Holzmarkt | Mediaspree (in Planung)

  • Schonmal drüber nachgedacht, warum sich einzelne Spreewaldgurken in der Dose für 1,50 Euro verkaufen? Warum IPhones das dreifache von Android Handys kosten? Hier gehts um Marken und das Herausbilden von Identität.


    Die Produktion kann noch so ineffzient sein. Wenn am Ende ein schickes Etikett von "Kater Holzig" auf der Verpackung steht, können die das im Erdgeschoss des Gebäudes zu Preisen weit jenseits jeglichen Marktpreises für vergleichbare Lebensmittel im Supermarkt verkaufen. Das eine hat mit dem anderen recht wenig zu tun.

  • Scritch bringt es auf den Punkt (ob so gemeint oder nicht). Es geht darum, hochpreisigen Plunder an eine "progressive" Klientel zu verticken, die geradzu versessen darauf ist, sich fortschrittlich und moralisch zu fühlen. Und als Krönung stellen sich die Bauherren hin und faseln darüber, daß Profit sie natürlich ganz und gar nicht interessiere, wohlwissend, daß ihre ach so alternativen Unternehmungen äußerst gewinnträchtig sind. Politisch-mediale Schützenhilfe inbegriffen. Wenn es ihnen tatsächlich darum ginge, ökologische Innovationen herbeizuführen, könnten sie an anderer Stelle mit weitaus weniger Mitteln viel mehr erreichen. Das Thema der Lebensmittelproduktion in Städten ist jedenfalls keineswegs neu oder modellcharakterartig sondern ein alter Hut, der nicht ohne Grund am Nagel hängt. Clevere Geschäftsleute sind sie aber, das muß man ihnen lassen.


    @ StadtlandFluss
    Nichts für ungut, meine Antwort klang wohl harscher, als sie gemeint war.

  • Mein Post war deutlich weniger urteilend gemeint. Die Meinungsbildung über die Motive der Investoren hinter dem Projekt kann jeder für sich selbst vornehmen.


    Je mehr wir das hier raushalten und Posts wie deine vermeiden, desto eher kommen wir hier zu einer konstruktiven Diskussion über das Projekt selbst.
    Mein Ziel war es eigentlich die leidige Lebensmitteldiskussion zu beenden, anstatt neuen Stoff für die ideologischen Grabenskämpfe zu liefern.

  • ^
    Ich denke so ganz lässt sich eine ideologische Diskussion bei diesem Projekt nicht vermeiden. Mir selbst gefällt das Projekt bisher recht gut und die neuen Visualisierungen lassen auch auf architektonische Qualität hoffen (zum Vergrößern anklicken):




    (C) Holzmarkt eG


    Konzeptionell erscheint das Projekt zunächst einmal als etwas "Anderes" als die üblichen Büroneubauprojekte. Ich glaube aber dennoch, dass hinter dem alternativ, ökologischen Anstrich Renditeerwartungen im Vordergrund stehen und wie es weiter oben schon recht treffend erwähnt wurde eine Marke herausgebildet werden soll. Für verwerflich halte ich das jedoch nicht.


    Der Tagesspiegel berichtet übrigens auch. Die Häuser sollen aus Holz gebaut werden.

  • Diese verglasten Übergänge erinnern mich direkt an die außen liegende Rolltreppenröhre am Centre Pompidou in Paris. Das Projekt sieht zumindest mal sehr anders aus als der übliche Einheitsbrei. Hoffentlich wird es auch so realisiert wie auf der letzten Visualisierung. :daumen:

  • Das ist aber bei weitem noch kein 'Projekt' - ein Satz im Artikel sollte vielleicht etwas hervorgeheben werden: Es ist "ganz wichtig, dass es sich hier um Ideen handelt"...
    Immerhin, 10 Etagen in Holzbauweise, klingt ambitioniert. Aber auch wahrscheinlich billiger als es in der Realität ist.

