S21-Grundsatzdiskussion: A new hope

  • Aber ich fürchte VCD, Anti-Bahn und BUND werden weiter rund um die Uhr mit aller Kraft daran arbeiten, Neubauprojekte zu bekämpfen, jede Reform innerhalb der Bahn zu zerpflücken und Manager zu diffamieren, statt auch nur ein bischen Energie darauf zu verwenden, realistische Budgets für den Infrastrukturausbau von 100-150 Jahre alten Trassierungen in die Haushalte von Bund und Ländern geschrieben zu bekommen. Wir liegen da heute bereits pro Kopf (!) weit hinter Ländern wie China und anderen Schwellen / Entwicklungsländern, von den europäischen Nachbarn ganz zu schweigen.


    Ich bin da von VCD und Co. so was von enttäuscht - es gibt dort in den Funktionärsebenen nicht den leisesten Funken von Schuldgefühl.

    Wirklich sehr guter Beitrag, aber wird bei den Verhinderern nichts bewirken wie nachfolgende Beiträge schon gezeigt haben.


  • Die "Betonrückseiten" der Oberlichter des Tiefbahnhofs machen mir noch immer Sorgen. Noch mehr jetzt, da ich die riesige Visualisierung auf dem Plakat neben dem Hbf gesehen habe... Ich bezweifel, dass der Eindruck eines (nutzbaren) Platzes/Parks entstehend wird, insbesondere bei Blickrichtung West>Ost[/COLOR]


    In Stuttgart wird es etwas anders aussehen, da die Lichtaugen oben wie Maulwurfhügel sind, nicht wie runde Scheiben in Frankfurt. Sorgen macht eher die Blickrichtung Süd <-> Nord. Vorstellen kann man es sich jetzt schon bei Blick aus Richtung Staatsgalerie, also entlang des zukünftigen Trogs. Man hat freie Sicht auf das Bankengebirge, wo weiter östlich noch eine schmale Gebäudeschicht davor entstehen wird. Der Leerraum zum Bonatzbau wird auch nicht durch Bäume oder Bebauung aufzufüllen sein, da es ja die Bahnsteigdecke darstellt, auch wenn die Stadt dafür als A3-Areal sogar Geld bezahlt hat.

  • der Blick "von hinten" über die Lichtaugen wird wohl nicht gerade erbaulich sein, vor allem nicht nach 1-2 Jahren im Betrieb. (Halb-)transparente Strukturen, vor allem auf Bodenniveau, neigen doch dazu enorm zu verdrecken bzw. mit Moos zuzuwachsen.


    Aber lassen wir uns überaschen...in einem Jahrzehnt wissen wir mehr.

  • ^^Vielleicht könnte das Moos dann ja als Lebensraum für den Juchtenkäfer dienen - oder den greisen Dauerprotestlern als kostenlose Nahrungsquelle?! Die Möglichkeiten wären Vielfältig...

  • ^^ entweder wurde durch ein technisches Problem der Text abgeschnitten oder der Beitrag war wirklich bis auf die üblichen Textbausteine inhaltslos und wäre bei den entsprechenden Facebook-Seiten besser aufgehoben...


    Dieser Beitrag darf gerne gelöscht werden.

  • Der Lichtaugenteppich des Frankfurter Städel-Museums mag langweilig sein - beim Stuttgarter Ingenhoven-Pendant habe hingegen auch ich die große Befürchtung, dass er langweilig und dazuhin noch hässlich erscheint; ein weiterer Ort, an dem man sich, wie an so vielen Plätzen in Stuttgart, später fragen wird: Fand das wirklich mal jemand schön? Der Blick aus Richtung Nordausgang auf die betonwallartigen Lichtaugen-Rückseiten sieht ja schon in der freundlichst gestalteten, aufsichtigen Visualisierung bedenklich aus. Spätestens seit der Fertigstellung des mausgrau statt kristallin-weiß geratenen Bibliothekwürfels wissen wir, dass einen die Realität selten positiv überrascht. Wenn dann noch, wie ebenfalls schon angesprochen, die unvermeidliche Patina hinzukommt, sieht's eben aus wie die "Berger Sprudler", die man auch mal ganz toll fand, als sie neu waren und regelmäßig Wasser spien. Nicht umsonst hat ja Architekt Ingenhoven selbst vorsorglich schon mal betont, er baue ledglich ein "Bahnhofsdach"; das Ganze sei "nicht mit dem (...) Markusplatz in Venedig vergleichbar". (Quelle: STZ 28.04.2009) Na, dies lässt ja Raum für die schönsten Erwartungen...


