Entwicklungsgebiet 'Ernst-Thälmann-Park' [Prenzlauer Berg]


  • Das alles mag jetzt vielleicht ein bisschen utopisch klingen, aber die von vielen so geschätzten Quartiere wie etwa am Kollwitzplatz gibt es ja auch nur, weil vor 130 Jahren Investoren den Mut hatten, eben nicht in der (damaligen) Innenstadt zu bauen, sondern an einem Standort, der damals j.w.d. lag.


    Allerdings unter der Voraussetzung geradezu explodierender Bevölkerungszahlen. Davon sind wir heute bekanntlich weit entfernt. Außerdem war damals die Innenstadt schon zugebaut. Freie Flächen innerhalb der Stadtmauern zu bebauen, waren die ersten Maßnahmen angesichts des rasanten Bevölkerungsanstieges im 19. Jhd.


  • Das alles mag jetzt vielleicht ein bisschen utopisch klingen, aber die von vielen so geschätzten Quartiere wie etwa am Kollwitzplatz gibt es ja auch nur, weil vor 130 Jahren Investoren den Mut hatten, eben nicht in der (damaligen) Innenstadt zu bauen, sondern an einem Standort, der damals j.w.d. lag.


    Das war auch damals schon keine Frage des Mutes, sondern des Geldbeutels und der verfügbaren Flächen. Anders als heute war damals die Berliner Innnenstadt nämlich noch dicht bebaut und ungenutzte Freiflächen gab es überhaupt nicht.
    Zwischenzeitlich gab es dann aber gewisse 'Umformungen', deren Korrektur das vordringlichste Anliegen städtebaulicher Entwicklung sein sollte. Insofern ist es zwar schön, dass es immer noch preiswertere Flächen in den Randbereichen gibt, die Bebauung der Brachen im Stadtkern ist dennoch zu forcieren.

  • ^ Und: es gab seit 1867 den Hobrechtplan, der Klarheit über die Bebaubarkeit z. B. der heutigen, beliebten Gründerzeitquartiere schaffte. Man muss ihn nicht mögen aber Berechenbarkeit von Verwaltungshandeln zieht immer Investoren und Arbeitsplätze an - dafür sind die Beispiele Legion.


    Heute müssen zu einem B-Plan wie z. B. den Neubauten am Mauerpark sage und schreibe 40 Behörden Stellung nehmen. Das so etwas dann 3 bis 5 Jahre dauert ist kein Wunder. Und der B-Plan Molkenmarkt ist seit 10 Jahren in der Beratung.


    Im übrigen liegt der Kollwitz- bzw. seinerzeitige Wörtherplatz nicht j.w.d. (auch damals nicht) sondern etwa 1000 Meter vom Alexanderplatz entfernt und nicht 20 Kilometer, wie die von Klarenbach genannten Areale.

  • Morgendlicher Weg zur Kita mit meinem Sohn Viktor (3) bei herrlichem Sonnenschein durch den angeblich durchgentrifizierten Stadtteil Prenzlauer Berg. Die Anwohnerinitiativeund der Bezirk fordern mehr Grünflächen - kein Wunder, die alten sind verbraucht...












    (C) selbst

  • ^ Letztes Jahr habe ich bei einem Besuch den von dir gezeigten Thälmann-PARK in ähnlichem Zustand gesehen. Das ist natürlich ein Trauerspiel und fast schon unbegreiflich.


    Dass neue Grünanlagen gewünscht werde, heißt ja nicht, dass die bestehenden nicht gepflegt / saniert werden sollen. Ich weiß nicht, woran es liegt, dass man im Thälmannpark nichts macht. Andere Grünanlagen in Pankow sehen ja nicht so schlimm aus.


    Auch wenn das ein oder andere Müllphoto und das viele Herbstlaub den Eindruck negativ verstärken.

