S21: Grundsatzdiskussion strikes back

  • Hier wird ja wieder munter im luftleeren Raum spekuliert.


    Weniger hysterisch, aus Bahnkreisen:


    Mehrkosten wegen

    • Flughafen Plus
    • Brandschutzanpassung an neue Rechtslage
    • Vertragsstrafen an Baufirmen zu zahlen wegen Verzögerungen, die durch VA verursacht wurden
    • Mehrkosten von einer Milliarde EURO falsch, "weniger dramatisch"
    • Land solle Mehrkosten für Flughafen Plus tragen, weil bestellt, ansonsten ursprüngliche Version
    • Projekt weiterhin "wirtschaftlich"
    • S21 werde nicht scheitern, Kopfbahnhof wahrscheinlich erheblich teurer als Weiterbau


    Quelle: Südwest Presse


    Weiter zurück lehnen...


  • S21 werde nicht scheitern, Kopfbahnhof wahrscheinlich erheblich teurer als Weiterbau


    Glücklicherweise ist das überhaupt nicht in den luftleeren Raum spekuliert ;)


    Was nicht heißen soll das ich beim derzeitigen Grad der Zerstörung unbedingt nach einem Abbruch von S21 schreien würde.

  • Kostensteigerung, die erste!

    Glücklicherweise ist das überhaupt nicht in den luftleeren Raum spekuliert ;).


    Abbruch kostet 2 Mrd. €, Weiterbau kostet nur 1 Mrd. €, so die einfache Rechnung. Die jetzt eingeräumte Kostensteigerung ist ja nur eine vorläufige. Mt den eigentlichen Bauarbeiten wurde noch gar nicht begonnen und der Risikopuffer um dann auftretenden Problemen zu begegnen ist bereits aufgebraucht. Der Tagungsordnungspunkt "Kostensteigerung Stuttgart 21" wird also die nächsten 10 Jahre von neuem auf der Agenda der Dezember-Aufsichtsratssitzung der Bahn stehen.

  • Na was soll der denn auch sonst sagen? Egal was er macht, er kann es nur falsch machen. Entweder er bricht Wahlversprechen oder das Vertrauen der Bürger in die direkte Demokratie. Es ist allerdings nicht ohne eine gewisse Ironie, dass gerade ein grüner MP sich über Volksabstimmungen hinwegsetzen möchte, wo seine Partei diese so vehement unterstützt und gerne mit moralischen Argumenten argumentiert.


    Man kann so was übrigens auch Verrat oder Heuchlerei nennen, aber für Politiker gelten bekanntermaßen andere Maßstäbe, insbesondere wenn sie per Definition auf der Seite der guten Sache stehen.

  • @ Wagahai


    Die Verträge und der VA besagen nicht, das S21 um jeden Preis gebaut wird, sondern das Gegenteil.
    In der VA ging es um eine bestimmte Summe. Ändert sich die Summe ist also auch der VA kein Argument mehr.

  • ^
    Kretschmann wird die bestehenden Verträge einhalten und die daraus sich ergebenden Verpflichtungen erfüllen. Die Bahn braucht aber mehr. Unter Teufel, Oettinger. Mappus und Schuster hatte sie Partner, die jede Kostensteigerung klein reden und kreativ ausgleichen würden. Jetzt ist die Bahn nur noch Bauherr mit Zuschuss vom Land und der Stadt, der nicht erhöht wird. Das ist ihr Problem.

  • Es ist aber nicht so dass die Bahn alleiniger Bauher ist. Bauherr sind die Projektpartner, die deswegen im Lenkungsausschuss auch Sitz und Stimme haben (und blockieren können), jetzt so zu tun als wären sie Quasie nur die Bank die das Geld gibt, und hätten mit dem Bau nichts zu tun ist falsch. Man könnte aes auch so sehen dass die Bahn der Generalunternehmer ist der das Ding baut, aber ausnahmsweise hier auch eigenes Geld in den bau steckt. (Sonst ist der Bauherr immer der Bund, das Land oder die Stadt und die Bahn baut im Auftrag, so z.B. bei der NBS)

