.


    Die Stadtverordeneten haben für die künftige Gestaltung des Lustgartens, in dem das Hotel ja steht, im November 2013 ein =News&tx_news_pi1[action]=detail&tx_news_pi1[news]=94&cHash=eaf11a758995afc99ed0f13fe91576db"]Werkstattverfahren beschlossen, dass jetzt in die heisse Phase tritt, da konkrete Entwürfe auf dem Tisch kommen. Zu guter Letzt soll im Juni 2015 ein international besetztes Gutachtergremium sein Votum zu den Arbeiten abgeben. In allen Schritten seit Beginn ist die Potsdamer Öffentlichkeit eingebunden.


    Ich fürchte mit dem Aufatmen der Mercurefreunde muss es noch etwas warten.

  • Insgesamt finde ich, dass Plattner in diesem Interview eine sehr souveräne Haltung zeigt.


    http://www.pnn.de/potsdam/872774/


    Ich lese dort u.a.:


    - Das Schloss sei sehr gut gelungen, neben ihm spiele das Hotel "kaum mehr eine Rolle" - das ist keine Stimme für den Erhalt, sondern die Feststellung, dass die Bausünde neben sehr gut gelungenen Rekonstruktion weniger auffällt.


    - Die Garnisonkirche könne nichts dafür, dass sie mal politisch missbraucht wurde - hier im DAF gab es einige Stimmen gegen den Wiederaufbau, die durch diesen Missbrauch begründet sind


    - Der Stadtkanal wäre eine Bereicherung des Stadtbildes


    Ferner war noch die Rede über den "Kleingeist der Politik", die Ablehnung des Abrisses seitens der Linken - so bezeichnete es der Interviewer, aber Plattner widersprach dieser Wertung nicht, er nannte nur andere Motive. Da der Kollege Klarenbach uns dieses Interview so lobend ohne Einwände empfahl, werte ich es als Zustimmung für die im Interview gefallene Aussage, die Ablehnung des Hotel-Abrisses sei kleingeistig. Sehr souverän.

  • Noch ein paar historische Aufnahmen von dem Bau:

    Bundesarchiv Bild 183-J0721-0301-001, Potsdam, Interhotel, KolonadenCC-BY-SA-3.0-de
    Interessant ist auch die damalige Bildbeschreibung:

    ADN-ZB/Link 29.7.1970 Potsdam: Interhotel und Kolonaden des ehemaligen Stadtschlosses. Die von G.W. Knobelsdorf geschaffenen Kolonaden - ehemals Schmuck des Potsdamer Stadtschlosses - Reste preußischer "Herrlichkeit" bilden einen interessanten Kontrast zum modernen Interhotel Potsdam, Zeugnis der Aufbauleistungen unseres Volkes.



    Bundesarchiv Bild 183-H1027-0301-001, Potsdam, Interhotel PotsdamCC-BY-SA-3.0-de

  • Die Archivbilder zeigen, dass das Hotel schon damals hässlich war. Es war und ist eine hochgestellte Schachtel und die Kombination aus hochgestellter Schachtel mit liegender Schachtel (Flachbau) drunter war auch damals weder interessant oder neu, insbesondere wenn man sich ähnliche Bauten im "kapitalistischen Ausland" anschaut.


    Kent: Trotzdem danke für die Bilder... man soll ja nicht nur meckern....