Goetheplatz, Roßmarkt und Rathenauplatz

  • Der Platz ist eine glatte 6. Dunkel, klobig, unbeholfen, nutzerunfreundlich. Die Leuchten an den Bäumen funktionieren schon seit einiger Zeit nicht mehr. Insofern passt es ins Gesamtbild der Trostlosigkeit. Frau Kiefer sollte daher keine Chance erhalten diesen Platz noch weiter zu "verschlimmbessern".


    Wer mal die Webseite von Frau Kiefer gesehen hat, wird schnell merken, dass graues Waschbeton und weitere BDA-Orthodoxie die Vorlieben sind. Selbstverständlich residiert Kiefers Büro aber in Berlin Kreuzberg (Mariannenplatz 23) in einem schicken Gründerzeit-Gebäude mit nettem Café im EG und an einem benachbarten "grünen" Platz. Wasser predigen und Wein trinken, so lautet das Motto von Frau Kiefer. Schade, dass solche paradiesischen Zustände nur den architektonischen "High Potentials" des Landes vorbehalten sein sollen.

  • Tjo, GoldenAge, damit erfüllt die Frau Kiefer eigentlich alle Qualifikationen für eine BDA-Mitgliedschaft. Kann sich ja mit Marie-Theres Deutsch Architekten zusammentun, die dürfen auch fleissig die Stadt mit pseudointellektuellem Sichtbeton verschönern. Wobei, die hausen wenigstens in einer Kiste, die sie selber geplant haben. Freilich auch in Alt-Sachsenhausen neben „Hexenhäusern“ (Zitat BDA).


    Aber mal zum Thema: die Tatsache, dass der Platz frequentiert wird, kann wohl kaum als Bestätigung für seine Tauglichkeit herhalten. Natürlich wird ein Platz in dieser Lage spürbar frequentiert werden, sofern man nicht gerade Reisszwecken darauf auslegt (wobei, anderswo hatten wir ja immerhin schon einen umgestürzten Baum als Verweis auf die Größe avantgardistischer Kunst liegen, aber lassen wir das).


    Vielleicht sollte man einfach mal einen Ideenwettbewerb mit Bürgern machen. Oder einfach ein mittelständisches Gartenbauunternehmen beauftragen. Da kommt wahrscheinlich etwas raus, was man auch ohne zehn Jahre Studium von wahlweise Architektur oder Theologie als ansprechend empfindet.


    Diese riesigen Freiflächen mit Grünzeug bestenfalls in Aspik, Sitzbänken aus Beton, irgendwelchen pseudocoole Lichtspielereien die bestenfalls im .PPT-Format im Magistratssitzungssaal irgendjemanden beeindrucken, wer braucht sowas? In der Architektur war der Tiefpunkt in den 1970ern erreicht, im Landschaftbau oder wie man das auch immer nennen soll ist es die Gegenwart.

  • Ihr überseht das Architektenurheberrecht, deswegen verhandelt die Stadt ja mit dem Büro Kiefer, deswegen soll die Architektin auch eine Neukonzeption planen oder zumindest dabei mitwirken. Wobei aus meiner Sicht sehr fraglich ist, ob der Austausch des grauen Schotters auf dem Goetheplatz durch fein gekörnten und ortsüblichen Bessunger Kies bereits eine urheberrechtlich erhebliche Änderung darstellt (zum Thema Material für Unterbau und Deckschicht auch die Neuanlagen im Huthpark). Doch will die Stadt anscheinend kein Risiko eingehen.


    Dass im Ergebnis ein Politbüro des Zentralkomitees im fernen Ostdeutschland darüber entscheidet, ob die Frankfurter weiterhin über staubig-graue Schottersteine stolpern und sich die Schuhe dabei kaputt machen müssen, ist freilich grotesk. Dabei wäre eben mit dem Austausch der wassergebundenen Decke, mit dem Frau Kiefer sogar einverstanden sein soll, der Rest des Kollektivs aber nicht, schon enorm viel gewonnen. Der Roßmarkt an sich ist aus meiner Sicht okay. Vielleicht könnte die Strenge und Monotonie des Pflasterbelags durch etwas Ornamentik mit helleren Steinen aufgelockert werden. Pflanzkübel und/oder Hochbeete braucht nun wirklich kein Mensch.