  • man hat gar nicht mehr genug zeit auf alle punkte richtig einzugehen:


    inzwischen jede 3. S-Bahn mehr wie 6 Minuten verspätet, viele Pendler verpassen ihre Anschlüsse, Lösung nicht in Sicht


    Quelle: http://www.stuttgarter-nachrichten.de


    Rückkehr zur Antragstrasse auf den Fildern könnte grosse Probleme bereiten inzwischen Zeitverzug von 4 Jahren. Trotzdem behauptet die Bahn bis 2020 fertig zu sein :nono:


    Quelle: http://www.stuttgarter-zeitung.de


    Bahn verstösst gegen den Artenschutz, Vergrämungsfolien wohl falsch ausgelegt.


    Quelle: http://www.stuttgarter-zeitung.de


    Grube sagt, Zahlen können sich ändern und spricht nun von einer Fertigstellung 2020 oder 2021. Überprüfung der Sprechklausel könnte eventuell vor Gericht stattfinden.


    Quelle: http://www.stuttgarter-zeitung.de


    Durch die Baustelle vor dem Bahnhof entstehen wohl einige Verkehrsprobleme, mit täglichen Staus.


    Quelle: http://www.stuttgarter-zeitung.de

  • Wo bleiben die Extratöpfe?

    Nils Schmid und Claus Schmiedel sind immer noch in Schockstarre. Angesichts der von der Bahn eingestandene 1. Mrd.€ Mehrkosten, Kretschmanns Beharren auf den Kostendeckel und Aussage, der Bau sei „noch nicht irreversibel“, müssten die beiden mit den Extratöpfen nur noch so um sich werfen.

  • Nils Schmid und Claus Schmiedel sind immer noch in Schockstarre. Angesichts der von der Bahn eingestandene 1. Mrd.€ Mehrkosten, Kretschmanns Beharren auf den Kostendeckel und Aussage, der Bau sei „noch nicht irreversibel“, müssten die beiden mit den Extratöpfen nur noch so um sich werfen.


    Wo hat die Bahn 1. Mrd. € Mehrkosten eingestanden?


    Ohlsen: Hier gehts doch in erster Linie um die "Grundsatzdiskussion". Verkehrsbehinderungen durch eine Baustelle können doch wohl kein ernsthaftes Argument für oder gegen ein Projekt sein.

  • Nun, man kann natürlich aus allem eine KAtastrophenmeldung machen.
    Punkt 1 resultiert aus den Hauptgründen S21 zu bauen - der Kopfbahnhof hat keine Reserven. Fällt Gleis 10 aus, reicht das was der Kopfbahnhof noch am ehesten im Übermass hat, naämlich Bahnsteigkanten, schon nciht mehr aus, weil die Fernzüge nur an ganz bestimmten Bahnsteigkanten halten können, aus Richtung Canstatt kommend wohl nur an Bahnsteig 9 und 10. Dann noch der Mischbetrieb auf dem Vorfeld mit der S-Bahn, und die S-Bahn leidet mit. Deswegen will man das ja trennen.
    Wie der Artikel in der STZ bestätigt hält das EBA die Unterlagen für die Antragstrasse für Auslagereif, hat also seinerseite keine Punkte mehr. Ansonsten sehe ich dort nichts auf dem Kritischen fad, d.h. ncihts was länger als 4 Jahre Bauzeit braucht - da lässt sich fast alles Parallelisieren. Und Parallelisieren können die Bauleute gut.


    Gegen den artenschutz verstösst nicht die bahn, sondern ein Auftragnehmer, die Bahn hat den Verstoss festgestellt, gemeldet und beseitigen lassen.


    Über die finanzen muss man diskutieren, insbesondere über die Zusatzwünsche. Sonst bleibt es bei dem was vereinbart ist.


    Die verkehrsprobleme - wenn da beschilderungen und MArkierungen nicht passen, ist die sTadt Stuttgart Ansprechpartner, in Persona Herr Schairer.