  • Thälmann-Park auf dem Gelände der ehemaligen Gasanstalt

    Rückblickend in die Geschichte erfolgte auf dem Gelände die aus heutiger Sicht nicht ganz unproblematische Gaserzeugung aus Steinkohle.
    Die drei den Bezirk prägenden Gasometer sind nach ihrem Abriss 1984 -trotz Denkmalschutz (Zur Sprengung der Gasometer am Prenzlauer Berg:http://www.stadtschnellbahn-berlin.de/strecken/02/gaso.php)- leider Geschichte.


    Hierzu auch der Link zum Presseartikel zur Geschichte von Gasometer-Abriss und Neugestaltung des Thälmann-Parks:
    http://www.tagesspiegel.de/ber…haelmannpark/1788996.html


    Heute wären die Gasometer, wenn sie noch stünden, vergleichbar mit Projekten in Wien (http://www.wiener-gasometer.at/de), und auch Berlin (Umbau Gasometer/Bunker Fichtestrasse mit Projektdarstellung: http://www.office33.de/speicherwerk/; "Kultur-Gasometer" Schöneberg mit Veranstaltungsflyer inclusive Bildmaterial: http://http://www.eurefcampus.…n/gasometer-und-schmiede/), sicher in neue Wohn- und Kulturkonzepte mit eingebunden worden.


    Bleibt heute nur noch neben der jetzigen Nutzung mit Verwahrlosungstendenz die Frage, ob aus der Steinkohlevergasung noch Altlasten im Erdreich verblieben sind. Und ob zu DDR-Zeiten vor der Neubebauung mit Platte, Planetarium und der Parkanlage ausreichend der Boden sondiert und auch saniert wurde.

    9 Mal editiert, zuletzt von Berkowitz ()

  • Heute wären die Gasometer, wenn sie noch stünden, vergleichbar mit Projekten in Wien (http://www.wiener-gasometer.at/de) und anderswo, sicher in neue Wohnkonzepte mit eingebunden worden.


    In der Tat, wirklich bedauerlich der Abriss wenn man bedenkt was man daraus hätte machen können.


    Hier gibt es übrigens eine umfangreiche Serie an historischen Bildern vom Gaswerk-Areal.


    Mal noch ein paar kleine Updates.


    Der Bauvorbescheid für die in Beitrag #20 erwähnte Wohnanlage am Güterbahnhof Greifswalder Straße wurde abgelehnt da planungsrechtlich beachtliche bodenrechtliche Spannungen zu erwarten wären.


    Artikel BW


    Für das von Konstantin erwähnte Graft-Projekt für den Umbau des ehem. Krankenhaus an der Danziger/Prenzlauer liegt ein Entwurf vor:



    (C) Graft Architekten


    Hat jemand eine Ahnung welche Seite hier genau zu sehen ist (ich vermute Danziger Straße)?


    Der Holzdachstuhl ist laut PAZ mit Hylotox belastet und wird offenbar komplett abgetragen. Ein Schrägdach wird es danach wohl nicht mehr erhalten.
    Die beiden Anbauten zur Danziger hin sollen für Wohnzwecke umgebaut werden. Zudem sind weitere Neubauten an der Danziger Straße und an der Seite zum Fröbelplatz geplant.
    Insgesamt werden 21,4 m€ investiert. Bis Ende 2015 soll alles fertig sein.


    Artikel PAZ


    Edit:
    Die Ergebnisse der Stattbau-Untersuchung (siehe Beitrag #20) werden übrigens am 16.10.2013 um 18:00 Uhr in der WABE präsentiert.
    Einladung @ Stattbau
    Artikel PAZ

  • Der Bauvorbescheid für die in Beitrag #20 erwähnte Wohnanlage am Güterbahnhof Greifswalder Straße wurde abgelehnt da planungsrechtlich beachtliche bodenrechtliche Spannungen zu erwarten wären


    Der zitierte BauVB wirde im Januar 2013 abgelhnt; der Antrag stammte vom Sommer 2012. Die Investoren arbeiten längst an einem neuen Entwurf mit anderem Städtebau.

