Husemann (Viktoria) Karree [in Bau]

  • Ich glaube, ben_rotwang denkt im Sinne der Ruhrstadtidee.


    Ich finde es persönlich völlig unnötig, dass in Bochum der Einzelhandel durch eine neue Galerie - der Name klingt schon provinziell - ausgebaut werden soll. Bochum hat eine für sich attraktive Innenstadt. Das Angebot entspricht zwar nicht dem ähnlich großer Städte - das muss es aber auch nicht!


    Mit dem Bermuda3Eck und dem vorhandenen Einzelhandel ergibt sich eine angenehme Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt.


    Will man mehr, fährt man nach Dortmund oder Essen. In Beiden Fällen mit der Bahn in 11 (!) Minuten von Bochum Hbf zu erreichen! Von Hattingen aus ist man übrigens schneller in der Essener Innenstadt, als in Bochum.


    Ich verstehe nicht, wie Bochum durch eine öde Galerie attraktiver werden soll. Es gibt noch genügend Möglichkeiten im Bestand neue Flächen zu schaffen - wie zuletzt im Kortum Carre. Was wird dann aus Drehscheibe und City Point? Ich denke nicht, dass Esprit, H&M usw. dort ihre Filiale behalten würden. Zumal es dort schon genügend Leerstand gibt.


    Wann hört endlich der Gedanke auf, dass im Ruhrgebiet alle Städte alles bieten müssen? Bochum könnte sich in Nischen weiterentwickeln. Warum nicht als Einkaufsstadt für hochwertige Prosukte? Entlang der Huestraße haben sich bereits einige Filialen hochwertiger Marken angesiedelt. Oder als Nachtleben-/Kulturstadt mit Bermuda3Eck, dem geplanten Musikzentrum sowie alternativen Läden?


    Das sind doch Beispiele, die man fördern könnte. Dann kämen in Zukunft vielleicht sogar vermehrt Bürger aus Dortmund oder Essen nach Bochum und es entwickeln sich mehr Verflechtungen, die das Ruhrgebiet verbinden.


    Eine weitere langweilige Galerie braucht das Ruhrgebiet und Bochum einfach nicht.


    Deine "Philosophie" scheint zu sein, in der Mitte eines Ballungsraumes lassen wir ein Loch entstehen, in der Peripherie wird ja genug gebaut...


    Es gibt hier weder ein Loch, noch würde durch das nichtbauen einer Galerie eins entstehen. Dass die Händler auch ohne Galerie ein Interesse an Bochum haben zeigen doch gerade die jüngsten Entwicklungen im Bestand!

  • Dass die Händler auch ohne Galerie ein Interesse an Bochum haben zeigen doch gerade die jüngsten Entwicklungen im Bestand!


    Und genau da liegt das Problem. Viele (große) Bekleidungshäuser könnten/würden in Bochum eine Filiale eröffnen, da der Bedarf durchaus da ist. Leider gibt es durch die Kleinteiligkeit der bestehenden Verkaufsflächen keine attraktiven Standorte, die auch groß genug sind.


    Neue Verkaufsflächen werden also dringen benötigt, ob nun in Form einer Galerie oder auf andere Weise ist letztendlich egal. Allerdings wird sich wohl kaum ein Fliliaslist zu einem eigenen Gebäudeneubau oder Umbau entschließen. Mieten ist einfach viel risikoloser.


    Der Umbau vom Kortum-Haus für Saturn war im Grunde eine extreme Ausnahme...

  • Wohnklotz: Alter Falter, so einen Umgangston hätte ich in irgendwelchen Hinterhofforen erwartet, aber nicht hier. Schön und schade zugleich, dass man hier eines besseren belehrt wurde.


    atma4: 100%ige Zustimmung.


    Arktur: Wenn offenbar große Ladenflächen dringend benötigt werden, warum wurde dann das Rathaus-Center (immerhin 16.200 m²) in ein Technisches Rathaus umgebaut?

