Wohnen in Düsseldorf

  • Kleingartenanlagen sind hingegen wirklich verschenkter Raum – ein kleinbürgerliches Relikt aus vergangenen Zeiten. Der Flächenverzehr ist enorm, doch es fehlt der öffentliche Nutzen der Parkanlage. Kleingärten kann man ansiedeln, wenn man zu viel Platz hat, aber doch nicht in Ddf?!


    Das sehe ich nicht so, auch die Kleingartenanlagen tragen zur grünen Lunge der Stadt bei.
    Wo in Düsseldorf nehmen Kleingartenanlagen Platz weg bzw. stören die Stadtentwicklung?
    Sprich, welche Kleingartenanlage sollte bebaut werden?

    Im Übrigen betrachtet die Stadt Düsseldorf die Kleingartenflächen nicht als Reservebauflächen, sondern als "7,5 Prozent des gesamten städtische Grüns":
    http://www.duesseldorf.de/stad…/kleingaerten/index.shtml
    und sieht darin, Zitat: "ein Stück Natur zum Ausgleich der meist beengten Wohnverhältnisse.
    So tragen die Kleingartenflächen nicht unwesentlich zum Grünanteil in den Städten bei und haben erheblichen Einfluss auch auf die Lebensqualität der Bevölkerung.
    Hier werden Aufgaben des Natur- und Umweltschutzes erfüllt, es entsteht Lebensraum für Pflanzen und Tiere.
    Sie sind in ihrem Bestand nicht mehr aus den Städten wegzudenken."
    http://www.duesseldorf.de/stad…gaerten/entwicklung.shtml

  • Es gibt ja schon einige Flächen, die bebaut werden bzw bebaut werden sollen. So u.a. an der Otto-Petersen-Straße in Düsseltal. An einigen Stellen könnte die Wohnbebauung gerne noch ausgebaut werden. In Richtung Nördlicher Zubringer oder an Bahntrassen. Nicht der ruhigste Ort, aber derartige Orte werden ja dennoch für Wohnungen genutzt. Mr persönlich sagen Kleingärten auch nicht unbedingt zu, weswegen ich denke, dass ruhig einige Areale'geopfert' werden können.


    Von einem Park hat prinzipiell jeder etwas. Von einem Schrebergarten nur die bezahlende Person. Insofern sind Parks sogar sozialer, wenn man es streng sieht.


    Beispielsweise beim Nördlichen Zubringer sind Schrebergärten mitten im Weg einer möglichen Direktverbindung vom Zubringer zur Toulouser Allee (OT: Es wäre die erste (Pseudo-) Stadtautobahn in Düsseldorf, die eine schnelle Nord-Mitte-Achse bietet.)

  • Beispielsweise beim Nördlichen Zubringer sind Schrebergärten mitten im Weg einer möglichen Direktverbindung vom Zubringer zur Toulouser Allee
    (OT: Es wäre die erste (Pseudo-) Stadtautobahn in Düsseldorf, die eine schnelle Nord-Mitte-Achse bietet.)


    Da sehe ich keinen großen Nutzen drin, die Toulouser Allee lässt sich über die Mercedesstraße viel leichter (und kostengünstiger)
    an den Nördlichen Zubringer anbinden (den würde ich stadteinwärts allerdings noch 3-spurig ausbauen).

  • ^


    Die Toulouser Allee wird ja schon erweitert - dabei direkt an die Heinrich-Ehrhardt-Straße (HES) angeschlossen. Entsprechend müssen Pendler erst vom Zubringer auf die HES oder die Münsterstraße, um von dort wiederum auf die Toulouser Allee abzubiegen. Entsprechend natürlich nicht gerade ideal für das ohnehin schon ständig verstopfte Nadelöhr, wenn die Toulouser Allee wie einst vermutet tatsächlich noch mehr Verkehr anlocken sollte.


    Eine kreuzungsfreie Verbindung ist insofern immer vorteilhafter. Das sieht man ja alleine am südlichen Ende der Allee, an dem jedweder Vorteil des schnellen Flusses wieder verlorengeht. Aber damit auch genug OT von mir ;)

  • Die Toulouser Allee wird ja kreuzungsfrei an die Heinrich-Ehrhardt-Straße angebunden. Da man von dieser auch kreuzungsfrei auf den nördlichen Zubringer kommt existiert nur noch die Kreuzung Mercedesstraße.