  • Meiner Anschauung nach gibt es in Berlin eine (für meine Begriffe) kurzsichtige Budgetplanung. Man spart wo es geht bei laufenden Kosten. Es ist absehbar, dass auf diese Weise Straßen, Parks und alles was sonst so an öffentlichen Anlagen und Gebäuden vorhanden ist immer mehr verschleißt. Irgendwann gibt es dann große, teure und gefeierte "Kraftakte", wo dann alles neu gemacht wird. Und dann geht der Zyklus von vorne los. Es wäre sicherlich ökonomischer und mehr im Sinne der Bürger (die zwischen den Einzelinvestitionen ihr entsprechendes Umfeld immer weiter "verkommen" sehen müssen) wenn man dafür kontinuierliche Instandhaltung betreiben würde. Wie gesagt, das Argument des Sparzwanges lasse ich hier nicht gelten, denn ich bin mir sicher dass Instandhaltung bestehender Infrastruktur langfristig sogar billiger wäre.


    In anderen Städten habe ich das ganz anders erlebt. Beispielsweise pflegt München seinen Olympiapark, der jetzt dann 40 Jahre alt wird, wirklich vorbildlich. Man sieht ihm sicherlich das Alter an, aber man sieht auch dass er solide instandgehalten wird. Obwohl solch moderne Architektur/Freiflächengestaltung sicherlich weniger Freunde in München haben dürfte, als zB der Englische Garten.

  • @berchen
    der grund dafür, daß die berliner parks und grünflächen so ungepflegt und vernachlässigt aussehen ist ein ganz banaler. die stadt hat die fürsorge dafür in private hände gegeben und alle stadtgärtner auf die straße gesetzt. eine schande. diese wurden natürlich nicht von den privaten übernommen, da diese zu teuer waren. in einer region, die so sehr vom schaffen eines lenee profitiert, ein echtes armutszeugnis und bestimmt nicht sexy.

  • ^^ Camondo:
    Wie überprüft die Stadt, ob die "Privaten" ihren Verpflichtungen nachkommen oder ist dies vertraglich nicht sauber geregelt?


    Würde irgendwie mal wieder passen. Nicht auf Berlin sondern auf Politik bezogen :)

  • Wie kommt Ihr denn darauf, dass die Pflege der öff. Park- und Grünanlagen in Berlin privatisiert worden sei? Und dass alle "Stadtgärtner auf die Straße" gesetz worden seien?

  • ^Was soll dass denn bitte heissen? Kannst Du bitte deine Behauptungen durch ein paar Fakten belegen?


    Wasser und/oder Strom waren das erste Mal vor über 100 Jahren privatisiert, das kannst du nicht meinen.


    Also: Wann hat der Senat von Berlin und/oder einer oder mehrere Bezirke die ihnen unterstellte Pflege der öff. Grünanlage privatisiert und wer hat das "konzertiert"?

  • Ob durch private Dienstleister oder eigene Mitarbeiter - das Intervall mit der das Bezirksamt die Grünanlagenpflege betreibt scheint einfach ungenügend zu sein.


    Den Herbstputz scheinen die Anwohner sogar selbst in die Hand zu nehmen (siehe AI).


    Konstantin

    Der zitierte BauVB wirde im Januar 2013 abgelhnt; der Antrag stammte vom Sommer 2012. Die Investoren arbeiten längst an einem neuen Entwurf mit anderem Städtebau.


    Danke für die Info. Ging aus dem verlinkten Artikel leider nicht hervor.

  • ^Da hast Du Recht! Eine Zeitung hat die Sache unter Verschweigen der Zeitläufe gemeldet und alle anderen Medien haben es so abgeschrieben. Die lieben Journalisten.


    Es wird interessant sein, was die Stattbau zum Thema vorschlägt, ich hörte der Ostteil des Güterbahnhofes soll jetzt auch mit einbezogen werden. Bis Ende des Monats soll ja das Gutachten vorliegen.