  • @ ben_rotwang


    Der Standort des ehemaligen Rathaus-Centers liegt in der so genannten B, wenn nicht sogar C Lage der Bochumer Innenstadt, deshalb würde sich dort nie ein Label wie Esprit oder H&M ansiedeln.


    Bei der Fläche des Justizzentrums oder des neuen Kortum-Karrees, die direkt an die Bochumer 1A Lage (Kortumstraße) grenzen sieht die Sache schon ganz anders aus. Denn genau diese Flächen sind für die Ansiedlung vom hochwertigen Einzelhandel besonders gut geeignet.


    @ atma4


    Ich bin auch dafür, dass man die vorhandenen Strukturen stärkt und Nischen besetzt, die es in den Nachbarstädten nicht gibt. Doch genau das bietet doch das Justizareal. Man könnte dem Beispiel von Kortum-Karree folgen, um auf dem Gerichtsgelände eine Einkaufsmeile mit hochwertigen Läden, Gastronomie, Büros und auch Wohnungen zu entwickeln. Der Husemanplatz könnte sich zu einem Gastronomiestandort (siehe Vapiano) entwickeln und so den Bermuda3Eck ergänzen.


    Es wird sicher zu Verschiebungen im City-Point, Drehscheibe und auch auf der Kortumstraße kommen. Man könnte deshalb aus der Sache einen Nutzen ziehen und die vorhandenen Einzelhandelsflächen (z.B die oberen Etagen im City-Point und Drehscheibe) in Büroflächen umbauen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kostik ()


  • Der Standort des ehemaligen Rathaus-Centers liegt in der so genannten B, wenn nicht sogar C Lage der Bochumer Innenstadt, deshalb würde sich dort nie ein Lebel wie Esprit oder H&M ansiedeln.


    Dann gibt es aber auch keinen notwendigen Bedarf an diesen Labels.


    Geschäfte, die mit ihrem Angebot ein Loch im Bedarf füllen und von den Anwohnern sehnlichst erwartet werden, müssten doch zumindest in der Theorie auch an solchen Stellen funktionieren.

  • Dann gibt es aber auch keinen notwendigen Bedarf an diesen Labels.


    Geschäfte, die mit ihrem Angebot ein Loch im Bedarf füllen und von den Anwohnern sehnlichst erwartet werden, müssten doch zumindest in der Theorie auch an solchen Stellen funktionieren.


    Sorry aber das ist absoluter Quatsch. Du scheinst keine Ahnung vom Einzelhandel und von Kundenverhalten zu haben.
    Derartige Unternehmen haben strikte Vorgaben und Rahmenbedingungen, wo sie ihre Filialen errichten. Alles ausserhalb der Hauptadern einer FuZo ist da tabu, selbst oberes/unteres Ende der Kortumstr. wäre schon kritisch.


    Auch der ehemalige Ankermieter "Brinkmann", als seinerzeit einzigartiger Anbieter seiner Branche in der Bochumer City, vermochte es nicht, ausreichend Kundenströme in das abseits gelegene Center zu ziehen. Die Anbindung durch die City-Passage hat nie funktioniert und spätestens die (Ampel-)querung der Hans-Böckler-Str. wirkt als psychologische Bremse.


    Aus 25-jähriger Selbsterfahrung im Einzelhandel vor Ort kann ich versichern, dass diese "Theorie" leider nicht aufgeht.


    Aus diesem Grund stehe ich auch der Rathaus-Galerie eher skeptisch gegenüber. Eine Bauform als geschlossene Mall wäre eine Totgeburt!
    Einzig ein in Bochum dringend benötigter Vollsortimenter könnte die nötige Zugkraft entwickeln. Weitere periphere Verkaufsflächen müssten auf jeden Fall zum Husemannplatz hin offen gestaltet werden.

  • Sorry aber das ist absoluter Quatsch. Du scheinst keine Ahnung vom Einzelhandel und von Kundenverhalten zu haben.


    Das habe ich auch nie behauptet.


