Berliner Stadtverkehr (Straße, Bus, Bahn, Wasserwege, Gebäude)

  • Nach Tram, U- und S-Bahn wird nun also auch wieder für die Bus-Flotte über strategische Investitionen zur Neuausrichtung nachgedacht: Eine Leichtbauvariante aus Holland (9t statt 12t) soll künftig ordentlich Sprit und damit jährlich ca. 10 von über 50 Millionen Euro für Diesel sowie 18t CO² sparen. Decke und Boden sind wohl einfach intelligenter konstruiert, Sicherheit und Komfort sollen ebenso wie die Belastbarkeit identisch sein. Zwei Versuchsfahrzeuge erproben nun aber erst einmal die Alltagstauglichkeit, nachdem ja die Ansätze mit Wasserstoff-, Erdgas- und Hybrid-Technologie allesamt am schlechten Kosten- Nutzenverhältnis bzw. der mangelnden Zuverlässigkeit der Technik gescheitert waren. Der Leichtbauansatz soll mittelfristig womöglich auch auf die Doppeldecker angewandt werden. Langfristig kann der Leichtbau dann auch mit den alternativen Antriebskonzepten kombiniert werden. Sie müssen dann nur die nötige Zuverlässigkeit bieten und dürfen bis dahin keine hohen zusätzlichen Kosten mehr verursachen.


    http://www.morgenpost.de/berli…au-Busse-aus-Holland.html
    http://www.tagesspiegel.de/ber…sichs-leicht/7000916.html

  • straßenbahn zum hauptbahnhof / bautätigkeiten

    am wochenende kam ich am hauptbahnhof vorbei, wo die schienenlegung für die straßenbahn schon weit fortgeschritten ist.





    an der emma-herwegh-straße scheint ein kleines gebäude zu entstehen, bislang ist kein bauschild zu sehen.








    weiß jemand, was das wird - vielleicht ein kiosk?

  • Kleines Gebäude


    an der emma-herwegh-straße scheint ein kleines gebäude zu entstehen, bislang ist kein bauschild zu sehen.


    weiß jemand, was das wird - vielleicht ein kiosk?


    Ich vermute, das wird ein Unterwerk zur Speisung der Fahrleitungsanlage.


    Seit ein paar Tagen liegen auch schon die ersten Schienen im Grünstreifen direkt vor dem Hauptbahnhof. War leider zu dunkel für ein Foto gestern Abend.


    Gruß


    Thrax

  • Rundumerneuerung alter U-Bahn-Züge

    Neben der Anschaffung neuer Züge soll auch der Bestand verjüngt werden, was insgesamt eine kosteneffizientere Alternative darstellt. 182 Züge sollen nach 40 Jahren Dauereinsatz nicht verschrottet sondern für die nächsten 20 Jahre fit gemacht werden. Die Kosten sind überraschend niedrig: 77,5 Mio von denen sogar noch 12,5 Mio Sondermittel darstellen, die von der S-Bahn abgezwackt werden durften. Damit liegt man unter 35% der entsprechenden Neuerwerbskosten. Die Züge erhalten eine technische Überholung und ein modernes Inneres. Also es klingt wirklich gut, auch wenn mir die neuen Züge optisch viel besser gefallen und sicher auch in Sachen Barrierefreiheit noch weiter vorn liegen...


    http://www.stadtmorgen.de/wirt…n-runderneuern/35485.html

  • Naja, da die Prototypen erst 2015 fertig werden sollen, kann man wohl noch nicht mit der Veröffentlichung von Visualisierungen rechnen zudem es sich wohl ähnlich wie bei den Flexity-Straßenbahnen um Spezialanfertigungen handelt. Denn die neuen Fahrzeuge sollen das Tunnelprofil wohl optimal ausnutzen, um mehr Platz im Innenraum zu erzeugen. Das typische Gelb (nicht etwa Silber wie auch mal überlegt) ist aber sicher, ebenso dass sie durchgehend begehbar und mit einer LED-Innenraumbeleuchtung sowie einem Infotainment-System ausgestattet sein werden. Ich rechne also weitgehend mit einer kleinen Schwester der aktuellen Großprofil-Bahn. Die angekündigte Luftfederung sollte sie zudem deutlich leiser und komfortabler aber vermutlich auch teurer machen, als die alten Züge.


