ÖV-Projekte: Tram, U-Bahn, S-Bahn, Bahn, Bus etc.

  • In der SZ werden heute die Pläne der OB-Kandidatin Sabine Nallinger für den Münchner ÖPNV vorgestellt.


    Zusammenfassend plant sie:


    - Reform des komplizierten MVV-Tarifs um näher an das Wunschbild einer Mobilitätskarte zu rücken, mit der sämtliche stadtverträglichen Verkehrsangebote genutzt werden können
    - Bau neuer Linien und Einsetzen einer Task Force, die direkt im OB-Büro angesiedelt ist und mit Durchgriffsrechten in alle beteiligten Referate
    - Priorisierung anhand von Prognosen bzgl. Bevölkerungsentwicklung und Fahrgastströmen "Verkehrsplanung ist vor allem Stadtplanung"
    - pro Jahr 100 Millionen Euro für den ÖPNV-Ausbau
    - Taktverdichtung
    - Nachtliniennetz bei der U-Bahn


    Quelle:
    http://www.sueddeutsche.de/mue…onen-abschaffen-1.1864686



    Das klingt alles ganz gut und sie sieht es auch realistisch, dass man etwa die Preise nicht wesentlich reduzieren kann ohne Defizite beim MVV auszulösen.
    Bleibt die Frage ob zukunftsweisende Entscheidungen in München mit einer zu erwartenden Mehrheit von SPD und CSU im Stadtrat überhaupt möglich sind.

  • Ein System mit Schranken und Karten die dann automatisch das Geld abbuchen, fände ich super.
    Ich weiss nicht, wie es in London geregelt ist, aber mit solchen Karten kann man dann auch den Preise davon abhängig machen, von wo nach wo man fährt. Das heisst dann auch, dass man für ein paar Haltestellen fast nichts bezahlen muss.

  • @London

    ^ Es gibt genauso Preisstufen wie in München und fast nichts gibt's nicht (U-Bahn Einzelticket ab 4 Pfund aufwärts - auf Oyster etwas preiswerter als Papiertickets; dennoch - ob man in den Zones 1+2 eine oder zehn Haltestellen fährt, der Preisstufe-Preis bleibt gleich). Der Vorteil der Oyster-Card (meine Frau und ich besitzen je eine für die vielen Besuche): Wenn ich einmal fahre, wird automatisch das Einzelticket berechnet - wenn später am Tag wieder, wird irgendwann beim Preis von One Day Travelcard gekappt und nicht mehr berechnet. Voraussetzung: Es gibt genug Guthaben auf der Karte.


    Einmal fuhren wir kurz vor 9 los und das knapp berechnete Guthaben langte nicht (Normalpreis statt Off Peak ab 9 Uhr) - eine der Karten rutschte ins Minus und obwohl wir sie aufgeladen haben, wurden erst die Fahrten seitdem zum Tagespensum für die Kappung berechnet, die davor nicht mehr.


    Man kann auch längerfristige Zeitkarten kaufen (z.B. eine Woche) und die Oyster-Card entsprechend aufladen lassen.

    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Einmal fuhren wir kurz vor 9 los und das knapp berechnete Guthaben langte nicht (Normalpreis statt Off Peak ab 9 Uhr) - eine der Karten rutschte ins Minus und obwohl wir sie aufgeladen haben, wurden erst die Fahrten seitdem zum Tagespensum für die Kappung berechnet, die davor nicht mehr.


    Auch wenn ich mir das hundert mal durchlese, ich versteh den Satz nicht :confused:


    Ein Schrankensystem wie in London oder anderen Metropolen halte ich nicht für sinnvoll. Mich regen die Drehstöcke total auf, hat man größeres Gepäck passt man nicht durch, hat man mal kein Ticket kommt man nicht rein, es staut sich und kostet jede Menge Geld.

