Das sind nun jedoch zwei Paradebeispiele für eine Argumentation "Was nicht sein kann, das nicht sein darf."
Exkurs München:
Für eine Altbauwohnung (Baujahr vor 1950) werden im Herbst 2013 in München durchschnittlich 15,00 €/m² bezahlt. Die Mieten für Wohnung aus dem Bestand (Baujahr nach 1950) liegen bei 14,00 €/m² und für Neubauwohnungen bei 15,70 €/m².
So steht es im Marktbericht „Wohnimmobilien Mietobjekte Herbst 2013 Bayern“, den das IVD-Marktforschungsinstitut des IVD Süd e.V. am 17.12.2013 auf einer Pressekonferenz vorgestellt hat ( http://www.immobilien-newstick…reichte-hoehen-201328915/ ).
Laut Immoscout24 beträgt die durchschnittliche Angebots-Kaltmiete in München 13,30 Euro/m² ( http://www.immobilienscout24.d…enchen/mietwohnungen.html ). Das liegt sogar noch unter den Werten, die der IVD Süd hier angibt. Übrigens werden die richtig edlen und damit teuren Wohnungen dort oftmals gar nicht inseriert. Laut der PWIB-Wohnungs-Infobörse liegt der durchschnittliche Angebots-Mietpreis in München bei 15,17 €/m² ( http://www.wohnungsboerse.net/mietspiegel-Muenchen/2091 ). Das Immobilienportal immowelt.de hatte im Juni 2013 eine durchschnittliche Angebots-Nettokaltmiete von 14,20 Euro/m² ermittelt ( http://www.abendzeitung-muench…66-9002-1dc7bb7538a9.html ).
Ich würde als Vergleich gern noch den qualifizierten Mietspiegel von München anführen, aber der ist aktuell in Überarbeitung und wird erst im Frühjahr 2015 erscheinen ( http://www.muenchen.tv/neuer-m…bittet-um-mithilfe-30735/ ). Der am 20. März 2013 vom Stadtrat beschlossene und auf Zahlen von 2012 beruhende Mietspiegel ist bereits schon wieder weitgehend hinfällig. 2012 lag die durchschnittliche Bestandsmiete bei 10,13 Euro/m² ( http://www.abendzeitung-muench…53-a0de-3fb2d5361764.html ).
Zur Relevanz dieser Immobilienportale: Wie findet jemand, der nach München zuzieht und innerhalb Münchens umziehen will oder muß, am ehesten eine neue Wohnung? Die gleiche Frage läßt sich auch für Leipzig stellen.
Und solange am Stadtrand noch Plattenbauten mit öffentlichen Geldern abgerissen werden, wäre es doch grotesk, wenn in Zentrumsnähe auf einmal neuer Wohnraum mit öffentlichen Geldern bezuschusst werden würde.
Auch hier gilt: Nur weil es grotesk klingt ist es nicht unmöglich. In Schönau (WK 5.1) wurden in diesem Jahr mehrere Wohnblöcke mit insgesamt rund 500 Wohnungen mit Fördergeldern niedergelegt. http://www.deutsches-architekt…d.php?p=362554#post362554 Das war alles so schön und lange geplant, da läßt man sich auch nicht mehr davon abhalten, wenn die aktuellen Entwicklungen nun gerade mal ganz anders sind als in dem Jahrzehnt zuvor. Übrigens hat man das vor nicht allzu langer Zeit in Berlin, in Potsdam und in Jena nicht anders gehandhabt.
Mich wundert nur diese Selbstverständlichkeit, mit der ein Satz fällt wie "Für 5 oder 6 Euro wird es dann in Zentrumsnähe einfach nichts mehr geben." Wie weit ist Zentrumsnähe? Die gesamte gründerzeitliche Kernstadt mit Ausnahme der Plattenbauviertel wie um die Kreuzstraße und in Volkmarsdorf südlich der Eisenbahnstraße? Hieß es nicht noch vor kurzem in genau diesem Thread, Gentrifizierung und Segregation wird es in Leipzig nicht geben, es sind lediglich Phantomdiskussionen?