  • Plätze funktionieren dann am Besten, wenn sie als Platz erkennbar sind und nicht mit einer vom Verkehr mühsam freigehaltenen Kreuzung o.ä. verwechselt werden können. Die Aufenthaltsqualität (…5 € ins Phrasenschwein…) der Platzfolge Rossmarkt-Goethe-Rathenauplatz ist von daher fast notgedrungen schlecht, sie ist umtost von Verkehr. Immerhin, im Bereich des Wasserspiels auf dem Rathenauplatz wird der Verkehrslärm – jedenfalls Sommers – vom Plätschern des Wassers überdeckt. Außerdem zieht das Wasserspiel die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich, zumal wenn Kinder drin spielen oder Kleintiere, das lädt zum Verweilen ein, entschleunigt, ist Attraktion.
    Im Bereich um das Gutenberg-Denkmal kann man auch verweilen, er liegt etwas abseits, man hat nicht das gleich das Gefühl, in der Fußgängerzone zu sitzen, und er ist nach Osten, Süden und Westen eingefasst, erkennbar abgegrenzt von den umgebenden Straßen.


    Aber das Zwischenstück namens Goetheplatz hat nichts von dem, ist als Platz nicht wahrnehmbar. Vielleicht muß man ihm noch etwas Zeit lassen, bis die Bäume größer sind, denn der Bewuchs ist das einzige Unterscheidungsmerkmal zu den benachbarten Flächen. Sein Nachteil ist, dass die Platzfläche durch eine Zufahrt zu den Häusern auf der Ostseite noch mal geteilt wird, durch den Fahrstreifen und durch Betonelemente, der Bereich neben dem Abgang zu Tiefgarage ist nicht ohne weiteres als zugehörig wahrzunehmen.


    Ein weiterer Punkt ist, dass Rathenau- und Goetheplatz zur Straße hin offen und unabgegrenzt sind; Sitzelemente sind nur vor den Häusern auf der Ostseite; sie bräuchten ein Pendant auf der Westseite – wie der Rossmarkt, der durch Stufen und Sitzelemente eine Abgrenzung zur Straße erfährt.



    Copyright: Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main


    Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte: ich würde die Andienung zu den Häusern auf der Ostseite des Goetheplatzes dorthin verlegen, wo sie vorher war, in Verlängerung der Junghofstraße. Dadurch ergäbe sich evtl. die Möglichkeit, Rossmarkt und Goetheplatz auf gewissermaßen natürliche, d.h. dem Straßenverlauf folgende, mithin erkennbare Weise zu scheiden. Dasselbe würde ich – zumindest optisch durch Gestaltung des Bodenbelags – auf der anderen Seite tun, also den Straßenzug Steinweg-Goethestraße sichtbar machen und dadurch die Plätze beiderseits dieser Achse erkennbar trennen. Außerdem würde ich die Straßenseite beider Plätze – wie den Rossmarkt - von der Straße baulich besser trennen, auf dass man wahrnehmen kann: hier ist Straße, dort ist was anderes (nicht Gehweg, sondern ein Platz).