    Die BI hat eine fundamentalkritische Position eingenommen. Selbst in DDR-Hochhäusern wohnen aber keine neuen zulassen, alle neuen Flächen zu Parks machen. Zudem wird jetzt von der BI das Bürgerbeteiligungsverfahren kritisiert. Riecht alles ein wenig nach Mauerpark die Xte.

  • ruhrbaron
    warum soll die stadt das überprüfen? sie ist aus dem schneider.eine sorge weniger aus ihrer sicht.


    Weil die Stadt es an Private abgegeben hat.
    Die Privaten machen es ja nicht umsonst, sondern kriegen dafür Geld von Berlin.


    Wenn Wowereit dir sagt, dass du für die Berliner Parks zuständig bist, wirst du fragen was muss ich tun und wie viel bekomme ich.


    Dieses ist vertraglich geregelt.


    Wenn die Stadt so dumm ist und erstens kein Leistungsverzeichnis in ihre Verträge nimmt und zweitens die vertragsgemäße Erfüllung nicht kontrolliert dann muss sie sich auch nett wundern.



    Nimm z.B. Firmen wie Bayer, BMW, RWE, Siemens. Die haben alle keine Gärtnerabteilung aber deren Grünanlagen vor den Verwaltungen sehen top aus.
    Liegt daran, dass für Firmen Verträge zum Geschäft gehören und zweitens clam management das absolut wichtigste in der Industrie ist.


    Warum und was ist claim management?


    Am Beispiel der Park hat Fa. XY die AUfgabe für 1Mio. € alle Parks instandzuhalten.
    Antritt von Berlin ist, dass alles inklusive ist (ob eine Parkpark erneuert werden muss, Bäume gepflanz werden,..)
    Der Antritt der Firma ist nur Rasenmähen ist inkl. alles andere kostet extra.
    Bei einem schlechten Vertrag, wird auch alles teurer oder es wird nicht gemacht. bei einem guten hat Berlin die schönsten Parks der Welt für 0€.


    Aber dies haben Komunen einfach nicht drauf.
    Wenn ich an die gloreiche Tat Bochums denke ihr Kanalnetz zu verkaufen und nach paar Jahren merke, dass nix gemacht wurde und ich die Mieten für die Kanäle zahlen kann und dann auf Pump das Kanalnetz zurückkaufe, was zu einer Haushaltssperre führt... .
    Naja egal im guten Ruhrgebiet wird eh SPD gewählt egal was für Mist die bauen

  • Bei der öff. Diskussion in der WABE gab es eine klare Polarisierung. Die BI wollte keinerlei zusätzliche Bebauung irgendwo, mehr und zusätzliche Grünflächen überall und ein bessere Instandhaltung von Wohnungen und Freiflächen ohne jegliche Mieterhöhung. Zudem wurde von der BI angezweifelt, dass zusätzliche Wohnungen in Berlin nötig seien. Erst nach mehrfachem Faktenvortrag verstieg sich der Vertreter der BI zu der These, dass doch anderswo in Berlin viel besser Platz sei. Also: wie immer.


    @ Camondo, Ruhrbaron: Nochmal, gibt es einen Beleg dafür, dass die Grünflächeninstandhaltung an Private abgegeben wurde? Die Intervalle hängen doch immer mit dem Umgang zusammen - so lag der Müll von meinen Montagsfotos heute am Donnerstag immer noch da.

  • Ich will einen Bericht zur heutigen Informationsveranstaltung zur Voruntersuchung Thälmannpark liefern.
    Zunächst einmal war der Saal in der "Wabe" rappelvoll, rund 200 Personen waren der Einladung gefolgt.


    Am Anfang sprach der Stadtrat für Stadtentwicklung Jens-Holger Kirchner über den Anlass für die vorzustellende Voruntersuchung. Demnach gäbe es in dem Gebiet einen Veränderungsbedarf. Es gäbe einen enormen Sanierungsstau, außerdem gäbe es Pläne für einen Umbau des Vivantes-Standortes an der Fröbelstraße, zudem würde das Bezirksamt einen Umbau des Verwaltungsstandortes Fröbelstraße planen. Daher soll geprüft werden, ob der Bereich Thälmannpark ein Sanierungsgebiet werden soll. Dieser Prüfung soll die Voruntersuchung dienen.