    Ich stelle hier nur anhand meiner persönlichen Erfahrungen und denen aus meinem Freundes- und Verwandtenkreis bestimmte Mutmaßungen auf, die - so scheint es mir - durch die Köpfe vieler Laien spuken und die quasi nie im öffentlichen Diskurs über derlei Center beantwortet/korrigiert werden.


    Von daher mögen vielleicht einige meiner Fragen und Überlegungen naiv wirken, aber im Gespräch mit anderen ist mir immer mehr bewusst geworden, dass es in vielen Bereichen dieses Themas Unklarheiten gibt und zu wenig öffentlich kommuniziert wird.


    Derartige Unternehmen haben strikte Vorgaben und Rahmenbedingungen, wo sie ihre Filialen errichten. Alles ausserhalb der Hauptadern einer FuZo ist da tabu, selbst oberes/unteres Ende der Kortumstr. wäre schon kritisch.


    Diese Vorgaben macht wer? Die Städte, die Geschäftsführungen, die Handelskammer?

  • Die Unternehmen selbst geben sich diese Vorgaben. Den letztlich kann eine Filiale noch so sehr Frequenzbringer sein; kein Filialist möchte auf Laufkundschaft verzichten, den 'Wo.wir-schon-mal-hier-sind'-Kunden.


    Nimm 'Butlers' in der Bochumer Innenstadt. Die haben ihre Filiale in Bochum etwa 2007 geschlossen. Aber dann kamen 'Strauss Inovation', und 'Xenos', die an der unteren Kortumstraße etwa das anboten, was 'Butlers' auch so im Sortiment hat. Effekt dessen: Butlers hat (etwa 2010) wieder eine Filiale in Bochum eröffnet und jetzt kommt der Clou: In genau dem Ladenlokal, dass sie 2007 aufgaben. Gegenüber sitzt mittlerweile Depot, die auch die gleiche Ausrichtung haben. Und wenn ich ien Geschenk suche oder eine Wohnung einrichte, dann halte ich mich da unten auf, denn iregndeiner von denen hat schon, was ich suche. Man spielt sich also gegenseitig die Kunden zu. Konkurrenz belebt das Geschäft. Wer da weit ab vom Schuss liegt, bekommt von dem 'Lass-uns-da-auch-noch-mal-eben-rein'-Kuchen recht wenig bis gar nichts ab. Deswegen mietet ESPRIT entgegen ihrer Gewohnheit ein winziges Ladenlokal im Citypoint an anstatt im Rathauscenter vieeeel Verkaufsfläche (vermutlich) zum Schleuderpreis zu mieten.


    Dahinter sitzen Menschen mit Taschenrechnern, die wissen, wie weit Kunden gehen für dieses 'noch-mal-eben', und die akribisch untersucht haben, welchen Anteil eben diese Kunden am Umsatz haben. Und dagegen rechnen sie die Mietersparnis. Und diese Menschen sind es, die sagen, wo die Filialisten eine Filiale eröffnen und wo nicht. Es ist kein Amt, dass diese Entscheidungen fällt, das darf es gar nicht. Es sind Kennziffern, Statistiken und Prognosen, die B- und C-Lagen disqualifizieren.

  • @ ben rotwang: Ich wollte dich auch nicht angreifen.
    Sorry, wenn das etwas harsch rüberkam! :cheers:


    Es ist kein Amt, dass diese Entscheidungen fällt, das darf es gar nicht. Es sind Kennziffern, Statistiken und Prognosen, die B- und C-Lagen disqualifizieren.