    "Nun wart's doch erst mal ab", "Redet doch nicht immer alles gleich schlecht" und "Das wird sicher ganz toll" werden mir jetzt sicher die allzeit positiv denkenden, stets ungebrochen zukunftsfreudigen Mitstreiter entgegenhalten. Doch Verzeihung meine Herren: Ich lese grade hier im Forum bei der Beurteilung von fertiggestellten Neubauprojekten zu oft den Satz "Schade, hier wurde eine Chance vertan", um diesen unbedingten Optimismus zu teilen. Im übrigen: Die Blickachsen, die sich durch die "längst fällige" Beseitigung des "Schandfleck(s) Südflügel" und des "morsche(n) Baumgestrüpp(s)" (Originalzitate aus Leserzuschriften in der STZ) nunmehr aus Richtung Wagenburgtunnel auf die architektonischen Pretiosen des A1-Quartiers eröffnen, sind ja auch eher was für Hartgesottene...

  • Von welchen Plätzen redest du, die angebliche schonmal jemand schön gefunden haben soll?


    Ich finde es übrigens schön, wie Stuttgart jetzt bereits um den HBF aussieht. Noch die Gleise weg, perfekt... Endlich mal ein großer Platz, mit einem weitläufigen Blick der nicht komplett zugebaut ist. Das macht halt eine Großstadt aus


    Edit: Ach und kuck dir einfach mal Ingenhovens Projekte an, dann weißt du, was er damit gemeint hat ;)

  • Ich finde es übrigens schön, wie Stuttgart jetzt bereits um den HBF aussieht. Noch die Gleise weg, perfekt... Endlich mal ein großer Platz, mit einem weitläufigen Blick der nicht komplett zugebaut ist. Das macht halt eine Großstadt aus


    Das spricht eigentlich für eine Innenstadt-Start-und Landebahn auf den Gleisflächen und dem Rest vom Schlosspark. Dann hätten wird dort weite Räume wie in Pjöngjang. Die Streitkräfte darüber defilieren lassen brauchen wir zwar nicht, aber vielleicht entsteht in Zukunft noch Bedarf dafür.

  • Das Bahnhofsdach kann (und muss) man natürlich auch erst einmal als einen Zweckbau verstehen. Ähnlich wie in Frankfurt ist das eben ein Dach, das zwar vor Wind und Wetter schützen, aber gleichzeitig etwas Licht durchlassen soll. Insofern ist der Einwurf von Ingenhoven da schon korrekt, wenn er die Erwartungen etwas dämpfen will. Es wird garantiert nicht der Markusplatz in Venedig oder der Petersplatz in Rom. Aber das sollte es glaube ich auch nie werden.


    Trotzdem muss das nicht bedeuten, dass das Ergebnis nachher nicht schick oder interessant sein wird. Was Ingenhoven aus den zweckbetonten Anforderungen gemacht hat, ist für mich immer noch gut anzusehen. Vor allem die etwas überarbeiteten Lichtaugen gefallen mir. Natürlich wird sich die Realität von den Renderings letztendlich leicht unterscheiden, aber ich sehe da keine große Gefahr, weil die 3D-Artists sich doch etwas Mühe gemacht haben. Die unvermeidliche Patina wird meines Erachtens da auch nicht so viel schlimmes verursachen, da ein Großteil sowieso aus Glas besteht. Der Rest (egal ob Metall oder Beton) muss da natürlich gereinigt oder gestrichen werden. Dieses Patina-Problem hast aber du auch beim jetzigen Kopfbahnhof (der Turm sieht zum Beispiel furchtbar dreckig aus) und das gäbe es auch bei K21. Insofern gilt doch eigentlich folgendes: die Patina kann ausnahmslos jedes Gebäude hässlich aussehen lassen.