    Sollten wir dies nicht lieber unter Straßen und Schienen diskutieren?


    LG

  • Im Übrigen betrachtet die Stadt Düsseldorf die Kleingartenflächen nicht als Reservebauflächen, sondern als "7,5 Prozent des gesamten städtische Grüns":


    und sieht darin, Zitat: "ein Stück Natur zum Ausgleich der meist beengten Wohnverhältnisse.
    So tragen die Kleingartenflächen nicht unwesentlich zum Grünanteil in den Städten bei und haben erheblichen Einfluss auch auf die Lebensqualität der Bevölkerung.
    Hier werden Aufgaben des Natur- und Umweltschutzes erfüllt, es entsteht Lebensraum für Pflanzen und Tiere.
    Sie sind in ihrem Bestand nicht mehr aus den Städten wegzudenken.


    Dieses Gesäusel betrifft ja nicht den Kleingarten als solchen, sondern Grünanlagen ganz allgemein. In der Tat handelt es sich um "Gärten". Man darf es aber nicht mit Landschaftsbau oder gar Umweltschutz verwechseln, wenn ein Horde von Gartenzwergen in jeweils abgegrenzten Parzellen, ihren jeweiligen Traum vom Idyll lebt – mit Häuschen, Fahnenstange und Grill. Wo das Grün wirklich unverzichtbar ist (längst nicht überall), ist bereits durch eine Umwandlung in Stadtwald oder in eine Parkanlage viel gewonnen. Da bietet sich immerhin die Möglichkeit, ein ganzheitliches Konzept umzusetzen und das Ganze nicht mehr einer Minderheit vorzubehalten.


    Als Beispiel für verschenktes Bauland fiel mir spontan das hier ein. Zwischen Flinger Broich und Hellweg klafft ein städtbauliches Loch. Dieses Nichts ist ein entscheidender Teil der bizarren Zäsur zwischen Flingern und Gerresheim, die – historisch bedingt – heute völlig sinnlos ist. Dort gehören natürlich MFH mit Gärten hin. Davon könnte die Problemzone Hellweg entscheidend profitieren.

  • ^ Heute empfand ich als Verschwendung diese KG-Anlage in Oberkassel, von der ich sogar ein kleines Foto gemacht habe (mit Häusern im Hintergrund):





    Gerne könnte man auf einem Teil des Geländes eine Wohnanlage wie das Parkpalais-Projekt am selben Park errichten und den Rest dem Park zuschlagen. Derzeit wird nichts ausgeglichen - die Kleingärten sind abgeschottet und zum Teil ohnehin mit Buden/Grillplätzen versiegelt.

  • ^ Kannst du mal den genauen Standpunkt oder Adresse von dem Foto nennen, die Google Maps Verlinkung scheint nicht zu stimmen.
    Ich finde die Gebäude und den Park auf dem Foto nicht, auch das verlinkte Parkpalais am Belsenpark "am selben Park" lässt darauf schließen.

  • Sozialwohnungen an lauten Straßen/Bahngleisen

    ^ Einfach am Nordende des Parks, beim Fotografieren stand ich auf dieser Anhöhe am Nordende der Mönchenwerther Straße - derselben Straße, an der Ralf Schmitz einige 100 Meter weiter südlich die erwähnte Stadtpalastanlage baut.


    Im Linksrheinisch-Thread wurde kürzlich die Frage aufgeworfen, ob ein Standort an einer Stadtautobahn zwingend nur für Büros geeignet ist - heute entdeckte ich diesen Beitrag aus Frankfurt. Das Habsburger-Karree entsteht neben einer mehrspurigen Straße und dem Gleisvorfeld des Hauptbahnhofs - die Züge sind selten lauter als beim Bremsen. Während zuerst Sozialwohnungen, frei finanzierte und ein Hotel geplant waren, jetzt will der Investor selbst mit dem Hauptsitz ins Karree ziehen. Jedoch nicht mit Büros an der besonders lauter Ecke als Schallschutzwand, dort sind weiterhin Sozialwohnungen geplant - die Büros wird es dahinter geben.


    In der Nähe des Frankfurter Südbahnhofs werden viele Wohnungen wenige Meter von den Bahgleisen gebaut - siehe hier oder hier.