    Die Ausführungen sind soweit völlig korrekt, bis auf diesen einen Satz.
    Die Stadt Bochum hat durchaus ein Wörtchen mitzureden, wer sich wo ansiedeln darf. Dafür gibt es den sogenannten "Masterplan Einzelhandel".
    Darin ist für jede Einzelhandelsfläche der Stadt geregelt, welche Branchen sich dort ansiedeln dürfen. ;)
    Dies soll für eine gleichmäßige Verteilung und nicht selten auch für einen gewissen "Bestandsschutz" sorgen - soweit zumindest die Theorie.
    Dass das in der Praxis nicht immer so ganz klappt, sieht man allenthalben.
    Da werden wohl des öfteren Kompromisse eingegangen, bevor man längere Leerstände riskiert.
    Dennoch kann man sich als Unternehmen den Standort nicht so ganz beliebig aussuchen.
    Das ist aber nicht nur in Bochum sondern überall so.

  • Auf lokalkompass.de wurden ein unverbindliches Bebauungskonzept für das Justizareal veröffentlicht. Es soll in erster Linie die Diskussion anregen.


    Demnach soll Bochum endlich einen echten, klar strukturierten Rathausplatz erhalten, der aufgrund der nahezu geschlossenen Bebauung rund um den Platz und den klaren Abmaßen als solcher wahrgenommen wird und damit an Aufenthaltsqualität gewinnt. Am Rathausplatz wird als baulicher Endpunkt des Bongard-Boulevards ein modernes Stahlgerüst, das die Glocke des Platzes aufnimmt installiert. Damit entsteht eine Landmarke und die Glocke kann ihre ursprüngliche und eigentliche Funktion zurück erhalten.


    Das Zentrum der Nordbebauung soll ein Platz bilden, an dem der Schlegelturm zur Geltung kommt und der in eine gläseren Markthalle (ähnlich Barcelona, Budapest, Funchal u.a.) übergeht. Im Bereich Willy-Brandt-Str. und Viktoriastraße werden die Straßenquerschnitte eingezogen, um Straßen und Wege mit einem einheitlichen, dem Frequentierungsgrad angemessenen Querschnitt zu erhalten. Es soll weiterhin eine Wege-/Sichtachse vom Durchgang des Rathauses zu dessen Innenhof weiter nach Süden bis zur Viktoriastraße entstehen. Eine weitere parallele Achse wird den Durchgang/ Weg, der vom BVZ zur Willy-Brandt-Str. führt verlängern. Ein Durchbruch von der Kortumstraße über die Mayersche Buchhandlung durchschneidet die Nordbebauung in West-Ostrichtung. So wird eine klare Struktur bei der Wegeführung erreicht.


    In der Süd-West-Ecke der Bebauung (Minimierung der Verschattung) könnte ein Wohnhochhaus von bis zu 80m Höhe mit einem für das Ruhrgebiet außergewöhnlichen Wohnangebot entstehen (ähnlich. Zölly Wohnhochhaus), das neue Bewohner in die Innenstadt zieht.


    Fast die gesamte Dachfläche der Bebauung könnte als Platz- und Parklandschaft gestaltet werden und damit zum öffentlichen Raum. Auf dem Dach ist im Nordbereich zudem eine zusätzliche Wohnbebauung vorgesehen, die sich auf dem Dach erhebt, wie sie sonst auf Erdgeschossniveau zu finden ist. U.a. kann die begehbare Dachlandschaft über den Schlegelturm verlassen oder erreicht werden. Hier wäre ergänzend auch eine Restaurantnutzung im höchsten Stockwerk denkbar.


    Der Husemannplatz erhält eine einzigartige Öffnung nach Westen durch eine bis zu 90m breite und 95m lange Freitreppe die von der gesamten Westseite des Platzes langsam ansteigend auf das Dach der Südbebauung in ca. 26m Höhe (etwa gleiche Höhe wie Rathaus) führt (ähnlich: Oper in Oslo) Diese Treppe soll eine hohe Aufenthaltsqualität besitzen und zu einem Anziehungspunkt für die Stadt und das Umland werden.In der Mitte der Freitreppe erhebt sich ebenfalls begehbarer, mehreckiger, 30m hoher Glaskubus, der als Einkaufszentrum genutzt werden kann.