  • ^
    Für eine Idee sind die Renderings schon ziemlich gut ausgearbeitet. Wie dem auch sei, mit dieser Idee sollen sich laut Tagesspiegel-Artikel nun die Behörden auseinandersetzen.


    Weitere Bilder im Baunetz:





    (C) Holzmark eG | Kleihues + Kleihues Architekten/Graft


    Das Baunetz schreibt von Baubeginn in 2015.

  • Wenns so kommt ist das richtig gutes Zeug! Zur Holzbauweise: 8 Etagen in Holz stehen meiner Kenntnis nach schon in Stuttgart...

  • ^soweit ich weiß erlaubt die Berliner Bauordnung Gebäude in Holzbauweise nur bis max. 13m Höhe...

  • Schön finde ich auf der von Bato geposteten Visualisierung die Halbbögen im unteren Bereich. Zusammen mit den Bögen der Stadtbahn entsteht da so eine nette Gasse die sich prima für Gastro und co. eignet :daumen:


    Die übrige Architektur finde ich auch recht interessant, aber ob es hinterher tatsächlich so überbordend grün ausfallen wird (wie auf dem ersten Bild in #105 (Btw, sieht man dort den Kater auf dem Dach?)), wage ich zu bezweifeln. Nichtsdestotrotz freu ich mich schon sehr.

  • ^soweit ich weiß erlaubt die Berliner Bauordnung Gebäude in Holzbauweise nur bis max. 13m Höhe...


    Wer weiß, vielleicht lassen sich die Behörden ja wie bei dem Neubau Esmarchstraße 3 mit entsprechend überzeugendem Brandschutzkonzept zu einer Ausnahme erweichen.

  • ... interesante Visualisierung, sieht recht nett aus. Allerdings auch genauso oder gar noch beengter, als bei einem konventionellen Investor.
    Ich vermute, dass hier unter dem Label des Ungewöhnlichen ein eher renditeorientiertes Projekt entsteht. Bato hat es ja auch so ähnlich formuliert. Was ich mich frage. War das von Anfang an geplant oder hat sich erst so entwickelt ? Ich nehme an, Ersteres ist der Fall. Denn die Kaufsumme von ~ 10.000.000 € dürfte zu hoch sein um nur mit Restaurant, Club und Mörchengarten ausgefüllt zu werden. Der Begriff Dorf ist wahrscheinlich ganz bewusst platziert worden, um jeden Argwohn des Verkäufers / der Behörden / Unterstützer / Sympathisanten zu vermeiden. Bin gespannt, wie das Bezirksamt jetzt reagiert auf die doch recht klotzigen Pläne.


    Trotzdem finde ich das Projekt interessant und wünschenswert, da hier doch nicht ganz alltägliche Konzepte umgesetzt werden (sollen). Holzhochbauten stehe ich kritisch gegenüber, wegen des hohen Holzverbrauches. Und Bauholz wird stark chemisch behandelt, es sei denn man entscheidet sich für sehr teure, weitgehend mit Naturstoffen behandelte Hölzer.

  • ^Dieses Projekt wäre für die öde Ecke absolut super. Die Visualisierungen gefallen mir sehr gut. Ich kann mir die Mischung aus Naturmaterialien wie Holz, Hochbauweise und vielfältiger Nutzung sehr gut vorstellen und finde so ein Konzept ungemein urban. Das könnte viel Leben hineinbringen. Und wenn es genau durchgerechnet ist: Um so besser!! Wer nicht mit Geld umgehen kann, sollte nämlich nicht bauen. (chinesische Weisheit ;))


    Das mit den gespiegelten S-Bahn-Bögen finde ich sogar ein bisschen genial. Das ist echt große Klasse, da muss ich Kleihues loben.


    Hoffentlich wird´s was. :daumen::daumen::daumen:


    Dennoch lustig, dass man die Bezirkspolitiker offensichtlich mit den Öko-Nebelkerzen betäuben muss, um ihre Unterstützung für Projekte zu bekommen. Ich finde ökologisches Denken und Handeln sehr wichtig, aber mich nervt dieser irrationale Aspekt.


