Ich sehe, daß Politik und Behörde in Bereichen wie Denkmalschutz, Bestandsschutz, sozialer Erhaltung und Privatisierung inzwischen dank der zahlreichen Initiativen wesentlich sensibler geworden ist
Ich habe selbst viel Verständnis und Sympathie, wenn eine Initiative etwa gründerzeitliche Fassaden rettet - oft kann der Neubau dahinter stehen mit besserer Wirkung als wenn es bloß gesichtslose Kiste wäre. Zu oft bekomme ich jedoch den Eindruck, dass reflexartig gegen genau jedes Projekt gekämpft wird - so, dass es oft heisst, am einfachsten könne man in Gegenden ohne Anwohner (die berüchtigte Grüne Wiese) bauen. Es wäre mir lieber, würde man als Reaktion auf die Proteste nicht die Baudichte senken, sondern die Optik verbessern - angenehme Fassadengestaltung macht sehr viel aus.
Wenn neue Wohnungen gebaut werden zum Beispiel, heisst es ja nicht gleich automatisch, dass die Mieten sinken. Wenn ich mir die Entwicklungen im Stadtteil Eimsbüttel, Sternschanze oder Altona ansehe, wo momentan sehr viel Wohnraum entsteht, dann sinken die Mieten dort nicht, sie steigen weiter.
Niemand kann sinkende Mieten versprechen - die können nur bei großen Leerständen sinken, wie in großen Teilen des sich entvölkernden Ruhrgebiets. Davon ist Hamburg weit entfernt. Der Punkt ist, dass sie ohne starke Neubautätigkeit viel schneller steigen würden.