Ewige Maßstäbe halte ich für eine sehr gelungenge Umschreibung.
Patzschke: Kitsch oder Stadtbildverschönerung?
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Im rbb Inforadio gibt es ein am 20.12.2014 ausgestrahltes Gespräch mit den Patzschkes Brüdern. Hier der Link zum Podcast Interview mit den beiden hörbar alten Herren.
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Vielen Dank für den Link zum Interview, Kleist. Hatte weder gewusst, dass es sich um Zwillinge hinter dem Namen Patzschke handelt, noch hätte ich gedacht, dass die beiden Herren tatsächlich schon so alt sind. Macht mir ehrlich gesagt ein bisschen Sorgen, wie lange wir noch neue Entwürfe von ihnen erwarten dürfen. Ich hoffe noch lange.
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Ewige Maßstäbe halte ich für eine sehr gelungenge Umschreibung.
Konservativ zu sein heißt nicht, das zu bewahren, was einmal war sondern das zu befördern, was ewig gilt. -
patzschke und rosengärten
patzschke haben die hausnummern 44, 44a, b und c und die hausnummer 45 gebaut in der württembergischen str.
wenn die leute stehenbleiben, schauen sie sich diese gebäude samt hof an, nicht die bauten von bonanni (er hat die anderen häuser geplant).
wenn die patzschkes alle häuser geplant hätten, wären die rosengärten schöner. -
wenn die leute stehenbleiben, schauen sie sich diese gebäude samt hof an, nicht die bauten von bonanni (er hat die anderen häuser geplant).
Gibt es dafür eine belastbare Statistik? -
ja die gibt es.
ich bin hier in der anlage der chefstatistiker. wieviele fahrräder geklaut wurden, wieviele autoscheinwerfer ausgebaut wurden in der TG etc.
von meinem balkon im eg aus bin ich am nächsten am tor zur 44b/c dran, kann das also sehen, ich sehe aber auch die württembergische entlang. die betonung meines beitrags liegt bei "stehenbleiben". vor der 42 oder 43 bleibt man nicht stehen, auch nicht vor der 46 oder 47, das kriegt man auch so mit. hingegen hat das ensemble von patzschke (natürlich auch wegen der gärtnerischen gestaltung um den brunnen herum) etwas, was die menschen in den bann zieht. man kann einige details kritisieren, aber der gesamteindruck ist stimmig.
ich habe mich lange gefragt, was mir eigentlich an den neubauten nicht gefällt, bis ich mal auf der seite von bonanni war. das ist nicht meine sache. dementsprechend finde ich insbesondere die rückwärtige hofansicht von den hausnummern 42 und 43 gruselig. allerdings finde ich die bauten von bonanni in der düsseldorfer gut, aber wiederum nicht im hof. eine frau überlegt sich, ob sie dort wohnen bleibt, weil sie vom "patzschke"balkon aus auf die rückseite des bonannihauses schaut. ich kann das verstehen. -
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Lange Rede kurzer Sinn. Patzschke-Bauten gefallen dir weil du sie schön findest? -
oderblock
Du meinst wahrscheinlich den Säulenhof. Da würde ich vermutlich auch stehenbleiben und ihn genauer ansehen. Was ja noch nicht bedeutet, dass er auch gefällt.Ich habe eben mal nachgesehen was eine Mietwohnung in dem Gebäudekomplex kosten würde. 19,30€ Kaltmiete werden aufgerufen. Das ist wohl kein Unterschied mehr zu München.
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in derselben größenordnung wurde ja gebaut in der friesenstr. und der schwiebusser str., letztlich ist das dort mehr mein stil. ich bin mir sicher, dass es sich in den wohnungen auch besser wohnen lässt. insbesondere wegen der balkone, hier bei uns sind es freisitze (loggien), was schade ist.
ob so eine bebauung wie in der friesenstr. hier in der württembergischen gepasst hätte, ich weiß es nicht.
nochmal zu bonanni: in dem thread "rosengärten" , letzte seite das 4. bild: da passt für mich nichts mehr. ich würde weniger die schönheit von patzschkes' bauten betonen wollen, als vielmehr das unharmonische erscheinungsbild bei bonanni. dass er in seine häuser, wo zur württembergischen hin immer mal wieder säulchen mit goldrand auftauchen, kunststofffenster verbaut hat, war hoffentlich nicht seine idee, sondern die der bauwert.kaltmiete geht bei 12 euro im eg los (kalt) , dann geht es hoch bis 16 euro. 19,30 kann ich mir nur bei möbliert vorstellen. das gibt es bei immoscout auch, in der 45. dann sind es aber glaub' 25 euro. aber 19,30 ist wirklich sehr außergewöhnlich, wenn nicht möbliert. vielleicht penthouse.
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City-Concept heißt die Seite. Es gibt da auch etwas günstigere Angebote für 15-18€.
http://www.city-concept.de/projekte/rosengaerten -
patzschke haben die hausnummern 44, 44a, b und c und die hausnummer 45 gebaut in der württembergischen str.
wenn die leute stehenbleiben, schauen sie sich diese gebäude samt hof an, nicht die bauten von bonanni (er hat die anderen häuser geplant).
wenn die patzschkes alle häuser geplant hätten, wären die rosengärten schöner.Nicht ohne Grund werden in allen mir bekannten Veröffentlichungen zum Gesamtprojekt immer Fotos der Gebäude und Details von Patzschke gezeigt. Zum Beispiel auch auf der Webseite des Bauherrn:
http://www.rosengaerten-berlin.de/
Schöne aktuelle Aufnahmen.
Freundlich grüßt
F. von StahlErgänzung:
irgendwo in diesem thread ist ein veralteter Link zu den Patzschke-Projekten erwähnt.