    Gerade googelte ich nach "Wohnen an der Autobahn" - dieser FAZ-Artikel ist zwar sechs Jahre alt, doch weiterhin aussagekräftig. Die als Schallschutzriegel errichteten Sozialwohnungen werden nicht wegen der Lautstärke bzw. des Standorts kritisiert - ausschließlich wegen des baulichen Verfalls und wegen der als verrufen empfundenen Nachbarschaft. Das alles kann es jedoch auch ohne Autobahn geben.

  • ^ Einfach am Nordende des Parks, beim Fotografieren stand ich auf dieser Anhöhe am Nordende der Mönchenwerther Straße - derselben Straße, an der Ralf Schmitz einige 100 Meter weiter südlich die erwähnte Stadtpalastanlage baut.


    Jetzt wird es etwas klarer, du hast das falsche Projekt verlinkt.
    Du hast das "Parkpalais am Belsenpark" verlinkt statt der von dir gemeinten "Park Terrassen am Feldmühlepark":
    http://ralf-schmitz.de/presse/…-moenchenwerther-strasse/
    Das Gelände ist allerdings kein Kleingartenverein, zumindest nicht im Stadtverband gelistet und dafür auch zu klein (10 Gärten?).
    Scheint eher Grabeland oder Kirchenland (von der Kirche dahinter) zu sein.
    Ich gebe dir daher Recht, dass das Gartengelände entbehrlich ist.
    Allerdings sollte man nur einen Gebäuderiegel entlang der Johannsenstraße bauen und das Gartengelände in öffentliche Grünflächen umwandeln.

  • Zeit-Online: "Bauen auf die Fantasie"

    Dieser Zeit-Artikel ist erst seit gestern online - die Printversion hat hier ebenso niemand zitiert. Zuerst wird erinnert, dass ein Durchschnittsbürger irrwitzige 47 Qm bewohnt, fast 30% mehr als vor 20 Jahren. Während die meisten Wohnungen auf Kleinfamilien zugeschnitten seien, besonders kleine und besonders große (jawohl, jene für besonders gut verdienende Leute) würden fehlen. Nur in 20% der Haushalte gebe es noch Kinder - dies wirft übrigens die Frage auf (-> mein Senf), ob manch ein City-Quartier auf Singles zugeschnitten werden und ohne eines Parks/Spielplatzes auskommen könnte.


    Die Mieten seien besonders hoch dort, wo das urbane Leben attraktiv sei - eine rege Mischung aus Cafes, Clubs, Läden usw., die die Stadt städtisch mache. Es seien fast immer die Gründerzeitquartiere - die neuen würden von spezialisierten Investoren gebaut werden, die auf einer Parzelle bloß Büros, nur Wohnungen oder nur einen Supermarkt (bzw. ein Möbelhaus) wollen.
    Ich lasse mir die bekannteren Neubaugebiete durch den Kopf gehen - ob Quartier Central, die Tannenstraße oder der Belsenpark, stimmt die Aussage. Erst wenn LeCour neben markanterer Fassade Läden im EG, einen Anwohnergarten auf dem Dach und einen Wohnturm über einer der Seiten hätte, wäre die gründerzeitliche Urbanität erreicht. So werden Baumassen errichtet, aber nicht gleichzeitig die besonders begehrte City erweitert.

  • Ziemlich guter Artikel in der Zeit. Den Aspekt mit den wachsenden Flächenansprüchen hatten wir hier ja auch schon wiederholt angeschnitten. In der Tat liegt es allerdings nicht nur an den Gewohnheiten, sondern auch schlicht am Angebot. Es gibt sehr viele Wohnungen, die für Singles eigentlich zu groß sind, die dann aber trotzdem genommen werden, weil es an kleineren Einheiten fehlt. Hier gibt es den unschönen Einfluss der Stellplatz-Regelungen (s.o.), die große Wohnungen unsinnigerweise deutlich favorisieren. Es werden also auch neue Wohnungen nicht dem geänderten Bedarf angepasst.