    Wenn doch bald Visualisierungen veröffentlicht werden, dann vielleicht beim Radler-Rail Stand bei der nächsten Innotrans in
    Berlin (18. bis 21. September 2012
    Halle 2.2, Stand 207)
    vgl. http://www.stadlerrail.com/


    Jetzt gibt es offenbar doch erste Visualisierungen zu den neuen Kleinprofil-U-Bahnen, leider habe ich es nur im TV gesehen (rbb um 6). Vielleicht gibt es das ja im Medien-Archiv: http://mediathek.rbb-online.de/ oder dann evtl. nochmal bei der Abendschau um 19:30.


    Falls es nicht klappt: Sie sehen von vorne etwas aus wie die Flexity-Trams. Seitlich scheinen sie leicht geschwungen zu sein. Innen wirken sie mE sehr geräumig und angenehm. Die Züge sollen wie gesagt auf den Linien U1-U4 zum Einsatz kommen und sollen bald getestet werden (genaue Daten habe ich mir leider nicht merken können).


    Auf der InnoTrans gibt es aber wie gesagt bestimmt mehr zum Thema!


    Edit: Hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe jetzt doch Bilder gefunden, ich werde aber nicht direkt verlinken, das kann wer anders machen. Quellen:


    http://www.bvg.de/index.php/de…ngen/article/1128273.html (offizielle Meldung)
    http://www.berliner-zeitung.de…15,10809148,17275676.html (komplette Bildergalerie)
    http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?5,6071046 (Forum mit Hintergrund-Infos)

    Einmal editiert, zuletzt von jan85 () aus folgendem Grund: neuer Infostand

  • Fotoupdate zu #907 und #908: Bau (vermutlich) ;) eines Unterwerks zur Speisung der Fahrleitung:


    Hm. Das sieht schon sehr fancy aus für ein Unterwerk. Normalerweise sind das fix- und fertig vormontierte Container (Modell "Fertiggarage"), die einfach nur auf ein Fundament gesetzt werden. Daher zweifele ich mittlerweile meine eigene Aussage an...


    Entweder, das wird ein Designer-Unterwerk oder was anderes. Z.B. ein Pausenraum für Fahrpersonale oder ein Lokus für eben jene.


    Gruß


    Thrax

  • Tangentialverbindung Ost kommt

    Das dürfte nicht nur Klarenbach freuen: Die Tangentialverbindung Ost ist beschlossene Sache und wird auf vier Spuren Adlershof und die großen östlichen Gewerbegebiete miteinander und mit dem BBI verbinden. Insgesamt sollten so die Bezirke Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Köpenick wirtschaftlich profitieren. Baurecht und Finanzierungssicherheit sollen in dieser Legislaturperiode sichergestellt werden.


    http://www.morgenpost.de/berli…eder-Tritt-zu-fassen.html


    Wenn nun noch der Weiterbau der Stadtautobahn beschlossen wird, werden sich weitere Bezirke über bessere wirtschaftliche Perspektiven freuen dürfen.

  • Gerichtsurteil - A100 kann weitergebaut werden

    Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat heute grünes Licht für die umstrittenen A100-Verlängerung gegeben. Die Klagen der Gegner wurden abgewiesen, wobei auch diese einen Teilerfolg für sich verbuchen können, da durch eine angepasste Trassenführung 2 Häuser nicht abgerissen werden müssen und der Senat beim Lärmschutz Verbesserungen zusicherte.


    Gericht macht Weg frei für die A 100 - Wowereit begrüßt Urteil



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    Tja Ende gut alles gut...
    bzw. fast! Denn die Verlängerung zur Frankfurter Allee steht ja noch aus, aber trotzdem ist es auf dem Weg dorthin schon mal ein wichtiger Meilenstein, der dafür sorgt, dass der ostgerichtete Verkehr ab Dreieck Neukölln nicht durch ein Gassengewirr bis Treptower Park rumpeln muss und vom Dreieck gen Osten leichter abfliessen kann.