  • Demnach soll Bochum endlich einen echten, klar strukturierten Rathausplatz erhalten, der aufgrund der nahezu geschlossenen Bebauung rund um den Platz und den klaren Abmaßen als solcher wahrgenommen wird und damit an Aufenthaltsqualität gewinnt.


    Ich bezweifle, dass ein weiterer Platz in Bochums Innenstadt, zumal dann auch noch von monströsen Ausmaßen, irgendeine Verbesserung der Aufenthaltsqualität mit sich bringt.


    Gleich scheint übrigens allen Plänen, egal von ECE oder dem jetzt hier thematisierten, ein Abriss des Telekom-Gebäudes zu sein. Ich persönlich fände das tragisch und wünsche mir daher lieber alternative Konzepte, die neue Nutzungsmöglichkeiten für das Gebäudes entwickeln.

  • Ergebnisse zum Ideenwettbewerb Justiz und Telekomareal

    Ende 2011 wurde ein Ideenwettbewerb für die Gestaltung des Justizareals und Telekomblocks durchgeführt. Hier nun die Ergebnisse von vier namentlich nicht genannten Entwicklern. Wobei klar ist, dass es sich bei Entwickler 1 um ECE handelt. Dieser hat bekanntlich mehrere Immobilien um den Justizblock erworben. Nun soll ein Architektenwettbewerb folgen.


    Entwickler 1; Planungsstand 2011


    Der aktuelle Entwurf sieht ein Einkaufsquartier mit gegliederten Volumina und einem Nutzungsmix aus Einzelhandel, Hotel, Büro, Wohnen und sonstigen Dienstleistungen vor. Da der Eigentümer der Gebäude Viktoriastraße 10 und Junggesellenstraße 6-8 aktiv am Moderationsverfahren teilgenommen hat, konnte er seine Planung sehr viel detaillierter angehen als andere Investoren.


    Das Konzept beansprucht sowohl die Fläche des Telekom- als auch des Justizblocks. Das sogenannte Basement ist nicht gegliedert, sondern fasst die beiden Entwicklungsflächen zusammen. Eine ausgearbeitete, differenzierte Architektursprache ist deutlich zu erkennen. So wird der Schlegelturm integriert und die Fassade des Telekomgebäudes erhalten und durch eine markante, erweiterte Bauflucht zur Viktoriastraße hin aufgewertet. Die verschiedenen Nutzungen haben unterschiedliche Eingänge, dabei liegt der Haupteingang zum Einzelhandel im Kreuzungsbereich zwischen Viktoriastraße und Boulevard. Es sind Quartiersplätze vorgesehen und der Husemannplatz wird als öffentlicher Raum beibehalten und aufgewertet.


    Entwickler 2; Planungsstand 2011


    Bei diesem Entwickler liegt ein Grobkonzept, aber kein konkreter Entwurf
    vor. Er hat mit seinem Grobkonzept sein Interesse an der Justizfläche geäußert, zugleich aber auch Perspektiven für eine Gesamtplanung beider Flächen aufgezeigt. Das Grobkonzept setzt - entgegen des geplanten Abrisses des gesamten Justizblocks - auf den Erhalt der städtebaulichen Dominante der heutigen Hochhausscheibe des Landgerichtes.


    Es sieht einen Nutzungsmix (u. a. auch mit universitärer Nutzung) vor und beabsichtigt die Lauflagen der Haupteinzelhandelslage der Kortumstraße über eine Aufwertung des Husemannplatzes zu verknüpfen. Die städtebaulichen Grundsätze beruhen darauf, das stadtbildprägende der Entwicklungsflächen zu erhalten und über öffentliche Räume die neue in die gewachsene Struktur zu integrieren. Dergestalt setzt sich das Gesamtkonzept auf dem Telekomblock fort.


    Entwickler 3; Planungsstand 2011


    Die Planung geht von der Verfügbarkeit des Justizblocks und des Husemannplatzes aus. In einer Alternative hierzu zeigt der Entwickler ein Grobkonzept gemeinsam mit der Telekomfläche auf. Die Planung zeigt eine in drei Teile gegliederte Überbauung des Justizblocks mit einem Gebäudeteil auf dem Husemannplatz unter Überbebauung der Viktoriastraße. Die halbellipsoide Form der Bebauung auf dem Husemannplatz soll den Fußgänger lenken und die Position des Haupteinganges am Husemannplatz stärken.