    Dass auffallend wenige Hybride aus Wohnnutzung und anderen Nutzungen geplant werden, ist auch richtig erkannt und bedauerlich. Der Vorwurf gegen "globale Investmentfonds" ist allerdings wenig überzeugend. Verwerfungen kommen nicht selten aus der Politik, die mit seltsam planwirtschaftlichen Ideen den "zentrenrelevanten Einzelhandel" (was immer das sein soll) schützen will. Mit solch fadenscheinigen Argumenten werden nicht nur große Supermärkte oder Einkaufszentren, sondern auch gewöhnliche Ladengeschäfte mit 60 oder 90m² abgebügelt. Gleichzeitig werden die mitunter sehr angestaubten Konzepte in den bestehenden Subzentren protegiert (was ihnen dann doch wenig nützt).


    Die Zweitwohnungssteuer wurde zuletzt übrigens mit einem eher unsinnigen Argument abgelehnt: Sie sei studentenfeindlich. Studenten müssten für ihre Bude als Zweitwohnsitz zahlen, da sie ja im Elternhaus auch vorbeischauen. In diesem Fall müssen Studenten aber keinen Zweitwohnsitz melden, da sie keine Wohnung beziehen, sondern anderer Leute Wohnung aufsuchen. Wenn sie Tante Erna in Baden-Baden besuchen, müssen sie sich dort auch nicht melden. Die Zweitwohnungssteuer betrifft nur Leute, die bei mehreren Wohnungen Mieter oder selbstnutzender Eigentümer sind.

  • "Die Mieten seien besonders hoch dort, wo das urbane Leben attraktiv sei - eine rege Mischung aus Cafes, Clubs, Läden usw., die die Stadt städtisch mache. Es seien fast immer die Gründerzeitquartiere ".


    Wobei ich mir nicht sicher bin wie da der Ursache-Wirkungszusammenhang ist. Im unrenovierten Zustand sind die Mieten in den Gründerzeitwohnungen niedrig und die Erdgeschossläden stehen häufig leer oder werden für Spielautomatencasinos o.ä. genutzt. Die Cafes und Clubs entstehen wenn dank der günstigen Mieten und zentralen Lage ein junges studentisches Publikum hinzieht.


    Wenn die Häuser dann renoviert und die Mieter älter und zahlungskräftiger geworden sind werden die Clubs wegen des störenden Lärms wieder geschlossen. Es braucht dann möglichst noch zusätzliches Touristenpublikum um die teurer gewordene Gastronomie und die Boutiquen am Leben zu halten.


    Es ist doch fraglich ob die Mieter/Käufer in ganz neu entstehenden Wohngebieten auch Menschen sind die gern Clubs, Cafes und Läden im Erdgeschoss haben möchten. Außerdem ist wohl auch die Entfernung zur Innenstadt/Uni ein wichtiges Kriterium dafür ob das Gebiet für junge Singles oder gar Touristen interessant ist. Kann man so ein Gebiet einfach am Stadtrand bauen?

  • ^ Am Stadtrand? Den Belsenpark und den Quartier Central (beide einstige Güterbahnhöfe) trennen 2-3 Km Luftlinie vom altstädtischen Marktplatz, die Tannenstraße in etwa 4.


    Leider kommen auch schlechte Artikel zum Wohnen-Thema - so viele, dass es schon langweilig wird. Die RP stellte gestern einen Erzieher vor, der für zwei Personen 3-4 Zimmer auf 75 Qm haben möchte, für maximal 850 EUR (kalt oder warm?) und das unbedingt in Bilk, da er schon immer in Bilk wohnt. Da es nicht klappt, wird gleich nach einem Limit für Mietpreise gerufen - als ob dieser die Anzahl der Interessenten für die Wohnung X in Bilk begrenzen würde (eher würden sich zusätzliche Leute melden, die sonst im Ruhrgebiet geblieben wären). Meine Frau und ich sind beide Besserverdiener, trotzdem begnügen wir uns mit kaum mehr als der Hälfte dieser Fläche (zwei Zimmer) in einem wesentlich weniger begehrten Ort als Düsseldorf-Bilk. Für mich ist es bereits die zweite Stadt, für meine Frau die fünfte. In der jetzigen sind wir zweimal umgezogen, jedesmal 5-6 Km weit - in einen anderen Stadtteil. Man muss sich ein wenig selbst bewegen (beruflich und/oder örtlich) und nicht nur danach rufen, dass jemand sonst (der Staat) sämtliche Träume erfüllt.
    In meiner Firma kenne ich übrigens keine einzige Person, die in der Stadt wohnt, in der sie geboren wurde - und im gesamten Bekanntenkreis keine einzige Person, die nicht zumindest in einen anderen Stadtteil gezogen ist.