    Anschließend wurden erste Zwischenergebnisse der Voruntersuchung präsentiert, diese Aufgabe übernahmen Christoph Speckmann vom Stadtentwicklungsamt Pankow und Constance Cremer von der Stattbau GmbH. Benannt wurden Potenziale, wie die großzügigen öffentlichen Grünräume, die interessante Bebauungsstruktur, die gute Verkehrsanbindung und das gute Angebot an Kultur-, Medizin- und Verwaltungseinrichtungen. Als Defizite benannt wurden der schlechte Zustand der Straßen und Freiflächen, ein fehlendes Leitsystem, die ungenügende Barrierefreiheit und die ungenügende Vernetzung mit den Nachbarvierteln.


    Vorgeschlagen wurde daher ein großes Bündel an Maßnahmen, wie:
    - eine Sanierung der Straßen, Wege und Grünflächen
    - eine Sanierung kommunaler Gebäude, wie der Jugendeinrichtung und des Kulturstandortes
    - eine Erweiterung der Grundschule
    - eine Erweiterung des Verwaltungsstandortes Fröbelstraße um ein zusätzliches Verwaltungsgebäude
    - die Entwicklung des Krankenhausstandortes unter Einbeziehung von altersgerechten Wohnungen
    - den Bau einer Fußgängerbrücke über die S-Bahn zur Gubitzstraße
    - die Ausweisung von Bauflächen für rund 2200 Wohnungen im Untersuchungsgebiet. Davon sollen rund 1500 Wohnungen auf dem Gewerbestandort am Anton-Saefkow-Park entstehen, rund 700 sollen im engeren Thälmannpark entstehen. Davon sollen 112 auf dem Parkplatz an der Lili-Henoch-Straße, 282 auf dem Güterbahnhof, 160 an der Fröbelstraße, 60 auf dem Krankenhausgelände und 80 an der Ella-Kay-Straße entstehen.


    Nach der Vorstellung der Zwischenergebnisse gab es eine Podiumsdiskussion mit Akteuren, die im Thälmannpark aktiv sind und die von Ludger Baba von empirica moderiert wurde.
    Tim Florian Horn, der Leiter des Zeiss-Großplanetariums, kündigte eine Sanierung des Gebäudes an. Diese soll im nächsten Frühjahr beginnen und ein Jahr dauern. Dann soll das Gebäude das modernste Planetarium Europas sein. Horn bekam für diese Pläne viel Beifall.
    Andreas Höpfner von der Anwohnerinitiative Thälmannpark zeigte sich unzufrieden über die bisherige Bürgerbeteiligung. Besonders verärgert zeigte er sich darüber, dass ein schon abgesprochener zweiter Workshop ohne Angabe von Gründen von der Stattbau GmbH gekippt worden ist. Stattdessen hätten die Planer ohne Beteiligung der Bürger große Bauvorhaben, wie die Neubauten an der Lili-Henoch-Straße, am Güterbahnhof und am Anton-Saefkow-Park ohne Beteiligung der Bürger in die Pläne hineingeschrieben. Dieses Vorhaben wäre unakzeptabel. Auch Höpfner bekam viel Beifall.
    Heike Deutschmann von der SG Rotation Prenzlauer Berg - Abteilung Hockey sprach sich für eine Sanierung des Hockeyplatzes im Thälmannpark aus.
    Holger Dernbach vom Amt für Weiterbindung und Kultur Pankow machte deutlich, dass eine Sanierung der Kulturgebäude dringend nötig wäre.
    Günter Urban, der Leiter der Grundschule am Planetarium berichtete von der im Bau befindlichen Sanierung des Gebäudes. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die Schülerzahlen im Einzugsbereich der Schule stark steigen würden. Daher wäre eine Erweiterung der Schule nötig. Auch er erhielt viel Applaus
    Kathrin Batke von der Gewobag berichtete von den Plänen für die rund 1100 Gewobag-Wohnungen im Thälmannpark. Demnach wären nur ganz behutsame Maßnahmen geplant, und diese sollen auch erst 2015/2016 beginnen.
    Den Abschluss bildete der Projektentwickler Willo Göpel, der im Thälmannpark den Danziger Bogen und den Neubau an der Ella-Kay-Straße realisiert hat bzw. realisiert und der auch am Anton-Saefkow-Park bauen will. Er wurde vom Moderator gefragt, ob seine Projekte zu einer Gentrifizierung beitragen würden. Er meinte daraufhin, dass er dieses Thema lieber bei einem Bier diskutieren würde und dass seine Neubauten langfristig zu sinkenden Mieten würden. Das Publikum reagierte mit einem lauten Gelächter.