    Betrachtet man die städtebauliche Grundfigur in seiner inneren Struktur näher, so zeigt sich ein introvertiertes, geschlossenes System mit Öffnung nur im Bereich des Husemannplatzes. Vorgesehen ist ein Nutzungsmix aus Einzelhandel, Fitnessbereiche und Wohnen.


    Entwickler 4; Planungsstand aus 2011


    Der aktuelle Entwurfsstand der Entwicklers sieht eine sehr ausdifferenzierte Darstellung eines gegliederten Einkaufsquartiers mit einer weitgehenden Nutzungsmischung vor. Dabei gruppieren sich die einzelnen Blöcke um einen neuen, zentralen öffentlichen Bereich in der Achse zwischen Telekom- und Justizgelände. Die Blöcke sollen unter Beibehaltung des Schlegelturms und der Viktoriastraße Nr. 10 so ausgerichtet sein, dass sie nicht nur von dem inneren öffentlichen Bereich aus erschlossen werden, sondern auch über Schaufronten und Eingänge in Interaktion insbesondere mit dem Husemannplatz und der Viktoriastraße treten. Der unter Denkmalschutz stehende Schlegelturm soll als Identität für das Quartier etabliert werden.


    Quelle: Stadt Bochum - Investorenpläne

  • Stadtquartier Viktoriastraße - Auslobung für Investoren veröffentlicht


    Der Rat der Stadt Bochum hat in seiner Sitzung am 18. Juli die Auslobung zum Investorenauswahlverfahren mit städtebaulicher Konzeption zum Stadtquartier Viktoriastraße beschlossen. Auslober ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW gemeinsam mit der Stadt Bochum. Mit dem Verfahrensmanagement ist Drees & Sommer aus Köln/ Dortmund beauftragt. Das Investorenauswahlverfahren ist nun auf dem europaweiten Markt veröffentlicht.


    Für die Bochumer Innenstadt eröffnet sich damit an der Viktoriastraße zwischen Husemann- und Willy-Brandt-Platz eine Perspektive für eine großflächige Entwicklung. Hier soll das künftige ″Stadtquartier Viktoriastraße″ mit Schwerpunkt auf Einzelhandel und Dienstleistung entstehen. Justizblock und Telekomgebäude sind heute - durch die Immobilien Dritter sowie durch die Junggesellenstraße - getrennte Flächen. Städtebauliches Ziel ist es, dass sich der gesamte Bereich an der Viktoriastraße als ein in die Innenstadt integriertes Stadtquartier entfaltet.


    Das nun ausgeschriebene Investorenauswahlverfahren soll zum Ergebnis die Wahl eines Investors mit seinem Konzept haben, der die Entwicklung und den Bau eines integrierten Stadtquartiers in der Bochumer Innenstadt sicher stellt. Der Investor wird mit seiner Konzeption sowohl nach dem städtebaulichen Entwurf als auch nach der Wirtschaftlichkeit ausgewählt. Die Auslober setzen für das Verfahren einen Zeitraum von einem halben Jahr für die Erarbeitung der städtebaulichen Konzeption und des Kaufangebotes an. Die Jurysitzung ist für Ende Januar 2014 terminiert. Dann stehen die prämierten Entwürfe fest. Die Kaufvertragsverhandlungen schließen sich daran an. Baubeginn ist voraussichtlich in 2016.


    Alle interessierten Investoren haben nun die Möglichkeit, die Auslobung über www.ted.europa.eu abzurufen. Teilnahmevoraussetzung ist eine erfolgreiche wirtschaftliche Präqualifikation des Investors und die Beteiligung eines Architekten oder Stadtplaners für die zu erbringenden Planungsleistungen.