    Vor einigen Wochen empörte mich dieser RP-Spaltenplatzfüller, den ich hier nicht erwähnte, um am Heiligabend Aufregungen zu vermeiden. Im letzten Absatz des Textes über die Geburtenanzahl wird das Thema Wohnen angeschnitten - wo es Nachholbedarf geben sollte, weil Eigenheime 300 bis 400 Tsd. EUR kosten - gemeint sind wohl Reihenhäuser oder frei stehende EFHs, Etagenwohnungen gibt es für weniger Geld. So als ob ein Baby nur in einem Reihenhaus aufwärts aufwachsen könnte. Was kann man zum derartigen Murks sagen? In London kostet ein Reihenhaus ab einer Million und trotzdem wachsen dort (u.a. in Geschosswohnungen) Kinder auf.

  • Nachfrage, Angebot, Preis und so weiter

    Es geht nicht nur um Düsseldorf, aber die Nachricht ist in unzähligen Medien präsent - ein Spitzenpolitiker einer der Parteien will die Mietsteigerungen nicht nur bei Bestandsverträgen, sondern auch bei Neuverträgen (maximal 10% über der örtlichen Vergleichsmiete) begrenzen. Von den unzähligen Medienberichten darüber verlinke ich diesen vorgestrigen SZ-Artikel, unter dem in einem der Leserkommentare als Warnung dieser Focus-Artikel verlinkt wurde - über die Lage in Schweden, wo die Mietpreise stark reguliert sind und auf einen Mietvertrag in einem Ballungsgebiet durchschnittlich drei, bis zu 22 Jahren gewartet werden muss.


    Wenn als Ergebnis von Angebot/Nachfrage/Preis höherer Preis resultiert, ist das Bremsen der Anpassung keine Problemlösung - diese kann nur eine Angebotserhöhung sein, die jedoch bei möglichst minimalen Infrastrukturkosten erfolgen muss (am Beispiel der Linie U79 sieht man, dass man sich kaum noch den Erhalt bestehender Infrastruktur leisten kann, geschweige denn eine zusätzliche). Heute war ich schon öfters am Zweifeln, dass man in vermeintlicher Wissensgesellschaft unmöglich einfache Zusammenhänge vermitteln kann. Das Warnen mit dem schwedischen Beispiel weckt wieder Hoffnung, dass die Leute diese Zusammenhänge verstehen.

  • Heute war ich schon öfters am Zweifeln, dass man in vermeintlicher Wissensgesellschaft unmöglich einfache Zusammenhänge vermitteln kann. Das Warnen mit dem schwedischen Beispiel weckt wieder Hoffnung, dass die Leute diese Zusammenhänge verstehen.


    Ich sehe das Problem eigentlich an einer ganz anderen Stelle. Auseinandergesetzt haben sich sicherlich schon sehr viele Menschen mit diesem Thema, logischerweise, da die Nachfrage nach gut erschlossenem, urbanem Wohnraum ja irgendwo realistisch begründet ist.
    Die Art wie es aber in die Öffentlichkeit getragen wird und in welchem Umfang das von der Masse der Bevölkerung überhaupt mal kritisch hinterfragt wird ist eine andere.
    Beispiel die Grünen in Düsseldorf. Man hört ja oft, dass diese schon ab 4 Etage Bauchschmerzen wegen neuer "Hochhäuser" bekommen. Verwunderlich, da gerade diese Partei die größten Hochhausfans überhaupt sein müssten.
    Hier wird sicherlich nur der Teil der Menschen mit Bauingenieurstechnischem Hintergrund kritische Gedanken zu haben. Wer kennt sich schon mit Versiegelung,Versickerung, Verdichtung, etc.etc.etc aus?


    Nächster Punkt sind die Artikel über Einzelschicksale von Personen, welche aus Ihrer vertrauten Umgebung gerissen werden. Kritisch hinterfragt kann man dort ausreichende Gründe für finden. Aber wieso gewann der Mundharmonika-Mann Michael Hertl beim Supertalent ? Genau, Mitleid.