  • ^ Ein Beispiel (die genauen Preise bin ich nicht mehr sicher): Du hast mit 10 Pfund aufgeladen, ein Tagesticket kostet 7 Pfund, U-Bahn Einzelfahrt 4 und Bus Einzelfahrt 2. Es wird jeweils abgezogen (man kann sich die Buchhaltung auf den Automaten anzeigen lassen):


    UBahn - 4
    Bus - 2
    Bus - 1 (statt 2, da es zusammen bereits 7 Pfund wurde) - und weitere Fahrten am Tag im jeweiligen Gebiet kosten nichts mehr.


    Hast Du nur 5 Pfund drauf gehabt, kriegst Du irgendwann Ärger an den Schranken. Dann wird aufgeladen - z.B. mit 10 Pfund - und neu abgezogen bis der Tagesticket-Preis erreicht wurde. Die Fahrten vor dem Ins-Minus-Rutschen am selben Tag werden jedoch dabei offenbar nicht mehr berechnet - nach dem Saldo-Ausgleich werden wieder max. 7 Pfund fällig. (Fazit: Lieber ordentlich Reserve auf der Karte haben)


    Die 7 Pfund aus dem Beispiel gelten, wenn alle Fahrten nach 9 Uhr stattfinden (Off Peak - in Deutschland gibt es ja auch preiswertere Zeitkarten ab 9 Uhr) und wenn nur eine Fahrt vor 9 Uhr beginnt - werden für die Tageskarte z.B. 11 Pfund berechnet.

    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Ein System mit Schranken und Karten die dann automatisch das Geld abbuchen, fände ich super.


    Das fände ich richtig schlecht und untypisch für München.
    Also ich persönlich stehe nicht so auf Schranken, Videoüberwachung, Kontrolleure und komplizierte, langsame Ticketautomaten.
    Es wäre ein Segen, wenn jeder Münchner Bürger eine Pauschale zahlt und dann zumindest im MVV-Innenraum sämtliche Verkehrsmittel kostenlos sind. Lieber Bürokratie abbauen als aufbauen!
    Und das sage ich als jemand, der den MVV praktisch nie nutzt, aber ich zahle schon deshalb gerne mit, um dann weniger gehfaule Chaoten auf der Straße zu treffen :)

  • hiTCH-HiKER
    Ich denke es ist sowas gemeint:
    Du legst beim Reingehen und beim Rausgehen immer deinen Geldbeutel auf ein Lesegerät. In diesem befindet sich die MVV-Karte, auf diese du davor eine unbestimmte Geldsumme gebucht hast. Beim Rausgehen wird dann ein Geldbetrag für das Ticket abgebucht, was für dich am billigsten auf der Route gewesen ist. Wenn du in einem Monat das "Monatsticket" geldmäßig erreichst, wird von der Karte automatisch nichts mehr abgebucht.


    => Viel einfacher geht es für den Kunden nicht mehr.


    Kontrolleure im Zug braucht es dann fast auch nicht mehr. Höchstens bei den Ausgängen.

  • Es würde mich aber wundern, wenn für so etwas nun plötzlich Geld übrig wäre, wenn in der Autohauptstadt München schon verkehrstechnische Optimierungen vom rot-grünen Stadtrat verschleppt werden und dafür schwerverletzte und tote Mitbürger in Kauf genommen werden, siehe etwa Thema Gleisbettüberwachung oder Radwege auf den großen Einfallstraßen.


    Weiss eigentlich jemand wofür das ganze MVV-Personal am Sendlinger Tor und HBF in der Früh (einer neben jeder U-Bahn Türe) zuständig ist?
    Stopfen die Menschen in die völlig überfüllte U3/U6 (hier wäre ein Kapazitätsausbau dringend notwendig) oder hindern die nur weitere Leute am einsteigen?

  • U-Bahn, Bus und Tram in München, die MVG investiert dieses Jahr 335 Millionen Euro


    - U-Bahn : Hier sind insgesamt 175 Millionen Euro für neue Fahrzeuge vorgesehen. Es kommen weiterer neuer U-Bahn-Fahrzeuge die, die ältere Garnituren ersetzen und Angebotsverdichtungen ermöglichen sollen.