    Pressemitteilung: Stadt Bochum



    Foto: Stadt Bochum

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  • Das Preisgericht zur Entwicklung des Stadtquartiers Viktoriastraße hat sich für den Entwurf des Investors, „HBB Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH, Hamburg entschieden. Nach Plännen des Düsseldorfer Architektur- und Planungsbüros ''RKW Rhode'' soll ein gegliederter Neubaukomplex entstehen, der die Stadt nicht erschlägt, sondern vielmehr durch viele Passagen Freiräume gibt. Allerdings sieht der Plan auch den Komplettbriss des jetzigen Post-/Telekomgebäudes vor. Auch der Schlegelkomplex würde bis auf den Schlegel-Turm und einiger Nebengebäude reduziert. Das jetzige ECE-Gebäude würde nur in Teilen, nämlich der Bau mit der abgerundeten Fassade (jetzt EGR und Stadtentwicklung) erhalten bleiben.


    Der jetzt gewählte Entwurf sieht einen dreigeteilten Komplex vor. Zum Westring entsteht nach dem Plan ein etwas höheres Bürogebäude. Zum Husemannplatz öffnet sich der Bereich. Damit stehen die Grundzüge für das neue Einzelhandels- und Dienstleistungsquartier fest.


    Der Konkurrenzentwurf der Essener mfi-Gruppe überzeuge die Jury nicht. Es hieß das Konzept würde zu sehr an eine geschlossene Einkaufs-Mall erinnern und genau dies habe man bekanntlich nicht haben wollen. Es hatte etwa zur Viktoriastraße eine Fassade vorgeschlagen, die überdeutlich an die Tarnmuster von schwarz-weißen afrikanischen Safari-Fahrzeugen, kurz Zebra-Look, erinnerte.


    Quelle: WAZ


    Auch die Ruhrnachrichten berichten über die Entscheidung des Wettbewerbs.


    Jetzt sollten sich im Sinne Bochums alle Beteiligten zusammen setzen und zu einer Entscheidung im Sinne des Entwurfs kommen. Dabei muss die Familie Baltz die Frage beantworten, ob sie den gerade erst gekauften Telekomblock abreißen und durch einen weniger massiven Neubau ersetzen will.


    Interessant bleibt weiterhin, wie die ECE-Gruppe reagiert. Sie hatte lange als Favorit für den Wettbewerb gegolten. Am Ende reichte der Entwickler von Großimmobilien keinen Wettbewerbsbeitrag ein. Allerdings ist ECE Eigentümer von Flächen. Aus der Jurysitzung war mehrfach zu hören, dass der dringende Wunsch nach einer Umsetzung der Pläne besteht.


    Der Enwurf sieht im Erd- und ersten Obergeschoss der geplanten Gebäude Einzelhandel vor. Die beiden folgenden Etagen sind als Büros und Wohnungen vorgesehen. Denkbar wäre an dieser Stelle auch weiterhin ein Hotel.


    Fotos zum Entwurf:


    Perspektive.1
    Perspektive.2

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  • Eine offizielle Pressemitteilung der Stadt Bochum:



    In der Ansicht vom Husemannplatz zeigt sich, dass das Konzept auf verschiedene kleine Baukörper setzt, die von Achsen durchzogen werden.



    Bild: RKW Rhode Kellermann Wawrowski (klick zum vergrößern)


    Vom Rathausplatz aus gesehen zeigt sich, das vom Schlegel-Komplex nur noch ein Torso bestehen bleibt.



    Bild: RKW Rhode Kellermann Wawrowski (klick zum vergrößern)



    Bild: RKW Rhode Kellermann Wawrowski (klick zum vergrößern)

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  • Eine Übersicht über den Standort des zukünftigen Stadtquartiers Viktoriastraße im Stadtbild.



    Foto: Konny | zum Vergrößern, auf das Foto klicken

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  • Darf ich mal in die Runde fragen, ob die Bochumer Innenstadt tatsächlich Bedarf an weiteren Einzelhandelsflächen bzw. an einem Einkaufszentrum hat ? Nicht das das hinterher alles leersteeht.