  • Nun, ich soweit ich mich erinenre hat im ICE-Treff aml jemand nen angepassten heutigen fahrplan aud S21 gelegt. bis auf einen Zug in der spitzenstunde kam er nach meiner Erinnerung mit den Gleisen 3-6 aus. Gleis 1 und 8 waren immer frei.
    Fällt ein ganzer Bahnhofskopf aus, kommt der Fahrplan heftig durcheinander, aber wei auf DSO mal gezeigt wurde gehen noch etwa 35 Züge je Stunde - das waas der Kopfbahnhof heute in der Spitze gerade so schafft.
    Wie's dann in der Praxis so läuft ist ne andere Frage. Problem beim Kopfbahnhof ist, dass die langen Fernzüge nur an Gleis 15/16, 9/10 und 5/6 halten können, wobei 15/16 nur von Feuerbach nach Cannstatt vernünftig geht, und 9/10 nur von Cannatatt nach Feuerbach, und 5/6 nur über die S-Bahn-Gleise erreichbar ist. Das mit den Längen ohne völlige Gewähr da nicht selbst geprüft.
    Aber im Prinzip fielen mit der Entgleisung 100% der Fernzugkapazität von Cannatatt nach Feuerbach weg, und auch heute fehlen dann mit der sperre von GLeis 10 50%, wofür dann der Bahnsteigblolock 1-6 herhalten muss (Vorortbahnhof -> S-Bahn), wodurch dann Züge die S-Bahn-Trassen kreuzen, und die S-Bahn ausser Tritt bringen. So wie es die Kritiker des Kopfbahnhofs und seiner angeblich riesigen Reservekapazitäten immer prophezeit haben.

  • Auch Dietrichlein ist verwundert darüber, dass Kretsche seine hochgepriesene VA als Kristall imposant-grüner Bürgerbeteiligungspolitik plötzlich und vehement mit Füßen tritt. Verkehrte Welt.


    Quelle: Welt

  • die spannende Frage ist doch, bis wie viel Milliarden der "Volkeswille" bzw. die Projektförderpflicht geht. 4.5Mrd.? 7Mrd.? 10Mrd.? um jeden Preis?


    Da können die üblichen Verdächtigen noch so trotzig mit den Füßen stampfen, irgendwann sollte man sich vom Fundamentalismus los sagen und schauen wie man das Projekt in welcher Form weiterführt.


    Möglicherweise liegt die Schätzung von Förster Hauk mit 10 - 15Mrd. gar nicht so schlecht, Zahlen, die er angeblich auf einem CDU-Parteitag in CDU-Parteitag in Hirschberg hat fallen lassen (Achtung, Artikel ziemlich tendenziös)

  • die spannende Frage ist doch, bis wie viel Milliarden der "Volkeswille" bzw. die Projektförderpflicht geht. 4.5Mrd.? 7Mrd.? 10Mrd.? um jeden Preis?

    Bei den Verträgen zu S21 wurde bewusst mit vagen Begriffen wie "Projektförderpflicht" und "Sprechklausel" operiert, anstatt eine strickte Teilung auch bei Eintreten von Mehrkosten zu vereinbaren. Das basierte offensichtlich auf der Annahme in Baden-Württemberg durchgehend mit stabilen und das Projekt begrüßende Verhältnisse, sowohl auf Landesebene, als auch im der Stuttgarter Rathausspitze, vorzufinden, die es nicht an Kreativität mangeln lassen würden, auch für den Anteil der Bahn Kompensationswege zu finden.

  • Nun, ich würde die frage herumdrehen - welchen Sinn macht eine Finanzierungsvereinbarung bei einem Projekt mit vielen Jahren Laufzeit über eine feste Summe? Da brauchts nur ein wenig Inflation, und man hat ein dreiviertels Projekt mit nicht funktionierender finanzierungsvereinbarung. Häufig werden deswegen Prozentschlüssel vereinbart, oder man hat einen Generalfinanzier und einige Zuschussgeber.
    Bei S21 kann man die SPerchklausel so interpretieren, dass Bahn und Land gemeinsam Generalfinazier sind.