Das eigentlich ulkige an der Demonstration ist, dass eine Lösung für den Schokoladen in Mitte in greifbarer Nähe ist, da eine Kulturstiftung das Gebäude wohl vom Besitzer erwerben soll und dann mit den Betreibern über einen langfristigen Mietvertrag verhandeln will.
Ich teile zwar grundsätzlich trotz der Freude, die jedes hochwertig sanierte Haus hier im Forum auslöst, die Kritik an gewissen durchaus als Gentrifizierung zu bezeichnenden Auswüchsen, verstehe aber die Argumentation teilweise nicht: was ist daran verwunderlich, dass unattraktive Stadtteile im Durchschnitt teurer sind als attraktive Stadtteile? Natürlich spielen Luxussanierungen im Durchschnitt schon eine Rolle, nichtsdestotrotz wird ein Großteil des Preisanstiegs eben über die Wanderungsbewegung und die damit verbundene steigende Nachfrage verursacht. Entsprechend kann man in einer wachsenden Stadt mit wachsender Nachfrage leider nicht erwarten, bei einem Umzug noch die selben Konditionen wie vor ein paar Jahren zu erwarten. Nichtsdestotrotz lassen sich gegenüber den schon bewusst gewählten Beispielen in #38 andere Stadtteile finden, die der suggerierten Schlußfolgerung "Innen=teuer, Außen=billig" durchaus widersprechen: Großzschocher als periphärer Stadtteil oder Knauthain-Knautkleeberg sind mit 5 respektive 5,60 Euro teurer als Altlindenau oder Neustadt-Neuschönefeld als zentrale Stadtteile mit 4,70 Euro respektive 4,60 Euro.