    - Tram : Auch der Ausbau geht weiter, wie es in der Mitteilung heißt: mit einer Ausschreibung für neue, zusätzliche Fahrzeuge. Dafür und zur Finanzierung der neuen Avenio-Bahnen sind ca. 32 Millionen Euro eingeplant.


    - Busse : Die 48 neuen Busse, die bereits 2013 bestellt wurden, kosten rund 18 Millionen Euro. Die neuen Fahrzeuge machen zusammen genommen rund zwei Drittel der gesamten Investitionskosten aus, nämlich rund 225 Millionen Euro.


    -Mehr als 90 Millionen Euro fließen 2014 in Technik und Infrastruktur.
    -Für Gleiserneuerungen bei U-Bahn und Tram müssen ebenfalls mehr als 20 Millionen Euro aufgewendet werden.
    -Für die Erneuerung der Streckentechnik bei der U-Bahn (z. B. Gleichrichterwerke) sind ca. 10 Millionen Euro veranschlagt.
    -Der Austausch von Rolltreppen und Aufzügen kostet rund 8 Millionen Euro.
    -Rund 4 Millionen Euro fallen heuer für den Neubau einer Werkstatthalle für die U-Bahnzüge vom Typ C2 in der Technischen Basis der U-Bahn in Fröttmaning an.


    Die MVG investiert sehr viel dieses Jahr, fordert aber auch das die Stadt München endlich für Erneuerungsinvestitione investirt und dadurch die Öffentlichkeit unterstützt.


    http://www.abendzeitung-muench…3b-bd06-416d32304af3.html

  • Ein Artikel der SZ zum Thema Schwarzfahren (müsste es nach dem seltsamen Pressejargon des 21sten Jahrhunderts nicht "Raubfahren" heißen?):
    Betrug oder Kavaliersdelikt? Schwarzfahren ist Volkssport.


    Sehr interessant finde ich dieses Zitat:
    "In Japan vereinbaren sich Schwarzfahren und Kontrollen hingegen nicht mit der Mentalität der Fahrgäste; den Ticketpreis bezahlt man beim Aussteigen am Automaten." :daumen:


    Und:
    "Den Verkehrsunternehmen entgehen durch Schwarzfahrer 250 Millionen Euro im Jahr; die Kosten für Kontrolleure summieren sich auf weitere 100 Millionen Euro."


    Da fragt man sich warum man sich diese 350 Millionen plus die Kosten für die Automaten nicht komplett spart und das Ganze fair über die Steuer finanziert?
    Immerhin zahle ich auch für den Bau von Autostraßen, also wäre es nur logisch für den ÖPNV eine gehaltsabhängige Finanzierung einzuführen.


    Das System der Kontrollen, Strafen und Zugangssperren ist jedenfalls ein Relikt aus längst vergangenen Tagen, es wäre absurd wenn jetzt in dieser Hinsicht aufgerüstet würde.
    Wenn ich schon lese, dass in Berlin eine vierstellige Zahl an Bewohnern im Knast sitzt, weil sie die Strafen für das Schwarzfahren nicht bezahlen können :doof:

  • Der Wahlkampf wird immer interessanter. Die Verstrickungen zwischen SPD - Stadtregierung und Stadtwerke sind ja weit bekannt, aber so offen gab es seitens der Stadtwerke noch nie Wahlkampfhilfe für die SPD!

  • U9 - Spange: Machbarkeitsstudie

    Die MVG bietet eine Pressemitteilung zur von ihnen veranlassten Machbarkeitsstudie der U9 Spange.


    http://www.mvg-mobil.de/presse…-11_mvg-pressemeldung.pdf



    Das Linienkonzept ist für mich viel zu komplex. Bin kein Freund vieler Linien auf wenig Strecke! U9, U10, U11... wer bietet noch mehr? Ist doch etwas lächerlich. Ich würde einem Konzept mit klaren Linienwegen, Umsteigebeziehungen und einheitlicher Taktung bevorzugen. Welche Stadt auf der Welt plant denn einen ähnlichen Liniendurcheinander? Keine und das aus guten Gründen.