    Zum Schluss kamen schließlich die Bürger zu Wort. Bei dieser Gelegenheit sprachen nicht nur Bewohner des Thälmannparks, sondern auch Bewohner angrenzender Viertel, wie dem Bötzowviertel oder dem Gebiet an der Winsstraße. Ein Großteil der Bürger zeigte ein Unverständnis für die geplanten Neubauten. Viele argumentierten, dass das Gebiet Prenzlauer Berg schon jetzt einen massiven Grünflächenmangel aufweisen würde, diese Defizite würden durch die Neubauten verschärft. Weiterhin würde es einen Mangel an Schul- und Kindergartenplätzen geben. Auch diese Defizite würden durch die Neubauten verschärft. Andere Bürger äußerten Kritik an der ungenügenden Bürgerbeteiligung. Ein Bürger forderte unter lautem Beifall eine Entschleunigung des Verfahrens, damit eine umfassende Bürgerbeteiligung ermöglicht werden kann. Weitere Bürger äußerten den Verdacht, dass die geplanten neuen Wohnungen nicht gerade preiswert werden würden. Daher würden sie dem Normalbürger keinerlei Nutzen bringen. Willo Göpel antwortete eine entsprechende Frage, dass die Mieten laut seiner bisherigen Kalkulation zwischen 9 und 11 Euro kosten würden. Eine Bürgerin erkundigte sich nach der Zukunft des Thälmanndenkmals. Herr Kirchner versicherte, dass das Denkmal stehen bleiben würde - und erhielt dafür viel Applaus.


    Zum Schluss schloss sich auch Jens-Holger Kirchner der Forderung nach einer Entschleunigung des Verfahrens an. Für den Bezirk Pankow wäre eine Bürgerbeteiligung in dieser Dimension völliges Neuland. Zudem würde sich immer deutlicher abzeichnen, dass die Entwicklung des Thälmannparks nicht nur die dort wohnenden Anwohner, sondern auch die Bewohnern der Nachbarquartiere betreffen würde. Daher müsste nach Formaten für die Einbeziehung auch dieser Bürger gesucht werden. Er versprach eine Fortsetzung des Beteiligungsprozesses.


    Insgesamt hat mir die Veranstaltung gut gefallen, weil durch sie eben doch ein Stück demokratische Stadtentwicklung praktiziert wurde. Ich sehe eigentlich gute Chancen, dass dieser Prozess zu einem guten Ergebnis führen kann, vor allem weil sich die Bürger in vielen Dingen doch einig waren. Vielleicht könnte dieses Beteiligungsverfahren sogar zu einem Modell für andere städtebauliche Planungen in Berlin werden.


    P.S. Das Thema bessere Instandhaltung der Wohnungen hatte nach meiner Erinnerung auf dieser Veranstaltung keine Rolle gespielt. Ein Bürger äußerte lediglich die Befürchtung, dass eine energetische Sanierung der Wohnungen zu Mieterhöhungen führen könnte. Diese Befürchtung konnte aber Frau Batke von der Gewobag zerstreuen. Ihrer Auskunft nach wären nur kleinere Maßnahmen geplant, und seitens der Anwohnerinitiative gab es hier auch keinen Protest.