    Dass im Forum die zukunftsfreudigen Mitstreiter bei fertigen Neubauten sozusagen nachträglich schreiben, dass da eine Chance vertan wurde, kann ich für mich absolut nicht stehen lassen. Bitte lese da nochmal meine Posts durch. Meistens schreibe ich so was nämlich schon bei der Veröffentlichung der Entwürfe. Kritisch gegenüber stehe ich z.B. folgenden Projekten: Neubau Innenministerium, Neubau/Anbau Landesbibliothek, Carlyle Citygate, zusammengestutztes DaVinci.


    Da ich bei weitem nicht der Einzige bin, der u.a. diesen Projekten durchaus kritisch gegenübersteht, frage ich mich, wieso du "uns" hier einfach mal als "die allzeit positiv denkenden, stets ungebrochen zukunftsfreudigen Mitstreiter" bezeichnest. Oder verwendest du diese Bezeichnung grundsätzlich für alle, die ganz pragmatisch und vor allem projektbezogen ihre Meinung kundtun und nicht stur mit der "Früher war alles besser"-Keule dahergelaufen kommen?

  • Alf: geniale Idee, dann wäre auch die leidige Flughafenanbindung vom Tisch.


    zurück zur gerenderten S21-Illusion: wurde ja nett in eine Fotografie der Vor-Rodungszeit (und natürlich auch Vor-Camperzeit) reingestempelt, das Lichtauge, auf dem ersten Bild auf der Website der Architekten....


    Leider weile ich jetzt schon über 30 Jahre auf diesem Planeten und hab schon einiges gesehen, daher fehlt mir nach wie vor der Glaube dass das in der Realität genauso blütenweiß und filigran daherkommt. Aber schön, dass man in absehbarer Zeit Geländer wie von Geisterhand über dem Boden schweben lassen kann...die Skater dürften sich jetzt schon drauf freuen.


    Herr Ingenhoven hat aber IMHO wirklich einige spektakuläre Bauten im Portfolio (die Lichtaugen gehören m.M. leider nicht dazu).

  • Das ultimative Argument gegen S21 lässt sich immer noch mit zwei Worten fassen: Deutsche Bahn.


    Aktuell am Ostkreuz zu sehen, nette Architektur, gelungen, aber sicher kein Highlight mit Wow!-Effekt für kommende Generationen. Das soll nicht einmal abwertend gemein sein. Die Bahn hat schließlich die Aufgabe, Kunden von A nach B zu bringen, nicht, ihnen pompöse Bauwerke zu präsentieren. Man darf sich Glücklich schätzen, wenn es im Ländle dann genauso endet.

  • Der mehrfach international prämierte Entwurf ("Awards") vom wohl einzigen deutschen Stararchitekten hat mich erst mit der Zeit überzeugt, wenn auch mehr vom wirklich elegant wirkenden Inneren.


    Dass der künftige Straßburger Platz mit den markanten Lichtaugen deutlich besser aussehen wird als der jämmerliche Vorzustand mit den brutal in die Landschaft gerammten Knastflügeln und zerfallendem Gleisteppich mit Sperrwirkung scheint aber garantiert. Im Übrigen brauche ich zumindest keinen zweiten zugekxcxten Markusplatz.


    hans.maulwurf
    Leider weile ich jetzt schon über 30 Jahre auf diesem Planeten und hab schon einiges gesehen
    Das klingt ja nicht sonderlich lebensbejahend ;)


    Die schon fast manische German Angst einiger, dass immer alles viel viel schlimmer kommt als in Visualisierungen, vermag ich nicht so recht zu teilen, da gibt es solche und solche Beispiele. Für mich ist das Glas immer halb voll.

  • Die Bahn hat schließlich die Aufgabe, Kunden von A nach B zu bringen, nicht, ihnen pompöse Bauwerke zu präsentieren.

    Die Bahn darf als staatseigenes Unternehmen ruhig etwas für das Stadtbild in den von ihr zentral belegten Städten tun. Immerhin sind viele Gleisanlagen und Strecken alles andere als ansehnlich, oft sogar die Schmuddelecken jedes Orts.
    Flughäfen fahren regelmäßig auch keine Rekordgewinne ein und legen dennoch auf ihr Äußeres wert, stellen sie doch wie Bahnhöfe das Tor zu Stadt, Region oder gar Land dar. Und das zumal der Luftverkehr von der Politik gegenüber dem Bahnverkehr benachteiligt wird.