  • tunnelklick und Schmittchen kann ich nur beipflichten. Ich möchte auch nochmal an das Kiefer-Interview von 2011 erinnern und an unsere Reaktionen darauf. Siehe #416 und folgende Beiträge. Mein größtes persönliches Problem habe ich mit der Gestaltung des Goetheplatzes, vor allem, weil ich mich noch gut an die Rosengärtchen erinnere, die dort zuvor angelegt waren und bestens angenommen wurden. Der Goetheplatz wurde und wird eben nicht für Veranstaltungen großflächig freigehalten. Die Ginkgo-Bäume werden ihn in wenigen Wochen zwar begrünen; wegen seines Bodenbelages ist er allerdings nicht einmal zum Überqueren gut geeignet. Ich mache regelmäßig einen großen Bogen um ihn. Selbst die groben Sandsteinblöcke, die man während der Bauarbeiten als provisorische Sitzgelegenheit rund um den Platz aufstellte, sprachen mich mehr an als die kalten Betonbänke jetzt. Wer gerade nicht in Frankfurt ist, möge sich vom nachfolgenden Schnappschuss ein Bild der aktuellen Situation machen:



    Bild: epizentrum

  • Die Lichtstehle hat ihren zugedachten Zweck bisher nicht erfüllt. Ich habe den Scheinwerfer noch nie in Funktion gesehen. Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege.


    Die Bäume scheinen nicht zu den Frühblühern zu gehören. Vielleicht wären Kirschbäume besser gewesen.


    Der Brunnen hat eine gewisse Qualität, wird aber die meiste Zeit des Jahres versiegelt.


    Es zeigt sich also unabhängig von den Bodenbelägen, dass viele Ideen der Architektin nicht funktionieren.


    Ein in den Boden eingelassener Brunnen, der nur im Sommer einen positiven Beitrag leistet (nämlich Wasser spendet), eine schiefe rostige Leuchtstehle (vielleicht war sie für den Winter vorgesehen, funktionierte aber nie) und ein Hain, der die meiste Zeit des Jahres kahl ist, sind sicher der Architektin anzulasten.

  • Aufgrund des Wetters schlagen auch Kirschbäume erst jetzt langsam aus...wir hatten eben einen langen Winter.
    Und ein springbrunnen ist nunmal im Winter versiegelt-auch kein Ergebnis von Fehlplanung.
    Diese Stele wiederrum ist vollkommen fehl am Platz vor so einer schönen Fassade...

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  • Die drei Plätze scheinen das Hass-Objekt Nummer Eins für alle In- und Auswärtigen zu sein...


    Ein paar Punkte möchte auch ich beitragen:


    - Es gibt auch Menschen, die die Plätze für gelungen halten, da gehöre ich eindeutig dazu. Aber auch ich fände einen helleren Spitt-Belag für den Goetheplatz besser.


    - Die Stele ist weder rostig, noch steht sie vor einer schönen Fassade. Das Gebäude, vor dem sie steht ist gemeinsam mit der immer noch "geköpften" Deutschen Bank das Hauptübel der Plätze. Geleuchtet hat sie ürbigens schon, aber das ist schon einige Zeit her...


    - Bei den Bäumen handelt es sich meines Wissens nach um Chinesische Schnurbäume, sie werden uns also im Spätsommer mit Blüten beglücken. Weder Ginkgo noch Kirsche waren hier möglich, da sich "im Keller" eine Tiefgarage befindet.


    - Mit genügend Weitwinke kann ich jeden innenstädtischen Platz in eine trostlose Wüste verwandeln.


    Ich sehe aber trotzdem einiges an Verbesserungspotential (Siehe tunnelklick) und ich hoffe, vom Büro Kiefer kommen vernünftige Vorschläge...

    2 Mal editiert, zuletzt von mahlzeit ()

  • ^ Das Bild habe ich mit 24mm aufgenommen. Mit 62mm kommt der Goetheplatz besser heraus. Verbessert sich die Wirkung? Ich finde, nein:



    Bild: epizentrum


    Wie gesagt, es ist der Goetheplatz, der mich wirklich stört. Chinesische Schnurbäume mögen hübsch anzusehen sein, wenn sie denn irgendwann einmal ausschlagen. Der Boden des Platzes wirkt auf mich staubig, schmutzig, er ist uneben, ungemütlich, einach trostlos. Eine einsame Bank sieht man auf dem Bild mitten auf dem Platz stehen; den Platz hat man im Rücken, wenn man auf ihr sitzt. Da möchte ich einfach nicht verweilen. Am Rathenauplatz im Vordergrund schon eher... Die Stele nehme ich, ehrlich gesagt, kaum wahr. Einen wirklichen Beitrag leistet sie nicht. Man hätte sie auch weglassen können.