    Es gibt kein "schlechtes" und kein "gutes" Verkehrsmittel. Alle Fortbewegungsmittel müssen gleichberechtigt behandelt werden. Der Wettbewerb entscheidet wo, was und wann als attraktiv erachtet wird (der Maßstab Mensch/Nutzer), alles andere ist pure Ideologie. Die Grünen verfolgen mit der Forderung nach Vielfalt in der Mobilität zwar einen absolut richtigen Ansatz, nur machen sie den Fehler sich in Sachen Verkehrsplanung meist darauf zu konzentrieren, den Auto- oder auch Luftverkehr bewusst unattraktiv zu machen, statt sich zu überlegen wie auch das Fahrrad und ÖPNV attraktiver im Wettbewerb der Mobilität werden. Stichwort "Vernetzung"...


    Ein Paradebeispiel hierfür sind die 2 folgenden Artikel:
    Studie: Intermodalität Schiene-Luft unterbewertet
    vs.
    Den Flugverkehr, der besonders viel Kohlendioxid-Emissionen verursache, wollen die Grünen verringern. Der größte Teil der Kurzstrecken könne auch per Bahn zurückgelegt werden.


    Was ich von den 2 unterschiedlichen Sichtweise jeweils halte, denke ich, kann sich jeder selber ausmalen. ;)



    Um wieder mehr zur A100 zurückzukommen...ein viel zitiertes Argument der Gegner ist ja, dass die A100 eine Verkehrswegeplanung der 70er Jahre darstellt und aufgrund der verstärkt zunehmenden Relevanz des ÖPNV und Fahrrads heutzutage keine sinnvoll erscheinende Investition mehr ist.
    Diesen Standpunkt könnte ich nachvollziehen, wenn Berlin wie Tokio und andere Weltmetropolen einer großen Volkswirtschaft ein vollständig ausgebildetes, leistungsstarkes Straßennetz hätte.
    Berlin hat aber noch nicht das metropolitane Fundament bzgl. der Infrastruktur für den motorisierten Individualverkehr der für Berlin angemessen wäre. Mag sein, dass das aus gegenwärtiger Sicht alles noch nicht so drängend erscheint, aber für die Zukunft definitv, in der mit einem verstärkten Bevölkerungszuwachs zu rechnen ist, wenn die Handbremse gelöst wird und der BER eröffnet und somit das Nadelöhr an DEM globalen Tor zur Welt unserer Zeit, dem Flughafen, beseitigt wird.
    Diesen Textblock schließe ich mal mit dem Stichwort "Weitsicht" ab...leider, leider heutzutage in Dtl. immer weniger salonfähig...


    Abgesehen davon ist doch auch auf den Autobahnen technische Innovation vorzufinden --> Hybrid-Antrieb
    Für die großen Reichweiten kommt man an fossilen Treibstoffen NOCH nicht herum. Sicher wird sich das mal ändern, sobald es eine Akkutechnologie gibt die größere Reichweiten, kürzere Ladezeiten und eine längere Akku-Lebensdauer ermöglicht.
    Aber auch für E-Autos braucht es Straßen und ja auch Autobahnen, schon allein wegen dem steigenden LKW-Verkehr. Zu diesem Punkt übrigens ein recht aufschlussreiches Interview, das zeigt warum der Schienenverkehr den LKW nicht allzu groß vom Straßenbild verdrängen wird und es sogesehen angesichts der zu erwartenden Prosperität Berlins auch hier weitere Kapazitäten für die Zukunft vorzuhalten sind. Zitat des Interviewten: "Nicht alle Dinge benötigt man am nächsten Tag" - Nicht alle, aber es werden immer mehr Dinge für die genau diese Dringlichkeit zutrifft und die Politik sowie die innovationsfähige Wirtschaft haben darauf Antworten zu finden und das werden sie auch.
    Insofern zeugt das Argument, Autobahnen seien unzeitgemäß, m.E. von einer sehr engstirnigen und oberflächlichen Denkweise.


    Ein anderes Argument der Gegner gründet sich auf der Befürchtung, es könne sich durch die Ampelkreuzung am Ende der A100 am Treptower Park ein langer Rückstau auf der A100 bilden.
    Am Ende der A103 in Steglitz gibt es ein recht ähnliche Situation wo die Autobahn auch an einer Ampelkreuzung endet und - oh Wunder - es funktioniert sehr gut.
    Selbst wenn es im Treptower Park doch Probleme mit Rückstau geben sollte, kann man an der Ampelschaltung immer noch nachjustieren. Außerdem ist es ja auch nur der Zwischenschritt bis zur Realisierung des Teilabschnitts bis zur Frankfurter Allee (einer zweifelsfrei leistungsstarken Ost-West-Verkehrsachse), welche ich auch kommen sehe. Denn nicht nur das entsprechende Verkehrsaufkommen wird dann argumentativ unterstützend sein, sondern auch die Tatsache, dass der Bund durch eine Unterführung unter dem Gleisbett des Ostkreuzes für die A100 Verlängerung bis zur Frankfurter bereits dahingehend investiert hat.