  • Wagahai:


    Der mehrfach international prämierte Entwurf


    mipim, holcim (zementhersteller ;) und chicago athenaeum bei dem 78 projekte ausserhalb der usa gekürt wurden. naja find ich jetzt alles nich so berauschend


    Die schon fast manische German Angst einiger, dass immer alles viel viel schlimmer kommt als in Visualisierungen, vermag ich nicht so recht zu teilen, da gibt es solche und solche Beispiele. Für mich ist das Glas immer halb voll.


    Hast du denn ein Beispiel aus letzter Zeit wo das Ergebniss tatsächlich besser war als die Visualisierung?

  • ups da kam mir wohl etwas der Satzbau durcheinander :lach:

    hans.maulwurf:Leider weile ich jetzt ...Das klingt ja nicht sonderlich lebensbejahend ;)


    Ohlsen (bzgl. Realität trifft auf Rendering): da fällt mir spontan das Mercedes-Benz- sowie das Kunstmuseum ein, da finde ich das Ergebnis extrem gelungen (und soweit ich mich an die Renderings erinnere in Natura sogar fast noch beeindruckender), sowie in Frankfurt den http://www.tower185.de/gebaeude/hotspots.html, diese Gebäude setzten IMHO wirklich Akzente. Ist aber natürlich alles Geschmacksache.


    An sich finde ich den Ingenhoven-Entwurf sogar recht gelungen, da mir die Verbindung von alt und neu i.d.R. ziemlich gut gefällt. Lediglich mit dem Bahnhofsdach sowie den Lichtaugen mag ich nicht so recht meinen Frieden finden.


    madmind: Danke fürs Z-UP, das hatte ich vergessen, auch ein echter Hingucker.


  • gutes Beispiel! Die Visualisierung wirkt auf mich sehr futuristisch und unangenehm, das Foto ist aus der falschen Perspektive aufgenommen, weil der Eingangsbereich einen sehr unpassenden rechten Wilkel beinhaltet. Und wenn ich in echt an der Heilbronner Strasse dran vorbeilaufe denke ich mir immer "wow, wie toll kann man bauen, wenn man wirklich will, bzw, das OK von ästhetikstümper Hahn bekommt"

  • Da die alte Strecke unter anderem für den Gütertransport bestehen bleibt, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass auf der NBS mehr oder weniger schnelle Gütertransporte verkehren.


    es könnte aber sein dass auf der NBS weniger Güterverkehr abgewickelt wird oder?


    Also das erst mit dem Start der Grundwasserhaltung so richtig in die Tiefe gegraben wird ist ja nun wirklich nichts neues.
    Auf dem gerodeten Baufeld wird bis dahin jedoch das Erdreich bis zum Grundwasser abgegraben.
    Des weiteren wird mit dem Düker begonnen


    Hast du dafür ne aktuellere Quelle? Denn das Gantt-Diagramm ist ja schon wieder veraltet und mehrere punkte haben schon deutlichen zeitverzug.



    Was der BUND sicher erst seit gestern weiß und nicht schon vor Monaten (der Abriss ist ja nun seit Jahren bekannt) hätte ansprechen können, um den Bauablauf nicht zu verzögern und um das Projekt konstruktiv und kritisch zu belgeiten.


    Hast du denn für deine Behauptung ne Quelle? Wenn der BUND das gewusst hätte, hätten die wohl kaum den beginnenden Abriss zugelassen. Ausserdem muss die Bahn einfach mal ihre Hausaufgaben machen, aber das schafft sie wohl einfach nicht.

  • und der nächste Akt im schlechtgeplantesten Projekt der DB.


    - internes Dossier der Bahn deutet auf eine spätere Inbetriebnahme der NBS hin auf Ende 2021
    - da S21 nur mit NBS in Betrieb gehen kann würde sich auch S21 um ein weiteres Jahr nach hinten verschieben.
    - Dementi Dietrich sieht das allerdings noch nicht


    hauptsache die erste Soda Brücke is schon mal fertig


    Quelle: http://www.stuttgarter-zeitung.de