  • Q Mahlzeit:


    Ich habe nicht behauptet, dass die Stele vor einem Schönen Gebäude stehen würde.


    Das macht auch keinen Unterschied.


    Mich würde interessieren, was Du an dem Platz gelungen findest.

  • ^
    Der Platz ist richtig misslungen, v.a. ist diese Bewertung deshalb angebracht, weil er mitten in der City liegt und deutlich mehr Potential hat.


    Man muss nur mal darauf achten, wie sich die Menschen verteilen: Sie befinden sich mehrheitlich am Rande des Platzes bzw. laufen an den Rändern entlang.


    Auch ich habe ein komisches Gefühl, wenn ich mich dort befinde ... irgendwie ist es mir lieber, wenn ich am Rand des Platzes bin statt in der Mitte.


    Und im Sommer ist der Platz aufgrund des dunklen Belags wie eine Herdplatte, was bzgl. der Aufenthaltsqualität auch noch mal abträglich ist.


    Manchmal habe ich den schrägen Gedanken, dass die Werte Dame, die für diesen Mist verantwortlich ist, womöglich Frankfurt hasst und die Gunst der Stunde genutzt hat, um der Stadt und ihren Bürgern eins auszuwischen. Anders kann ich dieses unterirdische Ergebnis nicht erklären. Mag sein, dass letztlich die Stadtoberen dieses Ergebnis haben wollten, jedoch muss sie doch gewusst haben, wie die Umsetzung ihres Entwurfes in der Wirklichkeit sein würde.

  • ich war noch nie auf dem platz, aber ganz ehrlich, wenn ich mir die bilder angucke, lädt er auch überhaupt nicht zum verweilen ein....er ist grau, wirkt kühl und abweisend.

  • merlinammain:


    Die Annahme, der Platz habe mehr Potential, solltest Du mal erläutern, ich glaube da nicht dran: Der Platz wird von Fußgängerströmen im Bereich Biebergasse/Fressgass und Steinweg/Goethestraße gequert, ganz geringfügig gibt es auch noch Leute, die von der Fressgass in die Straße Am Salzhaus wollen - der Haupt-Fußgängervekehr von der Hauptwache Richtung Kaiserstraße geht nun mal direkt über den Rossmarkt und der Verkehr von der Fressgass Richtung Altstadt über die Liebfrauenstraße/Neue Kräme, weil der Weg über Katharinenpforte/Kornmarkt ein Umweg (und sehr unattraktiv) ist, während der Weg Katharinenpforte/Sandgasse an der Überquerung der Berliner Straße scheitert.


    Eigenes Potential, Leute anzuziehen hat der Platz mit zwei Restaurants, davon eines jenseits der Fahrbahn, und der Post kaum, Optiker und Blumenladen bringen auch keine Massen, die Geschäfte liegen jenseits der Fahrbahn bzw. werden dort liegen, also wird auch dort flaniert (wenn überhaupt).


    Eine leichte Agoraphobie ist übrigens weit verbreitet, nur wenige Menschen gehen wirklich gerne quer über einen offenen Platz, selbst wenn sie dadurch ihren Weg verkürzen können (was in den meisten Fällen hier nicht gegeben ist). Ich sehe es an mir, wenn ich an der Konstabler von Südosten zur Zeil will, gehe ich über den Platz - zurück meist am Südrand entlang.