    Einmal editiert, zuletzt von _Flyn_ ()

  • ^ Eine super Nachricht für Berlin und nicht nur für die Autofahrer unter uns.
    Wer will,dass sich die Stadt weiterentwickelt,wirtschaftlich attraktiver wird,kommt um einen Ausbau der Autobahn nicht umher.Autobahnen sind kein Relikt der 60/70er Stadtplanung,sie sind notwendige Bedingung für die erfolgreiche Entwicklung des Gemeinwesen der Stadt Berlin.


    Interessant finde ich den bereits anderen Ortes geäusserten Vorschlag,erst das Teilstück Frankfurter Allee -Treptower Park zu bauen und dann erst den Lückenschluß zum AD Neukölln zu vollziehen um so eine Überlastung im Bereich Elsenbrücke zu umgehen.


    Bisher sind die östlichen Bezirke von einer leistungsstarken Straßenverkehrsinfraktur abgekoppelt.Mit dem Weiterbau der A 100 wächst Berlin weiter zusammen und gemeinsam mit der TVO werden die Bewohner der Durchgangsstraßen mehrheitlich entlastet.


    Ich bin für den Weiterbau der A 100 bis zur Landsberger Allee ohne wenn und aber.Ebenso Bedarf es einer besseren Straßenanbindung im Bereich Reinickendorf,Märkisches Viertel.

  • Eher eine schlechte Nachricht, die aber zu erwarten war.
    Natürlich sind innerstädtische Autobahnen ein Relikt aus den 50er / 60er Jahren und Berlin hatte das historische Glück zumindest im Ostteil verschont geblieben zu sein. Das was jetzt hier passiert ist ein Schildbürgerstreich hoch drei. Nirgendwo in West-Europa würde man heute noch Autobahnen in Innenstädten bauen. Die Lebensqualität entlang der Trassen sinkt dramatisch: Gift, Dreck und Lärm zerstören die durchschnittenen Wohngebiete. Man kann das sehr gut sehen an den vergilbten Häusern entlang der bestehenden A100. Zudem verbessert sich die Verkehrssituation in keiner Weise, denn mehr und breitere Straßen erzeugen einfach noch mehr Verkehr. Am Ende stehen alle genauso lange im Stau wie vorher. Selbst wenn man zehnspurige Schneisen durch die Wohngebiete schlagen würde, stünden alle im Stau. Das eigentliche Problem ist die Bequemlichkeit der Autofahrer, nicht fehlende Autobahnen! In D. regiert aber immer die Autolobby mit, weshalb wir so einen Unsinn wohl leider noch ein Weilchen ertragen müssen.

  • Natürlich würde man anderswo in Westeuropa genauso vorgehen. Nein, eine Autobahn bedeutet nicht mehr Abgase. Zwar ist die Schadstoffkonzentration direkt an einer Autobahn höher als weiter davon entfernt, aber dafür verteilen sich die Autos nicht mehr großflächig in dichtbesiedelten Wohngebieten und hinterlassen dort ihre Abgase. Doch, die Verkehrssituation wird sich erheblich verbessern, da es bisher einfach keine angemessene Verbindung im Ostteil der Stadt gibt. Ich ärgere mich jedesmal, wenn ich für eigentlich recht kurze Strecken fast 45 min brauche. Nein, es stehen dann eben nicht alle Autos ständig im Stau. Sicherlich wird Staus geben, aber die gibt es momentan eben auf den normalen Straßen. Nein, niemand redet von zehnspurigen Autobahnen. Solche Übertreibungen sind ziemlich unsachlich. Doch, Autofahren ist für viele Menschen notwendig und nicht eine reine Luxusfrage. Und nein, Verweise auf Verschwörungstheorien, egal ob mit Autolobby, Neoliberalen oder dem jüdischem Weltkongress unterstützen die vorgebrachten Kritikpunkte in keiner Weise.