    Das einzige was mich, gestützt auf oben genannte Aussagen, wirklich interessieren würde, wäre, wieso die Medien sich so einem Trend annehmen und nicht einmal wissenschaftlich analysiert offen legen, wieso eine Verdichtung sinnvoll ist. Die Storys erscheinen ja nicht auf den Titelseiten und sollen den potentiellen Kunden zum Kauf anregen. Diese Geschichten finden sich ja eher versteckter in den Zeitungen, Onlineausgaben.


    Eine Verdichtung heißt ja auch nicht, dass auf Grunflächen, Plätze u.a. verzichtet werden sollte. Vielmehr weckt es anhand so vieler negativer Beispiele doch eher den Drang dazu eine gut belüftet und begrünte Innenstadt zu schaffen.

  • ^ Sicher, nur wenige Menschen verfügen über Fachwissen, doch dieses sollte von den Stadtplanern, verantwortlicheren unter den Politikern usw. intensiver in die öffentlichen Debatten eingebracht werden.


    Das DEAL Magazine zitierte gestern die Aussagen des Chefs des Immobilienportals ImmobilienScout24 Marc Stilke, die Mietpreisdeckelung würde private Investoren abschrecken und vor allem die Besserverdienenden bevorteilen - da aus einer längeren Schlange der Wohnungsinteressenten der solventeste gewählt wird. Die Schlangen werden dem Artikel nach immer länger - etwa im Dezember 2012 in Berlin-Kreuzberg im Schnitt 14 Bewerber pro Wohnung (+ 56% gegenüber 2009), in München-Obergiesing im Schnitt 38 Bewerber pro Wohnung (+356% gegenüber 2009). Zufällig wird in München der Wohnungsmarkt stärker als in Düsseldorf reglementiert, wofür es noch letztes Jahr hier im Thread neben warnenden auch begeisterte Stimmen gab. Der Kreuzberger Bezirksbürgermeister hat den Berliner DAF-Threads nach die möglichst wenig intensive Neubebauung zum Ziel (z.B. ab #986) - dann drängen die vielen Interessenten um knapp gewordene Wohnungen.
    Als ich letzte Woche ein wenig zum Thema googelte, fand ich Artikel, Neubauten seien wegen der Kosten sowieso erst ab einer Miete von 8-10 EUR/Qm möglich - wenn es den Politikern nicht passt, sollten die doch die kostentreibenden Vorschriften nach verzichtbaren durchforsten.


    Stilke fordert weiterhin, die Städte mögen für den Wohnungsbau viel mehr Flächen in innerstädtischen Lagen freigeben - diese sollte man allerdings auch intensiver als gewohnt nutzen. Als Alternative meinte er, "die Städte investieren in gute Verkehrsanbindungen in Stadtrandgebiete" - dazu muss man (erneut) bekräftigen, dass sie dafür längst kein Geld haben und für den Unterhalt derart ausgedehnter Infrastruktur ebensowenig, derzeit sind eher Stilllegungen und katastrophaler Straßenzustand ein Thema.


    In Düsseldorf liegt kaum eine innenstädtische Fläche völlig ungenutzt, aber die Stadt könnte die Besitzer mancher suboptimal genutzter Flächen ansprechen. Jeden Tag sehe ich zweimal vom Zugfenster diesen BVR-Busbetriebshof an der Worringer Straße und denke daran, dass dort Wohnhochhäuser wie jene im Quartier Central stehen könnten. Die Kaum-Nutzung dieser Flächen südlich von der Erkrather Straße ist ein städtebaulicher Witz.

  • Jeden Tag sehe ich zweimal vom Zugfenster diesen BVR-Busbetriebshof an der Worringer Straße und denke daran, dass dort Wohnhochhäuser wie jene im Quartier Central stehen könnten.


    Gute Beobachtung und du wirst es kaum glauben, aber das Grundstück ist Teil des Rahmenplans vom Quartier Central und für Hotel, Wohnung, Handel, Gewerbe vorgesehen.
    Was genau dort hinkommen soll weis ich nicht. Wann das Areal frei wird oder ob es überhaupt schon frei ist leider auch nicht, da man einfach nix von diesem Grundstück liest/hört.
    Auf der Seite des Quartier-Central zum Status ist die Fläche noch als "zum Verkauf" stehend eingetragen.
    Quelle


    Hier ist mal ein Link zum Rahmenplan auf der Homepage der Aurelis.