    U6 fährt durch den neuen Tunnel und die U3 bleibt auf der alten Strecke. In der HVZ gibt es eine 5, 4 oder 2,5 Minuten Taktung. Damit bestehen sehr gute Umsteigmöglichkeiten an der Implerstraße und Gieselastraße. Worin liegt der Unterschied, ob ich an meinem Bahnhof in den Außenästen 5 Minuten länger auf eine U9,10,11,20 warte oder eben im Schnitt 2,5 Minuten warte und dann am Umsteigebahnhof nochmal 2,5 Minuten?


    Ferner würde ich einen Bahnhof im Bereich der Nordendstraße in Schwabing wünschen sowie der Variante einen Bahnhof süd-westlich der Theresienwiese den Vorzug geben. Den bergmännisch aufgefahrenen Bahnhof unter der St. Pauls Kirche zu erweitern ist baulich sehr anspruchsvoll und daher auch teuer. Dagegen würde ein neuer Bahnhof im Süd-Westen neue Gebiete an der alten Messe mit erschließen.

  • Mit der neuen U9-Spange könnte künftig eine Linie von Garching über den Hauptbahnhof und die Theresienwiese weiter zum Harras und dann bis nach Martinsried geführt werden - dort planen der Freistaat und die Gemeinde Planegg bereits seit Jahren die Verlängerung der bestehenden U6 zu den Forschungseinrichtungen in Martinsried. Damit wäre auch das Fröttmaninger Stadion direkt mit dem Hauptbahnhof verbunden. Weil so auf der bestehenden Trasse von U3/6 Kapazitäten frei würden, könnten zusätzliche Züge dort, beispielsweise als U10, den Bereich der südlichen U3/6 über Marienplatz und Münchner Freiheit mit der U2 im Norden verknüpfen.



    © SWM/MVG

    © SWM/MVG
    Bildquelle: http://www.sueddeutsche.de/mue…-die-u-aussehen-1.1885172

  • Uiuiui, da wird eine sehr sehr grosse Flasche aufgemacht.
    Mit einer Routenführung quer durch die Münchner innenstadt mit anbindung an bestehende U-Bahnhöfe und dem Bau von neuen Bahnhöfen, insbesondere unter dem Hauptbahnhof und an der Münchner Freiheit wird das Vorhaben richtig richtig richtig teuer und aufwändig.


    Aber ich sehe nicht wirklich eine alternative dazu, es stimmt ja, dass das Netz vollkommen überlastet ist und beim Zuzug von noch mehr Menschen total zusammenbrechen wird.


    Ich hoffe, es wird schnell umgesetzt und kommt nicht zu so einer dauerveranstalltung wie bei der Stamm2

  • U11, U12 :D wer ist denn darauf gekommen?


    Fakt ist, seit Jahrzehnten wurde nichts mehr am ÖPNV in Münchens City getan, obwohl sich die EW-Zahl derart rasant entwickelt hat, dass jetzt teilweise Zustände wie in London herrschen.


    Anstatt jetzt Worten auch Taten folgen zu lassen, wird lediglich weiter diskutiert und von Seiten der Politik immer weitere mögliche Varianten ins Spiel gebracht, die dann sowieso nicht kommen...:lach:

  • Idee:


    Der neue U-Bahnhof soll doch in etwa unter der Haupthalle entstehen.
    Dann könnte man mit Hilfe des höheren Zugangsgeschosses einen unterirdischen Querbahnsteig schaffen
    und über Treppen die einzelnen Hallenbahnsteige verbinden.
    Somit könnte man einen weiteren Vorteil für alle Fahrgäste schaffen ( viel kürzere Umsteigewege ).

  • Fakt ist, seit Jahrzehnten wurde nichts mehr am ÖPNV in Münchens City getan


    wie bitte? am Ubahnnetz wurde von 1970 bis 2010 ununterbrochen gebaut. durchschnittlich 25 km pro jahrzehnt. ein paar trambahnlinie sind in den letzten jahren auch dazugekommen.


    aber nein, es wurde ja GAR NICHTs getan