  • Ach Vertical, nicht bei jedem ist eben angekommen, dass man im 21. Jahrhundert keine Autobahnen mehr in Innenstädten baut und dass diese auch keine Verkehrsprobleme lösen, sondern wie du richtig sagst eigentlich eher noch verschlimmern. Ironischer Weise beschimpfen genau diese Leute Andersdenkende als Ewiggestrige. Rationalität findet man hier kaum, denn die meisten Menschen sind eben durch das Großkapital ideologie-gesteuert und reden devot alles nach, was ihnen erzählt wird. Es wird nicht hinterfragt, ob man die 500+x Mio nicht hätte besser verwenden können, z.B. in den konsequenten Ausbau der Straßenbahn. Aber das passt dann wiederrum der Autolobby nicht, die außerdem eher den Namen Auto-Mafia verdient.


    Auch scheinen die Verfechter des Autobahnbaus gewisse Dinge nicht richtig einordnen zu können. Seit Jahren nimmt die Anzahl der Automobile in Berlin ab und es werden auch immer weniger tägliche Fahrten per MIV zurückgelegt. Die durch die Auto-Mafia aber seit den 50ern dermaßen indoktrinierten Menschen sind aber dennoch der Meinung, dass eine Autobahn "alternativlos" sei. Denen, die das behaupten, mangelt es erschreckend an Intelligenz und Fantasie erst recht. Sie haben absolut keinen Schimmer, wie nicht nur durch das Ressourcenproblem die gesamte Mobilität massiven Veränderungen entgegenschreitet. Die A100 ist eines der letzten großen Unternehmen der Beton- und Automafia, sich damit noch eine goldene Nase zu verdienen, bevor endgültig in der Gesellschaft der Konsens eingetreten ist, dass Autobahnen ein relikt veralteter Verkehrsplanung ist.

  • Ganz ehrlich, wer mit 'Auto-Mafia', 'Beton-Mafia' und dergleichen argumentiert, kann keinen Anspruch auf Objektivität mehr geltend machen.


    Übrigens hat sich die Diskussion abseits ideologischen Lagerdenkens auch schon weiterentwickelt. Leider hat man dies offenbar nicht überall mitbekommen und ist irgendwo in den 80ern stehengeblieben. Autobahnen sind wie eigentlich fast alles nicht a priori gut oder schlecht, sondern es hängt ab vom Bedarf an Mobiliät und von den Möglichkeiten, diese zu ermöglichen (muss man sowas wirklich erst noch erklären?).

  • Es wird nicht hinterfragt, ob man die 500+x Mio nicht hätte besser verwenden können, z.B. in den konsequenten Ausbau der Straßenbahn. Aber das passt dann wiederrum der Autolobby nicht, die außerdem eher den Namen Auto-Mafia verdient.


    Das kann man auch nicht hinterfragen, weil der Bund (und da kommen die 500 Mio her) garantiert keine Straßenbahnen in Berlin ausbaut (ist schließlich Sache des Bundeslandes).


    Etwas merkwürdig: einerseits wird die Unsachlichkeit beklagt, andererseits wird selbst unsachlich ("Straßenbahnbau", "Autolobby") argumentiert.

  • ^Eigentlich bin ich auch kein großer Autobahnfan und gebe Spandauer und Vertical grundsätzlich recht, dass Autobahnen in Innenstadtlagen nicht mehr zeitgemäß sind. Jedoch kann ich die Argumente der Gegenseite in diesem Fall auch zum Teil verstehen. Meiner Beobachtung nach bleiben Autofahrer, die längere Strecken innerhalb der Stadt uzurücklegen, meist so lange wie möglich auf der Autobahn, wenn eine solche vorhanden ist (der Verkehr fließt meistens, keine Ampeln, es geht immer nur gerade aus, man muss sich den Weg nicht merken - nur die passende Ausfahrt, ist halt einfach bequemer), und legen dadurch nur das letzte Stück ihrer Fahrt auf Stadtstraßen zurück. Deshalb denke ich können Autobahnen (innsbesondere Ringautobahnen) tatsächlich dazu beitragen, den Verkehr in der Innenstadt und in Wohngebieten erheblich zu verringern. Deshalb könnte ich mir vorstellen, dass sich der Lückenschluss bis zur Frankfurter Allee positiv auf den Verkehr in Friedrichshain (z.B. auf der Warschauer Str.), in Neukölln und Treptow auswirken könnte. Wenn es nicht so wahnsinnig teuer wäre oder sie schon bestünde, würde ich diese Autobahn ok finden. Eine Umwidmung der gleichen Summe auf den Ausbau der U-Bahn und der Tram würde sich insgesamt jedoch weit positiver auf den Stadtverkehr auswirken. Deshalb halte ich die derzeitige Politik nach dem Motto "Der Bund zahlt nur ne Autobahn, den Ausbau des ÖPNV müsst ihr selbst bezahlen" sehr veraltet und das muss unbedingt auf Bundesebene verändert werden! Gesetze sind schließlich nicht in Stein gemeißelt. Der Berliner Senat ist ja momentan geradezu dazu gezwungen, dem Bau dieser Autobahn den Vorang gegenüber dem ÖPNV-Ausbau einzuräumen, wenn er sich nicht hunderte von Millionen an Investion in die Infrastruktur entgehen lassen will.