    Trotzdem: Endlich kommt mal eine Vision aus dem Bezirk, die konstruktiv ist. Der ganze Zug mit Hotel, Dorf und Eckwerk, wie er im Baunetz (^ Link bei Bato) gezeigt wird, könnte eine riesen Bereicherung für die bisher doch unterkühlte Mediaspree Angelegenheit werden.Vielleicht sogar eine Initialzündung für eine neue, heterogen genutzte, interessant strukturierte und auch im Detail liebevolle Baukultur in Berlin. Eine Tendenz, die bereits existiert und von einem Teil der Baugruppen in der Innenstadt getragen wird. Vielleicht kann so ein Geist auch auf größere Investoren übergreifen. Ich bin erstmal begeistert.

  • Bar 25

    --------------------------------------------------------------


    Auf dem ehemaligen Gelände der Bar25 wird ordentlich gebaut! Der gesamte Uferabschnitt wurde mit den üblichen Holzkonstruktionen bebaut, während sich zur Strasse hin die Baugruben für die Hauskomplexe befinden. Die ersten Veranstaltungen haben schon stattgefunden.



    Im vorderen Bereich direkt an der S-Bahntrasse sieht man das grosse Holzhaus. Hat jemand eine Idee was das wird?



    Hier kann man sich über das Gesamtprojekt informieren:


    http://www.holzmarkt.com/seite/



    -------------------------------------------

  • Bei den Planungen für das Eckwerk geht es momentan kaum voran. Da die Holzmarkt-Genossen anders bau wollen als es der B-Plan vorsieht verlangt der zuständige Baustadtrat Panhoff die Änderung des Selbigen. Das würde jedoch einiges Zeit kosten weswegen die Holzmarkt-Genossen die Finanzierung des Projektes gefährdet sehen.


    Artikel BW

  • ^insbesondere scheint man der Meinung zu sein, sich nicht an geltendes Baurecht halten zu müssen. Lärmschutz, Bürgerbeteiligung abseits des eigenen Klüngels - davon hält man bei den holzigen Freunden wohl nicht so wirklich viel.
    Vielleicht fehlt auch der nötige Wille... Am Ende waren die ganzen bunten Utopien letztlich doch nur der Vorwand sich ein weiteres Mal eine Party-Area mit Wasserzugang zu sichern. Das wäre schon mal gelungen.

  • Bei dem bekannten KP für das Grundstück kann ich es mit vorn und hinten nicht voerstellen, dass das Projekt funktioniert. Um den B-Plan kommt man nicht rum. Gesetz ist Gesetz, auch (wenn man es mitunter nicht glauben mag) in Mitte.

  • ^
    Deshalb möchte man jetzt den wirtschaftlich lukrativeren Wohnanteil gegenüber Flächen für Startups, Künstler und andere Kreative erhöhen.


    Der Bezirk kann sich hier nicht erlauben, diese Änderungen des B-Planes abseits des üblichen Verfahrens, durchgehen zu lassen.

  • Kater Holzig ist insolvent. Holzmarkt nicht betroffen. So schreibt der Tagesspiegel:
    http://www.tagesspiegel.de/ber…ater-holzig/10927096.html


    Gut verdienen, eine Gesellschaft Pleite gehen lassen, parallel mit der Nächsten weitermachen. Wirft kein gutes Licht auf das Geschäftsgebaren der Gesellschafter (wo es ja offenbar eine Schnittmenge zwischen Kater Holzig und Holzmarkt gibt).

    3 Mal editiert, zuletzt von mmork ()

  • Das Eckwerk hat es in die Finalrunde für den MIPIM Award der besten Zukunftsprojekte 2015 geschafft. Zuletzt schaffte dies das Berliner Projekt The Square³. Der Wettbewerb ist eine gute Möglichkeit auch international auf das Projekt aufmerksam zu machen.