    Wenn das jeweilige Ziel auf dem kürzesten Weg an den Häusern entlang zu erreichen ist, bleibt die Platzmitte leer. Dann mit Spielereien wie einem mitten auf der Haupt-Laufstecke platzierten Bunnen und dekorativen Blumenrabatten, wie bei der alten Platzgestaltung, die Fußgänger dahin zu zwingen, wo sie nicht hinwollen, trägt nicht wirklich zur Attraktivität bei.


    Insgesamt braucht es wohl ein Aufbrechen von Durchgängen an der Ecke Weißadlergasse/Großer Hirschgraben zur Berliner Straße (ehemalige Jazz-Kneipe), beispielsweise durch eine Passage, und über das Gelände des ehem. Bundesrechnungshofs, um eine attraktive Wegeverbindung über den Goetheplatz zur Altstadt zu schaffen. Und dann kommmt man zwischen den Rathausgebäuden an einer der düstersten Ecken der Stadt heraus. Sollte da nicht auch mal was für die Attraktiviät gestan werden, war da nicht mal irgendwo ein Beitrag?

  • Ziel und Quelle einer Wegebeziehung ist auch der Tiefgaragenabgang an der Südseite des Goethepatzes; vielleicht sollte man diesem Objekt aus Gründen der Symetrie ein Pendand auf der Südwestecke spendieren, wofür auch immer (Kiosk, Raucherplatz...).

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  • Dann mit Spielereien wie einem mitten auf der Haupt-Laufstecke platzierten Bunnen und dekorativen Blumenrabatten, wie bei der alten Platzgestaltung, die Fußgänger dahin zu zwingen, wo sie nicht hinwollen, trägt nicht wirklich zur Attraktivität bei.


    Das würde ich noch mal zur Diskussion stellen. Wenn man "Attraktivität" nun mit Pragmatismus gleichsetzt, dann geb ich Dir sicherlich Recht. Aber es ist doch eben dieser Trade off. Der Platz wird auf Grund der beschriebenen Lage genutzt um effizient von A nach B zu kommen. Das heißt geradlinig und also ohne Verteilung über den Platz. Reisende soll man nicht aufhalten, insofern ist es wenig attraktiv, also nervig, irgendetwas "in den Weg" zu setzen und die Fußgänger damit in einen Umweg zu zwingen.
    Andererseits, und da gehe ich jetzt einfach mal von mir aus, bemerke ich, dass mich die allgemeine Hektik in Frankfurt auch beim Shoppen oder mal durch die Stadt schlendern dazu verleitet von A nach B zu hetzen, auf der Rolltreppe zu laufen, etc., bis ich irgendwann mal stehen bleibe und mir denke "mach mal locker". Was ist aber der Anlass für dieses Innehalten? Dass mich irgendwas bremst oder fokussiert. Das kann eine Wegführung sein, die an sich weniger effizient ist als ein schnurgerader geteerter Weg (ich denke an die Taunusanlage), das kann aber auch ein "Hindernis" in Form eines Objektes sein. Ohne mich jetzt festzulegen (Brunnen, Garten, Stühle um einen Pavillion, whatever). So gehts mir, wenn ich auf den Brunnen an der Alten Oper "treffe" oder auch wenn ich durch ein Gemenge aus Stühlen, Radfahrern, Fußgängern in der Fressgass treffe und so gebremst werde.
    Es muss ja auch keine "Barriere" sein, um die man zwangsweise einen Bogen machen MUSS. Um mal ins Blaue zu denken: Man stelle sich zwei einfache, nicht umzäunte Grünflächen vor, durch die mitten hindurch ein für die Fußgängerströme eigentlich zu schmaler Weg führt. Über das Gras könnte man laufen, erfahrungsgemäß machen das aber wenige. Es gibt die Möglichkeit effizient über den engen Weg über den Platz zu kommen oder man kann eben mal einen Schlenker machen mit dem Effekt dass erstens der Platz zumindest durch geteilte Ströme eher bevolkert und zweitens entschleunigt wird.
    Nur so ein paar Gedanken...