  • Natürlich darfst Du.


    Ich denke, dass es in Bochum einen großen Bedarf an großen zusammenhängenden Einzelhandelsflächen in guter Lage gibt.


    Viele der Ketten, die sonst in jedem Ort vertreten sind, der mindestens einen Bahnhof und eine Autobahnausfahrt hat, haben zwar eine Filiale im Ruhrpark, aber keine oder nur eine kleine in der Innenstadt. Das Problem ist m.A.n. nicht, dass daran kein Interesse besteht, sondern, dass es keine Ladenlokale gibt, die deren Anforderungen gerecht werden: Solche Ketten mieten gerne große Flächen an, die direkt an den Käuferströmen liegen.


    So war das Kortum-Karree, dass vor zwei Jahren aus den Gebäuden der Westfalenbank entwickelt wurde, sofort vermietet.


    Längerfristige Leerstände gibt es in der Bochumer Innenstadt nur dort, wo die Hauptströme nicht entlang laufen, beispielhaft sei hier das Ladenlokal im Untergeschoss des technischen Rathauses genannt, dass 'ab vom Schuss' liegt, oder das Lokal, in dem einst Subway war, dass auf der 'falschen Seite' des Südrings liegt.


    Die Herausforderung für die Planer des Quartiers liegt demnach eher darin, diese Fläche städtebaulich so mit den Einkaufsstraßen zu verbinden, dass hier tatsächlich eine 'gute Lage' für Einzelhändler entsteht. Bisher liegt die Viktoriastraße eher als Riegel da, und Unternehmen wie Deichmann oder die Mayersche haben ihr sprichwörtlich den Rücken zugekehrt, sie zeigen hier die eingangslose Rückseite ihrer sich durch den ganzen Block erstreckenden Ladenlokale. Auf dem Husemann-Platz, der Viktoriastraße und Kortumstraße verbindet und das Entree in das neue Quartier sein wird, sind die Wegebeziehungen zum Quartier mit zwei Cafébauten, einer Toilette und mehreren Pflanzbeeten zugestellt. Auf der anderen Seite grenzt die Fläche an den Westring, der sich als Start oder Endpunkt einer Einkaufstour nicht eignet, weil er weder reichlich Parkplätze noch eine ÖPNV-Haltestelle aufweisen kann.


    Ob dieses und wie dieses Problem gelöst wird, ist anhand eines weißen Konzeptmodells in kleinem Maßsstab schlecht ablesbar, wohl aber kann man sich anhand des Modells vorstellen, dass dieses Problem besteht.

  • Daten zum Einzelhandel

    Bochum


    Kaufkraftkennziffer: 98,4
    Zentralitätskennziffer: 119,3
    1A-Einzelhandelsmieten: 57 - 77 (60 m² - 120 m²)


    Dortmund


    Kaufkraftkennziffer: 98,0
    Zentralitätskennziffer: 114,5
    1A-Einzelhandelsmieten: 145 - 210 (60 m² - 120 m²)



    Essen


    Kaufkraftkennziffer: 103,9
    Zentralitätskennziffer: 117,4
    1A-Einzelhandelsmieten: 80 - 115 (60 m² - 120 m²)



    Duisburg


    Kaufkraftkennziffer: 91,6
    Zentralitätskennziffer: 103,9
    1A-Einzelhandelsmieten: 39 - 70 (60 m² - 120 m²)



    Quellen: Comfort / Brockhoff & Partner


    Wie man den Daten entnehmen kann, steht der Einzelhandelstandort Bochum garnicht schlecht da. Nach Dortmund und Essen ist es der stärkste Einzelhandelsstandort innerhalb der Metropole-Ruhr. Mit dem Ausbau der Einzelhandelsflächen im neuen ''Stadtquartier Viktoriastraße'' wird diese Position weiter gestärkt.

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