Wen es interessiert, findet weitere Projekte des Büros hier:
http://www.patzschke-architektur.de/Freundlich grüßt
F. von Stahl -
Wieso arbeitest Du Dich eigentlich ständig an dem Patzschke-"Styroporismus" ab und erwähnst nie bspw. den GRAFT-"Styroporismus"?
Passt das etwa nicht in Dein Feindbildschemata (modern = hui, historisierend = pfui)?
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^ Weil ich Patzschkes Architekturverständnis abstoßend finde. So einfach. Und das hat nichts mit "historisierend" zu tun – Nöfers Palais Holler kann ich einiges abgewinnen – sondern damit, dass Patzschke versucht, mit billigsten Mitteln Effekte zu erzielen, die nur so tun, als seien sie einer Tradition verpflichtet. In Wahrheit treten sie dieser Tradition in den A****.
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Ich bin bei Patzschke mittlerweile auch hin und hergerissen. Ich finde seinen Ansatz noch immer gut, dass man sich um die Gestaltung der Fassade bemüht und dass man sich eben nicht mit der ewig gleiche Kiste zufrieden gibt. Auch der Rückgriff auf traditionelle Gestaltungselemente ist meiner Meinung nach ein adäquates Mittel der Architektur. Das, was wir heute an historischer Architektur in unseren Städten erleben, geht in den Grundzügen doch auf die Kopie von Elementen aus der Zeit der Römer und Griechen zurück. Nicht umsonst heißt die Renaissance Wiedergeburt oder Wiederentdeckung. Alles was danach bis zur Gründerzeitkam, war nichts anderes als eine Variation bzw. Weiterentwicklung dieser Elemente, die es schon seit Jahrtausenden gab.
Daher kann ich in dem Ansatz von Patzschke erst einmal nichts Verwerfliches sehen. Allerdings muss ich Architektenkind in einer Sache Recht geben. Wenn man sowas macht, dann muss man es auch mit Respekt und Können tun. Und hier bin ich bei Patzschke manchmal etwas ratlos. Meiner Meinung nach ist ihr bester Bau einer ihrer frühesten, das Adlon. Und warum ist es gut? Weil es wertig gemacht ist und weil die Proportionen im Großen und Ganzen stimmen.
Und hier kommt das große Problem bei Patzschke. Die Optik gerade bei den neueren Projekten oft extrem billig, als hätte man die Dämmpappe maximal mit einem Hauch Farbe versehen, so wirkt das in der Summe oft etwas, naja, kulissenhaft und mehr wie Las Vegas als gute europäische Tradition. Wenn das Adlon nicht wäre, könnte man meinen, sie können es nicht besser. Da es aber auch dieses andere Beispiel gibt, bin ich auch oft so frustriert, weil mit etwas mehr Aufwand ein deutlich besseres Ergebnis möglich wäre. Nur finde ich, kann man den Architekten nicht die alleinige Schuld geben. Denn wenn man sich die Patzschke-Entwürfe zu Beginn der Planung und nach der Bauausführung anschaut, sieht man, wie mit jeder Runde Details verschwinden und der Bauherr vermutlich auch bei der Ausführung Druck macht, dass man zwar die Optik so ungefähr haben will, aber für die Hälfte des Geldes. Und dann gibt es eben keinen Stuck auf Backstein sondern beklebte Dämmpappe.
Jetzt kann man dann als Architekt natürlich sagen, nein, entweder ihr baut wie ich damit als Künstler zufrieden bin oder ich verzichte lieber auf den Auftrag bevor es am Ende sch... aussieht. Aber kann man das wirklich erwarten? Irgendwie müssen die Ihr Büro auch am laufen halten. Schade finde ich, dass man normal erwartet, dass die Entwürfe mit der Zeit besser werden und man, je länger man dabei ist, sich auch über das Prestige vielleicht die ein oder andere Freiheit nehmen kann. Dies sehe ich bei Patzschke leider nicht.
Und dann kommt noch ein Grundproblem, was man bei traditonell orientierten Architekten öfters sieht, aber meiner Meinung nach bei keinem so gravierend wie bei Patzschke, dass man nämlich die Proportionen überhaupt nicht im Griff hat. Vielleicht mit ausnahme des Adlon sind fast alle Projekte der jüngeren Zeit grässlich Proportioniert. Das Problem, wie man bei der Berliner Traufhöhe 6 Vollgeschosse unterbringt, gleichzeitig das Erdgeschoss betont und die Fassade dann noch mit traditionellen Architekturelementen strukturiert, ist gerade in letzter Zeit sehr sehr oft böse in die Hose gegangen. Leider. Man muss wirklich sagen, dass es in Berlin mittlerweile Architekten gibt, die dem traditionellen Sektor zuzuordnen sind, die wesentlich elegantere Entwürfe liefern. Hier sei beseonders der Eisenzahn von Ralf Schmitz erwähnt, der zeigt, wie man das auch stilvoll und gekonnt umsetzen kann!
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Wenn ich an die Patzschkes denke, habe ich immer die zwei spanischen Brüder aus dem Film "Die neun Pforten" im Kopf. Keine Ahnung warum, aber ich mag die beiden.
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Bevor jetzt aber Patzschke wieder völlig in Verruf kommen, möchte ich doch zwei (aus meiner Sicht) gelungene Patzschke-Bauten zur Diskussion hinzufügen.
Es handelt sich einmal um den weißen Bauteil des Memhard-Ensembles Hausvogteiplatz 10 und zum anderen Kaiserdamm 116.
Wegen OT von dort hierher verschoben.
Wurde von hier verschoben (schade, hat aus meiner Sicht zur Diskussion um klassische Interpretationen gehört):
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