  • Ich habe mit das ganze nochmal angesehen. Eine Längsbebauung entsprechend dem historischen Vorbild bringt für eine moderne Nutzung des Platzes garnichts - der Goetheplatz wird schmaler, noch mehr in Richtung Verkehr gedrängt.


    Aber wie wäre es mit einem Querbau? Die Nordseite entlang der Fluchtlinie des Steinwegs, als Arkaden - mindestens 4 Meter Tiefe für wettergeschützte Außengastronomie und im Sommer zusätzlich Bedienung auf dem Rathenauplatz.


    Nach Süden hin spiegelverkehrt die gleiche Anlage, hier so, dass der Ausgang der Steinweg-Passage auf den Arkadengang zielt. Die Andienung der Gebäude auf der Ostseite des Goetheplatzes wie früher über den Rossmarkt (Verlängerung derJunghofstraße), das gibt dann auch die Grenze der Gastro-Ausdehnung vom Neubau nach Süden vor.


    Das Resultat sind zwei überschaubare und durch ihre Abgeschlossenheit auch gut gestaltbare Plätze.

  • bitte eine innerstädtische Grünfläche

    Bin zwar nur interessierter Laie,aber ich möchte der Kritik absolut zustimmen.
    Ich bin beruflich als Lufthanseat oft in den europäischen Städten unterwegs und ich frage mich natürlicherweise oft nach dem Vergleich zu Frankfurt.
    Ich erinnere mich an einen zentralen Platz in Manchester mit Grünfläche,Springbrunnen und Gastronomie,sowie auch Steinen zum Sitzen.
    Meiner Meinung einer der am besten gelösten Kombinationen.
    Die Leute hatten die Sonne und den Blick auf die in Städten extrem seltene grüne Rasenfläche mit einem Kaffee in der Hand wirklich sehr genossen...
    An der Sonne scheint ja zumindest gearbeitet zu werden :-), aber so eine Rasenfläche fände ich dort auch sehr wünschenswert.
    Meist als zuviel des Guten empfinde ich die Baumbepflanzungen.Sie nehmen oft die Fläche weg durch zu enge Positionen.Ganz schlimm auf dem Nachbarplatz der Hauptwache.Dort verursachen sie eine völlige Abschattung und ein Vogelkotmassaker auf jeder Jacke,die sich dort länger traut zu verweilen und auf den Steinen sowieso...Ein paar weniger Bäume würden da vielleicht die positive Wirkung viel eher erzielen können...
    Für mich negativ auffallend auch das extrem hohe Parkhausabgangsdach auf dem Goetheplatz. 4 Meter ? Viel zu dominant,aber vielleicht ging das ja bautechnisch nicht anders

  • Goetheplatz 1

    Am Gebäude Goetheplatz 1 deuten sich Arbeiten an - oberhalb des Erdgeschosses bringt man massive Halterungen an, die später wohl ein Gerüst aufnehmen sollen.


    Möglich, dass diese Arbeiten mit der geplanten Aufstockung des Gebäudes um ein Stockwerk zusammenhängen, siehe dazu Beitrag #178 und folgende zum One Goetheplaza.



    Alle Bildrechte liegen bei mir!

  • ^ Mit der vorhandenen Natursteinfassade wird nicht zimperlich umgegangen, so als sollte sie im Zuge der Bauarbeiten ausgewechselt werden. Und das finde ich sehr schade, denn ...



    ... durch ihren nicht alltäglichen Aufbau hat sie eine schöne Tiefenwirkung.


  • Noch einmal zurück zur Diskussion von weiter oben (Gestaltung der Platzfolge):


    Unter stark ausgeprägter Geschmacksverirrung muss der Planer des folgenden Tiefgarageneingangs leiden. An derartigen Metallgittern putzen sich eigentlich Leute die Füße ab, wenn sie ihren Garten umgegraben haben. So etwas Hässliches an dieser Stelle vier Meter hoch aufzubauen ist schon mehr als eine Zumutung.