  • Seit Jahren nimmt die Anzahl der Automobile in Berlin ab und es werden auch immer weniger tägliche Fahrten per MIV zurückgelegt.


    Soso...
    Kfz-Bestand Berlin (Quelle: KBA)
    2012: 1.327.015
    2011: 1.304.550
    2010: 1.287.193
    2009: 1.266.879


    Und ja, ich lehne autobahnähnliche Trassen im Innenstadtbereich strikt ab.

  • Eher eine schlechte Nachricht, die aber zu erwarten war.
    Natürlich sind innerstädtische Autobahnen ein Relikt aus den 50er / 60er Jahren und Berlin hatte das historische Glück zumindest im Ostteil verschont geblieben zu sein. Das was jetzt hier passiert ist ein Schildbürgerstreich hoch drei.


    Es geht hier doch aber nicht um eine innerstädtische Autobahn, sondern um die Ringautobahn, die eben den Innenstadtbereich entlasten soll. Oder findest Du die derzeitige Situation im Bereich Mitte (wo alle von Norden nach Süden durchmüssen) und Neukölln (wo die Autobahn im Moment endet und die Autofahrer wieder durch Wohngebiete, auch Treptow fahren müssen) gut?

  • Es geht hier doch aber nicht um eine innerstädtische Autobahn, sondern um die Ringautobahn, die eben den Innenstadtbereich entlasten soll.


    zudem geht es um die vervollständigung des inneren ringes. alle europäischen grossstädte verfügen über einen kompletten innerstädtischen ring. paris wäre eine noch größere katastrophe (verkehrstechnisch) ohne den péréphérique intérieur... und in berlin muss mann dann auch endlich dazu übergehen den lkw-verkehr innerstädtisch zu unterbinden.

  • Ostredundante stoppen!

    Es gibt kein "schlechtes" und kein "gutes" Verkehrsmittel. Alle Fortbewegungsmittel müssen gleichberechtigt behandelt werden.


    Dann sollte man den Weiterbau der A100 unterlassen und deutlich mehr Radstreifen einrichten.


    Die Situation für Radfahrer ist erheblich schlechter als die für Autofahrer. Mangelhafte Radwege, schlechter Belag, viele Radwege auf Bürgersteigen. Hier gibt es Mängel, die man in vergleichbarer Weise einem Autofahrer nie zumuten würde.


    Da die Zahl der PKW-Fahrten seit Jahren sinkt und die zukünftige Entwicklung sehr leicht vorhersehbar dahin gehen wird, daß der Radverkehr stark zunimmt, werden wir uns in ein paar Jahrzehnten mit der Frage konfrontieren müssen, wieso wir solch eine sinnlose Autobahn gebaut haben.


    Sicherlich wird der Autoverkehr profitieren. Das ganze ist eine Frage der Abwägung. Mir persönlich ist es diese "Verbesserung" nicht wert, wenn ich bedenke, was für ein positives Stadtgefühl gerade in dieser Gegend zerstört werden wird.


    Und wenn ich dann noch an diverse Tunnel und andere aufwendige Strukturen denke, wenn es um die Frankfurter Allee geht, na ja. Viel Spaß mit diesem Stadtgefühl.


    Hinterher ist man klüger.